Der Gedankenfehler liegt doch bei dir.
Es macht doch wohl keinen Sinn ob der Fischer eine Lizens hat oder nicht. Das was er an Vereine und Verbände anbietet ist dem natürlichen Weg entnommen, ob mit oder ohne Zertifikat.
Wenn alle bei einem Händler eine bestimmte Ware nicht mehr kaufen, entfällt die Nachfrage und er wird gezwungen sein die Ware nicht mehr anzubieten. Das ist "Nachhaltigkeit".
Es ist mir schon bewusst, das es bei einigen schon die Existenz kosten kann, aber leider muss man auch Prioritäten setzen wenn man was erhalten will. Klingt hart, iss aber so.

Die Aalseuche
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Nee, nee mein lieber..........
vor zwei Jahren durften die Fischer auch an Aalaufzuchtsstationen, fürs Endprodukt Verbraucher verkaufen. Heißt diese Aale sind in den Magen des Verbrauchers gelandet und nicht in die Gewässersysteme.
Aber der Gau, war das Produkt Glasaal in Gelee, damit ist es auch vorbei. Wer erwischt wird hat mit hohen Geldstrafen zu rechnen.
Der Aalmanagementplan beinhaltet genaue Tonnenangaben, wenn diese Quote erreicht ist, dann ist Feierabend und die gehen nicht irgendwo verloren, sondern wandern in durchgängige Gewässer, wo sie auch abwandern können. Das riskiert der nachhaltige Fischer nicht, alles andere sind schwarze Scharfe.
Außerdem sind die Regionalen Fischer mit an der Front und beteiligen sich jedes Jahr mit etlichen Zentnern, bei uns hier im Elbstrom.
Jetzt kommt vermutlich von dir die Frage, warum lässt man sie nicht natürlich aufsteigen ?
Da kommen wieder die Gewässerverbauungen und Fressfeinde ins Spiel, in manchen Flussabschnitten gibt es fast keine Aale mehr, da möchte man den Aal gezielt wieder ansiedeln und das geht nun mal nicht mehr natürlich, sondern nur über den Transport per Boot und LKW.
Wieso etwas schlecht reden, was sich am Ende bewähren kann oder glaubst du die Leute würden sonst so viele Anstrengungen und Arrangement dort einbringen.
Ich möchte nicht wissen wie viele Stunden ich schon geopfert habe, ganz zu schweigen von denen meiner Kollegen.
Gruß Jürgen
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Hallo Jürgen,
es ist ja schön, das du mit aller Vehemenz für die Nachhaltigkeit aus deiner Sicht eintrittst.
Ich sehe die Nachhaltigkeit dabei trotz allen deinen angeführten Argumenten nicht gegeben.
Sondern sehe hier ein festhalten an einer Idee, die von wem auch immer als das Non Plus Ultra in die Welt gesetzt wurden aber auch durch die mehr als schwammigen Argumente nicht nachzuvollziehen sind. Hier wird mit dem zurzeit so werbeträchtigen Schlagwort "Nachhaltigkeit "argumentiert, was in vielen anderen Bereichen, ebenso fragwürdig ist, wie das ebenso modischen Schlagwort "Zertifikat". Sieht für mich irgendwie nach dem Greifen zum rettenden Strohhalm aus.
Ich sehe wir werden auf Fehmarn neben Angeln auch einen Workshop mit Diskussionsrunde Pro und Kontra Nachhaltigkeit einführen, auch wenn wir Beiden die einzigen Teilnehmer sein werden.
Warst du den schon mal dabei wenn die Siebe - Netze kann man das ja bei einer Maschenweite von 2 mm nicht nennen - gehoben werden?
Hast du schon mal vor Holland gesehen, wie viele der gesiebten Glaasaale das nicht überstehen?Warum muss ein Fischer, gleich ob mit oder ohne Zertifikat erst die Fische in seinen Sieben fangen, wo doch schon durch den Druck der oben liegenden Masse ein nicht zu vernachlässigender Teil der empfindlichen Glasaale beim aus dem Wasser heben der Sieb schon stark geschädigt, bzw. getötet werden?
