Hallo Sportfreunde,
hier möchte ich euch einmal meine diesjährigen Erfahrungen mit einigen Kuttern in Hirtshals, Dänemark darlegen. Wie bereits im Jahr 2006 wollten wir einen schönen Familienurlaub an der Nordsee mit einigen Hochseeangeltouren verbinden. Ferienhäuser aller Kategorien gibt es in der Region ja reichlich.
Schon frühzeitig hatte ich zwei Mehrtagesreisen auf einem großen Kutter unter deutscher Leitung aus Kiel Eckernförde gebucht. Er ist dem Namen nach besonders den rauen arktischen, polaren Verhältnissen gewachsen. Schon an unserem Ankunftstag fuhren wir in den Fischereihafen von Hirtshals um den Kutter zu besichtigen. Am nächsten Tag um 15 Uhr sollte das Einschiffen zur ersten Mehrtagestour stattfinden. Zu unserer großen Verwunderung war der Kutter aber nirgends im Hafen zu finden. Nach einigen Gesprächen mit einheimischen Leuten wurde klar, dass der Kutter bereits seit zirka 6 Wochen nicht in dem Hafen gesehen wurde, obwohl er nach seinem eigenen Fahrplan vorher und auch jetzt noch Reisen von Hirtshals zum Gelben Riff anbietet. Wir hatten dann zahlreiche Telefonate mit den Verantwortlichen des Kutters mit unzähligen Entschuldigungen für den Reiseausfall von ihrer Seite. Mit reichlich Enttäuschung und Wut im Bauch suchten wir nach einem Ersatz für die ausgefallenen Reisen. Auf einem anderen Kutter im Hafen, der einem großen Meeresraubtier verpflichtet ist, fand sich aber zu meinem Glück noch eine Gelegenheit zu einer Mehrtagestour zum Gelben Riff. Durch den starken Wind konnte aber auch nur 2 von 3 Tagen ausgefahren werden. Das Geld für den Ausfalltag wurde dabei auch nicht zurückerstattet.
Wir hatten aber immer noch eine Buchung für drei Personen auf dem dänischen Kutter MS Mille. Voller Sorge verfolgten wir den Wetterbericht für den geplanten Reisetag, auch hier sollte es auf das Gelbe Riff gehen. Am Tag vor dem Termin war die See sehr ruhig was uns Hoffnung gab, dass es am nächsten Tag genauso wäre. Doch bereits in der Nacht hörten wir wie sich der Wind zunehmend verstärkte. Bei unserer Ankunft im Hafen um 3.45 Uhr erklärte uns der Kapitän der MS Mille, dass es für eine Ausfahrt zu windig ist. Ohne eine einzige Aufforderung unsererseits, gab der Kapitän uns den gesamten Betrag des vorgezahlten Geldes für diese Reise zurück. Außerdem schlug er uns als Ersatz eine Küstentour von acht Stunden für den folgenden Tag vor. Am nächsten Morgen um 8.00 Uhr starteten wir nun mit der MS Fyrholm zu einer Küstentour. Da durch die wechselhaften Witterungsverhältnisse die Reisedauer noch nicht ganz klar war, wollte der Kapitän das Geld erst am Ende der Fahrt haben. Nach Erreichen des Angelgebietes konnten wir dann endlich die Pilger ins Wasser lassen. Wenn sich die Landung eines größeren Fisches anzeigte, stand bereits einer der aufmerksamen Mitarbeiter des Bootes ohne Aufforderung mit dem Gaff hinter einem bereit um den Fisch zu landen. Dann gab es auch ohne ein Wort zu verlieren Eis auf die Fische in den Körben. Der Kapitän steuerte sehr genau die Wracks an und brachte beide Seiten des Bootes abwechselnd in den Wind, so dass für keinen Angler Nachteile entstanden. Leider war einer unserer Reiseteilnehmer die gesamte Zeit seekrank. Die Zeit verging trotzdem viel zu schnell und es ertönte das Signal zur Heimreise. Während der Fahrt nahm einer der Bootsleute die Fische von allen Reiseteilnehmern ohne Zusatzkosten aus. Erst als wir im Hafen sicher angekommen waren, kassierte der Kapitän von den Teilnehmern das Geld für die Ausfahrt, wobei er unserem Seekranken nur die Hälfte des Preises berechnete.
Zum krönenden Abschluss unseres Urlaubs, wollte ich noch eine Tagesfahrt mit dem Kutter der den Namen des großen Meeresraubtieres trägt machen. Bereits kurz nach dem an Board gehen, kassierte der Kapitän das Geld für eine 3-Tages-Tour von allen Teilnehmern die noch nicht vorausbezahlt hatten, obwohl dem Wetterbericht zu Folge die nächsten Tage sehr stürmische Verhältnisse herrschen würden und damit eigentlich jedem hätte klar sein müssen, dass die Ausfahrten zum Gelben Riff auf keinen Fall möglich sein würden. Da mein Urlaub zu Ende ging, konnte ich eigentlich nur noch einen Tag an der Reise teilnehmen, also bezahlte ich nach einigen Verhandlungen für eine Tagesausfahrt auf das Gelbe Riff mit dem Hinweis, dass wenn das Schiff bei gutem Wetter über Nacht auf dem Riff bleiben könnte, der gesamte Betrag fällig würde. Der Wind frischte immer mehr auf und es wurde deutlich, dass eine Ausfahrt zum Gelben Riff kaum möglich war. Es fand dann auch nur eine nicht mal dreistündige küstennahe Fahrt zur Beruhigung der Gemüter statt. Mein Bedauern gilt all den Teilnehmern, die für die vollen drei Tage bezahlt haben und den Rest der Reise im Hafen verbringen durften.
Fazit: Trotz aller Ärgernisse gab es für uns insgesamt einen passablen Angelerfolg. Unser Tiefkühlschrank ist erstmal gut gefüllt. Der für die anfänglich geplante Angeltour eingezahlte vierstellige Betrag steht immer noch aus und unser Anwalt freut sich auf seinen nächsten Auftrag. Für die Zukunft ist der Kurs deutlich: Wir werden auf jeden Fall unser Hochseeangeln auf einem Boot fortsetzen auf dem ehrliche Menschen arbeiten und faire Geschäftsbedingungen praktiziert werden.
Haui
Ein kleiner Erfolg:
Am 23.10. erfolgte eine erste Rückzahlung in Höhe der Hälfte der Reisekosten von der Arctik Janus.