See zu sauber und Fischer verlangen Düngung

  • Ich habe im TV einen Bericht gesehen , in dem die Bodenseefischer über einen zu sauberen Bodensee klagen.


    Durch den sauberen (Algenarmen) Bodensee würden ihre Felchenfänge immer weniger werden.


    Deswegen wollesn die Fischer, das der See gedüngt wird.




    Nun die Frage an unsere/n Biologen aber auch als algemeines Diskussionsthema


    Kann es wirklich sein, das ein Gewässer zu sauber wird?

    Wir brauchen keinen Teufel und die Hölle.
    Denn wir haben Bürogratie/Cormorane und P.E.T.A

    • Offizieller Beitrag

    moin..



    Zitat

    Kann es wirklich sein, das ein Gewässer zu sauber ist ?

    .. yupp, das kann passieren ;)



    .. dabei heisst "zu sauber" nur,
    dass hinsichtlich des Fisch-ertrages die
    Bedingungen für die Kleinstlebewesen/Plankton ungünstig sind
    und die Nahrung für Fischbrut/adulte Fische zu wenig ist,
    für einen ausreichenden Ertrag ..


    .. "ausreichend" wäre dann erreicht, wenn eine
    dauerhaft gleichmäßige Fischentnahme möglich ist
    und durch die Nachkommen der Fische immer wieder
    ausgeglichen wird..



    .. Fischzucht-Teiche werden mit
    Geflügelmist oder dergleichen vor-ge-düngt;
    damit "das Leben" im Teich /am Teichrand in Schwung kommt,
    bevor die Fische dazu gesetzt werden und
    sich daran laben können ;) ..



    Allerdings versteh ich das Vorhaben am Bodensee eher nicht,
    denn der Eiszeitsee dient doch vor allem als Trinkwasser-Speicher,
    für etliche Regionen und Großstädte (über 4 Mill. abhängige "Säufer")..
    .. hierfür hätte eine Düngung eher Nachtteile..




    aber, .. den Bodensee leerduschen und
    durch die Toilette laufen lassen
    ist auch irgendwie uncool :rolleyes:




    gruß rüdl

  • Danke für die gute Auskunft. Hätte ich nicht gedacht, das naturschutz den Fischen Schaden könnte.
    Nun kann ich mir auch eine Meinung da zu bilden. Hier im Norden ziehen wir das Wasser aus der Erde und so saubere Gewässer haben wir auch nicht. Aber es kann sich ja noch alles ändern.

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  • Hätte ich nicht gedacht, das naturschutz den Fischen Schaden könnte.

    Hallo,


    hmm, ich fürchte, das ist doch noch etwas um die falsche Ecke gedacht!


    Wir wissen ja nicht, ob "Naturschutz", richtig oder falsch verstanden, zur Reduzierung des Plankton / Algenanteil geführt hat. "Naturschutz" als solcher darf Fischen eigentlich nicht schaden.


    Und noch einmal aufmerken: "Sauber" bedeutet im oben diskutierten Sinn nur "nährstoffarm" und sagt nichts über evtl. Gehalt oder Eintrag von Schadstoffen aus, die nicht ernährungsrelevant sind.


    Wasser nahe an Quellen ist sehr nährstoffarm, deshalb leben fast nur Salmoniden drin (Forellenregion), die sich von Kleintieren ernähren, die wiederum nicht unbedingt im Wasser heranwachsen ... usw.
    "Sauber" nennt man Quellwasser ganz allgemein, aber wenn man einen Kanister Benzin hineinkippt, erhöht sich auf keinen Fall der Nährstoffgehalt...


    Ich würde sagen, die Fischer vom Bodensee haben sich ziemlich unglücklich ausgedrückt!
    Sie wünschen sich Wasser im "rüdl´schen Sinne" - mit ausgeglichenen Nähstoffanteilen, mit Kleintieren, Algen und selbsterhaltenden Fischbeständen - aber das ist ja nicht "unsauber", im Gegenteil.


    Wenn dann auch noch der Biologie feindliche Stoffe (die sind unsauber!) ferngehalten oder reduziert werden, haben alle, was sie wollen. Man ist dann auch sehr nah an der Trinkwasserqualität, obwohl diese bei der Fragestellung erstmal keine Rolle spielt.


