Hochwasser-Angeln: ist jemand von euch in der Situation?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    aktuell herrscht ja in vielen Regionen ziemlich heftiges Hochwasser, den Ort eines kleineren Forenusertreffens (Sarstedt) las ich auch bereits in der Presse.

    Ist von euch jemand auch akut betroffen bzw. bekommt es im Nachbarort mit?

    War jemand von euch ggf. sogar mal Hochwasserangeln? Wie sind eure Erfahrungen dabei?

    Teils soll es nicht so leicht sein, da die Fische sich ja neue Unterschlupfe suchen, man also nicht auf bekannte Hot Spots setzen kann.

    Viele Grüße,

    Stefan

  • Hallo Stefan,


    stamme zwar nicht aus den völlig überfluteten Gegenden hier in Deutschland aber habe bereits öfters den Rhein und amdere Flüsse bei Hochwasser befischt.

    Meine Erfahrungen sind dabei nicht mal ganz so schlecht gewesen.
    Die Fische ziehen sich größtenteils an die Strömungsberuhigten Uferbereiche zurück.
    Man muss die Angel also quasi nur wie beim Pilken vorne runter lassen. Die Köder wie Maden, Mais, Wurm etc funktionieren hier genau so gut wie bei Normalpegel. Vor allem für Raubfisch ist das Hochwasser gut. Die kleinen Brutfische halten sich bei leichtem Hochwasser sofort am Rand auf und die Raubfische kriegen das natürlich mit. Habe in Vergangenheit schon oft große Barsche am Rhein 1-2m vom Ufer weg landen können.

    Hochwasser in Maßen finde ich absolut in Ordnung.

    Nur wenn Wiesen und Altstädte völlig überflutet sind macht das Angeln wenig Sinn denke ich. Allein die Hängergefahr und Anreise zum Angelplatz machen es einem unmöglich.

  • Auch ich war vorgestern am Fluss angeln.

    Der Pegel war zwar am fallen aber trotzdem stand das Wasser noch recht hoch.

    Leider begann es dann mit Gewittern und ich musste das Angeln abbrechen. :bad

    Das Angeln im Hochwasser macht aber meiner Meinung nach durchaus Sinn,

    denn die Raubfische ziehen sich dann in die Ruhigen Bereiche zurück oder auf überschwemmte Wiesen.

    Ich fische dann meist mit grellen hellen Kunstködern. :angler:

  • Hallo Stefan,

    glücklicher Weise sind wir bei uns in der Region nicht betroffen von dem Hochwasser, wie der Bereich an der Elbe und ihrer Nebenflüsse, im Nordosten, im Osten oder im Südosten mit den überfluteten Flüssen . Zwar führt der Rhein auch mehr Wasser, aber nicht so kritisch wie dort in den Ecken, wo es jetzt überall brodelt und blubbert.

    Angeln bei Hochwasser hat auch einen gewissen Reiz, gerade wenn dies zur wärmeren Jahreszeit eintrifft. Dann hat man gute Möglichkeiten auf überschwemmten Wiesen recht fußnah Fische zu fangen, die dort nach Futter suchen, unmittelbar in der Nähe, auf den Wiesen neben dem dem Flussbett. Da die Fische dann zum Teil weniger strömende Randbereiche aufsuchen und somit in die Nähe der Angler kommen. Erschwerend kommt bei vielen Gewässern mit Hochwasser aber auch hinzu, dass Plätze zum Angeln nicht erreichbar sind, das die Wege dorthin zum Teil unter Wasser stehen, oder die Strömung und das Treibgut ein angeln unmöglich machen. So wie es bei uns am Rhein teilweise der Fall ist, wenn es richtig Hochwasser hat.

    Besonders wichtig nach dem Hochwasser ist aber auch, dass die Angler dann in den zurück bleibenden, überschwemmten Wiesen, in denen sich das Wasser aufstaut welches nicht zurückfließen kann, den somit eingesperrten Fischen Hilfeleistungen zu Gute kommen lassen. In dem sie diese einfangen und wieder in das angestammte Gewässer zurück setzen, bevor das Wasser verdunstet und die Fische hilflos vertrocknen.

    Oder bevor andere Zeitgenossen, sie einsammeln und verwerten, ohne dazu die Berechtigung zu haben. In der Regel ziehen sich die Fische zwar bei sinkendem Wasserspiegel wieder zurück, aber es gibt doch tiefer liegende Wiesen, wo sie keinen Rückweg mehr finden. Dann sind die Angler und ihre Vereine gefordert. Damit dies rechtmäßig über die Bühne geht und man dabei keinen Ärger bekommt sollte man solche Rettungsaktionen aber anmelden, bzw. mit der zuständigen Wasserbehörde abstimmen.

