Rollen, -die Technik an der Rute (KRITERIEN damit es passt!)

  • Also mir ist eine hohe Anzahl der Lager in einer Rolle nicht wichtig. Auch eine etwas günstigere Rolle hat genügend Lager und man braucht auch keine 10 Kugellager, damit die Rolle anständig läuft. Teilweise sitzen die Lager auch an Stellen, wo sie nicht wirklich nötig sind. Mich schrecken viele Kugellager sogar bei günstigeren Modellen ab...die Teile kosten Geld und wenn 10 Lager in einer 10 Euro Rolle sind kann das nichts gutes sein.

    Ebenso ist es mir ziemlich egal, ob die Rolle in erster Linie aus "Plastik" oder Metall besteht. Es wird halt viel geredet, das Metallrollen immer besser sind. Manche nehmen sowas sogar zum Barschangeln, worüber ich immer nur lächeln kann. Bis auf wenige Ausnahmen braucht man keine Metallrolle in unseren Gewässern...

    Zur Bremse: Ich habe damals oft mit Heckbremsen gefischt, habe aber damit schlechte Erfahrungen gemacht und fische nur noch Frontbremse. Die hat für mich eigentlich nur Vorteile (Haltbarkeit, Genauigkeit etc). Heckbremsen sind für mich mittlerweile völlig sinnfrei. Die kann man zwar angeblich schneller erreichen, ich aber meine das es eine reine Gewöhnungssache ist und normalerweise spielt man damit ja auch nicht im Drill rum.

    Die Schnurfassung der Rolle wähle ich nach den Gewässerbedinungen / Angelart und Zielfisch. Dabei versuche ich immer die Rolle nicht überdimensioniert zu wählen, sondern wirklich angepasst. Wenn ich mir z. B. eine Spinnrolle für Zander hole, dann ist die für Zander und sage nicht, ich kauf mir besser 2 Nummern größer (und schwerer) und kann die auch für Karpfen einsetzen.

    Die Spule ist mir auch ziemlich egal...z. B. beim Feedern / Machtangeln achte ich auf eine breite und flache Alu-Spule. Man wirft damit einfach weiter und der Schnureinzug ist höher, was besonders beim Feedern wichtig ist. Beim Angeln mit Geflecht nehme ich natürlich auch keine Plastikspule, aber sonst...

    Optisch muss eine Rolle auch passen finde ich. Mir muss die Rolle gefallen und sie muss einfach zur Rute passen. Ich lege auch Wert auf Individualität, stelle meine Sachen selbst zusammen und fische nicht die Combos, die jeder 3. fischt. Sowas wirkt immer wie eine schlechte Kopie.


    LG

  • Beim Thema viele Kugellager sollte man nur eines bedenken:........wenn von den Vielen eines patzt.......merkt man das der Rolle sofort an.

    Ein stabiles Gehäuse, das sicherstellt, das alle Teile sauber und fest verbaut sind, ist ggü. "vielen Kugellagern" vorzuziehen.........15 Jahre hab ich mit großen Daiwa Emblems gefischt (in der Brandung) da reichten 3 Kugellager an den richtigen Stellen plaziert völlig aus.........auch meine jetzigen Ultegras haben da nicht viel mehr, aber eben ein solides Gehäuse :gut

    gruß degl

    • Offizieller Beitrag

    und ne coole Rute kann doch
    irgendwie nur ihren Zauber verbreiten, wenn die Rolle im Komplettbild perfekt
    harmoniert und es zu einer Einheit verschmilzt... die Schnur und die Farben der
    Beköderung veredeln das Finisch und strahlen Anmut, Perfektion und Angriffslust
    aus...

    das hast du aber schön gesagt ;)

    Zur Kugellager-Frage:
    1. bedenke, was alleine ein gutes (!) Lager kostet ... ... ...
    2. die Shimano Exage als Hotseller kommt mit 4+1 Kugellagern aus, die Nexave mit 3+1, die Catana mit 2+1 und die Shimano Beastmaster braucht sogar nur 1+1 Kugellager. Und Shimano gilt als Anbieter von sehr präzisen Rollen mit weitgehend gutem Preis-/Leistungsverhältnis. Ich kenne keinen Angler, der sich bisher über Shimano-Rollen beschwert hat.