Warum muss ein Fischer mit dieser Sieberei noch Geld verdienen, wenn die Glaasaale auch ohne seine Hilfe in die Gewässer kommen, in die Sielzüge, in die Elbe und in die anderen Flüsse, die ja nicht direkt an der Mündung, sondern erst weiter im Oberlauf verbaut sind, in die Bäche, die kleinen Gräben welche in Nord und Ostsee münden??
Auch dort können die Aale aufwachsen. Ich erinnere mich noch gerne an meine Kindheit, als ich zusammen mit Vatern und Onkel die schönsten Aale aus den schmalen Sielzügen und Kuhlen auf Eidersted gefangen habe, keine 2 km von der Nordsee entfernt.
Warum müssen die Aale unbedingt in den verbauten Oberläufen der Flüsse aufwachsen. Bei Meerforellen sehe ich da noch eine Sinn darin. Da diese auch später wieder zum Laichen in die Oberläufe aufsteigen, aber beim Aal fehlt mir die Logik dafür.
Warum müssen den die Glasaale mit Fahrzeugen in die Oberläufe der Flüsse gebracht werden? Dies lässt doch den Verdacht aufkommen, dass man hier den Anglern den Spaß am Aal erhalten will, oder wo liegt der Sinn der Transportaktionen?
Reicht es nicht auch aus, wenn sich die kleinen Äälchen dort ansiedeln, wo sie von alleine hinkommen? Das verhindert später bei der Abwanderung doch auch das Schreddern durch die WKW. Wo liegt die Nachhaltigkeit, Fische in den Oberbereich von verbauten Gewässern zu importieren, wenn davon ein großer, wenn nicht sogar der größte Teil später auf natürliche Weise durch die in den meisten Wasserverbauungen eingebauten Turbinen wieder geschreddert wird?
Hier könnte man ja für die Fischer die durch die Glaasaalfischerie keine Einnahmequelle mehr haben neue Jobs als Taxidienst für die abwandernden Aale schaffen.Wie dies an diversen Flüssen hier bei uns in der Region gemacht wird, um wenigsten ein paar Blankaalen die sicherer Rückwanderung ins Saragossameer zu ermöglichen. Dies wäre Nachhaltig.
Wie man ja aus vielen Berichten der WKW sieht, gerade auch in Geesthacht an dem Riesenstau, schlängeln sich da durch die Aufstiegshilfen ja auch die kleinen Schlängler Stromaufwärts, wozu müssen dies da noch hingebracht werden?Die Glasaale sind auch in den letzten Jahrzehnten, trotz Wasserverbauungen auf dem natürlichen Weg in die Gewässer aufgestiegen. Den die Wasserverbaungen gibt es ja nicht erst seit gestern, sondern schon seit Jahrzehnten, oder gar seit Jahrhunderten, wie wir von Norbert ja lesen konnten! Warum, soll dies nun nicht mehr möglich sein???
Freßfeinde für die Glaasaale gab es auch schon immer, die sind nicht erst in der Neuzeit aufgetaucht. Die gab es schon als die ersten Glasaale in die noch unverbauten Flüsse aufgestiegen sind. Wenn du jetzt auf die schwarzen Vögel anspielst, die fressen keine Glasaale da würden sie für eine Mahlzeit zuviel Energie verbrauchen, die fressen Sie erst in etwas abgewachsenem Stadium, so wir du sie in den letzten Jahren bei Euch in Hamburg ja noch ausgesetzt habt.
Ich freu mich schon auf unser Treffen, an dem wir Nachhaltig über den Sinn und den Unsinn der Glasaalfischerei und dem aussetzen von Glasaalen diskutieren können, solange wir die Anderen nicht damit überfordern.
Gvh Rainer
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Ich freu mich schon auf unser Treffen, an dem wir Nachhaltig über den Sinn und den Unsinn der Glasaalfischerei und dem aussetzen von Glasaalen diskutieren können, solange wir die Anderen nicht damit überfordern.
Gvh RainerGut möglich, dass ich und weitere da mittun!
Jedenfalls verfolge ich das hier bisher mit Spannung. Muss übrigens zugeben, dass ich bei dem Thema so gerade mal mit "Halbwissen" glänze. Daher schon mal danke an die fleißigen Debattanten!!!MAX
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Rainer, genau das waren meine Gedankenzüge. Du hast es natürlich sehr ausführlich und einleuchternd erklärt.
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