• Die Aalseuche


    Die Aalseuche ist eine schlimme Krankheit und gefährdet den
    Bestand des Aales im Rhein und anderen europäischen Gewässern. Darum müssen die
    Angler im Interesse der Arterhaltung auf die Entnahme von Aalen verzichten.


    So etwa könnte die Einleitung eines Artikels zum Schutz des
    Aales lauten.


    Nun war ich aber kürzlich am Oberrhein In Rheinau Ch. Dort hatte
    ich bei einem kurzen Besuch am Auslauf des Turbinenkanales des Rheinauer
    Wasserkraftwerkes einige sehr
    aufschlussreiche Gespräche mit einheimischen Anglern. Durch die Turbinen des
    Wasserkraftwerkes liefen zu dem Zeitpunkt etwa 260 m3/s und die den Restrhein
    durchlaufende Wassermenge betrug 5 m3/s.


    Wenn sich da also 53 leichwillige Aale gleichmäßig im
    Flusswasser verteilt von oberhalb des Kraftwerks aufmachen um Flussabwärts mit
    Ziel Sargassosee den Flussabschnitt zu überwinden, müssen sie, da sie nicht
    aktiv schwimmen, im Verhältnis von 52 zu 1 das Kraftwerk passieren, so wie auch
    die Verteilung des Wasser an der Stelle erfolgt. Also 52 Stück durch die
    Turbinen und Einer außenherum über den Restwasserweg, auch Rhein genannt. Wenn
    sich 530 Aale auf den Weg machen schaffen es demnach wahrscheinlich 10 am
    Unterwasser des Kraftwerkes gesund anzukommen. Um die weitere Rechnung nicht
    vollständig in den astronomischen Zahlenbereich entgleisen zu lassen
    vereinfache ich hier einmal zu Gunsten der Stromerzeuger, 1 Aal von 10 soll die
    Kraftwerks Passage heil und gesund
    überstehen. An einem Kraftwerk könnten also 100 von 1000 abwandernden Aalen
    überleben. Nun ist das Wasserkraftwerk Rheinau Ch aber (wenn ich richtig
    gezählt habe) nur eines von mindestens 21 Wasserkraftwerken vom Bodensee bis
    zum freien Rhein. Wenn demnach für alle Anlagen eine ähnliche
    Restwasserverordnung gilt, erfolgt an allen Kraftwerken ohne genügend dichte Rechenanlagen
    und Anlagen zur Fischableitung eine ähnliche Dezimierung aller abwandernden Fische.


    1000000000000000000000
    Aale machen sich am Bodensee auf den Weg und Ein Aal schafft es alle
    Kraftwerke zu überwinden.


    Wozu ist dann noch die Aalseuche gut?

    Gruß Haui006

  • Das ist doch nicht so schlimm....sie sterben für den Strom.

    Wir Angler verzichten halt auf den Aalfang und alles wird gut!

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Tchaaa, Haui da hast Du ja mal wieder ein heißes Thema hier reingeschrieben....

    -- Wozu ist dann noch die Aalseuche gut?--

    Nun das ist eigentlich die falsche Frage. Traurig ist das grobe Fehler bei der Regulierung der Flüsse gemacht
    wurden. Der Mensch hat Zusammenhänge nicht gesehen oder wollte es nicht. Aus welchen Gründen auch immer.
    Da wurde begradigt, gestaut und Wehre errichtet. Turbinen verbaut und Hebewerke. Na und die Auswirkungen
    sieht man heute!!!!!!

    Ein gutes Beispiel ist unser kleines Flüßchen "Stepenitz". Ein super sauberes Gewässer, wo man draus trinken kann.
    Da kam man vor zwischenzeitlich ca 15 Jahren drauf wieder Lachse und Forellen einzusetzten, die es früher ?????
    mal gegeben hat. Ich bin seit 1972 hier und habe es nicht mehr erlebt.
    Es hat auch super funktioniert! Nach vier Jahren kamen die ersten zurück um zu laichen,50, 60,70 cm lang.
    Und es wurde immer besser. Aber halt, erst mal noch etwas anderes.

    Kurz berichtet:
    Da es auch eine relativ hohe Staustufe bei uns gibt, welche die Fische nicht überwinden können, kam man
    auf die Idee in einem Seitenarm eine Fischtreppe mit viel Aufwendungen und für viel Geld einzubauen.

    Das Ergebnis..... die Fische nahmen es nicht an und blieben im Hauptstrom.
    Sie schafften es also trotzdem nicht zu ihren Gründen wo sie geboren wurden von a l l e i n e hinzugelangen.
    Das hatte nun zur Folge, das jedes Jahr im September, Oktober elektrisch vor dem Wehr abgefischt
    wurde. Die Fische wurden vermessen, gewogen und gekennzeichnet und dann stromauf wieder zum laichen
    eingesetzt.

    Im letzten Jahr waren die größten Fische bis 1 m und über 8 kg schwer.
    Und das trotz der Widrigkeiten die sie zu bestehen und überwinden hatten.
    Denn auch in der Elbe im Unterlauf ist eine unüberwindbare Barriere. Hier wurde schon ein elektrischer Lift
    eingebaut. Da werden regelmäßig die im Käfig gefangenen Fische angehoben und oben wieder ausgesetzt.
    .....welch ein Wahnsinn..... aber gut, so gibt es wenigstens überhaupt einen Weg........

