Hallo
liebes Forum und erst einmal frohe Ostern gewünscht…
Ich habe
mich hier angemeldet, weil ich euren Rat/Einschätzung benötige und hoffe hier
auf fachkundige Unterstützung
Kurz zum Hintergrund.
Im vergangenen Jahr hatte unser Verein das riesen Glück, einen sog.
Feuerwehr-Hilfsteich sehr ortsnah für kleines Geld anpachten zu können. Der
Verpächter ist ein Landwirt (inzwischen ohne Landwirtschaft), dem hauptsächlich
daran gelegen ist, dass der Teich gepflegt ist. Er selber kommt –auch mit
seinen Söhnen- nicht dagegen an, somit wurden wir angesprochen, ob wir den
pachten wollen. Dieses haben wir getan, für 20 Jahre.
Dieser Teich wurde in den vergangen Jahrzehnten schon als Fischgewässer von einer
Privatperson gepachtet, doch diese Person hatte inzwischen ebenfalls ein Alter
erreicht, sodass er die Pflege nicht mehr leisten konnte. Als sein Pachtvertrag
auslief, ging das Gewässer also wieder an den Landwirt zurück, der nun gemerkt
hat, dass auch er nicht die ausreichende Zeit aufbringen kann. Also bekamen wir
den Zuschlag.
Es wurde an dem Gewässer im letzten Jahr schon einiges geleistet. Die alte Hütte wurde
renoviert, das Gelände entrümpelt etc.
Für dieses Jahr sind nun umfangreiche Arbeiten am Gewässer selber geplant. Aufgrund der
langen Pachtdauer von 20 Jahren wollen wir es jetzt vernünftig machen um in Zukunft „Ruhe“ zu haben.
Der Teich hat
eine Wasserfläche von ca. 2.300m². Darin liegen auch noch 2 bewachsene Inseln.
Gespeist wird der Teich über die umliegenden Vorfluter.
Das Problem
ist nun, dass in den vergangenen Jahren große Massen der Inseln weg gebrochen
sind und sich im Teich verteilt haben. Ebenso es gibt eine dicke Schlammschicht
im Gewässer. Im Mittel liegt diese bei ca. 50-60cm. Laut Aussage des Landwirtes
ist der Untergrund des Teiches Mergel, also schon sehr Wasserundurchlässig.
Auf 2 Seiten des Teiches ist der Damm/Ufer sehr schmal und auch vom Bisam
durchgraben. An allen 4 Uferseiten –wie auch bei den Inseln- ist Ufermaterial
weg gebrochen bzw. ausgespült worden.
Wir haben nun eine Arbeitsgruppe gebildet, um die anstehenden Arbeiten zu recherchieren
und zu koordinieren.
Folgender
Grob-Bauzeitenplan wurde inzwischen erstellt:
Die ganze Faschinengeschichte habe ich mir aus dem Foreneintrag vom Rüdl stibitzt. Das sind Arbeiten, die wir gut bewerkstelligen können, wenn der Teich trocken
liegt.
Das Ablassen/Trockenlegung ist schon mit Gemeinde und Feuerwehr geklärt und erlaubt. Den Schlamm können
wir ebenfalls verorten und nebenan ablagern, sodass keine großen Fahrwege von
Nöten sind.
Nun zu meinen Fragen…
1) Ist meine Aufstellung bzw. Zeiteinplanung realistisch? Da wir zum Teil Maschinen
anmieten müssen (u.a. einen 15 Tonnen-Bagger) und es da dann natürlich auch um
viel Kohle geht, wäre hier eine klare Einschätzung von euch sehr wünschenswert.
Der Maschinen-Einsatz soll natürlich auf ein Minimum reduziert werden. Für die
Kostenschätzung die ich erstelle ist eine reelle Einschätzung jedoch wichtig.
2) Ist es ratsam/sinnvoll, die Pfähle für die Faschinen schon zu setzen, wenn der Teich
trocken liegt, also vor dem Ausbaggern? Oder sollte man damit bis nach dem Ausbaggern
warten? Geplanter Aufbau der Uferbefestigung (geschätzt ca. 300 lfd. m inkl.
Inseln): 2 Reihen Pfähle alle 75cm, dazwischen die Faschinen. Auf die
Wasserseite an die Pfähle Voilerendraht tackern (1,75mm Drahtstärke) gegen den
grabefreudigen Bisam. Beim Ausbaggern im Frühjahr dann den Raum zwischen Damm
und 1. Pfahlreihe (Dammseite) mit dem Aushub (Mergel, da wir den Teich
vertiefen wollen) verfüllen um das Ufer stabiler und breiter zu bekommen. Bei
der Ufermodelage gehen wir ja nicht direkt am Ufer 3m senkrecht runter sonder
schrägen an, somit dürfte es aus meiner Sicht kein Problem sein, die Pfähle
schon im Herbst/Winter zu setzen… was meint Ihr?
3) Das Ausbaggern… das macht mir noch die Größten Kopfschmerzen. Ich bin mit einem
bekannten Baggerfahrer da gewesen, der sich das Gelände angeschaut hat und mir
Tipps gegeben hat.
Der Teich
hat 2 „Zufahrten“ von einem grünen Weg (Feldweg). Im Grunde ist das dort so
aufgebaut:
Die vordere Zufahrt bzw. das Niveau des Grünen Weges liegt in etwa auf Wasserstandshöhe,
die hintere Zufahrt/grüner Weg liegt tiefer als die Wasserstandshöhe.
Der Bekannte meinte nun, im Bereich der hinteren Zufahrt den Damm aufzumachen, um
mit Bagger sowie Trecker mit Hydraulik-Kipper in den Teich hinein/heraus fahren
zu können. Die Lagerstätte für den Schlamm befindet sich ca. 50-75m links der
hinteren Zufahrt. Ausreichend Platz ist dort auf jeden Fall vorhanden, dort
kann der Schlamm schön ausbluten.
Wenn vom Damm etwas raus genommen wird, müssen wir die Verrohrung des Grabens unter der
hinteren Zufahrt erneuern/stabilisieren/sichern, da der Durchfluss dort
gewährleistet sein muss. Reicht ein KG-Rohr? Ggf. dort noch etwas Schotter
aufbringen?
Wenn das soweit alles gefluppt hat, Bagger kommt rein und raus, Trecker mit Kipper
kommen rein und raus, muss der Damm ja hinterher auch wieder geschlossen
werden… Wie stellen wir DAS am besten an? Wie der Aufbau des momentanen Dammes
aussieht kann ich nicht beurteilen. Ich weiß auch nicht, ob dieser nur aus dem
damaligen Aushub besteht…Wie flickt man einen Damm? Dazu habe ich noch nicht
viel im Internet gefunden…
4) Sandfang… ist dieser überhaupt von Nöten? Wie kann man den Sandeintrag
beurteilen? Hatte schon überlegt, im Sommer mal einen 60l Speiskübel mit dem
Wasser direkt aus dem Zulauf zu befüllen und verdunsten zu lassen um zu
entscheiden/beurteilen, wie viel Sand/Sediment über den Zulauf dort rein kommt.
Ich denke, der meiste Sand kam durch den Abbruch der Inseln dort hinein.
Gibt es alternativen zu dem Bau eines Betonbeckens zur
Fließgeschwindigkeitenveringerung?
5) Bau des Mönches… dieser sollte sein um den Wasserfluss besser regeln zu können. Hat von
euch jemand eine Bauanleitung, die er mir zur Verfügung stellen könnte? Würde
ihn gerne aus Beton o.ä. bauen.
6) Bau von barrierefreien Plattformen: Diesen Punkt habe ich an unseren Holzwurm-Meister
abgegeben… der kennt sich damit besser aus… Wenn ihr hierzu aber auch noch
Tipps und Anregungen habt, immer gerne her damit, dann leite ich die weiter.
So, das wären soweit erst einmal die Fragen, die ich hätte. Andere Unklarheiten werde
ich in der kommenden Woche klären –wie gut das ich Urlaub habe –
Habe ich an alles gedacht?
Würde mich über Antworten von euch sehr freuen. Wenn noch Hintergrundinfos benötigt werden, gerne
stellen, ich versuche sie so zeitnah wie möglich zu beantworten.
Petri Heil
und vielen Dank schon mal,
Vechte-Fischer