- Offizieller Beitrag
(Auszug aus einem Newsletter)
Abenteuer Camping – worauf Sie bei der Materialzusammenstellung achten sollten
Lieber Angelfreund,
vielleicht kennen Sie die Situation: Sie möchten sich gerne eine Camping-Ausrüstung zusammenstellen, haben noch relativ wenig Erfahrung und sind zunächst überfordert: Worauf kommt es bei einem Zelt an, worauf bei einem Schlafsack? Welchen Anspruch stelle ich an die Sachen? Reicht mir die preiswerte Variante oder greife ich gleich zur teureren?
Ehe es losgeht mit konkreten Produktvergleichen, sollte man zunächst die eigenen Gewohnheiten betrachten und daraus den eigenen Anspruch ableiten:
Jemand, der z.B. einige wenige Male im Jahr bei schönem Wetter spontan 1-2 Nächte am Gewässer verbringen möchte und dabei Wert auf geringes Transportgewicht legt, benötigt nicht unbedingt ein teures Zelt mit allen Finessen.
Als wetterresistenter Angler, der regelmäßig Wochenenden am Gewässer verbringen möchte bzw. der vielleicht sogar einen 1-2wöchigen Angelurlaub plant, sollte man dann doch eher die anspruchsvolleren Modelle ins Auge fassen.
Fangen wir mit den Zelten an:
Ein wichtiges Kriterium für die Zeltwahl ist sicherlich die Wasserdichtigkeit. Diese wird meist in der sog. Wassersäule angegeben. Als wasserdicht gelten Stoffe ab einem Wert von etwa 1500 mm, hochwertige Zelte verfügen über Werte von bis zu 5000 mm. Zur Messung dieses Wertes wird ein Stück Zeltstoff unter einen Messzylinder gespannt und von oben Wasser in den Zylinder gefüllt. Der Wert ist der Grenzwert, ab wann erste Wassertröpfchen durch das Gewebe dringen.
Eine Schwachstelle für Undichtigkeiten sind auch oft die Nähte, speziell an Stellen, an denen der Zeltstoff Berührung zum Gestänge hat. Daher ist es wichtig, auf getapte Nähte zu achten.
Sehr wichtig bei Zelten ist auch der Luftaustausch, andernfalls bildet sich schnell Kondenswasser im Zelt: Bei längeren Camping-/Angeltouren sollten daher zu öffnende Fenster in der Außenhaut sein, über die man zusammen mit dem geöffneten Zelteingang einen Luftaustausch gewährleisten kann. Viele hochwertige Zelte sind aus diesem Grund auch in Innen- und Außenzelt aufgeteilt.
Je nach Aufenthaltsort und –dauer ist auch der Blick auf das Gestänge sehr wichtig: Jemand, der spontan mal bei schönem Wetter eine Nacht am Kanal oder Fluss verbringen möchte, sollte sich zunächst bei den preisgünstigen, einfacheren Zelten umschauen, da diese ein recht leichtes und für diese Zwecke vollkommen ausreichendes Gestänge haben. Möchte man jedoch bei Wind und Wetter campen und das auch noch mehr als 1-2 Nächte, sollte man schon einen Blick auf die teureren Modelle mit stabilerem Gestänge werfen, die dafür jedoch auch mehr wiegen.
Die Zeltgröße ist auch ein wichtiges Kriterium: Als Gelegenheitscamper mit Isomatte und Schlafsack benötigt man kein sehr großes Zelt, als Besitzer einer Karpfenliege sollte man die Maße eines Zeltes schon genauer prüfen, um später kein räumliches Problem zu bekommen. Ist ein Vorzelt nötig, z.B. als Dach über dem Kopf beim Frühstück bei schlechtem Wetter oder als Stauraum, um nicht alle Materialien im Auto oder Zeltinnenraum zu haben? Wie hoch sollte das Zelt sein? Dient es lediglich als Schlafstelle, in die hineinzukrabbeln es ausreicht, oder möchten Sie bei schlechtem Wetter auch auf einem Campingstuhl im Zelt sitzen können? Achten Sie auch auf die Zeltarchitektur: Die Zeltgrundfläche entspricht nicht unbedingt der Nutzfläche!
Grundsätzlich gehören verschieden lange, massive Heringe und längere Abspannleinen mit ins Zeltgepäck. Da man nie genau weiß, wie der Boden am Zeltplatz beschaffen ist, hat man dadurch die Möglichkeit, das Zelt dennoch sicher am Platz halten zu können. Eine Möbelpackdecke unter dem Zelt schützt auf steinigem Untergrund nicht nur den Zeltboden und die Luftmatratzen, sondern auch Ihre Füße vor Schnittverletzungen durch scharfkantige Bodenbestandteile.
Auch bei Schlafsäcken sind zunächst die eigenen Bedürfnisse festzulegen: Geht man eher selten campen und plant, für diese wenigen Nächte einen Schlafsack zu kaufen, reichen durchaus die preisgünstigeren Modelle. Ein wichtiges Kriterium ist die Füllung: Daune oder Kunstfaser? Daunenfüllungen haben den Vorteil, leicht zu sein bei gleichzeitig geringem Packmaß. Allerdings neigen Daunenfüllungen dazu, feuchtigkeitsempfindlicher zu sein. Moderne Kunstfaserfüllungen sind leichter trocknend, zudem günstiger. Wichtig in dem Zusammenhang, ist auch das Innenfutter: Baumwolle ist zwar angenehm auf der Haut, jedoch auch schmutzempfindlicher und nicht so schnelltrocknend wie z.B. Nylon/Polyester. Für Angler sehr wichtig ist auch die Möglichkeit zum schnellen Ausstieg, um beim nächtlichen Bissanzeiger-Alarm keine wertvolle Zeit zu verlieren, daher sollte man auch auf schnell zu öffnende Reißverschlüsse achten.
Abschließend einige Produktempfehlungen, zugeschnitten auf verschiedene Anforderungstypen (gekürzt 26.01.18, da Links zwischenzeitlich veraltet):
Typ 1:
Geht eher selten campen und wenn dann bei schönem Wetter. Benötigt wird eine preisgünstige Übernachtungsmöglichkeit für 1-2 Nächte, Boden- und Windverhältnisse sind normal. Geschlafen wird auf einer Luftmatratze oder Isomatte. Legt Wert auf kleines Transportmaß und –gewicht.
Typ 2:
Der Gelegenheitscamper, der mehrmals im Jahr (Frühjahr, Sommer, Herbst) für mehrere Nächte campen möchte und ein Zelt benötigt, das auch stärkeren Regenschauern standhält, jedoch nicht zwingenderweise Hagelschauern. Übernachtet wird auf Luftmatratze oder Isomatte, ggf. auch auf einer Karpfenliege. Gesucht wird ein gutes Mittelklassezelt.
Typ 3:
Der versierte Camper oder Karpfenangler, der sehr oft tage- oder wochenlang unterwegs bzw. beim Nachtangeln ist, zu jeder Jahreszeit. Das Zelten auf schwierigerem Grund sollte ebenso möglich sein wie bei schlechtem Wetter. Das Zelt sollte viel Platz bieten, da Karpfenliegen und jede Menge Ausrüstung im Einsatz sind.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Campen und Angeln,
Ihr Askari-Team