Im Fluss/Strom: Wieviel Gewicht ist nötig? (Dropshot/Jigköpfe)

  • Hallo ihr Lieben

    Ich möchte anfangen einen Fluss (mit starker Ströhmung) zu befischen, und zwar am Grund entlang ..
    In dieser Geschichte habe ich noch keine Erfahrung, desshalb möchte ich bei euch mal erfragen mit wieviel Gewicht ihr so fisch.
    Es gibt ja viele Leute hier die sich damit auskennen (etwa im Rhein, Donau sowie auch andere, kleinere starke Flüsse)

    Konkret möchte ich den Fluss über die ganze Breite mit Drop Shot (oder wohl eher "Powershot") mal abklopfen können ...
    Beim Grundangeln etwa werden ja ziemlich schwere gewichte eingesetzt ... brauche ich dann eine leichte Pilkrute dafür oder so (?)

    Als Anfänger bin ich für alle eure Inputs sehr dankbar !

    Merci & Gruess
    Cedi

  • Hi Cedi,

    beim Grundangeln wird das Blei weniger von der Strömung mitgenommen. Es ist vielmehr die Schnur die von der Strömung erfasst wird und so das Blei mit nimmt. Je nach Zielfisch mit dem Schnurdurchmesser soweit runter wie möglich, dann rantasten zum Idealgewicht. Da jeder Fluss seine Eigenarten hat, wird es kein allgemeingültiges Gewicht geben. Die anderen Mitglieder werden bestimmt noch tolle Tips haben.

    • Offizieller Beitrag

    @ cedi,

    am NOK benutze ich beim Angeln auf Zander Bleiköpfe

    mit einem Gewicht von 12 bis 17 Gramm.

    Allerdings kann man den Kanal nicht mit einem Fluß

    vergleichen, zumal die Strömung fast gänzlich fehlt.

    MIt Petri Heil

    Flunder (Jürgen)

    Watt wär`n wa ohne Wattwurm??

    SAV Kanalfreunde Kiel e. V.

    7564-logo2021aa-png

    Wieder auf der Insel: ... gebucht vom 24. 04. 21 bis 30. 04. 21

    wir haben abgesagt.

    Der Müll muss mit !!!


  • Hallo Cedi,

    vom Dropshotten habe ich leider keine Ahnung, vom Jiggen immerhin ein wenig...

    Klaus merkt sehr richtig an, dass es beileibe nicht nur auf das schiere Gewicht, sondern besonders auch auf die "Schnittigkeit" der Montage ankommt. Ein möglichst geringer Schnurdurchmesser, natürlich zielfischabhängig noch waidgerecht, ist schonmal die erste Voraussetzung. Nicht aero- sondern "aquadynamische" ;) Köder und Jigköpfe tun dann ein übriges.

    Gewichte für eine uns unbekannte Angelsituation anzugeben, halte ich für sehr schwierig und lasse es auch.
    Beste Erkenntnisse liefert nur das eigene Ausprobieren.
    Vielleicht soviel: "Profis" in der Fachliteratur sprechen bei Jigs von 20 o. 30 Gramm bereits vom schweren Angeln(!), wobei sich der Amateur fragt, wie die das anstellen.

    Ich selbst war dieses Jahr mal wieder richtig faul und habe mir eine Kollektion Fertig-Shads mit eingebautem Bleikopf zugelegt, rauf bis 38 Gramm. Ich komme damit am Rhein eigentlich sehr gut zurecht, aber wenn der Strom einen seiner tollen Tage hat, mit Vollgas-Strömung, komme ich damit im Hauptstrom nicht auf den Grund.

    Spinnruten nimmt man am besten "eine bis zwei Nummern" schwerer, vielleicht im Hechtformat um die 40 - 100 Gramm. Ich kann über meine 30 - 60er aber auch nicht meckern.
    Eine Pilke wäre vielleicht doch übertrieben.

    MAX

  • Moin,

    also an der Weser(fließt ja auch recht schnell) nehmen viele Angler Gewichte bis ca. 20g (schlanke Dropshot Bleie), jedenfalls an dem Gewässerabschnitt wo ich immer bin. Die meisten Angler benutzen da richtige Dropshot Ruten....(die haben ja meist so um die 30g Wurfgewicht) oder mittlere Spinnruten. Ich fische meist sogar noch leichter (unter 10g), jedenfalls im Nahbereich. Die Schnur sollte aus den bereits genannten Gründen dünn sein. Ich würde auch auf überflüssige Teile wie Wirbel usw verzichten. Da verfängt sich gern mal Kraut oder Ähnliches dran und dann treibt das ganze durch den erhöhten Strömungsdruck noch mehr ab....