    Zitat

    Könnte man sagen: "Um so mehr Lager, dann kann eher davon ausgehen, das es ganz gut flutscht?"

    Nein. Es kommt auf die Gesamtkonstruktion an (wo und wie präzise wurden welche Teile verbaut? Sind auch die Lager sinnvoll verbaut?) sowie bei Lagern auch auf ihre Qualität. Falls du als Jugendlicher ein Skateboard hattest, kennst du es ja auch von da: mit Billiglagern stoppte das Board immer schnell ab, flüssig lief es nur mit hochwertigen Lagern. Viele Lager können Sinn machen (s. Shimano Stella als Luxusrolle mit 14 Lagern), bei guter Konstruktion reichen aber eben auch 1+1 (s.o.). Ist wie bei Fotoapparaten: viele Megapixel bedeuten nicht automatisch eine gute Kamera...

    Lesenswert: Die große "Rollenfrage", wer lässt von wem produzieren? (von unserem "Rollen-Papst" luecke3.0 )

  • Also besonders viel kosten nun Kugellager auch nicht.........habe kürzlich für eines das auf die Alivio 6000 passt 2,70€ bezahlt........und das als "Kleinstabnehmer"..............denke Shimano hätte da nur ein Bruchteil von zu bezahlen ;)

    Nein, es ist die Gesmtkonstruktion einer Rolle, die, wenn sie gut gemacht ist, eben mit weniger Kugellager auskommt....... :thumbup:

    Und es sind wWIR, die bestimmen, wieviel uns unser Hobby wert ist...........ne Shimano Stella mit einem Strassenpreis von ca.600€ leisten sich eben nur wenige und die wollen es Exclusiv....was ja auch völlig i.O. ist.............

    Nur trifft man tatsächlich am Markt auf Rollenkonstruktionen, die mit vielen Kugellagern beworben und verkauft werden, wo sich dann erst in der Praxis am Angelwasser herausstellt, was die Dinger denn wirklich taugen...........

    Empfehlungen für bestimmte Fabrikate und Modelle sind immer subjektiv ..............man kann auch ne Gute für den falschen Einsatzweck erwerben ;)

    gruß degl

    • Offizieller Beitrag

    Also besonders viel kosten nun Kugellager auch nicht.........habe kürzlich für eines das auf die Alivio 6000 passt 2,70? bezahlt........und das als "Kleinstabnehmer"..............denke Shimano hätte da nur ein Bruchteil von zu bezahlen ;)

    klar sind die Einzelkosten im Rahmen und als Hersteller hat man natürlich andere Preise. Nur gibt es halt auch 20-25 €-Rollen mit z.B. 17+1 Kugellagern. Da eine Rolle ja aus mehr als nur Kugellagern besteht, kann man sich da schon denken, dass es Qualitätsunterschiede geben mag. Was ja an sich auch ok ist, da man für 20 € eben nicht die gleiche Quali wie für 60 € erwarten kann.

    Kugellager sind ein Verkaufsargument, aber geschickt konstruiert geht es auch mit wenigen. Und rund.

