Lachs angeln in Kanada

  • War jemand von euch schon einmal auf Fischzug in Kanada und hat dort Lachse geangelt? Ein Kollege von mir hat das schon zwei Mal gemacht und war sehr begeistert davon. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde es sich vielleicht lohnen meinen diesjährigen Urlaub in Kanada zu verbringen :)?

  • Hallo baros, habe erst jetzt Deine Frage gesehen. Ja, ich mache das staendig! Ich wohne auf Vancouver Island, BC und bin sehr vertraut mit den hiesigen Methoden. Wenn Du spezielle Fragen, melde Dich ruhig mal. Ansonsten kannst Du hier mal in meinen Angelberichten stoebern: Forenregeln: Bitte keine Links in andere Foren - einssiebzig - 

  • Zitat

    Original von cohosalmon
    Hallo baros, habe erst jetzt Deine Frage gesehen. Ja, ich mache das staendig! Ich wohne auf Vancouver Island, BC und bin sehr vertraut mit den hiesigen Methoden. Wenn Du spezielle Fragen, melde Dich ruhig mal. Ansonsten kannst Du hier mal in meinen Angelberichten stoebern: [URL]http:xxxxxxxxxx]

    JA,JA,JA, und keiner da. Wie war es noch gleich mit dem Verweis auf andere Foren?

  • Ich wollte wirklich niemanden auf die Fuesse treten, wollte nur gerne Auskunft geben.

    Hier mal mein letzter Fangbericht:

    Letzten Samstag bot sich mal wieder die Gelegenheit auf Silberjagd zu gehen. Leider war keiner meiner Angelfreunde in der Lage mich zu begleiten, so dass ich eine Solotour unternehmen musste. Hin und wieder gehe ich auch gerne mal alleine zum Angeln. Meistens bevorzuge ich jedoch Gesellschaft; vorallem beim betriebsamen Lachsangeln wo immer was zu tun ist und bei hektischen Beissperioden auch schnell mal (angenehmes) Chaos ausbricht.
    Ich hatte in den letzten Tagen einige vielversprechende Fangberichte von den Oak Bay Flats vernommen. Dieses sandig-kiesige Plateau direkt vor der Haustuere des Victoria Ortsteils Oak Bay war frueher (60-70ger Jahre) ein fast schon beruehmtes Angelrevier. Die damaligen bekannten Angelgroessen und Autoren mannigfaltiger Angelliteratur beschworen seinerzeit Oak Bay als einen absoluten Hot Spot an der ganzen Nordpazifikkueste. Grosse Lachsschwaerme zogen dort um die vielen Riffs und Inselchen herum, welche Futterfische in Massen an stroemungsguenstigen Stellen beherbergten. Heilbutte gab und gibt es auf diesem sandigem Plateau vor den Inselgruppen auch in grossen Mengen und an einigen Stellen auch in gewaltigen Groessen. Desweiteren waren die vielen Felsriffe die Heimat unzaehliger Felsenbasche und Ling Cods, auch in beachtlichen Groessen.
    Leider sind die Lachsschwaerme heute laengst nicht mehr so zahlreich wie damals. Einige Lachsstaemme gibt es fast gar nicht mehr . So gab es zum Beispiel einen fruehen Fraser River Chinook Run der Victoria im Maerz/April passierte. Diese fruehen Chinooks waren wahre Schweine – 30 – 50 Pfund, kurz und unglaublich kompakt und muessen einen Riesenspektakel an der Rute veranstaltet haben. Diese Chinooks waren unterwegs bis fast in die Rocky Mountains - an die Quellgewaesser des grossen Fraser Rivers. Um bis zum Spaetsommer da hinaufzukommen mussten die Fische sehr frueh schon in den Fluss ziehen; immerhin war ihre Reise im Fluss weit ueber 1000 km lang. Kommerzielle Ueberfischung, Beeintraechtigung der Wasserqualitaet - und quantitaet entlang ihrer Reisestrapaze haben diese fruehen Chinooks fast ganz verschwinden lassen. Wir sehen heute fast keine dieser Kraftpakete mehr im Maerz/April und wenn doch mal ein Angler zufaellig einen solchen Riesen erwischt, muss er schonend wieder freigelassen werden. Bis Mitte Juni duerfen wir hier nur aussschliesslich markierte Chinooks ueber 67 cm mitnehmen oder unmarkierte kleiner als 67 cm; also Chinooks die aus einer Brutstation entstammen oder unreife Wildlachse die offensichtlich nicht zu den selten gewordenen fruehen Fraser-Chinooks gehoeren.

