Rutschung am Knappensee bei Hoyerswerda

  • Hallo,



    seit meiner Jugend war ich angeln, Campen (damals hieß das noch Zelten) und später mit Wohnwagen, Boot und Familie Dauercamping machen am Knappensee bei Hoyerswerda. Richtiggehend handelt es sich um den Speicher Knappenrode, ein Restloch der ehemaligen Braunkohlengrube Werminghoff 1. Dort habe ich viele schöne und anglerisch erfolgreiche Stunden verbracht. Unsere Kinder sind dort frei und ungebunden aufgewachsen.


    Nie waren wir uns irgendwelcher größeren Gefahren in der umliegenden Natur bewusst. Dass es sich bei dem Gewässer um ein Restloch eines Tagebaus von vor 1945 handelte war uns dort allen bekannt, Aber welche verheerenden Gefahrenpotentiale mitunter in solchen Restgewässern und Umland stecken können wurde erst viel später klar und sichtbar.


    Ja, ich habe auch kleinere Veränderungen im Gelände bemerkt, diese aber nie gedanklich zu so einer so gewaltigen, im Untergrund schlummernden Gefahr zusammengefügt. Mal sind 3 Schilf bewachsene Inselstreifen etwas tiefer gegangen und das Schilf darauf ist abgestorben, Auf die Sandstreifen konnte man sich aber stellen und hatte festen Boden unter den Füßen. An anderen Stellen sanken Baumbewachsene Inselränder unmerklich tiefer, erst durch das Absterben der Bäume wurde die Veränderung sichtbar.


    In den Jahren 1982; 1983 begannen erste Arbeiten zur Sicherung der Uferbereiche. Unmittelbar zwischen den Campingplätzen Z5 und Z6 wurde im vollen Urlaubsbetrieb ein Bereich die "Steilkippe" ,heute ist das der Bereich S , erst mit Raupenschiebern und dann mit manuell bedienten Wasserstahlrohren der Boden abgetragen. Die Absperrung zu dem Arbeitsbereich war geringfügig.


    Nach 1990 kam das Thema der ungesicherten alten Kippen und Restgewässer verstärkt in die Medien und es begannen größere Sanierungsarbeiten durch die LNBV.


    Im Jahr 2004 gab es bei Sanierungs- Baggerarbeiten an einem ganz kleinen Restloch an der Ortsverbindungsstrasse von Koblenz nach Knappenrode zu eine erheblichen Bodensenkung. Ein Bagger verschwand im Untergrund, nur noch der Schaufelarm schaute heraus. der Fahren wurde gerettet. Die Strasse daneben war zirka 50m lang um 5 m abgesunken. Aus dem kleinen Wasserloch war ein Teich von etwa 200m Durchmesser geworden.


    Leider habe ich auf Anfrage keine Freigabe der Bilder und Grafiken aus einer Proschüre der LNBV bekommen. So kann ich nur den Link einfügen und einige Bescheibungen dazu.



    https://www.lmbv.de/files/LMBV…rminghoff_Knappenrode.pdf



    Besonders möchte ich auf folgende Seiten hinweisen.


    Seite 6 Das ganze Abbaugebiet der Grube Wermighoff 1



    Seite 13 Der Zeltplatz Z 6 ,wo ich viele Jahre Urlaub machte



    Seite 18 heutiger Speicher Knappenrode , die letzte große Rutschung fand im Gebiet der Grenze der Bereiche S -G statt.


    https://www.saechsische.de/hoy…m-knappensee-5397868.html



    Falls ich es noch erlege noch einmal auf dem Knappensee angeln zu können, freue ich mich schon heute auf die gut abgewachsenen Fische.


    Eines möchte ich noch eigener Beobachtung anfügen:

    Je größer die eingestzten Werkzeuge, umso größer die dadurch ausgelösten Rutschungen.


    Gruß Haui006

  • Hi Haui,


    den Knappensee kenn ich auch.


    Ostern 2014 war ich da mit ein paar Bekannten übers Wochenende zum angeln. Wir waren dort in den Bungalows einquartiert.

    Das war die letzte Möglichkeit dort zu angeln, kurz darauf wurde der See gesperrt. Schade, war ein sehr schönes Angelgewässer.


    Schöne Grüße


    Guido

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    Auf frischer Tat ertappt .


    Dunkelheit bei Einbruch verhaftet !


    8o :thumbup: 8o

  • Moin,

    Ich weiß jetzt nicht ob das der Kanppensee war, aber wir hatten 1976 zu 1977 an der Feuerwehrschule Nardt unsere Schlauchbootausbildung an einem Tagebausee bei Hoyerswerda. Das war damals einer der Höhepunkte der Ausbildung bei der Grundausbildung der Berufsfeuerwehr der DDR. An Angeln war dabei natürlich nicht zu denken, aber spass hat es trotzdem gemacht.

    An Tagebaurestlöchern hört man aber ab und an mal das es da zu rutzschungen kommt, siehe Nachterstedt.

    Bleibt gesund

  • IMG_20210321_114539 (1).jpgIMG_20210321_114621 (1).jpgIMG_20210321_114726_autoscaled.jpgHallo Petermaennchen,


    der Knappensee hat eine Fläche von 286 ha oder 2860000 qm.


    Also 2860000 qm X 1,5 m = 4290000 Kubikmeter


    Mit Wurzel 3 sind das dann ein Würfel mit rund 162,5 m Kantenlänge.

    Dichte von Sand 1,2 - 1,6 Tonnen pro Kubikmeter. Nehmen wir mal mttlere Dichte von 1,4 an , das macht dann 6406400 Tonnen.


    Die Massen müssen wieder Stück für Stück verdichtet werden, was sehr aufwendig ist. Die Seefläche wird natürlich mit diesen ganzen Aufschüttungen geringer.


    Der Baggerfahrer (die Mannschaft auf dem Schwimmbager) und alle die zu der Zeit auf der Wasserfläche waren haben sicherlich einige Panik aushalten müssen als die Rutschung erfolte. Es ist ein ausgesprocher Glücksumstand das hier keine Personen zu schaden gekommen sind.