    MAX

  • Dennoch ist im Bodensee der Nahrungskreislauf ein bisschen angeschlagen . Und der angelschagene Nahrungskreislauf ist des Ergebnis von Maßnahmen, die dem Naturschutz dienen sollten.
    Oder irre ich mich da?

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    • Offizieller Beitrag

    moin..


    Zitat

    Hätte ich nicht gedacht, das Naturschutz den Fischen Schaden könnte.

    .. hat mit Naturschutz auch wenig zu tun ;)



    .. beim Bodensee könnte man auf den Gedanken kommen,
    dass der Verlust der einstigen Ufer-Kontakt-bereiche
    -durch den absinkenden Wasserspiegel-
    auch den Nährstoff-zu-lauf verändert hat ..
    .. d.h. wo einst das Wasser Kontakt mit dem Nährstoffreichen Ufer-Boden-Schichten hatte
    fehlen diese direkten (Nährstoffreichen) Kontaktflächen jetzt weitläufig ..


    .. den Fischen ist das ganze relativ wurscht, deren Nachkommen stellen
    sich auf die (im Moment) zur Verfügung stehende Nahrung ein..
    .. viel Nahrung .. viele Überlebende.. -> viele adulte Tiere ..


    .. die Felchen-Fischer am Bodensee zappeln sich einen ab,
    um die Bestände zu erhalten (abstreifen; vorstrecken; etc.) und
    werden letztendlich durch die Nährstoff-Kette im See ausgebremst ..


    .. dass diese davon träumen, mit Harnstoff oder dergleichen dem Pytoplankton und
    allem anschließendem Leben im See, auf die Sprünge zu helfen ist verständlich ;)


    .. laut recherche in den Medien, wird trotz dauernd weiter sinkendem Wasserspiegel,
    immer noch für rund 4,5 Millionen Baden-Württemberger, das Wasser aus dem Bodensee
    gepumpt ..
    .. ob der "Schwabe" das macht, weil er "Geizgene" in sich hat, oder einfach zu faul ist sich
    regionale Resourcen zu suchen; das bleibt mal dahingestellt ;)
    .. Technisch gesehen, könnte das Bundesland anderes Wasser nutzen / aufbereiten ..


    .. soweit ich mich korrekt erinnere,??,
    so war auch mal eine Einleitung von Rheinwasser in den Bodensee geplant
    oder laufen da noch Bautechnische Überlegungen ??




    .. zurück zum Thema:

    Zitat

    Hätte ich nicht gedacht, das Naturschutz den Fischen Schaden könnte.

    .. Naturschutz wird man leider immer öfters als "Schimpfwort" benutzen :(


    .. dass, was dem Bodensee für eine ausreichende Fischpopulation fehlt (pythoplankton)
    kriegt man hier in den FFH-Gebieten umsonst und viel zuviel davon :(


    .. jeder Teich der hier ausgebuddelt wird, um Material für den Schutzdeich zu bekommen,
    wird zur "grünen Pfütze"; d.h. Massen an Algen und Unmengen an Wasserpflanzen, welche
    mit den eingesammelten Algen dann besonders leckere Eindrücke abgeben.


    .. besonders Klasse :bad ist die Entwicklung im Umfeld der neu-gebuddelten Teiche.
    Die Unmengen an Algen locken erstmal die Wasservögel an;
    was dann komischer Weise schnell zu Populationen an Wasserpflanzen führt,
    ( .. diese Wasserpflanzen müssen diese Hühner-Enten-Gänse-Viecher irgendwie mitbringen,
    denn keiner säät in einem neuen Teich wildwuchernde Wasserpflanzen aus ..)
    .. ka. ob das nur über den Kot der Vögel oder über einen Transport der Samen im Gefieder stattfindet..




    .. fies an der ganzen Sache ist dann;
    die umliegenden Teiche, werden durch die Unmengen an Pendler (Wasservögel)
    und deren Flüssig-Düngung, gleich mit in den grünen Abgrund gerissen :bad


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    .. das sieht dann in etwa so aus, als würde man in den "Dorfteich" schauen,
    der jedes Jahr die Wildenten; Gänse und das ortsansässige Schwanenpaar beherbergt und
    irgendwie immer grün aussieht :(


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    .. jetzt kann man ja dem überschüssigen Algenwuchs etwas entgegen treten, ihn eindämmen und
    gegen überschüssigen Pflanzenwuchs lassen sich mechanische Lösungen finden, wie
    zBsp. Mähboot; Gliederzugsense; Netze durchziehen-Überschuß entfernen, dergl. mehr ..


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    .. die meisten Pflanzen sieht man aber erstmal nicht, denn sie sind i.d.R. etwas unter der Wasseroberfläche und nur
    für die Fortpflanzung strecken sie ihren Hals kurz oben rauß; werden dann auch sichbar beim Blick über den Teich ..


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    .. während der eine Teil gerade die Fühler oben raußstreckt ..
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    .. wächst darunter der Rest eines dichten Teppichs weiter ..



    .. und so sieht dann ein Teich aus, der zwischen 120-170cm Tiefe hat und mit einer Hornblatt-Plage zu kämpfen hat ..
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    .. unten derselbe Teich; nur die Seemitte rangezoomt um die Größe der "blühenden" Fläche auf zu zeigen ..
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    .. besonders lecker sieht das aus, wenn die Algenfäden an den Pflanzen hängen bleiben und
    sich ein immer dichter werdender Teppich bildet ..


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    .. mit der Wathose hier durchkommen ist anhand der Bewuchsdichte kaum mehr möglich..
    .. Frösche die vom Ufer ins Wasser springen und flüchten wollen werden herbe enttäuscht,
    denn meist ist der Teppich so dicht, dass sie sich mit dem Kopf quasi durch-bohren müssen,
    um tiefer ins Wasser zu gelangen :D


    naja, wie auch immer..


    .. dazu sei jetzt gesagt,
    das nennen die zuständigen Beamten in Niedersachsen übrigens Naturschutz.


    .. eine mechanische Entfernung des Krauts und somit auch eine Entnahme,
    eines Teil des Nährstoffüberschusses,
    wurde beamten-deutsch-typisch erstmal abgelehnt ..
    .. witzigste Anmerkung bei der Ablehnung;
    der Hinweis auf ein Planungsbüro; d.h. da hat sich jemand
    gar nicht mit dem Problem befasst, sondern nur auf die teuerste
    aller schriftlichen Aussagen verwiesen;
    ein Planungsbüro, das erstmal tausende Euros "frisst" um zu derselben
    Aussage zu kommen -Teich muss entkrautet werden-


    .. das heisst in D läuft ohne Gutachter gar nichts mehr; ist der Kotflügel zerbeult
    braucht es gleich nen Gutachter, damit der WAS entscheidet? -Kotflügel muss Neu-
    kriegt man geistig auch OHNE Gutachter auf die Reihe ;)


    Naja zurück zum Teich, Ziel sollte sein;
    dass ca.70% der viel zu dicht wachsenden Pflanzen entfernt werden und
    damit auch der Teichmuschel-Population wieder Platz zur Bewegung gegeben wird ..
    Klar ist, durch den Nährstoffhaushalt im Gewässer, wird die Biomasse "Kraut"
    über die nächsten 8-10 Jahre, erneut den ganzen Teich wieder für sich gewinnen und
    das soll/darf sie auch ;)


    Pflanzen im Wasser sind eine wichtige Grundlage, für das Leben im Wasser.
    Der Hürdenlauf um die Beamtenzimmer wird jedoch durch den überall benutzten Begriff "Naturschutz"
    langsam etwas unsinnig :bad
    Wenn Naturschutz jetzt auch schon bei stinkender Eutrophierung benutzt wird,
    dann fragt man sich schon, wo war nochmal der Sinn hinter dem Begriff Naturschutz ?


    .. die Natur erhalten kann man dazu nicht mehr sagen, denn macht man hier weiterhin nichts,
    wird sich die Art von Natur, in eine stinkende Brühe verwandeln und die Tierwelt
    für ein dann saures mileu, die muss erstmal rangekarrt/eingeflogen werden..
    .. bei den dann herrschenden PH-Werten werden auch die Frösche leiden ..


    .. Fakt ist, die Art Naturschutz ist nicht nur gegen die Fische,
    "Naturschutz", so ausgelegt, tötet das bestehende Leben im Wasser und
    geht über viele Leichen, bis vielleicht irgendwann eine "Expertengruppe"
    die tote Pfütze als Moor bezeichnet und
    dem ganzen einen anderen "Naturschutz-Stempel" aufdrückt ..



