Auf besonderen Wunsch hin hier ein kleiner Bericht unserer Norwegenreise im vergangenen Jahr:
ja, das ist eine Weile her, dennoch:
Wir sind Ende Mai zum Sognefjord losgefahren, mit dem Schiff von Hirtshals nach Larvik und dann mit dem Auto weiter rauf bis zum Fjord. Unser Haus war nur wenige Kilometer von unserem letzten Haus entfernt, jedoch größer und luxuriöser als das mal davor.
Ein Steg direkt am Haus mit dem eigenen Motorboot mit 20 PS machte die Sache rund. Von unserer Terrasse aus waren es nur 15 Meter bis zum Boot. Perfekt also.
Das Wetter war durchwachsen, von allem etwas aber doch eher sonnig und trocken sodass wir viele Angeltage auf dem Wasser verbringen konnten.
Am ersten Tag war es noch recht windig so haben wir nur einige Würfe mit der Spinnrute gemacht, bis dahin erfolglos.
Zuvor hatten wir uns mit neuem gerät eingedeckt. Die Pennruten und Rollen waren hierfür genau das Richtige. Auserfahrung und auch von einheimischen Tipps waren wir gut mit silbernen Bergmann-Pilkern ausgestattet. Wie wahrscheinlich jeder Angler sind auch wir wieder vollgepackt mit allen möglichen Ködern losgefahren. Die Bergmann-Pilker waren aber tatsächlich die fängigsten.
Viele Neu-Norwegen-Angler machen den Fehler zu weit rauszufahren auf die Fjorde, hier sind ganz schnell Wassertiefen erreicht die über 500, 7000 oder 900 Meter gehen.
Am besten hält man sich tatsächlich nahe den Felswänden auf, denn so wie der Berg ÜBER Wasser zu sehen ist, so geht er fast immer auch UNTER Wasser weiter. 10 Meter vom Ufer weg hat man oft die perfekten 40 Meter, bei 15 Metern vom Ufer entfernt schon 70 Meter. Ideal für Seelachse, Pollacks, Leng und Lump.
So ging es dann auch gut los mit den Fängen. Selbige Fische landeten im Boot.
Manchmal hat man das Glück, direkt über einem Schwarm zu stehen. Der Pilker erreicht dann nicht mehr den Grund und oft sind 2 oder 3 Seelachse am Band. Bewährt hat sich in Norwegen der schon genannte silberne bergmannpilker an 2 roten "Gummiwürmern" als Beifänger.
Durch die nicht ganz so großen Wassertiefen war es uns möglich, viele Fische zurück zu setzen wenn sie nicht zu verletzt waren. Kommen die Fische aus Tiefen über 60 meter wird das meist schwierig. Die Seelachse jedoch rauben eher im Mittelwasser, da ist der Druckausgleich nicht so hoch und die Fische können zurück gesetzt werden.
Zurück an Land sah es dann oftmals so aus.
Natürlich wurden die Fische alle verarbeitet und gegessen. Geschmacklich kann man so etwas wirklich mit nichts vergleichen was man hier zu kaufen bekommt.
Dass das Fjordangeln sehr viel Spaß macht sieht man vielleicht hier Wer in der Nähe einer Landzunge ist, sollte auf jeden Fall dort sein Glück versuchen. Direkt vor der Landzunge bilden sich Strömungskanten an denen Futter vorbeischwimmt. Hier sind teilweise wahre Traum-Hotspots zu finden.
Unsere Hauptfänge waren Seelachse und Pollacks. Zu meiner Freude habe ich dann noch diesen Kollegen hier gefangen. Mein bis dahin erster Lumb.
Und auch dieser Kamerad hier kam aus dem Wasser nach oben:
Man darf nicht vergessen zu erwähnen dass Inga ebenfalls sehr gute und schöne Fische gefangen hat. Unter anderem ihr erster Dorsch was sie besonders freute.
Natürlich hat Norwegen auch anderes zu bieten. So kann man sich stundenlang auf die Terrasse setzen und auf das Wasser schauen und die Landschaft und die Stille genießen. Immer wieder kommen Schweinswale am Ufer vorbei und jagen beute.
Hierzu kann man noch sagen: Wer mit dem Boot draußen ist und die Schweinswale nähern sich, was sie oftmals allein aus Neugier und Spieltrieb tun, kann man anschließend getrost einpacken und weiterziehen, denn da fängt man sicherlich keinen Fisch mehr. Ist uns auch das ein oder andere Mal so ergangen aber es ist tolles Schauspiel diese kleinen Wale, welche etwa die Größe von Delfinen haben, am und unter dem Boot zu sehen.
Auch die kleinen Dörfer, zu denen man auch mal gern 20 Minuten mit dem Auto unterwegs ist, sind einfach schön. Für uns geht es im kommenden Mai wieder rauf zum Fjord.