    Ja, Haui und zu Deiner Frage nach dem Sinn der Aalseuch?
    Nun es ist nicht neu. Auch Aale Sterben und haben Auswüchse am Körper. Das kenne ich schon seit über 50 Jahren.
    Und da konnte man noch nicht unterstellen, daß alles auf Grung der Umweltverseuchung geschädigt ist.
    Aaaaaber, sie sollte uns aufrütteln und daran erinnern, das da wohl was im argen liegt.

    Aber was lehrt uns das?
    Nun für mich erkenne ich daraus das ob Flussbegradigung oder Wehre, Kraftwerke oder Verschmutzungen alles einfach un-
    akzeptabel ist, wenn nicht die passenden Gegenmaßnahmen oder Kompensationen bedacht und vorgenommen werden.

    Kurzum , wir brauchen weder Aalseuche noch Flußbarrieren die das Leben der Fische gefährdet und die Wanderwege versperren.
    Ooooder, wir brauchen nicht auch noch Fischkrankheiten, denn es kommen auch so schon genug um.

    Gruß Olaf

  • Hallo
    So traurig es ist, der Aal ist zuma Aussterben verurteilt. Da nützt auch kein Mindesmaß von 45 cm nichts. Der Aal laicht nur einmal im Leben und da ist es egal, ob ich ihn mit einer Länge von 35 cm oder einer Länge von 70cm dem Gewässer entnehme. Jeder Aal den ich entnehme kann nicht für Nachwuchs sorgen, denn künstlich vermehren funktioniert nicht. Die Tötungsmaschine Turbine schafft fast 100% un gibt denn Rest.
    Gruß Zandy

  • Hallo
    So traurig es ist, der Aal ist zuma Aussterben verurteilt. Da nützt auch kein Mindesmaß von 45 cm nichts. Der Aal laicht nur einmal im Leben und da ist es egal, ob ich ihn mit einer Länge von 35 cm oder einer Länge von 70cm dem Gewässer entnehme. Jeder Aal den ich entnehme kann nicht für Nachwuchs sorgen, denn künstlich vermehren funktioniert nicht. Die Tötungsmaschine Turbine schafft fast 100% un gibt denn Rest.
    Gruß Zandy

    Moin Zandy,

    wenn du nur die Angler meinst gebe ich dir Recht..............

    Aber Fischereigesetz und Durchführungsverordnung sind auch für die Binnenberufsfischerei bindend und da macht ein Mindestmaß schon Sinn. Denn dort betrifft es nicht den einzelnen Aal der mit der Angel gefangen wird, sondern die Masse, die mit Reusen gefangen werden. Da besteht schon ein Unterschied...............

    Ich höre immer wieder den Begriff " Schonmaß " !

    ..........Den gibt es laut Fischereigesetz und Durchführungsverordnung überhaupt nicht !

    ..........Nämlich, geben gibt es Begriffe wie " Schonzeit/en " und " Mindestmaß/e" !

    Und da würde ich als Gesetzesgeber den Hebel Ansätzen, es macht doch Sinn für den Aal eine Schonzeit einzurichten und zwar von Mitte August bis Mitte November, wenn die Blankaale ziehen.

    Das Programm Strom aus Wasserkraft würde ich ein stanzen, was dort dem mündigen Bürger verkauft wird, ist zum Haare ausreißen. Aber was geschieht jeden Tag in der Lebensmittelbranche, in den Supermärkten, da gibt es Parallelen, der Verbraucher wird nach Strich und Faden verarscht. So sieht es leider heutzutage aus im Staate Deutschland!

    Aber zurück zum Eigentlichen Thema............

    Die Hoffnung stirbt zu Letzt, 2018 kommt die erste offizielle Bestandskontrolle des EU-Aalmanagementplanes, dann werden wir sehen ob die unzähligen Besatzmaßnahmen etwas gebracht haben. Vorher darüber zu reden, macht keinen Sinn, weil ohne Fakten keine Grundlage.

    Gruß Jürgen

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !

  • Moin

    Ich war Mitglied in einem Verein an der Werra (Hessen),wir durften auch Reusen legen.

    Schonzeit war für den Aal 1.10. -1.3. Länge 50 cm .

    Und die Reusen durften nur von April-Oktober liegen soweit ich errinnere.

    Und ich meine außer einem komplettem Fangverbot war es ein Anfang.

    Ich weiß nicht wie es jetzt ist mein Vereins Austritt war 2010 .


    Gruss Jochen

    Gruss von der Soeste Jochen. :angler:

    Bekannte Adresse Klausdorf 14.05. 21.05.2023. :laola:


    Wenn ihr auch die Klage gegen die Fischereiabgabe unterstützen wollt

    Siehe hier http://www.anglerdemo.de/ verwendungszweck Klage Fischereiabgabe

  • Hallo Jürgen,

    so gerne ich deine Hoffnung mittragen würde, was die Wirkung des Europäischen Aalmanagement betrifft und die aufwendigen Besatzmaßnahmen. betrifft.