    Die einst schier unerschoepflichen Felsenbarsch- und Ling Cod Populationen in Oak Bay sind durch reine Ueberfischung dezimiert worden. Und in diesem Fall muessen sich auch die Angler an die eigene Nase fassen. Zwar ist es in erster Linie ein Versagen der Fischereibehoerde, die viel zu spaet eingegriffen hat, jedoch haetten die Angler den negativen Trend ohne weiteres erkennen koennen und ihren Beitrag zur Arterhaltung leisten koennen. Noch bis in die 80ger Jahre gab es 2 oder 3 Kuttertouranbieter aus der Oak Bay Marina, die aehnlich wie in Heiligenhafen o.a. eine Menge Pilkangler zu den Riffen brachten. Es gab damals kein Limit fuer Anzahl oder Groesse fuer Felsenbarsche und es war keine Ausnahme wenn jeder Angler mit einer Schubkarre voll Barsche und Lings zurueck kam. Nun muss man wissen das Felsenbarsche absolute standorttreu sind und ausserdem sehr langsamwuechsig. Es kann bei einigen Unterarten bis zu 20 Jahre dauern, bis sie geschlechtsreif sind und das dann bei vielleicht 30 cm Laenge. So ist es kein Wunder, dass es nicht ewig lange dauerte bis die Riffe leergefischt waren. Die Kutterfahrten lohnten bald nicht mehr und als die Fischereibehoerde die Reissleine zog, waren nur noch wenige kleine Barsche uebrig, die nun Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, brauchen um die Population wieder aufzubauen. Bis heute darf man hier vor Victoria und Sooke nur 1 Felsenbarsch pro Tag mitnehmen, was dafuer sorgt, dass keiner mehr wirklich gezielt auf sie fischt, aber es einem erlaubt, falls man doch mal einen aus Versehen beim Lachs-oder Heilbuttangeln faengt und er durch den Druckunterschied halb tot ins Boot kommt, den Fisch sinnvoll zu verwerten. Felsenbarsche kommen in einer Vielzahl an Unterarten vor (google mal pacific rockfish), oft sehr farbenfroh, sind dem Rotbarsch in Groesse und Aussehen sehr aehnlich nur leben die pazifischen Felsenbarsche eher an flacheren Felsenriffs und Kelpzonen. Waehrend die meisten Unterarten maximal 50 cm lang werden, gibt es eine Art, den Yelloweye Rockfish oder auch Red Snapper genannt, der schon in Groessen von fast 1 m Laenge gefangen wurde und ueber 30 Pfund schwer werden kann. Dieser Barsch, dem Rotbarsch vom Aussehen am aehnlichsten, liebt auch eher die tieferen Zonen; 100 m oder mehr. Solche riesigen Snapper koennen dann fast 100 Jahre alt sein. Kulinarisch sind alle Felsenbarsche ein Genuss.

    So, jetzt aber wieder zu den Lachsen. Wenn wir also auch nicht mehr die riesigen Frueh-Chinooks haben, so tummeln sich doch besonders im Fruehjahr eine Menge Winter Chinooks – auch Winter Springs genannt auf den Oak Bay Flats. Die rangieren so in Groessen von 5 Pfund bis 15 Pfund und sind fast alle markierte Chinooks von den vielen USA Brut-und Aufzuchtstationen um Seattle und der Olympic-Halbinsel. Diese Winter Springs haben sich vornehmlich auf die vielen Sandaale im Sandplateau eingeschossen. Als Koeder sind also alle ca. 10 cm langen und schlanken Kunstkoeder direkt ueber dem Grund angeboten angesagt.