    Bei der jetzigen Hochwassersituation würde ich aber keinen Angel mit in die vom Hochwasser betroffenen Regionen nehmen. Ich könnte mir gut vorstellen, das der Hochwassertourismus schon auslangt um zur Verärgerung bei den Betroffenen zu führen. Dann dort mit einer Angel auflaufen, dass würde geradezu so sein,als wenn man bei den Betroffenen um Prügel bittet. ~:-(

    Dies ist zumindest meine Meinung. Da wäre es besser die Watstiefel anzuziehen und den Leuten bei der Rettung ihres Hab und Gut zu helfen, oder Sandsäcke zu füllen. Irgendwann muss man auch mal das Hobby in den Hintergrund stellen.

    Auch wird dieses Hochwasser zu einer Umschichtung der Fischbestände in den überschwemmten Regionen führen. So kann ich mir gut vorstellen, dass so mancher Teich der überflutet wurde, jetzt leer ist, oder einen anderen Fischbestand aufweist als vorher. Das Hochwasser wird auch bestimmt unter den Fischen einen großen Schaden anrichten, wenn man die überfluteten Flächen sieht kann an sich vorstellen, wie viele Fische dort zurückbleiben und elendig zu Grunde gehen werden, wenn der Rückweg in die offenen Gewässer abgeschnitten ist.

    Nach dem Hochwasser wird in den Gewässern auch wieder die Bodenstruktur eine ganz andere sein, sodass angestammte Angelplätze auf einmal nicht mehr so sind wie sie mal waren, man wird dort als Angler dann wieder suchen müssen, bis man die Untiefen, Rillen, oder auch Bänke findet, an denen sich die verblieben Fische wieder tummeln und zu überlisten sind.


    GvH Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel

  • Hallo
    Bei mir ist auch erst mal nichts mit Angeln .
    Der Nachbarort Grimma ist komplett überflutet gewesen
    Da ist nicht mit angeln sondern aufräumen angesagt
    Wie Rainer schon geschrieben hat, wäre das unmoralisch gegenüber den betroffenen und den Helfern gegenüber.
    Bei mir selbst war nur Wasser im Keller,aber das ist mit dem leid vieler Menschen nicht vergleichbar
    Auserdem kann man den vielen Helfern garnicht genug danken
    Gruß Sylvio

  • Hi Sylvio :)
    Na ihr da unten in deiner Ecke hatte ja voll die DIN A2-Arschkarte gezogen! ;(
    Ich hab mir bei den Hochwasserberichten manches mal gedacht: Die armen Schweine....und das
    schon das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit!
    Unsere THW-Ortsgruppe ist auch mit einem Fahrzeug und Helfern vor Ort... :gut

    Bei uns hatte der Rhein in der Spitze mit 3800m³/s fast die vierfache Normalwassermenge geführt!
    Zum Glück liegt er hier recht tief im Bett und kann kaum über die Ufer.
    Mit Fischen war bei so einer Fließgeschwindigkeit nix zu machen!
    Ruhigere Bereiche, wie Hinterwasser oder Drehströmungen waren auch nicht befischbar,
    da sich dort Unmengen von Holz und anderes Zeug angesammelt hatte.

    Im Moment rauscht er mit 2300m³/s an uns vorbei, was ein, wenn auch schwieriges, Fischen erlaubt.
    Mal sehen wie es sich entwickelt...übernächsten Samstag ist Anfischen und bei so einem Wasserstand wären
    einige der sonst üblichen Angelplätze nicht befischbar... ;(

    Gruß
    Norbert

    Es gibt zwei Dinge, die man nicht ändern kann: Die Frauen und das Wetter.
    Also warum darüber aufregen?

    Fehmarn vom 11.12.2022 - 15.01.2023:thumbup:

  • Hey...

    Ich wohne 3 Orte von Fischbeck(sachsen-anhalt) entfernt und damit genau im schlimmen Gebiet.was hier passiert kann man garnicht beschreiben und ich glaube auch nicht das hier jemand jetzt grad noch ans angeln denkt.Mein komplettes angelzeug Schlepp ich seit Tagen im Auto mit weil ich jeden Tag damit rechnen muß das der Keller voll ist wenn ich von der Arbeit komme ?(

    Schönen Abend

  • Potzi,

    ich drück dir und allen deinen Nachbarn die Daumen, das du dein Gerödel umsonst mit rumschleppst. Und das sich das Wasser bald wieder so weit zurück zieht, das ihr auch wieder ans Angeln denken könnt.

    GvH Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel