Moin "Carphunter",
was für welche PVA- Schnur verwendet Ihr für den Stringer?
( Tragkraft )
und was habt Ihr damit für Erfahrungen gemacht ?
Gruß Reinhold
Moin "Carphunter",
was für welche PVA- Schnur verwendet Ihr für den Stringer?
( Tragkraft )
und was habt Ihr damit für Erfahrungen gemacht ?
Gruß Reinhold
Servus,
ich verwende eine PVA-Schnur von [URL=http://www.cormoran.de/co/de/produkte/pva-material/pva_schnur_wasserloeslich/5,1,62,63,1,2__products-model.htm]Cormoran[/URL]. Leider steht da nix von wegen Tragkraft drauf (wozu eigentlich?). Ich hatte damit bis jetzt keine Probleme, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich meine Stringer auch nicht endlos bestücke... weniger ist manchmal mehr
Gruß
Klaus
Hi @ all!
Ich muß mich outen - ich fische ja noch nicht lange
Aber der Begriff - Stringer - ist mir fremd. Selbst in meiner Askari - Hausbibel
kann ich kein Teil mit dieser Bezeichnung finden.
Google gibt unter den Begriff vieles her, aber nichts was mit Angeln zu tun hat. Vielleicht habe ich es aber auch übersehen.
So scheint mir der String - Unterhöschen (Tanga)- zum angeln noch am
verwertbarsten - mit dem richtigen Aroma versehen ins Wasser geworfen -kann ich mir vorstellen -könnte er schon Karpfen anlocken
Weil vermutlich auch kein Anderer(oder nur wenige) diesen Ausdruck kennen
kommen auch keine Antworten.
Gruß Oldman
Oldman...bevor nun deine Phantasie mit dir vollends durchgeht und dir
in deinen Träumen Karpfen in Reizwäsche erscheinen, will ich dir mal versuchen zu erklären....;-)
Stringermontagen verwendet man hauptsächlich in der Boilie- und Pelletfischerei.
Du hast eine ganz normale Haarmontage mit z.B. Boilie.
An diese Montage befestigst du ein Stück wasserlösliche PVA-Schnur,
auf welche du (hier in diesem Fall) Boilies aufgezogen hast.
Dies ist der der sogenannte Stringer.
Ich habe meistens so 6-10 Boilies aufgezogen, je nach Boiliegröße.
Legst du nun deine Montage samt Stringer raus, löst sich die PVA-Schnur
auf und die Boilies kommen in unmittelbarer Nähe deines Hakenköders zum Liegen
und machen ihn so attraktiver für den Fisch.
Du fütterst so quasi direkt um deinen Köder herum an.
Übrigens ne ideale Montage für Frolic!
Die PVA-Schnur ist eigentlich sehr reißfest, solange sie nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommt.
Das Aufziehen der Boilies macht eigentlich keine Probleme.
Vorne und hinten ne Schlaufe dran, den Stringer dann als einmal geschlungene Kette
an den Haken festmachen und das wars dann auch schon....keine große Sache!
Hab mal im alten Forum gebuddelt...da hatte ich mal was über PVA geschrieben.
Habs hier nochmal reinkopiert:
ZitatAlles anzeigenVielleicht mal erst was zum Material....
PVA (Polyvinylalkohol) ist chemisch gesehen ein fester Alkohol, der aus Polyvinylacetat, einem Kunststoff, hergestellt wird.
Dieser Alkohol ist wasserlöslich, aber nicht löslich in sogenannten unpolaren Lösemitteln wie Benzin, Nitro-Verdünnung usw..Nun zu den Tücken dieses Materials...
Es ist in warmem Wasser gut bis sehr gut löslich, je wärmer desto besser. Im sommerwarmen Wasser (20-24°C) löst es sich sehr schnell auf, das heisst eine Stringermontage zerfällt sofort in einzelne Boilies, ein PVA-Bag gibt auch sehr schnell seinen Inhalt frei, ebenso ein Strumpf.
Beim Verarbeiten des Materials ist Nässe zu vermeiden, da sonst alles in eine wilde Flucherei ausartet. Ein klein wenig Feuchtigkeit(!) ist tolerierbar, aber auch bereits dann heisst es...Beeilung!Probleme gibt es im kalten Wasser, da hier die Löslichkeit stark herabgesetzt ist!
