Illegale (?) Staustufe

  • Hallo, ich hab da eine kleine Frage an euch.

    Damit ihr diese versteht schildere ich kurz die Lage. Am Haus meiner Eltern fließt ein Mittelgroßer Bach vorbei. Dieser liegt im Naturschutzgebiet. Der Bach mündet in die Sieg die wiederum im Rhein mündet.

    Vor einigen Jahren konnte man im ruhigen Wasser Bachforellen erkennen. (Gut ich gebe es zu, früher habe ich da manchmal auch geangelt. Schande über mein 8 Jahre altes Ich8|. Allerdings nie so viel dass das den Bestand beeinflusste. Sogar einige Aale und Gründlinge habe ich gefangen. Mit der Zeit hab ich dann aufgehört da zu angeln, da ich nun legal woanders angeln konnte. Jedoch ist der Bestand vor einigen Jahren komplett verschwunden und das ohne offensichtlichen Grund. Man sah keinen einzigen Fisch mehr und auch der Fischreiher kam nicht mehr. Irgendwann wurde ich auf ein Pflanzengeschäft aufmerksam welches kurz vor der Bachmündung zwei kleine ,,Stufen“ in das Bett gebaut hat wodurch der Bach jetzt einige Meter langsamer und ruhiger fließt. Sieht an sich nett aus, stellt jedoch für aufsteigende Fische ein unüberwindbares künstliches Hindernis dar. Dadurch können im Frühling und Sommer keine Fische mehr in den kühlen und eher ruhigen und Sauerstoffreichen Bach gelangen. Ich hab aber den Verdacht dass diese Stufen illegal sind da der Bach zum Naturschutzgebiet gehört.

    Jetzt meine Frage: Kann ich bei irgendeinem Amt oder Behörde Beschwerde einreichen? Schließlich haben die Stufen keinen Zweck, bis auf das Aussehen, und stören zu dem die Fauna. Ich bin niemand der ständig Streß macht aber ich finde es einfach kacke dass jetzt ein ganzer Bach tot vor sich hin plätschert

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Martensson,

    ja mach dich bei einer Behörde schlau, ob für den Bau der

    Staustufen eine Genehmigung vorliegt.

    In einem Naturschutzgebiet kann man nicht willkürlich was

    verändern. Das weiss ich von unserem Campingplatz, der

    in einem FFH-Gebiet liegt.

    Mit Petri Heil

    Flunder

    Watt wär`n wa ohne Wattwurm??

    SAV Kanalfreunde Kiel e. V.

    7564-logo2021aa-png

    Wieder auf der Insel: ... gebucht vom 24. 04. 21 bis 30. 04. 21

    wir haben abgesagt.

    Der Müll muss mit !!!


  • Moin .

    Hast du den etwas erreicht oder in Erfahrung bringen können.

    Solche Informationen könnten ja hilfreich sein bei Beobachtungen die auch andere User an ihren Gewässern machen.

    Gruss von der Soeste Jochen. :angler:

    Bekannte Adresse Klausdorf 14.05. 21.05.2023. :laola:


    Wenn ihr auch die Klage gegen die Fischereiabgabe unterstützen wollt

    Siehe hier http://www.anglerdemo.de/ verwendungszweck Klage Fischereiabgabe

    • Offizieller Beitrag

    Moin, ...

    Zitat

    Jetzt meine Frage: Kann ich bei irgendeinem Amt oder Behörde Beschwerde einreichen?
    Schließlich haben die Stufen keinen Zweck, bis auf das Aussehen, und stören zu dem die Fauna.
    Ich bin niemand der ständig Streß macht aber ich finde es einfach kacke dass jetzt ein ganzer Bach tot vor sich hin plätschert

    .. keiner macht irgendwelche "Staustufen" in so einen Bach, weil er gerade Geld dafür übrig hat;
    ergo wird da auch irgend ein Zweck dahinter stecken.
    Vermutlich will man oberhalb MEHR Wasser stehen haben für Berrieselung (Abpumpen)
    Felderbewirtschaftung, .. oder oder..

    Der ganze Bach ist sicherlich NICHT wegen dieser einen Staustufe tot !

    Die von dir angesprochene Wassergeschwindigkeit hat auch nichts mit der Staustufe zu tun.

    Ist die obere Wasser-Rück-lage voll, dann fliest dieselbe Menge Wasser wie an allen anderen Stellen im Bach talwärts.


    Was die Fliesgeschwindigkeit verändert (Reinigungsleistung /durschn. Wasserspiegel des Gewässers verschlechtert)
    sind zBsp. zu breit gewordene Bachsohlen; diese kann man mit Renaturierungs-Maßnahmen wieder auf Vordermann bringen
    ohne die Hochwasser-Ableitungs-Funktion (Durchflußmenge) des Baches zu schwächen. Dabei werden zBsp. Pfähle, Nadelholzfaschinen und Kies verwendet; damit wird die Bachsohle an den Uferseiten um ca. 25-40cm erhöht und der Bach in ein engeres, und kurvenreiches Bachbett "gepackt". Das erhöht die durchschnittliche Fliesgeschwindigkeit ( vor allem in den Sommermonaten ) und sorgt damit für einen höheren Wasserstand mit mehr (Selbst-) Reinigungsleistung.
    Diese verbesserte "Reinigungsleistung" zieht zBsb. auch die Parameter für mehr Sauerstoffgehalt und
    weniger Schwebstoff- (Erde-/ Sand) Ablagerungen nach sich.
    Auch der Bagger muß nicht mehr alle paar Jahre für teuer Geld anrücken, den Bach wieder "vertiefen" (Schlamm ents.) und
    auf der ganzen Strecke den Bach "behandeln".
    Diese "Absetz-Stellen" für weiches Sediment und feinen Sand kann man bei einer Renaturierung leicht "festlegen".
    So verbleiben dann wenige angelegte "Sammelpunkte" im Bachverlauf, an die man immer mit
    Mulde / Lkw und Bagger anfahren/ erreichen kann; das "Spiel" minimiert die laufenden Kosten und
    hält den Unterlauf (das folgende Gewässer nach dem Bach) gleich mit sauber.

    Solche Staustufen lassen sich auch so gestalten,
    daß der Rückstau im oberen Bereich erhalten bleibt und trotzdem
    eine Durchlässigkeit für im Wasser lebende Organismen gegeben ist.

    Bei diesen Staustufen, die meist aus Beton sind braucht man i.d.R. gar nicht viel verändern.
    Ein Bagger und ein paar LKW mit unterschiedlich großen Felsbrocken sorgen da schon für eine gewaltige Veränderung,
    hin zu einer possitiven Strömung und einer durchlässigen Sohlschwelle.


    Kurzum;

    - .. die Staustufe umbauen und auf die Vorgaben aus Brüssel ( hinsichtlich Gewässerschutz/ Rahmenrichtlinie ..)

    wird funktionieren, wenn man lange genug Druck auf die zust. Gemeinde ausübt.
    - .. den Bach wieder schneller fließen lassen ist eine andere Baustelle,
    daß bekommt man nur mit Ein-engungen des Bachbett's hin.


    Gruß rüdl