    Solange hier für die Wasserkraftwerke besetzt wird, an den großen Strömen, Einleitungen von Schadstoffen in Gewässer vorgenommen werden, ist realistisch nicht mit einem Aufrechterhalten des Aalbestandes zu rechnen.

    Man darf an die Aufzucht von Glasaalen im Bezug auf den letztlich Aalbestand keine zu großen Erwartungen stellen. Von den Satzaalen die mühsam besetzt werden verschwinden schon in den ersten Monaten nach dem Besatz ein Großteil in den Mägen von Fressfeinden. Anders als bei den Meerforellen, die ganz langsam wieder mit viel Anschubhilfe reproduzierende Fische bilden, kann man den Aal nicht abstreifen bei der Rückwanderung in seine angestammten Laichgebiete. Hinzu kommt noch, das ein Teil der künstlich aufgezogenen Aale in Zwischenzeit nicht mehr als Besatz in den Gewässern landen, sondern in der Verkauf gelangen, da die Nachfrage nach Räucheraalchen immer noch sehr groß ist.

    Ich habe mich von den Aalen in Gedanken schon verabschiedet und werde den letzten in meinem Teich ansässigen Schlängler Fritz so lange als möglich darin behalten, füttern und zum rechten Zeitpunkt auswildern. Denn er wird irgendwann der letzte seiner Art sein, wenn er sich nicht vorher aus dem Staub macht.

    Für mich gibt es weder eine wirkungsvolle Schonzeit, noch ein wirkungsvolles Mindestmaß, da ich die gezielte Angelei auf diese Spezies schon lange eingestellt habe.

    Und solange nicht ein generelles Aalfangverbot für alle weltweit vorgegeben wird. Die Einleitung von Schadstoffen in die Flüsse und Bäche absolut unterbunden wird. Sowie kein generelles Verbot von Wasserkraft zum tragen kommen wird, (was eh nicht eintreffen wird, bei den Miesen welche die armen Stromerzeuger zur Zeit einfahren) hat der Aal keine realistische Überlebenschancen mehr. Auch wenn viele davon träumen, aber träumen ist ja erlaubt und schädigt den Aalbestand nicht.

    GvH Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel

  • Es bleibt ein Jammer, wie man´s dreht und wendet.

    Erstmal DANKE an Haui für den Anstoß, und an die Mitschreiber für nachdenkliche und reflektierte Beiträge, die einmal mehr für unsere Forumsgemeinschaft sprechen. Das Hirn bleibt angeschaltet!

    Bis hierhin - bitte weiter diskutieren!

    Leider sehe ich es auch ziemlich fatalistisch, ähnlich wie Rainer: Das Thema ist um, es sei denn, niemand entnimmt , verwertet oder verkauft ab sofort Aal in egal welcher seiner Stadien. Die Angler jedenfalls sind nicht für seine Ausrottung verantwortlich zu machen, da liegt die "Fang"-Quote im Promille-Bereich oder darunter.
    Andere, viel tödlichere Ursachen habt Ihr benannt. Das massenhafte Abfischen von Glasaalen vor den Küsten (zum Verzehr in Gelee und aus Dosen) habt Ihr, meine ich, noch vergessen.
    Mindestmaße, Schonzeiten oder freiwilliger Fangverzicht, die alle das Reproduktionsverhalten der Aale in keiner Weise tangieren, werden die Art nicht retten.

    In 100 Jahren vom Massenfisch zur aussterbenden Art. So läuft das, und der Aal ist in bester Gesellschaft.

    MAX

  • Hallo,
    Wir
    alle überblicken nur einen kleinen Zeitabschnitt, keiner von uns hat noch die
    Flüsse und Bäche im heutigen Deutschland im natürlichen Zustand erlebt. Das Verschwinden der Wanderfische
    Lachs und Stör im Zuge der Begradigung und Schiffbarmachung nehmen wir kaum
    noch war, es erfolgte schon vor unserer
    Zeit. Der Fischreichtum der Flüsse der ursprünglich viele tausende Menschen
    ernähren half ist verschwunden. Der Strom aus den Wasserkraftanlagen wird als
    besonders sauber und umweltfreundlich „Öko“ angepriesen, na ja Fische schrien
    nicht so laut, als das sie im Todeskampf
    gehört werden, und die schon längst verschwundenen Arten, wenn berührt das den
    noch.

    Gruß Haui006

  • Hallo zusammen,
    ich weiß nicht, ob man den Wasserkraftwerken wirklich sooo die Hauptschuld geben kann.
    Betrachtet man es mal historisch, so gibt es die Wasserkraft seit ungefähr 100 Jahren, bei uns hier am Hochrhein
    sogar noch fast 20 Jahre länger (erstes Flusswasserkraftwerk 1898 )
    Auch am Oberrhein bis zum Mittelrhein gibt es jede Menge alte Turbinen ohne wirksame Umgehungsmöglichkeit.
    Warum ist der Aal nicht schon vorher vom Aussterben bedroht gewesen?
    Am 1.November 1986 wurde nahezu der gesamte Aalbestand durch den Sandoz-Brand auf einer Strecke von 400km
    Ausgelöscht, es war die Rede von 500-600 Tonnen toten Aalen.
    Das sind ungefähr 1,6 Millionen Tiere, wenn man ein Stückgewicht von knapp über 300 annimmt.
    Pro Rheinkilometer wären das rund 4000 Aale gewesen.
    Woher kamen die, wenn doch so viele Aale durch die Turbinen über viele Jahrzehnte gehäckselt wurden?

    Bitte richtig verstehen! Ich bin kein Freund von Wasserkraft, weil sie alles andere als ressourcenschonend ist!
    Es wird zwar kein fossiler Brennstoff verbrannt und kein CO2 emittiert und es fällt auch kein gefährlicher Müll an,
    der aufwändig gelagert/entsorgt werden muss, aber die Folgen für das gesamte Ökosystem Fluss sind verheerend
    und ohne Zweifel haben die Wasserkraftwerke auch ihren Teil am Rückgang des Aalbestandes beigetragen!
    Ich denke aber eher, dass der unmäßige Glasaalfang mit immer moderneren Methoden der Hauptgrund ist.
    Man muss sich nicht wundern, dass es irgendwann keine Erwachsenen mehr gibt, wenn man die ganzen Kinder
    Immer gründlicher abmurkst!
    Hinzu kommt auch noch, dass der Aal vermehrt von seinen Parasiten geschwächt wird/wurde, was zur Folge hat,
    dass er schlechter abwächst und weniger Reserven für seine weite Reise in die Laichgründe und das anstrengende Laichgeschäft hat.
    Es ist also nicht eine Ursache allein (wobei ich den Hauptverursacher beim Glasaalfang sehe!), sondern die unheilvolle Verknüpfung
    vieler, sich leider auch potenzierender Ursachen….und wir als Angler auch unseren (sehr kleinen) Beitrag leisten.

    Mit der Verteufelung der Wasserkraftnutzung allein bekommen wir nichts gerissen,
    sondern es müssen viele Baustellen gleichzeitig angegangen werden!
    Was nutzt es, wenn 80% mehr Blankaale unbeschadet abwandern können, ihr Laichgeschäft verrichten können und sich dann die
    Glasaalfangflotte über Rekordfänge freut?

    Gruß
    Norbert

    Es gibt zwei Dinge, die man nicht ändern kann: Die Frauen und das Wetter.
    Also warum darüber aufregen?

    Fehmarn vom 11.12.2022 - 15.01.2023:thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von The_Duke (6. März 2014 um 13:21)

  • Moin

    Also ich denke mal das Norberts ansatz sehr gut ist,der Glasaal fang müßte komplett verboten werden.

    Nur dies hätte vor Jahre geschehen müssen,

    aber wer will schon gegen die Lobby des Geldes solch eine entscheidung treffen.


    Gruss Jochen.

    Gruss von der Soeste Jochen. :angler:

    Bekannte Adresse Klausdorf 14.05. 21.05.2023. :laola:


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  • Norbert,

    sicher hast du mit deinen Betrachtungen zu den alten Wasserkraftwerken nicht ganz unrecht.

    Allerdings sind die alten Wasserkraftwerke gegen die heute genutzten, bzw. auf größere Leistung nachgerüsteten WKW, welche heute die großen Menge Strom produzieren, nur mickrige kleine Zwerge gewesen.

    Zu einer Zeit, in der es noch die kleinen Wasserkraftwerke gab, sowie noch keine Glasaalflotten unterwegs waren, die Krankheiten und Unfruchtbarkeiten durch schädliche Einleitungen sich nicht so bemerkbar machten, fiel es auch noch nicht so ins Gewicht, wenn da einige Aale durch die Turbinen geschnetzelt wurden, da es ja Aale im Überfluss gab.

    Zu dem Unglück bei Sandoz denke ich, da wurde was die Menge der verreckten Fische angeht, wohl aus welchen Gründen auch immer sehr hoch gerechnet. Wir die wir unterhalb von Sandoz geangelt haben bei Mainz, konnten von dem Aalsterben nichts mehr feststellen. Auch Freunde von mir, in der südlichen Pfalz, also rund 130 km Stromauf ansässig, haben keinen extremen Rückgang an Aalfängen nach Sandoz bemerkt.

    Da die Glasaalfischerei ja durch EU Gesetze in den letzten Jahren sehr stark eingeschränkt wurde, wenn auch zu spät, wird es dem Schlängler auch nicht mehr helfen. Denn die welche offiziell jetzt noch Glasaale fangen dürfen, geben diese ja zum größten Teil an die Aalaufzuchtstationen weiter. Und dort geht halt wieder der größere Teil als Industriefisch in den Verkauf und kommt nicht mehr in die Gewässer zurück.

    Schade für die unheimlichen Wasserbewohner. Aber letztlich nutzt es jetzt nicht mehr, die Schuld am Aussterben der Aale der einen oder anderen Gruppierung, der Energiegewinnung, der Glasaalfischerei, oder den Krankheiten in die Schuhe zu schieben, die Sekundenzeiger der Uhr für den Aal steht nur noch wenige Sekunden vor Zwölf.

    Vielleicht sollten wir alle dem Aal noch vermehrt und gezielter nachstellen um ihm somit ein schmerzloseres und schnellers Ende ohne weitere häckseleien zu bescheren, (hier fehlt jetzt der Ironismiley) statt jetzt hier die WKW zu verdammen.

    In Zukunft werden wir Nackenschläge dieser Art in noch schnellerer Reihenfolge und wohl auch noch öfter einstecken müssen. Da helfen die kleine Erfolge bei der einen oder anderen Tierart nicht viel, da diese in der Regel anderen wieder schaden. Das Gleichgewicht in der Natur ist halt im Eimer und lässt sich durch uns Menschen auch nicht mehr regulieren. :S

    Die Artenvielfalt, nicht nur in den hochtechnologischen Ländern wird eben weniger werden. Und in die Steinzeit wollen wir ja alle nicht zurückkehren.

    GvH Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel

  • Hallo Rainer, hallo Nobert,

    nu habe ich mal wieder 2 gestandene Herren gefunden, um eine zünftige Diskussion zu führen. :D

    Um es vorweg zu nehmen, ich bin da eher bei Norberts Meinung. Es kommen immer mehrere Faktoren ins Spiel, die für den Rückgang des Aalbestandes verantwortlich sind.

    ....sei es die Wasserkraft
    ....sei es die Durchgängigkeit unserer Flüsse (WRRL)
    ....sei es der Fang von Glasaalen
    ....sei es der Verkauf von Glasaalen (Glasaal in Gläsern)
    ....sei es der Verkauf von Glasaalen an Aafarmen
    ....sei es der Verlust durch Krankheiten (Schwimmblasenwurm)

    So, das sind die wichtigsten Gründe die für den Rückgang des Aalbestandes verantwortlich sind! Da sind wir drei uns doch einig................., aber jetzt die Hände in den Schoss legen und gar nichts mehr machen, kommt für mich nicht in Frage. :bad

    Das hat man nämlich mit dem Wolf schon so gemacht und ich habe keine Lust wieder 100 Jahre zu warten bis er sich wieder ansiedeln durfte. ;)

    Bsp. ist auch der Hausen ( Stör- Sturio apensa) der galt auch als ausgestorben, muss doch nicht sein........ nu schwimmt er wieder in der Elbe und seinen Nebenflüsse. In der Oder, werden dieses Jahr die ersten Rückkehrer erwartet. Und wem haben wir das zu verdanken den Anglern und Fischern, natürlich mit wissenschaftlicher Hilfe.

    Aber muss man lange Studien anlegen nur weil etwas ausgestorben ist, dass Geld kann man lieber in Sofortmaßnahmen stecken, die auch etwas bewirken. ;)

    Ich möchte euch ein kleines Bsp. erzählen oder geben, wo jeder Angler mit wirken kann, um den Bestand zu stützen.........

    Ich war letztes Jahr in der Metro zum Einkaufen, ich wollte für unseren Verein, zwecks Veranstaltung diverse Dinge einkaufen. vor einem Regal blieb ich mit mal stehen und erschrak. Die hatten doch da tatsächlich Gläser mit Glasaalen im Sortiment. Kackfrech, verlangte ich den Geschäftsführer zu sprechen, ich klärte ihn auf, warum ich mich so erboste. Er versuchte mir natürlich auszuweichen und erzählte von irgendwelchen chinesischen Randgruppen die dieses Angebot hauptsächlich wahrnehmen und er könne sowieso nichts unternehmen, weil das von ganz oben komme und er den Artikel nicht aus dem Sortiment so einfach herausnehmen könne.

    Nun gut dachte ich, meine Einkäufe wieder zurück ins Regal gestellt und auf dem Absatz kehrt gemacht.

    Zu Hause an gekommen, überlegte ich wie kannst du gegen so viel Unverständnis vorgehen. Geschäftsleitung angeschrieben (eine Petition mit Unterschriften von 800 Anglern) mit 5 Androhungen von befreundeten Angelvereinen, die Kundenkarten zurückzugeben, wenn sie die Gläser nicht vom Verkauf zurückziehen.

    Und siehe da, 1Woche später kam Antwort von der Konzernleitung. Mit einer freundlichen Entschuldigung und dem üblichen Blabla.......,aber sie seien zu dem Entschluss gekommen, die Gläser aus ihrem Sortiment zu nehmen. Das war für mich das Entscheidende.........und wenn ich ehrlich bin feire ich das als einen kleinen Sieg für den schleimigen Schängler und nicht für mich. :whistling: :whistling: :whistling:


    Gruß Jürgen

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !

  • Zu dem Unglück bei Sandoz denke ich, da wurde was die Menge der verreckten Fische angeht, wohl aus welchen Gründen auch immer sehr hoch gerechnet.


    Hallo Rainer :)
    Ich habe damals diese "chemische Reinigung" des Oberrheins miterlebt, ich wohne ja grade um die Ecke und ich werde nie vergessen,
    wie der Horizont stundenlang rot flackernd erhellt war :thumbdown:
    Am Tag darauf wurde dann schnell klar, dass da nicht nur ein "relativ harmloser, roter Farbstoff" mit dem Löschwasser in den Rhein gelangt war.
    In den strömungsberuhigten Buhnen schwammen Teppiche toter Fische und ich habe gestandene Männer, Vorstände der anliegenden Anglervereine,
    gesehen, wie sie am Ufer standen und Tränen in den Augen hatten.
    An der Uferstrasse standen verteilt mehrere 9m³-Containerwannen, gefüllt mit toten Fischen, der Großteil davon waren Aale.
    Das war auf einer Strecke von wenigen Kilometern….ich glaube nicht, dass die absoluten Zahlen unmäßig hoch gerechnet wurden.
    Mehrere anschließende Elektrobestandsfischen brachten zwar noch eine überraschende Restpopulation von Weißfischen und auch Räubern,
    wobei die Zander ebenfalls sehr gelitten hatten, aber es wurden nur ganz vereinzelt Aale nachgewiesen und die auch nur in Einlaufbereichen,
    so dass der Verdacht der zeitnahen Zuwanderung bestand.

    Zitat

    Allerdings sind die alten Wasserkraftwerke gegen die heute genutzten, bzw. auf größere Leistung nachgerüsteten WKW, welche heute die großen Menge Strom produzieren, nur mickrige kleine Zwerge gewesen

    Das sehe ich etwas anderst….
    Auf 60 Rheinkilometer stehen hier bei uns 7 Wasserkraftwerke, die alle im Schnitt 80-90 Jahre auf dem Buckel haben, außer das neu gebaute hier in Rheinfelden.
    Ein Teil davon sind noch mit Schnellläuferturbinen (Fisch-Häcksler) ausgestattet, einige wurden „modernisiert“.
    Funktionierende Fischpässe? Wenn überhaupt welche vorhanden sind, dann funktionieren diese nur sehr bedingt bei Hochwasser und als
    Abstiegsumgehung für katadrome Wanderfische, wie dem Aal, sind sie überhaupt keine Hilfe, da die Strömung über die Turbinen vielfach stärker
    Ist, als die, meist sowieso viel zu geringe, Restwassermenge, die für die Aufstiegshilfe abgezwackt wird.
    Trotzdem gab es bis Mitte der 1990-er Jahre hier bei uns einen guten bis sehr guten Aalbestand im Rhein!

    Die heutigen, neu gebauten WKW müssen wenigstens ein funktionierendes Umgehungsgewässer haben, so dass wenigstens aufsteigende Fische eine
    Chance haben, in die Oberläufe zu kommen.
    Dies macht sie allerdings nicht zu stromerzeugenden Saubermännern, die restlichen negativen Begleiterscheinungen (Geschiebeverlangsamung, Verschlammung,
    Zerstörung von Laichgebieten usw.) bleiben!
    Das beste WKW ist immer noch ein geplantes, aber nie gebautes WKW…;-)

    @ Jürgen
    Super Aktion von dir mit den Glasaalen! :gut:gut
    Der Verbraucher kann durchaus mit seinem Einkaufsverhalten Einfluss auf das Angebot nehmen!
    Weiteres Beispiel: Viele Supermrktketten haben Haifischprodukte aus den Regalen genommen, weil eben
    auch von außen Druck auf diese ausgeübt wurde...und das ist auch gut so!

    Gruß
    Norbert

    Es gibt zwei Dinge, die man nicht ändern kann: Die Frauen und das Wetter.
    Also warum darüber aufregen?

    Fehmarn vom 11.12.2022 - 15.01.2023:thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von The_Duke (7. März 2014 um 09:53)

  • Hallo Jürgen,

    dein Beispiel von den Stören in aller Ehre, allerdings währen die auch nicht da, wenn man sie nicht nachgezüchtet hätte. Aber so viel ich weiß, (mag vielleicht eine falsche Info sein die ich zu den Stören gelesen habe) ist das, was sich jetzt wieder in den Gewässern tummelt, nicht die ursprüngliche Art, der hier heimischen Störe, sondern es sind Nachzuchten von den asiatischen, bzw. Osteuropäischen Vorfahren, die ja auch in den Forellenpuffs in Mengen gefangen werden.

    Ich denke zwischen diesen Fischen und Aalen liegen Welten.

    Die Aufzucht von Aalen ist ja bisher nicht gelungen und wird wohl auch in absehbarer Zeit nicht gelingen. Und ob die Wissenschaft noch soviel Zeit hat die Fortpflanzung der Aale zu erforschen, bevor das letzte Fortpflanzungsfähige Exemplar den Rhein oder wo auch immer runterschwimmt???

    Dazu ist hier wohl die ganze Fortpflanzung zu komplex. Bisher weiß man eigentlich ja nur, dass er sich irgendwo in der Saragossasee vervielfacht.

    Zu deinen Anmerkungen mit den Aalaufzuchtstationen. Woher bekommt ihr den Eure Satzaale, doch wohl von Aalaufzugsstationen. Oder zieht ihr die selbst auf, wohl eher doch nicht. ;( Vielleicht erhaltet ihr sie ja auch von einem Fischer, der sie wiederum bei den Aufzuchtstationen kauft?

    Hier dreht sich die Kugel doch wieder, kein Fang der Glasaale und Lieferung an die Aufzuchtstationen mehr, ist gleichbedeutend mit, keine Satzaale, für die Vereine!!

    Da der Fang für anderweitige Zwecke ja inzwischen untersagt wurde, wird dies eventuell ja auch dazu führen, das mehr Glasaale für die Aufzuchtstationen gefangen werden - sprich mehr auch wieder als Satzfisch zu Verfügung stehen.

    Ich will dem Schlänger ja nichts böses, aber realistisch betrachtet ist er zum Aussterben verurteilt, da hier so viele Komponenten mit reinspielen wie bei keiner anderen Fischart, die inzwischen nachgezüchtet werden kann.

    Dein Beispiel mit den Wölfen, lässt mich etwas schmunzeln. Wusste gar nicht das du schon so alt bist... Ü 100.

    Die Ansiedlung dieser herrlichen Tiere wird doch inzwischen von sehr vielen nicht mehr so toll angesehen und man ist ja schon wieder am überlegen, wie man dem Einhalt gebieten kann, da ja wohl das eine oder andere Schaaf von diesen gerissen wurde und dies ja für uns so gefährlich ist.

    Alleine im letzten Jahr wurden hier bei uns in Deutschland ja schon wieder 3, oder 4 Stück abgeschossen und wohl ein oder zwei Stück überfahren.

    Der arme Wolf, der bei uns in Nordhessen im letzten Jahr gesichtet wurde, ist ja auch als streunender Hund wohl auch schon wieder vor eine Büchse gelaufen, leider.

    Ich finde es toll, dass Wölfe die Vorfahren unserer Hunde sich wieder etwas ausbreiten bei uns, aber von einem sicheren Bestand sind sie leider noch sehr, sehr weit entfernt.

    Ich bin Realist und kein Träumer, und da wir hier alle nicht mehr die Zeit haben werden um zu sehen ob die ganzen Bemühungen mit Aufzuchten und Ansiedelungen fruchten, oder nicht, ist es auch müßig Schuldzuweisungen an die eine oder andere Adresse zu senden.

    Wir können alle nur vom Wunschdenken leben, erleben werden wir es nicht, dazu ist die Zeitspanne für viele hier einfach zu kurz. Einzelne Erfolge sind nur ein momentaner Erfolg, ob sie ausreichen werden???

    Hallo Norbert,

    mag ja sein, dass bei dir da oben am Oberrhein der momentane Verlust durch Sandez wesentlich größer war als an anderen Rheinabschnitten, aber mit dem Rückgang von Aalen insgesamt hat das ja auch nichts zu tun, da es ja eher ein regionales Ereignis war und den europaweiten Bestand der Aale auch nicht gefährdet hat. Du schreibst ja selbst das dort schon bei Kontrollabfischungen wieder wahrscheinliche Zuwandere festgestellt wurden. Und die müssen ja auch von irgendwoher wieder aufgestiegen sein. Weiter unten bei uns am Rhein, hat man von der Katastrophe Sandoz bei dem Bestand davon nicht mehr so viel gemerkt.

    Was die WKW angeht, so weiß ich auch, dass diese nicht alleine Schuld sind an dem Aaldesaster, aber sie tragen dazu bei. Sicher ist auch, dass bei keinem der in den letzten Jahren modernisierten WKW während der Modernisierungen, Turbinen mit kleiner Leistung eingebaut wurden. Und das die neuen WKW heute so viel besser vor dem Schreddern der Fische schützen. Man kann ja viel erzählen und Zahlen lassen sich ja auch schnell schönen, nur glauben sollte man auch nicht alles was da verbreitet wird von den Betreibern. :rolleyes:

    GvH Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel

  • Wie gesagt, aber gar nichts machen und den Kopf in den Sand stecken, führt auch zu nichts.

    Der Vergleich mit dem Wolf............

    Der Wolf reißt Lämmer, der Bauer hat finanzielle Verluste, sprich da geht es um Profit !

    Die Wasserkraft reißt auch unsere Aale kaputt, aber da geht es ja um umweltfreundlichen Strom für uns Verbraucher, also auch um Profit !

    Der Bauer bekommt Ausgleichszahlungen, (die braucht er auch um überleben zu können).

    Die Stromkonzerne bauen irgendwo ne Fischtreppe als Ausgleich, das wars.............dass bezahlen sie doch aus der Portokasse, welch ein Hohn !!! :mahn:

    Warum führt man nicht einen Aalcent ein und steckt den in die Forschung. Oder in irgendetwas in diese Richtung ? :thumbup:

    So nun noch mal zu den Stören, die stammen aus Frankreich, ist der letzte ähnliche Stamm unsres heimischen atlantischen Störes.

    Natürlich sehe ich die Fänge auf die Glasaale genauso kritisch wie du, dass ist bestimmt nicht der Löffel der Weisheit !