Ein Stringer löst sich nicht mehr, da sich das Meterial bei Kontakt mit kaltem Wasser nur zusammenzieht und nicht gleich zerfällt. Dadurch zieht es z.B. beim Stringer die Boilies nur aneinander, wodurch die Zwischenräume praktisch verschwinden und somit so gut wie kein Wasser mehr an das PVA gelangen kann--->die Boilies bilden keinen Teppich sondern nur nen Klumpen.
Ähnlich ist es beim Bag, nur daß dieser dann doch nach mehreren Minuten seinen Inhalt als Haufen am Grund freigibt.
Am ehesten im kalten Wasser ist der Strumpf zu empfehlen, weil da erstens (wie beim Bag) das PVA immer außen und somit mit dem Wasser in Kontakt ist und zweitens durch das durchbrochene Gewebe nicht so viel PVA gelöst werden muss, es bricht auch eher auf und gibt schon beim Absinken seine Fracht frei. Leider nur sehr bedingt zum Fischen mit Partikeln geeignet!Inzwischen gibt es allerdings spezielles PVA für kaltes Wasser, welches sich dort erstaunlich gut löst. Das wird durch ein spezielles Hydrolyseverfahren der Estergruppen im Polyvinylacetat erreicht.
Leider ist das Zeug um einiges teurer.PVA ist für uns Angler sicherlich ein gutes taktisches Handwerkszeug um unseren geschuppten Freunden noch raffinierter auf die selbigen zu rücken, aber wie gesagt...man muss einiges beachten!
Vielleicht hilt es etwas das Material zu verstehen...
Hi Duke!
Danke für die Aufklärung - nein im Ernst - der Begriff war mit unbekannt -
nicht die Anfütterungsmethode. Hänge selbst gerne - PVA -Beutel -
z.B. mit Forelli als Wurfgewicht -a m Forellenp ... wo Anfüttern verboten -mit an den Karabiner.
Ja egal wie alt man ist -man lernt immer noch dazu.
Gruß Oldman
Oldman sorry, nächstes mal erkläre ich es dann nochmal. Deswegen habe ich die Frage ja im Karpfenanglerforum gestellt, da weiß jeder was ein "Stringer" ist.
The Duke, Dir danke ich für die aussagekräftige Antwort, besser hätte auch ich es nicht erklären können!
Es gibt verschiedene PVA-Schnüre ( Wasserlöslich), bis hin zu 8,5 kg Trockenhaltbarkeit, diese benutze ich im Moment.Die Schnur aus England verhältsich ganz eigenartig sobald sie mit Wasser in Verbindung kommt, sie zieht sich zusammen, aber es bleibt ein gummiartiger Kern zurück der sich nicht vollständig auflöst, der ist wie ein Gummi.
Dann habe ich noch eine von Sänger, die "Anaconda", 40 Sekunden /8,5 kg.
Die ist dagegen ganz anders, die löst sich vollständig auf. ( Test auf der Hand)
Ich habe Bedenken das die englische Schnur die auf dem Stringer befindlichen Köder nicht freigibt!!!
Vielleicht ist es auch ein Fabrikationsfehler, ich kann es nicht sagen, deshalb ja meine Frage!
Na vielleicht gibt es ja noch welche unter Uns die sich damit auskennen.
Liebe Grüße an alle da draußen, schönes WE !
Gruß Reinhold
Hi Othila
Für dich dann noch den Rest des Artikels, da es dort speziell um die Löslichkeit geht.
ZitatAlles anzeigenWollte es mal genauer wissen, wie sich das mit der PVA-Löslichkeit in Abhängigkeit der Temperatur verhält.
In der Sicherheitsdatenblattsammlung hab ich das PVA zwar gefunden, aber nur wenig über
die Löslichkeit in Wasser und schon gar nicht in Abhängigkeit zur Temperatur.Habe zwar einige bruchstückhafte Infos gefunden, aber keine genauen Zahlen oder gar Löslichkeitskurve.
Scheinbar tritt unterhalb von 10°C eine schon stark verzögerte Löslichkeit auf, wobei das PVA
dann zuerst eine gelatineartige Konsistenz annimmt und nur langsam völlig in Lösung geht.
Im Bereich von 1°C dauert die Auflösung im Wasser je nach Materialschichtdicke
bis zu einer Stunde wobei die Auflösung über Bildung einer geelartigen Konsistenz führt.
Problem dabei ist, daß Folien oder Stränge aus diesem Material zuggeformt sind und bei Kontakt
mit Wasser sich zusammenziehen, was natürlich eine Vergrößerung der Schichtdicke zur Folge hat.
Das PVA hat also ein sogenanntes Formengedächnis und nimmt seine Ursprungsform ein.
Meist ist das eine Kugel- bzw. Tropfenform.
Partikel oder Boilies in PVA-Bags könnten quasi wie eingeschweisst werden.Probier das mal mit einem kleinen Stück PVA-Schnur oder PVA-Netz aus,
indem du es in ein Glas kaltes Wasser aus der Leitung wirfst.
Du wirst dann sehen was damit gemeint ist.
Danke Duke,
aber das war ja meine Frage, bei gleicher Wassertemperatur löst sich die eine auf und die andere wird zu Gummi !!!!!!
Woran kann es liegen ???????
Gruß Reinhold
Es gibt unterschiedliche Qualitäten bei PVA.
Dies liegt begründet in der Produktionsweise.
Um das genau zu erklären müsste ich tief in die Chemie und Prozesstechnik einsteigen,
das aber hier den Rahmen sprengen würde.
Vielleicht mal nur so viel:
Wie der Name Polyvinylacetat schon sagt, liegt der Herstellung eine sogenannte Polymerisation zu Grunde.
Dabei werden viele kleinere Moleküle zu großen Ketten aneinander gereiht.
Da der Grundbaustein ein Acetat ist (Verbindung der Essigsäure), spielen hier noch funktionelle Estergruppen
eine Rolle.
Diese Gruppen hängen zum Teil wie Fransen am Hauptmolekül.
Diese Estergruppen sind reaktiv mit Wasser und verzahnen sich untereinander.
Durch ein spezielles Hydrolyseverfahren (Hydro = Wasser) bei der Polymerisation
kann man die Verzahnungswilligkeit dieser Estergruppen herabsetzen,
sodaß sich diese lieber im Wasser lösen,als miteinander zu reagieren/sich zu verbinden...mal einfach ausgedrückt.
Klar, daß dieser zusätzliche Verfahrensschritt das Produkt verteuert.
Hinzu kommt, daß viele PVA-Schnüre einfach zu dick sind, will sagen, unnötig dick sind!
Daraus resultiert eine schlechtere Löslichkeit in Wasser.
Loser Zucker löst sich ja auch besser in Wasser als ein Klumpen Kandiszucker!
Ein weiterer Faktor ist auch die Streckung bei der PVA-Fadenherstellung!
Ein stark gestreckter Faden zieht sich bei Lösung erstmal stark zusammen,
da dieser wie oben schon erwähnt, ein Formengedächnis hat und vorher war er ein Tropfen,
bevor er durch die Spinndüse gelaufen ist.
Kommen jetzt beide Faktoren (zu dickes Materiral, dadurch schlechtere Löslichkeit und zu starke Streckung, dadurch starkes Zusammenziehen) zusammen,
gibts zwischen den Boilies nur einen Geelklumpen, der sich dann nur noch ganz schlecht auflöst.
Der Stringer hat dann sozusagen versagt, weil er die Boilies nicht frei gegeben hat.
Deswegen bei PVA lieber so dünn wie möglich und auch nicht grade das billigste Zeug nehmen.
Ruhig mal im Laden dem Händler auf die Nerven gehen und um eine Löslichkeitsprobe in kaltem Leitungswasser bitten
Ich hoffe, daß das jetzt nicht zu kompliziert war.....
"Alles klor mien Jung",
ist ja alles richtig was Du schreibst!!!
Ich hatte mal PVA- Schnur, die hat sich schon beim "Niesen" aufgelöst, deshalb gehe ich lieber auf Nummer sicher.Es bringt ja auch nichts wenn sich der Stringer schon in der Luft in seine Bestandteile auflöst.
Aber hast schon Recht, ich muss einfach die richtige Schnur finden!!
Schönes WE, und allzeit Petri Heil!!
Gruß Reinhold