    Wie das bei euch am Gewässer ist kann ich nicht sagen. Da würde ich einfach mal verschiedene Gewichte ausprobieren. Wenns mit 20, 30 oder 40g nicht klappt würde ich ruhigere Ecken suchen wie Buhnen oder Häfen etc. Das sind ja meist eh die top Fangstellen. Ein dicker Knüppel und 100g Bleie sind (jedenfalls beim Drop Shot) nicht sooo geeignet finde ich.

    LG

  • vielen dank an alle für die antworten !

    das hilft mir sehr weiter.
    es sind interessante anhaltspunkte dabei :gut
    und rockon85 hat mir wieder die tatsache in erinnerung gerufen dass die fische ja auch nicht unbedingt in der haupströhmung stehen .. :gut:gut

    diesbezüglich werde ich mich in der kühlen jahreszeit bei niedrigwasser mal dem lesen des flusses widmen, dann bekomme ich eine bessere vorstellung wo das angeln am meisten sinn machen wird ...

    gruess + merci
    cedi

  • Moin Gemeinde,


    an dieser Stelle möchte ich mal berichten, was ich vor ca.
    20 Jahren an der Luhe bei Lüneburg erlebt habe.


    Ich traf spät im Herbst einen Typen, der mit einem riesig
    langen Knüppel den Bach entlang marschierte. Vorn an der Spitze hatte er eine
    Leine befestigt, die ungefähr so lang wie der Knüppel war und am Ende hatte er
    ein schweres Blei. Er tauchte das Blei ab, machte Notizen, ging 5 Schritte weiter und tauchte das Blei erneut
    ab.


    Als ich näher trat, sah ich seine Aufzeichnungen. Kurven,
    große Steine, angrenzende Zäune und große Bäume hatte er fein säuberlich
    eingetragen. Nun notierte er sich die Wassertiefen.


    Genau dieses Erlebnis erzähle ich später einem
    Angelkollegen. Der konnte mir berichten, dass er ihn kennt, es ist ein
    Vereinskollege, der jedes Jahr die Pokale für die größten gefangenen Lachse und
    Forellen abgreift. Er geht übers Jahr nur nach seinen Aufzeichnungen und fischt
    dann mit tiefgehenden Streamern die Löcher ab.


    Ich meine, es ist eine recht zeitraubende Sache, sich solche
    Aufzeichnung zu erstellen, aber wer sein
    Gewässer kennt, der ist im Vorteil.

  • ;) Hallo Cedi,

    ich würde mich nicht gerade als Spezialist bezeichnen, aber möchte dir doch aus meiner Sicht antworten.

    Da ich mäßig aber regelmäßig bei uns am Rhein und letztens auch mal am Niederrhein den Räubern nachstellte und dies in der letzten Zeit mehr auf die Glasaugen, mit Gummifisch und Co. konnte ich inzwischen die Erfahrung machen, das man je nach Strömung auch mit kleinern Gewichten noch ganz gut auskommt und den Grundkontakt sehr gut wahrnehmen kann, wenn man die richtige Rute dazu nimmst.

    Am Niederrhein beim Grundelkaiserhegefischen ):-P habe ich es mit Gewichten von 5 g bis hinauf zu 15 g probiert. Letztlich waren meine Fänge dort leider nicht vom Erfolg gekrönnt an diesem denk,mwerkwürdigen Tag, aber ich konnte selbst bei der dort doch herschenden Strömung, außerhalb der Buhnenverbaungen ein gutes Gefühl was den Kontakt mit dem Grund, bzw. mit meinem Köder betrifft, ausmachen.


    Allerdings nur mit einer entsprechenden Rute, welche über ein gewisse Steifigkeit/Härte verfügt um den Kontakt umgehend und direkt an die Hand weiter zu geben, welche den Rutenkörper, als auch die Rolle umfasste und die auch vom Wurfgewicht zu den eingesetzten Ködern passte.

    Bis vor einigen Jahren habe ich der Rute keine solche Bedeutung zukommen lassen und auch schon mal mit einer Rute von 30 g WG aufwärts leichtere Gummiköder versucht zu führen. Ab und zu sogar mit Erfolg, wobei ich aber eigentlich nie den richtigen Kontakt , bzw das Gefühl für die Grundberührung oder gar zum Köder hatte. Die Fische haben wohl Selbstmord begangen und sich den Köder reingezogen. Und den Fisch an der Rute konnte ich dann doch gut merken, wobei der eine oder andere verloren ging, weil der Anhieb zu rechten Zeit fehlte. Seit ich meine Rute umgestellt habe auf eine dem Ködergewicht angepassten, konnte ich deutlich mehr erfühlte Erfogle verzeichnen. Man lernt ja auch im hohen Alter noch dazu. :S

    Zurzeit nutze ich eine Rute, aber frag mich nicht was für ein Modell, 2,7 m, kurz mit einer Abu Revo Multirolle, bespult mit einem 0,12 Geflecht und entsprechendem Vorfach, der Zielgruppe Zander Barsch angepasst. Die Rute hat ein Wurfgewicht von 5- 20 g und gibt mir über ihr doch sehr steifes Rückrat eine direkte Verbindung zum Köder.

    Selbst dort bei Max zu Hause, vor den Buhnenköpfen im starken Rheinstrom konnte ich genau merken, wann der Köder auf dem Grund aufditschte und wie er über den Grund abgetrieben wurde und wie die Beschaffenheit des Grundes war. Und dies mit Gewichten wie schon gesagt ab 5 g aufwärts.

    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mit zunehmendem Volumen der Gufi, auch schwereres Blei 15 g verweden musste, da ich mit den größeren Ködern und leichterem Gewicht den direkten Kontakt zu diesen verloren habe. Ich konnte das aufditschen auf den Grund wohl wahrnehmen, aber dann war auch erst mal Schluß mit dem direkten Kontakt, da die Köder auf Grund ihrer Größe wohl nicht so zu dem Gewicht passten und wohl von der Strömung verwirbelt wurden.

    Innerhalb der Buhne wo eine Kehrströmung mit gegenläufigen Strömungen herschte hatte ich keinerlei Probleme den Köderverlauf über dem Grund zu verfolgen, auch nicht mit den kleineren Gewichten.

    Allerdings konnte ich auch mit den gleichen Gewichten bei einer stärkeren Schnur wiederum eine Verschlechterung des direkten Kontaktes verzeichnen.

    Ich denke pauschal kann man hier keine Antwort geben und man muss es selbst probieren an seinem Gewässer, aber ganz so schwer wie beim Brandungsangeln musst du auf keine Fall ran. ;)

    GvH Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel

  • danke für dieses statement
    auch ist mir leichter auf jeden fall lieber (und liegt mir näher)
    für schwer bin ich gar nicht ausgerüstet ...

    aber so eine rute_mit_straffem_rückgrat hätte ich wohl eine ... nominal ~ 4-20g oder so, aber voll der stock ...
    dann werde ich das wohl mal mit dieser "verdächtigen" mal probieren =)

    danke für die inputs :gut

    gruess
    cedi

    PS: habe mir auch einfach eine "handleine" ünerlegt, aber die würde durch die nötige dicke wohl eine katastrophe sein in sachen strömungsdruck :piep:

  • Hi Cedi :)

    Dropshot im großen, strömenden Fluss ist nicht einfach und ich persönlich finde es auch uneffektiv,
    da man in starker Strömung die Vorteile dieser Methode gar nicht nutzen kann.
    Drop Shot hat seine Stärken dort, wo es gilt "heiße Stellen" intensiv und ausdauernd abzuklopfen.
    Die Köderbewegung sollte vom Angler kommen und nicht von der Strömung diktiert werden., wodurch man dann so gut wie keine Köderkontrolle hat.
    Ausnahme ist, wenn man den DropShot-Köder quasi direkt unter der Rutenspitze fischen kann und er nicht einfach mal so abtreiben kann.
    Klar...man kann so auch Bisse bekommen, aber einen gehörigen Teil der Bisse wird man verpassen oder einfach versemmeln.

    Willst du einen stärker strömenden Fluss in voller Breite befischen, bleibt eigentlich nur der Jigkopf, wenn man bei Gummi bleiben will.
    Hier ist es meiner Meinung nach unbedingt wichtig, dass man jederzeit Kontrolle über und Kontakt zum Köder hat.
    Dabei ist es egal, ob der Köder grade absinkt oder kurz am Grund verharrt, bevor er wieder von diesem gelöst wird.
    Das gelingt nur mit genügend Gewicht und abgestimmter, harter Rute.

    Ich fische hier am Hochrhein, der alles andere als sanft vor sich hinplätschert.
    Will ich im Hauptstrom, bzw. an dessen Kante fischen, kommen schon mal Jigköpfe mit 50g zum Einsatz, meist jedoch reichen 30-40g.
    Dazu ne straffe Rute von 50-100g (ich fische die Shimano Speedmaster in 3m und die Bertus Provoker in 2,70m) und ne flotte Rolle
    mit einer Übersetzung deutlich über 5,0:1, gefüllt mit einer geflochtenen Schnur um die 9kg Tragkraft.
    Als Vorfach mindestens 35-40cm 7x7-Stahl oder Titan, wobei ich auf einen Wirbel verzichte und nur mit Einhänger den Jig befestige.
    Beim "Gummifieren" gibts keinen Drall, also ist ein Wirbel überflüssig.

    Gruß
    Norbert

    Es gibt zwei Dinge, die man nicht ändern kann: Die Frauen und das Wetter.
    Also warum darüber aufregen?

    Fehmarn vom 11.12.2022 - 15.01.2023:thumbup:

  • vielen dank Norbert

    du sprichst aus deiner erfahrung, und da nehme ich das sehr gerne mit!

    grau, grau, grau ist alle theorie, und erst recht die meinige :S
    dass "drop shot" im eigentlichen sinne etwas anderes ist und entsprechen das einsatzgebiet auch eher anders, da hast du ganz recht.

    wie du sagst wird/würde im fliessgewässer der köder von der strömung bewegt.
    also hatte ich eher and das europäische "Pommernrig" gedacht mit der seitenarm montage, welches hier angeblich nicht allszuschlecht funktionieren soll ..

    versprechen täte ich mir davon mehr/längere präsenz und aktion des "höhergelegten" (action)köders und weniger hänger, oder dann eben diese wenigsten ohne köderverlust ...
    ich bin ein fan von möglichst unbeschwerten ködern und habe mir bisher eingebildet einen anschlag besser durch zu bekommen als wenn man noch 20-50g mit gewisser massenträgheit und widerstand im wasser dazu beschleunigen muss (also direkt am haken, aber das muss man ja schlussendlich ja doch, also .. grau) .. und dass die fische weniger zur verfügung haben woran sie sich aushebeln können, also wenn das gewicht nicht direkt vor dem maul hängt ...
    stattdessen dann am boden ein etwas höheres gewicht als "anker", an dem man die spannung halten kann um den kontakt zu behalten ?-( und den man versetzen oder über den boden schleifen ... und das könnte auch noch leicht höheres gewicht sein als das von jigköpfen und doch noch funktionieren .. und trotzdem relativ kleine köder ..
    aber eben grau, grau, grau ..
    >> wie gross ist mein schnurbogen ? wo ist mein köder überhaupt ? (liegt schon auf dem boden), bisse gar nicht spüren ...

    aus deiner beschreibung wird mir klar dass dem ganzen doch recht schnell grenzen gesetzt sind :thumbdown:
    .. dass jigköpfe sich besser eignen und entsprechendes gerät von nöten ist um bisse überhaupt vernünftig verwerten zu können ..
    der schnurbogen ist eh ein grosses thema mit wachsender distanz, der muss ja auch flott überwunden werden u.s.w.

    also herzlichen dank noch mal für die ausführungen, die realität ist schliesslich was zählt und da weisst du wovon du redest.
    merci.

    öhm .. wie hiess es noch? schuster bleib bei deinem leisten 8-)
    oder probieren geht über studieren? aber dazu fehlt mir wohl das geeignete material .. dann spiele ich wohl besser vorerst mal am rand herum :D

    merci & gruess
    cedi


  • ich bin ein fan von möglichst unbeschwerten ködern und habe mir bisher eingebildet einen anschlag besser durch zu bekommen als wenn man noch 20-50g mit gewisser massenträgheit und widerstand im wasser dazu beschleunigen muss (also direkt am haken, aber das muss man ja schlussendlich ja doch, also .. grau) .. und dass die fische weniger zur verfügung haben woran sie sich aushebeln können, also wenn das gewicht nicht direkt vor dem maul hängt ...
    stattdessen dann am boden ein etwas höheres gewicht als "anker", an dem man die spannung halten kann um den kontakt zu behalten ?-( und den man versetzen oder über den boden schleifen ... und das könnte auch noch leicht höheres gewicht sein als das von jigköpfen und doch noch funktionieren .. und trotzdem relativ kleine köder ..

    Da wäre für dein geschildertes Unterfangen eigentlich das Carolina-Rigg eine Möglichkeit. Eventuell statt bleikopflosem Offsethakengummiköder einen leichten Jiggkopf nehmen und ein schwereres Bulletblei - bei Bedarf in Verbindung mit einer Glasperle, wegen des "Klicks" - vorschalten. Die Vorfachlänge müsste man austesten. Das Blei sinkt bis auf den Grund, der leichtere Köder treibt durch die Strömung etwas auf. Wenn du etwas Schnur gibst, geht der Anschlag direkt zum Fisch durch, da das Bulletblei frei auf der Schnur läuft. Ich hab das mal im Bach probiert, der Köder spielt da eigentlich recht schön.