    Seit einigen Jahren sprießen hier unzählige NEUE Tümpel auf Flächen, die einst
    mit viel Geld und Schweiß, dem Hochwasser der Weser entrissen wurde.
    Der Deichbau gilt/galt als Grundlage, für die hinter dem Deich entstandene Landwirtschaft;
    Dörfern enstanden und den Gemeinden wurde hinter dem Deich das nötige Maß an Sicherheit geboten.


    In der heutigen Zeit sieht das anderst aus, da muss eine Firma X aus zBsp. dem Lande Bremen eine Ausgleichsfläche kaufen
    und darauf wird wertvolles Weide-Ackerland wieder in "Pfützen" umgewandelt,
    um dem Naturschutz genüge zu tun.
    Also 40km entfernt wird was gebaut, Natur kaputt gemacht
    und irgend eine kleine Region kriegt dann den FFH-Gebiets-stempel aufgedrückt
    und muss mit allen Konsequenzen damit Leben.
    Sinn dahinter.. was sie in 40Km Entfernung zerstören, das
    soll angeblich den Weg zum NEUEN Lebensraum finden
    und sich dort ansiedeln.. -lustiger Gedanke- ..
    Dann will Politik / Firma Y/A/B/.. eine Weservertiefung und weil der Deich dann nicht hoch genug ist,
    wird weiterhin Landwirtschaftliche Fläche, hinter dem geschützen Deich in Wasserflächen verwandelt.


    .. der Irrsinn nimmt kein Ende .. :rolleyes:
    Die Argumente laufen hierbei dann natürlich nur um Arbeitsplätze/ um Wirtschaft/ um "Denkmäler" des erreichten Wohlstands.. :(
    .. sei's drum .. :rolleyes:


    Bei Projekten, die Quadrat-kilometerweit alles Leben im und am Fluß (Weser) beeinflussen wird
    und dabei sämtliche Pflanzen- und Tiergemeischaften durcheinander wirbeln wird;
    (höhere Tidenhub; Versalzung; Süßwasser hinter Deich in Gefahr; dergl.)
    da will mir jemand erzählen, dass hier bestehende FFH-Gebiete;
    Natur-Wildschutz oder Landschaftsschutz wirklich irgend eine ernsthafte Bedeutung haben ?



    Also wenn eine Anglergruppe einen 4 ha. Teich Krautfrei räumen würde,
    dann wäre der entstandene Schaden in der Natur wie hoch ?
    Gemessen an den irrsinnigen Projekten von Wirtschaft & Politik müssten
    wir damit locker im 0,0?? ‰ -Bereich liegen, dennoch hat man für die "kleinen"
    mehr Knüppel zur Verfügung, um sie zwischen die Beine zu werfen ..


    Ist Naturschutz schon eine reine Spielerei von Macht und Lobbyarbeit?


    Oder anderst rum; wenn ein Waserkraftwerk, verbaut in der Weser,
    Faktor X Leben/Jahr zerstört, bzw. den Lebensraum Flußauf abschirmt;
    wieviel Teiche aus wertvollem Weideland muss ich dafür buddeln und pflegen
    um das betreff Naturschutz aus-zu-gleichen ?


    .. für mich wird das Thema und der dauernd verwendete Begriff Naturschutz
    immer mehr zum Schimpfwort ..


    .. noch ein Beispiel?:
    .. hier baut um die Ecke gerade dieser schwedische Pressmöbel-hersteller sein
    neues Verkaufswunderwerk hin..
    komisch dabei; das war vorher alles Naturschutzfläche wegen
    einem ganz besonderen Vogel und einiger seltener Vögel;
    die aber JETZT ganz plötzlich,
    gar nicht auf dem Bauplatz,
    sondern einige hundert Meter entfernt Leben sollen .. :rolleyes:



    Tja, 63.000 verkaufte m² Bauland und 40 Millionen € sind ein starkes Argument,
    dafür erfindet man die Natur schon mal neu :rolleyes:



    .. in diesem Sinne;
    .. alles Naturschutz oder was ?



    gruß rüdl