Hallo Liebe Forenleser,
ich habe euch nachfolgend einen Kurzbericht über meinen Fangerfolg während unseres Urlaubes 2017 in DK erstellt und wünsche euch viel Spaß beim lesen.
GvH Rainer
Eigentlich sollte dieser Urlaub für mich der Traum Aangelurlaub werden. Leider entpuppte sich der Urlaub eher zum Alptraum Angeluraub, aber lest selbst.
Wie auch in den 44 Jahre zuvor, führte und unser Urlaub nach Norddänemark, wo wir inzwischen unser zweite Heimat gefunden haben.
Allerdings traten wir in diesem Jahr die Reise mit unserem Wohnmobil an und verbrachten unseren Urlaub nicht in unserem Ferienhaus an der Ostküste. Da wir geplant hatten, nach zwei Wochen Aufenthalt in Nordjütland unsere Reise über Schweden auf die dänische Insel Bornholm fortzusetzen.
Ich persönlich hatte hohe Erwartungen an die Angelei auf Bornholm, liest man doch immer wieder von den tollen Meerforellen und Lachsfängen auf Bornholm. Nun ja dau später.
Jetzt erst mal zu unserem Aufenthalt in Nordjütland auf der Mole des kleinen Hafen im Dorf Aalbeak.
Aalbeak hat seinen Namen daher, das dort in den Bächen um Aalbeak herum, ein sehr großer Bestand an Aalen vorhanden war, welche den Fischern dort ein gutes Einkommen beschert haben. Aber das war früher einmal der Fall, müsste der Ort heute getauft werden, würde er wahrscheinlich auf Aalbaek uden Aal getauft werden, was dann ohne Aalbäche ohne Aale, frei übersetzt heißen würde.
Die Fischer können schon sich seit einigen Jahrenzehnten nicht mehr vom Aalfang ernähren und haben sich inzwischen auf den Fang von Schollen, Makrelen sowie Heringen umgestellt, jeweils der Jahreszeit entsprechend. Aale werden dort nicht mehr befischt.
Da wir im August dort oben ankamen, nachdem wir über die Nordküste angereist sind und ich auch bei der Anreise in einem Put und Take See mal mein Glück probiert hatte, ohne großen Fangerfolg. Erkundigte ich mich erst einmal bei den Freunden dort oben was zur Zeit so angesagt sei, beim angeln.
Klar vom Kutter in der jetzigen Zeit eher Makrele, was ich bereits auf Grund des Termines unseres Urlaub befürchtet hatte.. Vom Stand aus auch Makrelen, Hornhechte und Petermännchen in Massen. Auch das war mir fast klar. Fänge von Meefos und Wölfen fanden in dieser Jahreszeit kaum, wenn überhaupt nur als Beifang statt.
Nun ja, dann würde ich es doch selbst probieren.
Die Gelegenheit hatte ich gleich am ersten Abend, nachdem wir dort auf dem Stellplatz am Hafen unser Wohnmobil abgestellt hatten.
Und wie mir meine Freunde mitgeteilt hatten,bekam ich schon beim ersten Wurf einen von den obigen Kameraden auf die Fliege.
Es blieb an diesem und den folgenden Tagen nicht der einzige.
Aber gegen Abend ließen sich dann die
nicht lange bitten. Schnell hatte ich davon so viel, dass ich sie noch am kommenden Tag filetiert in meinem Tischräucherofen vergolden kann. Allerdings ist dies eine mühselige Arbeit.
Zwei Filets gehen ja noch, aber will man 10, oder mehr räuchern ist das doch sehr zeitaufwendig.
Daher hörte ich bei einem Fischer nach, den ich seit Jahren gut kenne, ob er mir meine Makrelen schnell mal durch seinen Räucherofen veredeln könne, er sollte dafür auch die Hälfte für sich behalten.
Er war sofort bereit und versicherte mir, das es auch ohne natural Entlöhung macht. Als ich ihm auf die Frage von ihm ob ich den keine Fjersing (Petermännchen) gefangen hätte antwortete dass ich die alle wieder zurück gesetzt hätte, da mir mein Sinn nicht unbedingt danach stehen würde, diese zu verarbeiten. Da man dabei doch höllisch aufpassen muss, meinte er nur, ich solle sie ihm bringen er macht die fertig für den Ofen und räuchert sie mir. Tolles Angebot, was ich auch sofort angesichts der Menge die ich am ersten tag gefangen und zurück gesetzt hatte annahm. Noch dazu wo diese Giftfische in recht annehmbaren Größen anbissen und vom Geschmack her absolut zu den Top 2 gehören, was ich dort oben an der See so fange.
Also gleich am kommenden tag gegen wieder auf die Mole geklettert, wobei man dafür sehr vorsichtig vorgehen muss und der Transport von viel Gerödel fast nicht möglich ist. Ich beschränkte mich angesichts der Kletterpartie vom Wohnmobil auf die Mole
auf das Notwendigste, also meine Fliegenrute, einen Eimer, einen Priest und eine Zange. Und suchte damit meinen Angelplatz auf der linken Mole des Hafens auf.
Da der Weg auf diese Mole wesentlich kürzer als auf der gegenüberliegenden Mole ist, wo man zusätzlich noch über eine ca. 1,5 m hohe Holzwand klettern muss, was für mich bei meiner Größe eine besondere Herausforderung darstellt, mit all dem Gerödel in der Hand.
Klar Makrelen bissen, nur die gewünschten Petermännchen blieben an diesem Tag fast komplett aus.
Aber das Essen für die folgenden Tage konnte ich auf jeden Fall sichern und auch meinen Nachbarn in den Wohnmobilen und einigen Freunden auch noch geräucherte Makrelen zu kommen lassen, die sich darüber freuten. Die Petermännchen ließ ich mir selbst schmecken, da bin ich Allmein.
Am dritten Tag wurde dann mein Alptraum war. Nachdem ich an diesem Tag mal meine Spinnrute zum Einsatz brachte, welche mir erstmals im Urlaub auch 3 kleinere Hornhechte
und auch wieder Makrelen und Petermännchen bescherte. Kam dann der Biss der mich noch heute fürchterlich ärgert.
Es war kurz vor dem dunkel werden, also gegen 21:00 Uhr als ich meinen Blinker weit auswarf und noch beim untertauchen fühlen konnte, das etwas darauf gesprungen ist.
Ich zog einen Anschlag durch und schon ging die Post ab. Mein Gegenüber legte wie eine Rakéte los und ruck zuck näherte sich die Schnur auf meiner Rolle ihrem Ende. Es kam schon die unter das Geflecht gewickelte Füllschnur durch. Bevor es mir gelang den Fisch in Richtung auf die Hafeneinfahrt zu bewegen. Langsam, mit vielen Fluchten kam er näher und nach einer gefühlten Ewigkeit konnten wir ihn erstmals sehen.
Boh, was für ein Fisch. Mein Nachbar, ein ältere Däne der mir schon seit zwei Tagen auf der Mole Gesellschaft leistete schnappte sich seinen Kescher um den Fisch dann im Hafenbecken zu landen. Wohin ich den sichtbar ermüdeten Fisch hin dirigierte. Aber leider hatten wir die Rechnung ohne den Fisch gemacht. Dieser stellte sich nur ermüdet an, versuchte sein Heil vor dem Kescher in der Flucht und sprang noch einmal hoch aus dem Wasser, bevor die Schnur in sich zusammen fiel und ich den Blinker ohne Fisch einholen konnte.
Ich kann euch sagen an diesem Abend war ich erst einmal platt. Da konnte mir die Vorfreude auf den kommenden Tag an dem ich eine Kuttertour bei meinem Freund Anders gebucht hatte, auch nicht helfen.
Der Fisch, der nach unserer Meinung ca. 1,2 m lang gewesen sein müsste. Wir machen es daran fest das er als er auf der Seite lag und nahe an der Mole vorbei in den Hafen dirigiert wurde die Länge von ca 3 Molenpfosten aufwies, die jeweils ca. 40 cm Breit sind.
Mein Nachbar der dort oben schon über 40 Jahre an dem Hafen fischt, war sich ganz sicher, das es keine Meefo, sondern ein Lachs gewesen wäre, dies machte er an der Farbgebung und an der Flosse auf, die er schön sehen konnte, als ich noch damit beschäftigt war den Fisch in den Hafen zu bugsieren.
Egal, wech ist wech und ab ist nicht gefangen.
Von Meefo`s kenne ich das gut das diese im letzten Augenblick noch mal das Heil in der Flucht suchen, aber bei dem Riesen war ich mir sicher, das er lange genug ausgedrillt war.
Also abgehakt. Was nicht ist, sollte nicht sein. Die Hoffnung stirbt zu letzt und vielleicht bekomme ich auf Bornholm noch einmal die Chance so einen Fisch zu landen.
Wie es weiter geht, erfahrt ihr später, jetzt gibt es erst mal Dorschfilet mit Butterkartoffeln, anschließend dann Teil zwei.
GvH Rainer