    Ich liess Red Hot um ca. 8:30 Uhr am Samstag in Victoria zu Wasser und dampfte alleine los. Musste noch etwas ueber das Ungeschick eines anderen Anglers lachen an der Marina. Ein junger Kerl, auch solo und wohl noch angeschlagen von einer wilden Party am Abend vorher, liess neben mir sein Boot ins Wasser. Oder besser gesagt er schmiss es rein. Ein lauter Platsch und ein kleiner Tsunami als ich sein Boot regelrecht vom Anhaenger wegfliegen sah. Dann sein Gesicht als er bemerkte, dass er die Dockleine nicht festgehalten hatte und sein Boot nun herrenlos zwischen den Docks umherschwamm. Gluecklicherweise wehte der leichte Wind das Boot wieder auf seine Dockseite wo er es ergriff und sich alsbald an die Stirn schlug: Stoepsel im Boot vergessen reinzutun – Boot laeuft voll Wasser. Panisch sprang er nun umher um sein Boot so schnell wie moeglich wieder auf den Anhaenger zu kriegen und es an Land zu ziehen. Zwei wartende Angler sprangen hinzu und halfen. Da brachen 2 seiner Bootshalterrollen am Anhaenger und machten das Aufladen sehr kompliziert. Als ich mein Auto zum Parkplatz fuhr, kam ich an ihm vorbei und wuenschte ihm mehr Glueck auf dem Wasser. Ein Wasserstrahl wie aus einem vollaufgedrehtem Gartenschlauch schoss aus dem Ablaufloch des Bootes heraus. Mann oh Mann, keiner guter Start in den Tag fuer ihn.

    Auf dem 20 minuetigen Weg nach Oak Bay liess ich underwegs noch die Krabbenfalle ein. Dann kaempfte ich mich durch die unruhige See an der Victoria downtown Seite. Als ich dann nach Osten in Oak Bay einbog wurde das Wasser schoen ruhig. Gute Entscheidung hierher zu kommen!

    Drei andere Boote zogen schon ihre Runden. Zwei davon renomierte Charterboote. Ich montierte an einer der beiden Schleppruten den unfehlbaren 10 cm glow-gruen Coyote Blinker vor einem glow/Chrom Flasher. Das Ganze ging auf ca. 40 m Tiefe direkt ueber Grund. Die zweite Rute bestueckte ich erstmalig mit einem neuen Koeder den ich im Handel gefunden hatte: eine Art Kombination aus Streamer und Wobbler. Eine uebergrosse Glitterfliege mit einem Kopf inklusiver Tauchschaufel. Das Ganze auch in glow-gruener Ausfuehrung. Spielte verfuehrerisch neben dem Boot. Ich liess diesen Neuling erstmal ohne Flasher bis ca. 3 m ueber Grund hinab.

    Das Echolot gab nicht viele Schluesse wo die Fische eventuell waeren. Nur zweimal machte ich Koederfischschwaerme in Grundnaehe auf dem Bildschirm aus. Ich schleppte die gaengige Strecke 2-3 Mal auf und ab. Mal auf der flacheren Seite in reichlich 30 m Tiefe und mal tiefer - dichter an der 50 m Marke. Ich hatte eine Menge markierter Stellen auf dem Echolotscreen von erfolgreichen frueheren Trips. Auch bei den Nachbarbooten tat sich nichts wie wir uns gegenseitig anzeigten.

    Als ich wiedermal eine kleinere Koederwolke auf dem Schirm sah, liess ich den Blinker bis auf den Grund hinab und liess das Schleppblei durch den Sand/Kies schleifen. Das wirbelt den Grund etwas auf und zieht neugierige Raeuber an. Und tatsaechlich ruckte es ploetzlich staerker an der Blinkerrute als das es nur Bodenkontakt sein konnte. Ich nahm die Rute auf, spannte die Schnur und ruckte an. Der Downriggerclip entliess die Schnur und nun konnte ich den Fischkontakt spueren. Es konnte kein Grosser sein. Nach 5 Minuten hatte ich einen vielleicht knapp 50 cm Chinook neben dem Boot. Hm, massig ist er, dachte ich, aber viel dran war da noch nicht. Der Haken hing nur knapp im Oberkiefer. Ich langte runter und nahm den Haken heraus. Der Fisch flitzte wie der Blitz in die gruene Tiefe. Da kommt bestimmt noch Besseres, dachte ich mir.

    Ich zog noch ein paar enge Kurven ueber die gleiche Stelle, leider ohne weiteren Erfolg. Bald schleppte ich wieder weiter herum und kam gerade an dem einen Charterboot relativ dicht vorbei als deren Guide aufsprang und sich eine der Ruten schnappte, anschlug und die Rute lachend an einen der 4 Gaeste gab. Der war sofort in einen rassigen Drill verwickelt wie ich an den Anfeuerrufen und am Heulen der Rolle hoerte. In sicherer Entfernung um den Nachbardrill nicht zu stoeren, wendete ich das Boot und ueberfuhr die selbe Stelle nochmal. Als ich erneut ueber die Stelle zick-zackte, riss es ploetzlich brutal an der Blinkerrute und die Rute loeste aus. Im dem Moment als sich die Schnur wieder spannte und der Fisch Schnur von der Rolle zog, hatte ich die Rute schon in der Hand und kontrollierte den Schnurabzug.