    Aber auch hier gibt es eine Lösung, um gegen Profitgeier vorzubeugen. Das Zauberwort heißt Nachhaltigkeit . Auch mal einige Tage die Netze auflassen, um den Glasaalen es zu ermöglichen in die Ströme aufzusteigen. Wir sind im Managementplan im Moment in Phase3, da werden Keine Satzaale mehr gesetzt sondern nur noch Glasaale. Also, kaufe ich nur meine Glasaale bei so einem Fischer und setze diese auch nur in durchlässige Gewässersysteme ein, wo sie auch abwandern können und nicht in geschlossene Gewässer, wo sie die Angelattraktivität steigern sollen.

    Im Moment sehe ich echt keine andere Alternative, um die Bestände zu stützen ??? :angler:

    Gruß Jürgen

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !


  • Siehste Jürgen,

    das Kaufen von Glasaalen bei den Glasaalfischern, oder auch bei den Aufzuchtstationen, das ist genau das was aus meiner Sicht nicht "nachhaltig" ist. :mahn:
    Würden alle Verein, Gewässerwarte und Verbände darauf verzichten Aale als Besatz von den Fischern oder Aufzuchtstationen zu kaufen, dann wäre es für die Fischer nicht mehr interessant Glasaale zu fangen und sie würden ihre feinmaschigen Siebe entsorgen und nicht mehr auf Glasaal auslegen.

    Das würde vielleicht noch das eine oder andere Jahre dauern, aber dann wäre endgültig Schluss damit. Das wäre das einzig nachhaltige, den auf die paar Jahre kommt es nun auch nicht mehr an.

    So wie es da irgendwelche Schlaumeier als "nachhaltig "ausgetüftelt haben in den Verbänden, wird sich bei den Glasaalfischern nichts ändern.

    Solange diese noch von den Anglern, den Vereinen und Verbänden bezahlt werden und somit quasi die Lizenz zum Glasaalfischen unbefristet verlängert bekommen, ist das aus meiner Sicht recht kurzsichtig gedacht.

    Nach ein zwei Jahren ohne Einnahmen, würde das Fangen der Glasaale für den Fischer keinen Sinn mehr bringen und die Glasaale könnten ohne Umweg über Netze und Hälterungen, wo ja auch schon wieder ein Teil der Winzlinge dabei eingeht, die Gewässer Ihrer Wahl aufsuchen was das einzige nachhaltige wäre.

    Und solange es noch nicht einmal erwiesen ist, ob die Aale nicht auch ähnlich den anderen Fischen wieder die angestammten Gewässer aufsuchen, in denen schon ihre Vorfahren gelebt haben, solange ist eine unnatürliche Auswahl der Gewässer in die besetzt wird unter Umständen ja auch eher kontraproduktiv. ?(

    Aber dafür gibt es ja die Spezialisten, die mit dem heut so aktuellen Schlagwort "Nachhaltigkeit" meinen alles wieder ins Lot zu bekommen, ohne sich mit der Nachteiligkeit der Nachhaltigkeit langfristig auseinander gesetzt zu haben. ;( Ob das das Nonplusultra ist???

    Jürgen, meine Meinung zu dem Thema soll jetzt nicht gegen dein Engagement für die Erhaltung der Spezies Aal sprechen, den du hast dir ja diesen Mist mit der "Nachhaltigkeit" ja nicht ausgedacht.

    Was hingegen nachhaltig wäre wenn wir, die Endverbrauch die den Markt bestimmen, die Finger sowohl von Aalen, Thunfischen und all den anderen leckeren Fischen lassen, welche nicht künstlich nachgezüchtet werden können ohne die Umwelt dadurch zu belasten.

    Denn die Nachfrage bestimmt letztlich das Geschäft und wenn keine Nachfrage von den Endverbrauchern nach aussterbenden Fischarten da ist, dann erliegt auch der Fang dieser Arten dem Gesetz des Marktes.

    Wir für uns bestimmen so schon seit Jahren den Markt im Kleinen, durch meine Person, meine Frau, meine Kinder und Enkelkinder, sowie einige Bekannte und Freunde. Sind zwar nur wenige, gesehen an der Masse der Bundesbürger. Würden noch weitere 99,9 % unserer Bundesbürger so handeln....

    Es bringt keinen Nachteil und tut ja auch nicht weh, im Gegenteil man spart ja noch Geld....welches man dann für andere unsinnige Sachen ausgeben kann. :D Wie zum Beispiel nachhaltige Stinkekrabben. ):-P

    GvH Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel

  • Moin Rainer,

    da ist von dir ein gedanklicher Fehler drin. Nicht jeder Fischer darf auf Teufel komm raus auf den Glasaal fischen. Der Glasaal ist seit 2 Jahren im Waschingtoner Artenschutzgesetz aufgenommen. Ein Fischer der kein Zertifikat hat, bei dem darfst du auch nicht kaufen, bzw. einführen.

    Heißt wenn du als Verein oder Verband dieses Zertifikat nicht nachweisen kannst, machst du dich als Verein oder Verband strafbar.

    Das bezeichne ich als "Nachhaltig", der Begriff hat eine gesetzliche Grundlage und ist nicht einfach so lose aus dem Ärmel geschüttelt worden. ;)

    Gruß Jürgen

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !