Ein Tag an der Magdeburger Elbe

Gestern zog es mich mit meinem alten Herrn an die Magdeburger Elbe...oder besser gesagt etwas stromauf unweit der A2-Brücke bei Heinrichsberg.
Da mein Vater noch nie in seinem Anglerleben nen Zander gefangen hatte, versuchten wir es hier.

Ukeleis waren rasch gestippt an der Strömungskante in knapp 20cm Tiefe...nach ca. 30min lagen etwa 20 Köfis im Eimer.
Prima Anfang..na denn kanns ja los gehen meinte mein Vater. Ich nickte dem zu.
Allerdings machte ich mir noch etwas Sorgen wegen der Krabben, das Wetter und Wasser ist noch recht mild für die Jahreszeit und die Krabbler scheinen noch recht aktiv zu sein was ich so hörte.

Egal, Ruten montiert mit 80g Tiroler Hölzl, Köfi am Schwanz angeködert und ab dafür an die Strömungskante.

Mein Vater fischte etwas weiter links von mir im etwas ruhigeren Wasser der Buhne.

Die Krabben ließen unsere Köder unangetastet, wunderbar denk ich mir, da haben Raubfische ja mal ne Chance....als es plötzlich bei mir bimmelte.
Leider zu früh gefreut, nach 2 kurzen Ausschlägen wars auch schon wieder vorbei...5min später Köderkontrolle und etwas geärgert...deutliche Bissspuren eines Zanders erkennbar.
Da war wohl jemand schlauer gewesen und hat ihn wieder ausgespuckt...egal, werd größer und beiß dann nochmal

Es wurde langsam dunkel und es tat sich ne gefühlte Ewigkeit nichts. Trotzdem ein schöner Blick über die Elbe.

Gegen 20 Uhr der nächste Biss, diesmal bei meinem Vater.
Erst nur ein vorsichtiges Bimmeln, dann ordentliches Rucken an der Spitze und der Freilauf summte.
Geh ran sag ich, bereits mit Kescher bewaffnet am Ufer stehend.
Ich schaute rüber und sah meinen Vater adrenalin geladend am Drillen.
Das ist nen Guter meinte ich noch, als er sich auch schon an der Oberfläche zeigte. Wenige Minuten später lag er dann im Kescher.

Petri Vater, da isser nun dein erster Zander.
Die Messung ergab satte 74cm.. hatte meinen Vater noch nie zuvor so stolz gesehen.

Fisch versorgt, Rute neu beködert und wieder raus damit.

Etwa eine halbe Stunde später kam nen größerer Pottdurchgefahren...sieht man mittlerweile recht selten hier in der Elbe bei uns. Gewöhnlich sinds fast immer nur Sportboote.
Ich dacht mir nur, entweder krachts gleich wieder in den Ruten oder wir kriegen ne Horde Krabben in die Buhne gedrückt.

Ich sollte mit letzterem Recht behalten, kurze leichte Zupfer waren an den Ruten nun die Regel und wir konnten alle Viertelstunde die Köder austauschen.
Wir blieben noch bis ca. 23 Uhr, da es gestern angenehm milde 14 Grad warm war.
Gebissen hatte dann leider nichts mehr, mehr wie Krabbenfütterung war nicht mehr drin.

Trotzdem war es ein sehr schöner Abend und mein alter Herr wurde nun endlich auch mal belohnt...nach etwa 40 Jahren unseres Hobbys.

Bild nun von Vadders erstem Zander eingefügt.

Ich hatte übrigens noch den "Beifang" unterschlagen....ne Brasse von 59cm ging ihm vorher noch auf Wurm ans Band.

Die Brasse hab ich übrigens vorhin geräuchert, gabs zusammen mit Pellkartoffeln heut zum Mittagessen...lecker

Hehe...die letzten Jahre wars immer andersrum, aber ich gönn es ihm von Herzen

Vaddern hatte zwar schon oft DEN Traumfisch am Band, aber irgendwie wollte ihm das Petrus bisher nie gönnen...ich zähl schon gar nicht mehr wie oft er Hechte weit über die Metermarke dran hatte und nie rauskriegt,weil er entweder aussteigt oder am Material irgendwas nachgibt.
Bei mir schauts eher andersrum aus...wenn ich ihn dran habe krieg ich ihn auch "fast" immer, nur mag kein großer Hecht oder Zander bei mir beißen

Wenigstens bei Aalen ist mir Petrus hold, da muss sich Vaddern noch gewaltig anstrengen um meinen "Aal des Lebens" von 114cm mal irgendwann zu knacken

Zitat von Passatdriver

Petri Heil zum Zander.

Ist ne wirklich schöne Größe, lasst ihn euch schmecken.
Den Brassen hätte ich allerdings nicht gegessen, habe einmal Frikadellen daraus gemacht, mache ich nie wieder...