    Das war kein ganz Kleiner! Er blieb tief und zog immer wieder Schnur ab wenn ich versuchte ihn zu drehen und Schnur zurueckzugewinnen. Waehrend des Drill liess ich den leeren Downrigger hochkommen um eine Bootsseite frei fuer die Landung zu haben. Der Schleppmotor tuckerte nun nur ganz langsam vorwaerts um nicht zuviel Druck auf den Fisch zu machen. Nach paar Minuten hatte ich den Fisch das erste Mal in Bootsnaehe. Er mochte mein Boot aber partout nicht leiden und zog immer wieder weg, wenn auch flach jetzt. Ich schaute mich bange nach Robben um, die in dieser Gegend von Anglern gefuerchtet sind weil ganz gerissen. Die lieben es solche Situationen auszunutzen wenn ein fast abgekaempfter Lachs in Bootsnaehe herumplatscht. So ein Robbenangriff ist fuer Soloangler, die etwas laenger brauchen einen Fisch zu landen, immer mit dem Verlust des Fisches und meist auch des Koeders verbunden. Aber ich hatte Glueck heute. Endlich konnte ich den Fisch dicht ans Boot herandirigieren und mit einer Hand im Kescher versenken. Geschafft!

    Ein schoener etwa 10 pfuendiger markierter Winter Spring lag vor mir. Den Blinkereinzelhaken sauber im Mundwinkel – 75 cm makelloses Silber mit einem violettem Hauch am Ruecken! Schnell abgeschlagen und die Kiemen zum Ausbluten zerschnitten und in die Fischkiste verstaut. Mal sehen ob noch mehr ging. Zwei Chinooks pro Tag pro Lizenz war das Limit.

    Den Blinker spruehte ich noch mit etwas mit Fischoel ein, lud die Glowfarbe mit einer Taschenlampe auf und ab ging’s wieder in die Tiefe. Ich kreiste jetzt wieder in weiten Schleifen ueber die gleiche Stelle. Es war ca. 10:30 Uhr. Nicht weit weg sah ich Aufregung auf dem zweiten Charterboot – die mussten was erwischt haben. An dem Streamer tat sich nichts. Ich schaltete noch einen Flasher vor den Streamer um vielleicht etwas mehr Action zu erzeugen. Da ruckte ploetzlich wieder die Blinkerrute. Aber es blieb bei einem Ruck.

    Bei einer Rechtskurve schliff die Blinkerrute auf der Innenseite fuer paar Sekunden hart auf Grund. Ich meinte etwas gesehen zu haben und schlug an. Schien aber Fehlalarm gewesen zu sein. Als der Koeder hochkam hing jedoch ein Mini-Ling Cod daran, vielleicht 25 cm. Bis in 3 Jahren!

    Dann hatte ich genug vom unproduktiven Streamer und wechselte gegen einen Glow-Coho Killer Blinker aus. Dieser Blinker imitiert perfekt die kleineren Sandaale. Man muss nur die Originalhaken austauschen und einen Wirbel zwischen Blinker und Haken schalten sonst verliert man groessere Fische. Diesen Koeder setzte ich auf 40 m Tiefe so dass er bald in unmittelbarer Grundnaehe fischte aber auch mal bis zu 10 m ueber Grund. Kurz nach dem Einlassen, ruckte es auch an diesem Koeder kurz einmal – wieder kam nichts hinterher. Waehrend ich gespannt auf die Coho Killerrute starrte, musste etwas an der anderen Rute passiert sein. Als ich mein Blick mal wieder die Runde machte sah ich die Rute schlaff im Rutenhalter stehen. Hm? Nur eine Sekunde spaeter zog die Rute kraeftig nach unten. Aha, Fish On!

    Ich riss die Rute aus dem Halter – anschlagen war schon gar nicht mehr machbar, die Rolle heulte auf und es riss mir mindestens 20 m von der Rollen. Feiner Spass! Waehrend des Runs konnte ich nicht viel machen also steuerte ich mit einer Hand das Boot etwas von den anderen Booten weg um Raum fuer den Drill zu haben. Jetzt blieb der Fisch stehen – die Schnur wurde schlaffer, ich begann zu kurbeln, konnte aber den Wiederstand nicht mehr finden. Rannte der Fisch auf’s Boot zu? Ich kurbelte wie ein Besessener aber es war zu spaet. Der Schonhaken hatte sich wohl beim Umdrehen und beim kurzen Schnurerschlaffen befreit. Nun ja. Man kann nicht alle kriegen!

    Schnell machte ich die Rute wieder einsatzbereit. Dann tat sich eine Weile nichts mehr bei mir. Ich sah aber ein anderes Kleinboot mit seiner Zweimannbesatzung in Drillmodus uebergehen und in einiger Entfernung sah ich den Kescher eintauchen. Die Lachse waren also immernoch da und auch beiswillig. Bei einer weiteren Schleife vom etwas tieferen Wasser zum Flacheren geriet ich in das Fahrwasser des einen Charterbootes. Direkt vor meinen Augen sah ich seine Mittelrute eine tiefe Verneigung machen, zurueckschnellen und dann wieder nach unten reissen. Der Guide war schnell da und setzte den Anschlag und ueberreichte die Rute einem yahooendem Gast. Die hatten wirklich Spass wie es aussah. Als ich scharf abdrehte um denen Spielraum zu geben, fiel mein Blick auf meine Coho-Killerrute und die wollte schon fast schwimmen gehen. Als ob es kein Morgen mehr gaebe, riss es an der Rute und nun schrie auch die Rolle laut auf.

    Es war gar nicht einfach die Rute unter solcher Spannung aus dem Halter zu bekommen. Wieder hielt sich der Fisch anfaenglich sehr tief und kaum hatte ich mal einen Meter zurueckgewonnen, da schaffte es der Fisch sich wieder zu drehen und abzuziehen. Ganz schoene Kraftpakete diese Winter Springs! Nach und nach arbeitete ich den Fisch nach oben. In ca. 20 m Entfernung stellte er sich quer gegen den Stroemungsdruck und machte mir die letzten Meter sehr schwer. Ich sah den Haken im klaren Wasser nur ganz vorn in der Schnauze haengen. Das wird knapp!

    Der Fisch nutzte auch wirklich jeden Vorteil den er ergattern konnte aus und zog jetzt auf die andere Bootseite wo die 2. Rute noch ausgelegt war. Und natuerlich schoss der Lachs einmal um die Schnur herum um sich dort zu verwickeln! Jetzt spaetestens braeuchte man einen Helfer! Der Kescher kam zwischen Downriggerkabel und zweiter Angelschnur nicht an den Fisch heran der nun in greifbarer Naehe parallel mit dem Boot mitschwamm und sicher neue Kraeft tankte mit jeder Sekunde die ich zoegerte. Ich schaffte es die Rute einmal um die andere Schnur herumzufuehren und die Schnuere damit zu entwickeln. Dann zog ich den Fisch hart aus der Gefahrenzone heraus, der dabei wild zu toben begann so dass das Wasser neben dem Boot aufschaeumte. Ich liess aber keine Schnur mehr von der Rolle, hatte die Finger fest an der Spule. Mit der anderen Hand schaufelte ich den Kescher unter das schaeumende Getobe und in dem Augenblick in dem meine Schnur schlaff wurde und der Blinker hochschoss, zog ich den Kescher zu und.....der Fisch war tatsaechlich drin! Haha!! Gewonnen!

    Ich vollfuehrte einen kleinen Freudentanz und holte den Fisch herein. Ein kleines Stueck kuerzer als der vorherige aber fast das gleiche Kaliber! Wieder markiert. Ein klasse Kampf! Damit war ich fertig. Ich haette noch ein bisschen Catch und Release angeln koennen, aber es war kurz vor Mittag und ich wollte lieber in Ruhe die Fische filetieren und mein Boot entsalzen und dann noch etwas Zeit fuer die Familie haben. Zufrieden packte ich ein, funkte noch mit dem einen oder anderen – andere Boote hatten auch noch Erfolg. Eine Beiszeitt von ueber 2 Stunden passiert auch nicht jeden Tag.

    Die Krabbenfalle hatte wohl neben einem Kloster gelegen – jedenfalls waren nur Weibchen darin, die ordnungsgemaess alle wieder freigelassen wurden. Aber das liess mir meine Laune nicht verderben. Ich hatte einen tollen Tag gehabt und freue mich nun auf immer groesser werdende Lachse diese Saison!