  • Mit viele Lager wird bei Billigrollen eine hochwertige Rolle vorgekaukelt. Das und mehr nicht!
    In Rollen für geringe bis durchschnittlicher Belastung reichen 4-6 Kugellager bester Qualität vollkommen aus.
    Zwei auf die Achse vom Getriebezahnrad, je eins unter und oben auf das Ritzel und nach Rollengröße 1-2 ins Schnurlaufröllchen. Rollen für härtere Einsätze kann man noch weitere KL verpassen: ein zweites KL auf das Ritzel, eins in die Rotormutter und 1-2 in die Spule. Wenn die Rolle über einen Worm Shaft verfügt diesen oben und unten ebenfalls mit KL lagern und nicht in Plastebuchsen.
    Für die Langlebigkeit der KL sind u.a. ausschlaggebend die Fertigungstoleranzen und die Größe. Darum nicht wundern wenn die kleinen Minikugellager im Schnurlaufröllchen fast immer die ersten sind die sich verabschieden. Danach folgt das kurbelseitige KL weil hierauf starke Belastung liegt. 10-14 KL mit Hinterhofqualität machen keine Rolle besser. Dann ist noch mehr als wichtig das die Aufnahmen der KL genau axial ausgerichtet sind um Spannungen zu vermeiden. Oft genug sitzen KL so fest weil das nicht so ist. Solche KL lassen sich meist nur noch mit roher Gewalt von der Achse lösen. Ein weiterer Grund ist eine zu weiche Legierung des Getriebezahnrads. Aber die meisten Schäden entstehen wenn zu kleine Rollen für zu schweres Fischen eingesetzt werden. Dann kommen noch die Spezialisten dazu welche Rollen als Winsch vergewaltigen...
    Weiter mitentscheidend für die Qualität ist die Matallqualität des Getriebes, Verarbeitungsqualität und Paßgenauigkeit. Die läßt of im Zusammenspiel Slide und Exenterrad zu wünschen übrig. Ein Exenterrad welches nicht mit KL oder wenigstens Buchse gelagert und verschraubt ist, hat eine geringere Lebenszeit und sollte nicht fürs schwere Fischen genommen werden. Der Slide sollte so gelagert sein, das er links und rechts im Gehäuse gut abgestützt wird (am besten auf KL gelagert). Entstehender seitlicher Druck beim Anschlag und Drill wird dann kompensiert und der Druck geht nicht auf das Exenterrad! Auch kurbelt solch ein Getriebe viel weicher.
    Dieses Spiel kann jeder selbst an seiner Rolle testen: Bremse voll zu drehen und die Spule ruckartig im Uhrzeigersinn hin und zurück drehen. Je mehr Spiel um so labiler ist der Slide gelagert was die Lebensdauer des Getriebes verringert.
    (der Slide ist das Teil welches unten an die Hubstange angeschraubt ist).

    Von einem Händler diverse billigste Chinarollen mit Heckbremse zum Ausschlachten bekommen. Nettoeinkaufspreis 2,60 ? . Von der Getriebeoptik etc. richtig fein und nichts zu beanstanden. Selbst auf die Aufnahmen der Arme für den Bügelumschlag am Rotor steckten Messinghülsen gegen Abrieb. (Zum Vergleich bei einer japanischen fast 1000 ? Rolle schabt Kunststoff gegen Kunstoff ) Selbst die Paßgenauigkeit war nicht zu beanstanden. Nur die verwendeten Legierungen fürs Getriebe waren viel zu weich! Dank moderner CNC Technik kann heute was Paßgenauigkeit betrifft alles sehr genau gefertigt werden. Gespart wird dann an den verwendeten Materialien. Genau da trennst sich der Spreu vom Weizen.


    Heckbremsrollen sind für mich so unnötig wie ein Kropf. Eine richtig dimensionierte Frontbremse mit Carbonbremsscheiben ist derzeit durch nichts gleichwertiges zu ersetzen. Was man teilweise auch in teure Rollen an Bremsscheiben aus billigem Filz etc. sieht ist einfach schlimm (aber kostensparend für den Hersteller). Schwer anlaufende Bremsen und ruckelnder Schnurabzug sind das Resultat. Beim Fischen mit dünne Schnüre können dadurch Haken ausschlitzen aber auch die Schnur reißen. Solche minderwertigen Bremsscheiben sollten gleich nach dem Kauf gegen Carbonbremsscheiben ausgewechselt werden.
    Kann nicht verstehen was groß an einer Bremse rumgestellt werden muß. Es sei man will bewußt einen Spaßdrill machen. Bevor es mit dem Angeln los geht, muss die Bremse korrekt eingestellt werden. Das heißt auf ca. 25-30 Prozent der Schnurtragkraft. Die Tragkraft der Rute dabei berücksichtigen. Wenn dann ein starker Fisch einsteigt nur etwas mehr Power geben und gut ist. Für die meisten Fische im Süßwasser reicht eine Bremseinstellung von 1-2kg. Selbst große Thune etc. fängt man mit nur 6-10kg Bremskraft. Daher immer abenteuerlich zu lesen welch enorme Bremskräfte von Hersteller angegeben werden, die seltenst gebraucht werden. Die Frage ist auch wie lange die Getriebemechanik das aushält.
    Wer mit seine zarten Patschhändchen Probleme hat ein 600g Combo für einige Stunden zu halten.... so schreit die Anglerschaft seit Jahre nach immer kleinere und leichtere Rollen. Die Hersteller sind dem gern gefolgt und züchteten Minirollen die zwischenzeitlich an ihre Leistungsgrenzen angekommen sind. Dann wundern sich die Leute wenn nach zwei Wochen Urlaub das Getriebe oder die KL knirschen....
    Rollen aus Plaste sind nach meiner Meinung noch gerade fürs leichte Fischen brauchbar. Die sind nicht ausreichend verwindungsstabil. Das geht auf das Getriebe und führt zu vorzeitigem Verschleiß.
    Bei Heckbremsrollen sind die Minibremsscheiben meist ein Grauen. Jedenfalls so lange die nicht aus Carbon sind. Schnell runter genudelt und selbst zu wechseln zeitaufwendig oder nur schwerlich möglich. Bei wem diese Minischeiben mehrere Jahre gehalten haben, muß unterstellt werden noch keinen Fisch gedrillt zu haben der Schnur von der Spule gezogen hat, jedenfalls nicht bei korrekt voreingestellter Bremse.
    Die Schnurtragkraft sollte dem Zielfisch angepaßt sein. Mit ner 50er geht man halt nicht auf Rotaugen....
    aber auch schon am FoPu gesehen.... (ist manchmal nur spannend den ?Spezialisten? dort übr die Schulter zu schauen). In der Regel haben Spulen eine viel zu große Schnuraufnahme. Für was braucht jemand z.B. an einer Forellenrolle 200m oder mehr Schnur? Mehr als 100m braucht eigentlich niemand beim leichten Fischen. Ausnahmen wohl auf richtig schwere Waller, Karpfen, Meeresangler bei entsprechende Tiefen oder wenn es auf richtig weite Distanzen geht muss wie z.B. beim Brandungsangeln. Selbst in der Ostsee auf Mefos oder Dorschpilken brauch man nicht mehr Schnur. Fürs leichte Fischen werden die Spulen mit alter oder billiger Mono vom Grabbeltisch unterfüttert.


    Mit einer Spule mit breiten flachen und tiefem Spulenkern läßt sich aufgrund des Schnurablaufs und Reibung weniger weit werfen. Deswegen sind die Spulen von z.B. Brandungsrollen anders konzipiert.
    Anderer entscheidender Faktor ist die Formgebung der Abwurfkante. Selbst dann sind nicht unbedingt optimale Wurfweiten zu erzielen. Wenigstens der Leitring der Rute muß auf die in Schlingen ablaufenden Schnur abgestimmt sein. Aber noch mehr entscheidend ist die richtige Wurftechnik.


    Die Optik halte ich für absolut unwichtig. Soll aber Leute geben die brauchen das für ihr Ego. Aber jeder so wie er es mag.

    wie wahr, ein undendliches Thema. Ein Abend am Stammtisch ist nicht ausreichend um das auszudiskutieren.... Wäre auch langweilig wenn es darüber nichts mehr zu dikutieren gibt.

    Bei der Auswahl einer Rolle sind für mich nur die ?inneren Werte? entscheidend. Mit Hilfe von Angelboards und Internet kann man sich heute sehr gut informieren und Fehlkäufe vermeiden.
    So kann z.B. die heute preiswert angebotene High-End Rolle von 2012 gleichwertig oder besser sein als eine in der Werbung künstlich hochgejubelte 2014er.

  • Moin

    Also bei mir kommt es bei der zusammenstellung auf ausgewogenheit an,

    es nützt mir nichts an einer Spinnrute Kopf oder Grifflastig zu Fischen beides ist negativ für ein entspanntes Angeln. :angler:


    Und zur haltbarkeit bzw standzeit der Rollen fische immer noch Shimano Sgt-x 1000 und 2000 größe oder Aero gt 3000 und ja auf dem Rollenfuß steht Made in Japan. ;)


    Gruss Jochen

    Gruss von der Soeste Jochen. :angler:

    Bekannte Adresse Klausdorf 14.05. 21.05.2023. :laola:


    Wenn ihr auch die Klage gegen die Fischereiabgabe unterstützen wollt

    Siehe hier http://www.anglerdemo.de/ verwendungszweck Klage Fischereiabgabe

  • Hallo

    Die Bremse ist das wichtigste an einer Rolle. Lagustel, die Bremse muß vor dem angeln eingestellt werden und auf Rute und Schnurr abgestimmt werden. Dazu ist sie ja da, das der Fisch Schnurr nehmen kann, wenn die Rute bzw Schnurr an die Bruchgrenze Kommt.
    Das ist der eigentliche Drill, wo der Fisch müde wird, wenn er immer gegen die Bremmse arbeiten muß. Du mußt dir das so vorstellen. Ich binde dir ein Tau um den Bauch am anderen Ende binde ich ein Gewicht von 20 kg (das ist die Bremse) und nun laufe los. Nach einigen Meter bist
    du müde und ich könnte dich ohne viel Mühe vor meine Füße ziehen, weil du keine Kraft mehr hast. Deshalb ist die Bremse ungemein wichtig. Beim verstellen der Bremse während des Drill ist Schnurrbruch vorprogrammiert.

    Wie Stefan schon sagt mit Shimano (ob Heck-oder Frontbremse, egal) kannst du nichts verkehrt machen. Auch die Lexa von Daiwa laüft echt super und hat eine super Bremse.

    Gruß Zandy

  • Wie die anderenschon geschrieben haben, ist die Qualität der KL eher maßgeblich wie dessen Anzahl...natürlich auch, wie sinnvoll sie verbaut wurden.
    Im Prinzip reicht ein einziges gutes Lager auf der Achse bereits aus, um eine Rolle im guten Licht erscheinen zu lassen.
    Das war vor 50 Jahren schon so und gilt auch heute noch...die Mechanik ist prinzipiell unverändert...lediglich etwas ausgefeilter, verspielter und weniger Toleranzen aufgrund moderner Fertigungstechniken unterliegend.

    Für mich ist eher entscheidend, wie das Getriebe arbeitet...vor allem aus welchen Materialien Schnecke und Ritzel sind.
    Denn genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen, oder anders gesagt...man findet heutzutage kaum noch Rollen mit Legierungen wie sie früher mal verwendet wurden. Und da kann man alle Preiskategorien durchgehen bis hin zur 1000,- Rolle....auch da ist nicht mehr das langlebige Metall drinnen wie es früher mal war.
    Vielmehr sind derart hochpreisige Rollen reine Prestigeobjekte...findet man in allen Produktionsbranchen, angefangen vom simplen Küchensalz bis zum Auto.
    Da mögen sicherlich teurere Materialien, geringere Toleranzen usw auch ne Gewichtung haben, rechtfertigen aber nie und nimmer exorbitante Preise.
    Otto-normalo Angler würde sich ne 1000,- Rolle eher in die Vitrine legen und nen Wachhund davor postieren, als jemals damit ans Wasser zu gehen....oder sie ins Schließfach einer Bank legen als Wertanlage^^


    Schaut man sich mal bei unseren älteren Kollegen um, wird man mitunter erstaunt sein, womit die alten Haudegen fischen gehen (und die fangen auch noch ganz gut damit^^).
    Da hängen mitunter Rollen an der Rute, die 30 Jahre und mehr auf dem Buckel haben und die laufen noch immer blendend....das kommt auch nicht von ungefähr, die Technik war deutlich robuster und auf Langlebigkeit gebaut.
    Kugelgelagertes Schnurlaufröllchen? Sucht man da vergebens, braucht kein Mensch, macht ne Rolle nur verschleißanfälliger.
    Heutzutage wird nur noch mit Innovationen geworben um das Zeug auch ans Anglervolk zu bringen.

    Und wäre der gemeine Angler nicht auch entsprechend, ich nenns jetzt mal etwas banal "innovationsgeil", wäre die Industrie für unseren Bedarf doch schon längst verarmt.
    Wenn man sich ne Rolle zulegt...sagen wir mal im Segment zwischen 40-100,- und sie einigermaßen pfleglich behandelt (im Salzwasser verwendete lasse ich hier mal gezielt außen vor, da ist der Verschleiß eine logische Folge) dann hält sie auch ohne weiteres 1-2 Jahrzehnte oder mehr durch, ganz egal ob Front- oder Heckbremse, auch wenn damit vergleichsweise viele kapitale Fische gefangen werden.

    Damit will ich jetzt nicht sagen das alles was heutzutage gebaut wird, grundsätzlich Schrott ist, aber an die Verlässlichkeit und Haltbarkeit älterer Modelle kommt die heutige Innovationstechnik eben nicht mehr an.
    Wenn ich so jetzt die letzten 20 Jahre mal meine Rollen so gedanklich vor Augen habe, ist eigentlich nur ein einziges Modell dabei welches überlebt hat und auch noch den Dienst verrichtet.
    Der Rest, von "Schnäppchen" bis zur 250,- Rolle hatte hier und da irgendwann Problemchen und wurde durchgereicht. Dagegen läuft meine allererste Rolle die ich mit 8 Jahren bekam (Typ nenne ich hier mal nicht, aber wer wie ich aus dem Osten der Republik stammt, kann es sich vielleicht denken ;) ), noch genauso wie damals und wird immernoch benutzt. Mehr gefangen hat sie aufgrund der Zeit sowieso wie alles was danach kam, und da war auch der eine oder andere "Fisch des Lebens" dabei.


    Ok...nun zu dem was für mich entscheidend in Bezug auf Angeltechnik ist.

    - Ansitzangeln (meine bevorzugte Angelei auf diverse Raubfische wie Aal, Zander, Hecht, Quappe) ...Nur Metallrolle, Messinggetriebe, Rollenbremsentyp ist wurscht da fast immer zu
    - Spinnangeln ... nur Wormshaftgetriebe und Metallgehäuse bei Verwendung von geflochtener, bei monofiler darfs auch Kunststoff sein...in beiden Fällen gut funktionierende Frontbremse

    und...ne Freilaufrolle kommt mir nicht ins Haus, ist für mich absolut sinnfrei. Überraschungsei mit Knicklicht und angeschraubter Glocke dran bei offenem Bügel erfüllt den gleichen Zweck ohne dieses elendige Gepiepe am Gewässer.

    Die Optik ist so ziemlich das Letzte was mich an einer Rolle interessiert, solange das Innere stimmt kann sie sonstwie aussehen...außer sie ist pink :piep:
    Den Fischen ists sowieso egal womit sie reingekurbelt werden....schließlich gehen wir angeln und nicht zur Modenschau, obwohlich ich manchmal so meine Zweifel habe bei anderen Kollegen :wacko:

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

  • hallo freunde des angelsports,

    ich bin erstaunt wieviel wissen hier einige in sachen technik usw. haben. hut ab jungs, seit ihr alle rollenbauprofis. :thumbup:
    Leider habe ich keinen blassen schimmer von rollen, zahnräder,rotorvater und wie die alle heißen.
    Aber wenn ich mal fragen habe, weiß ich jetzt wer mir helfen kann.
    habe drei shimanorollen mit glaube ich 4 kugellagern, würde es aber nicht beschwören. :D

    kann nur eines dazu sagen: ich fange mit 4 kugellagern genauso wenig wie mit 10 .

    in diesem Sinne,

    an die rolle fertig los :cheers:

    lg. mattes

    lg. mattes

    Wenn das die Lösung ist, hätte ich gern mein Problem zurück! :thumbup:

    Fehmarn 3.5. bis 8.5.2020 wegen Corona ausgefallen.

    Fehmarn 25.10. bis 30.10.2020 wegen Corona ausgefallen. ;(:(

    Alle guten Dinge sind 4. Neuer Versuch...Fehmarn 2022 oder 2023 :-)) :gut:gut:gut

    photo-3368-4a061f4f.png

  • Hier mal was ziemlich abgefahrendes in Sachen Rollenbautechnik.
    Von der Konstruktionsart ist mir jedenfalls nichtmal annähernd etwas ähnliches unter die Augen gekommen, da es sich hier um ein sehr eigenwilliges, aber dennoch hervorragend funktionierendes Antriebsprinzip handelt.



    Schaut etwas komisch aus oder?
    Nein, die Achse ist hier nicht verbogen, das muß so sein. :P

    Die Rolle hat nicht den allseits bekannten Hubmechanismus, die Spule verändert beim Kurbeln nicht ihre horizontale Lage.
    Dafür dreht sie sich mit etwa 1/16 der Kurbeldrehung ebenfalls im Uhrzeigersinn mit auf der etwa 8-10mm dicken Achse.

    Am Heck befindet sich übrigens keine Bremse, sondern dies ist lediglich die Rücklaufsperre.

    Die Bremse ist eine ganz normale Frontbremse, aber mit Druckknopfspule (ähnlich der DDR Rolle "Forelle" wer sie denn noch kennt)

    Zum Öffnen der Rolle braucht man übrigens echtes Spezialwerkzeug, mit nem schnöden Schraubendreher ist man hier völlig aufgeschmissen. :piep:

    Der Mechanismus des ganzen sitzt quasi unter der Spule, die Spule selbst hat unten am Ende eine Einkerbung wo ein entsprechendes Wollband eingefasst ist...verhindert das Eindringen von Schmutz und das sich die Schnur darunter verfangen kann.

    Es ist übrigens ein tschechisches Modell aus den frühen 80ern, Erbstück meines Großvaters. Kann leider nicht sagen wie dieses Modell genau heißt, es gibt keinen Aufdruck und im Web fand ich auch nichts darüber.
    Aber ich benutze sie seit vielen Jahren nun schon und sie läuft wie ein Kätzchen. ;)

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

  • Schöne alte Rolle - Ealcatcher-

    Hab auch noch eine alte DAM Quick im Keller. Sie aus wie neu.
    Wiegt Tonnen!
    Wenn du die an eine derheutigen leichten Ruten schraubst, muss du den Rutengriff mit Schnur und Hering im Erdreich sichern, damit die Rute keinen Salto macht! :D

    Aber die ist bestimmt unkaputtbar.
    ob die Kugellager hat? Keine Ahnung! :rolleyes:

    Liegt aber nur rum...


    Egal...Thema Kugellager!
    Kennt man doch vom Fahrrad.
    Früher waren die Kugeln einzen und dann gleich eine ganze Handvoll. Heute sind es nur ein paar in einem Blechring! Entsprechend schnell sind sie ausgeschlagen.

    Ich finde auch , dass KL gekapselt sein sollten.

    So eine Rolle macht viel durch. Da kommt nicht nur Wasser rein, sondern auch Schmutz wie Staub, Sand, Salz.
    Offene Lager nehmen diesen Dreck dankbar an, um sich alsbald zu verabschieden!
    Besonders am Schnurlaufröllchen....

    Was nutzt das Ding, wenn es sich nicht mehr dreht?

    Was mich bei den meisten Rollen stört, sind die unmöglichen Begriffe, die jeder HErsteller verwendet.
    Natürlich in Englisch, weil in Deutsch jeder gleich weiß, was für'n Dünnpfiff das ist!

    Kein Mensch kann was damit anfangen, sagt auch nix über die Qualität aus, hört sich aber doll an!

    Man stelle sich vor, du willst ein Auto kaufen und dann steht da:

    - defrosting backlite (Heizbare Heckscheibe)
    - e-just. rearmirrow (elektrisch einstellbarer Rückspiegel)
    - Roofrag (Dachreling)
    - single color (alles in Wagenfarbe!)
    - softseat (gepolsterte Sitze)
    - SixMot control gear (6 Gang Schaltgetriebe)
    - glovebox lock (abschliesbares Handschuhfach)
    - anti-theft divice (Wegfahrsperre)
    - Design WheelCap (Radblenden - nicht von Aldi)
    ...

    Ach...man könnte den Quatsch so lange weiterspinnen. Am Ende hat man das, was man schon immer hatte, aber nur in neuer Verpackung. ;)

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Na wunderbar Gustel, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn :-))

    Die älteren Quickies waren halt noch was ordentliches, heute sind doch locker 90% aller Rollen und Ruten Einheitsbrei.
    Auch wenn viele Cormoran immer gern verteufeln (manchmal sicherlich nicht ganz zu unrecht), so haben die damals bis kurz vor der Euro-Einführung eine der schönsten Rutenserien gebaut (oder bauen lassen^^)

    Die legendären Black Star CM .. mit Coramid Anteil

    Man was bin ich damals gerannt um ne Friedfischrute aus der Serie einigermaßen günstig zu bekommen...aber ich würde sie um nichts in der Welt gegen eine aktuelle eintauschen wollen.
    Selbst handlange Fischlein machen damit richtig Spaß...bei 3.90m Länge und nen Wg von 5-20g, wunderbar leichte Telerute mit genialer Aktion.
    Zusammen mit der kleinen Okuma Fina ein super Gespann...besser gehts mit dem neuen Gedöns auch nicht, hat nur mehr komische Abkürzungen wie Addi schon anmerkte.

    Ich kann übrigens auch ganz gut auf derartige Verdenglishung verzichten....immer interessant ältere Kataloge mal wieder zu lesen, wo man einfach Tachless schrieb was drin steckt.

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

  • Probier halt beide Rollen an der Rute aus...ich befürchte aber eher, es wird die Quick werden.

    Denn:

    Rutengewichte werden nie im ausgezogenen/ zusammengesteckten Zustand gemessen, sondern in der kompakten Form.
    Bei 4.20m wären 200g ansonsten völlig utopisch, schon allein aufgrund der Länge und deren Kopflastigkeit. Du wirst also deutlich mehr Gegendruck im Handgelenk erzeugen müssen wie diese 200g um die Rute in der Waagerechten zu halten...wohlgemerkt ohne montierte Rolle.

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

  • Da ist nen Denkfehler drinne

    Die Rute hängt ja nicht frei in der Luft sondern deine Hand hält sie :-))

    Bei langen Ruten kannst einfach nicht davon ausgehen, eine bereits ausgewogene Balance zwischen Rute+Rolle zu haben. Ansonsten müßte ja man zwangsläufig dicke Klötze dranschrauben, die für viele Bereiche der Angelei einfach extrem überdimensioniert wären.
    Das ist hierbei auch gar nicht so entscheidend wie zb bei Spinnruten, die man permanent in der Hand hat.
    Das Gewicht der beiden Rollen ist vollkommen ok dafür...den Rest macht deine Hand+Arm.

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

  • Hallo Langustel,
    Damit solltest du noch warten. :mahn:

    Im neben Tread wurde grad beschrieben, wie mit einem Bleistab das Ruten-Heck beschwert werden kann, damit der Waage-Punkt weiter Richtung Rutenhalter rutscht.

    Du solltest die Rutencombi erst mal ne Zeit fischen und schauen ob überhaupt Probleme bestehen. Vielleicht kommst du ja klar so wie es ist. Ansonsten wirst du eher alles verschlimmbessern.
    Ich hab die Rute-Rolle auch nicht auf die Stuhllehne gelegt und den Waagepunkt verändert, sondern erst ne ganze Zeit gefischt und leider festgestellt dass es so nicht geht.

    Gut, die Rute ist jetzt perfekt austariert, nun muss ich ne Zeit fischen um zu sehen ob das Gewicht mir keine Probleme macht.
    Beim letzten mal war alles gut, aber ein paar Stündchen muss ich noch raus um wirklich sicher zu sein ob die Aktion erfolgreich war.

    Basteln ist ja ganz nett, aber nur wenn es auch notwendig ist.

    Gruß
    André

    Grüße vom Bully

    Der Abschied ist der traurigste Teil einer Freundschaft.

    Fehmarntreffen Mai 2020...... bin wieder nicht dabei!!! ;(