Geht schon mit Frikadellen, mußt sie nur etwas kräftiger würzen da der Eigengeschmack vom Brassenfleisch sehr mild ist.
Geräuchert sind Brassen aber ein Genuss, macht nahezu jede Fischräucherbude und die wissen schon warum.

Wir schreiben grad den 21. November, anno 2014 und ich krieg mich grad gar nicht mehr ein...

Hat mich heute mal wieder gejuckt zur Elbezu fahren, dacht mir halt, probiers nochmal ob die Quappen schon in Gange sind.
Paar eingefrorene Köderfische noch mit eingepackt, Freund Zander könnt ja auch nochmal beißen.

Gegen 15:30 kamen wir am Wasser an, Gerödel aus dem Auto und ab gings auf die Buhne.
Je 2 Ruten wurden mit Tauwurm und Köderfisch bestückt und wir warteten auf den ersten Biss.

Lange dauerte es nicht, nach gefühlten 15min zuckte es das erste Mal ordentlich an einer Wurmrute.
Nicht lange gefackelt, kurzer Anhieb und Kontakt....nach einigen Augenblicken wurde dann ein ca. 45cm langer Rapfen verhaftet.
Vom Haken befreit und wieder seinem Element überlassen.

Schöner Auftakt denk ich mir noch als es schon wieder bimmelte an der anderen Wurmrute....und es war wieder ein Rapfen ähnlicher Größe.
Dann blieb es längere Zeit ruhig und es wurde langsam dunkel.
Kurz nach 17Uhr wieder ein Wurmbiss und wieder ein Rapfen...etwas kleiner wie die ersten beiden.
Irgendwie scheint hier heut nen Nest zu sein....im Sommer krieg ich keinen davon zu sehen und nun gehen die mir hier auf die Tauwürmer.
Rute neu beködert und ab dafür....will die Rute grad in den Halter stellen da merk ich doch schon wieder nen Ruckeln Und es ist wieder ein Rapfen

Danach schein der Spuk erstmal vorbei zu sein, bis 19Uhr passiert nichts weiter.
Dann kommt wieder ein Biss auf eine Wurmrute, diesmal sehr zaghaft.
Hmmm...könnte ja mal ne Quappe sein, nehm die Rute in die Hand und setz den Anhieb.
Sitzt, ist aber irgendwie nix dolles.....ein paar Augenblicke später glotz ich dann ziemlich bedeppert ans Ende der Montage.

Nö, war keine Quappe, sondern ein Aal von geschätzten 50cm.
Damit hab ich nun am allerwenigsten gerechnet, nicht um diese Jahreszeit und bei diesen Wassertemperaturen.
Haken saß schön weit vorne sodaß ich ihn schnell davon befreien und wieder zurücksetzen konnte.
Kurz vor 20Uhr haben wir dann zusammengepackt, daeh nix mehr passierte....die Köderfische blieben eh die ganze Zeit unangetastet, keine hungrigen Krabben mehr.

Bild hab ich vom Aal zwar gemacht aber ist im Dunkeln mit nem Handy nicht wirklich doll geworden...wir mußten beide leuchten, damit das überhaupt irgendwie klappte.

Jedenfalls wars mal wieder ein sehr schöner Tag und die Elbe ist auch jetzt noch für ne Überraschung gut.

Ach herjeh..nach nem guten halben Jahr seh ich erst, daß sich hier ne Frage auftat...Asche auf mein Haupt.

Die Strömung der Elbe hier ringsum Magdeburg ist schon ordentlich, der Fluss ist nicht sonderlich tief hier, im Schnitt 1,5 bis 2m.
Die vielen Buhnen etwas nördlich von Magdeburg (in diesem Bereich der Elbe fische ich halt) sorgen auch dafür das die Strömung gut Dampf hat.

In den Bunen langen ohne weiteres zwischen 50-80g Bleie...zur Strömungskante hin zischen dir aber selbst 150g Bleie durchaus auf und davon.
Hauptstrom direkt hab ich so noch nicht probiert, denke auch nicht das dies irgendwie Sinn macht.
Hab nicht wirklich das Gefühl das im Hauptstrom nen 250g Blei einfach so liegen bleibt, wenns bereits kurz hinter der Strömungskante 180er von dannen trägt.

Ich selbst fische meist vom Buhnenkopf, eine Rute noch etwas im Buhnenbereich mit 80-100g Blei, die andere Rute direkt an der Strömungskante mit 140-150g Blei (spezielle Trapezform von Fox, andre gleichschwere Bleie zischen dir hier gnadenlos weg).
Benutze dafür ausnahmslos Heavy-Feederruten (230g WG und 4oz Spitze) mit großen BigPit-Rollen aus dem Karpfengedönse.