Räucherei als Kleingewerbe/Kleinunternehmer

  • Achtung: Der nachfolgende Post soll keine Werbung beinhalten, es wird kein Name genannt oder Sonstiges. Ich erhoffe mir lediglich ein par Tipps.


    Ich räuchere schon seit einigen Jahren Forellen und behaupte von mir, dass mir das ganz gut gelingt. Anfang dieses Jahres kam mir der Gedanke, einfach etwas mehr zu räuchern und im Internet an zu bieten. Mittlerweile habe ich auch den ein oder anderen Stammkunden. Das Feedback war bisher sehr sehr positiv (,,Viel besser als die aus dem Laden").

    Ich sehe jedoch im Ganzen mehr Potential als nur gelegentliche Verkäufe und da das nicht rechtlich angemeldete Verkaufen eher in einer (tief-) grauen rechtlichen Zone. Ich möchte das gerne neben dem studium aufziehen.

    Daher würde ich gerne ein Kleinunternehmen gründen. Ich weiß jedoch nicht wie man das macht und ob ich wegen dem Verkauf von behandeltem Lebensmittel strengere Auflagen zu befürchten hätte. Ich möchte echt nicht gerne am Ende rechtliche Konsequenzen fürchten.

    Außerdem würde ich gerne von euch wissen, wie hoch eurer Meinung nach der Stückpreis für eine geräucherte Portionsforelle und der Kilopreis für Lachsforellen sein dürfte bzw. Ihr als Kunden bereit wäret zu zahlen. Im Internet wird meistens eine Preisspanne von 4-6€ und für Lachsforellen 17-22€/kg genannt. Das Problem ist nun mal, dass viele Kunden gar nicht den Aufwand, der hinter dem Räuchern steckt, wertschätzen und daher die doch hohen Preise eventuell nicht nachvollziehen können. Gleichzeitig will man ja doch auch Gewinn machen. Potentielle Kunden sind für mich Privatleute (Familienfeirn etc.) und die Gastronomie.

    Ich habe auch vor mit Flyern oder Kontaktkarten (Bekomme ich durch Kontakte deutlich günstiger) etwas die Werbetrommel zu rühren.


    Also was meint Ihr, hat das Ganze eine realistische Chance oder wird es am Ende nicht rentabel sein?

    Über Feedback wäre ich sehr dankbar:)

  • Schuster bleibt bei deinen Leisten!


    Wenn die offiziell verkaufen willst, brauchst du eine gewerbliche und gesundheitliche Abnahme deiner Räucherei.

    Die 'Produktionsstätte' muss sich in einem einwandfreien Hygienezustand befinden.

    Du musst die Inhaltsstoffe deklarieren lassen und angeben.

    Gewerbeschein

    Gesundheitszeugnis

    2. Steuerkarte

    Da kommt einiges zusammen und kostet auch, was wiederum auf den Verkaufspreis aufgeschlagen werden muss.

    Und stell dir vor, ein Kunde bekommt vom Fisch das Kotzen... Es muss nicht der Fisch gewesen sein, aber wenn er das behauptet, dann haste richtig ärger am Hals...


    Ich würde mir so einen Stress wegen ein paar Euros Gewinn nicht machen.


    Übrigens ist eine Lachsforelle nur eine Regenbogenforelle, die mit rotem Krill gefüttert wurde. Oder vielleicht wird heute auch schon rote Beetepulver in die Pellets gepressst!

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Danke für die Rückmeldung,:):)

    Das mit den Lachsforellen weiß ich natürlich, die werden aber mit carotinhaltigem Futter gemästet, Krill ist fürdie rote Farbe nicht entscheidend, sondern lediglich als proteinbombe im Fischmehl enthalten.

    Bus auf die gesundheitliche Abnahme hält sich der aufwand ja doch in Grenzen.

  • Vielleicht die nächsten Forellen mit Kurkuma füttern und Sonnenlachs nennen!

    45 € das Kilo!

    Von nix kommt nix und genug Opfer durch Werbeversprechungen gibt es allemal

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Korrekte Antworten wirst du nur beim zuständigen Amt bekommen.


    Was so eine geräucherte Forelle kosten darf?

    Am besten nix!

    Aber du hast zunächst Investitionen, bis dein 'Kleinbetrieb' für die Herstellung von Lebensmittel zugelassen ist.

    Du brauchst sicher auch eine Gewerbehaftpflicht.

    Dann hast du die Produktionskosten.

    Deinen Zeitaufwand kannste nicht berechnen, bzw. kann man den nicht bezahlen, da er die Forelle ins Unermessliche steigen lässt.

    Wenn es frische Räucherforellen in der Nähe gibt, musst du preiswerter sein.


    Das alles rechne ich dir aber nicht aus, dass musst du schon selbst tun.

    Am Ende hast du den Preis, was die geräucherte Forelle kostet.

    Wenn sich der Gewinn dann noch lohnt, lass es uns wissen...

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Was Du auch bedenken solltest, als "Hobbyangler" mit dem normalen Fischereischein darfst Du den gefangenen Fisch nicht verkaufen.

    Du brauchst also auch noch einen Fischereischein für Berufsfischer!

    Welche Auflagen und Voraussetzungen dafür benötigst müsstest Du dann auch noch in Erfahrung bringen!


    Schöne Grüße

    Guido

    _______________________________________________________


    Auf frischer Tat ertappt .


    Dunkelheit bei Einbruch verhaftet !


    8o :thumbup: 8o

  • Soweit ich das weis, kommte es erstmal auf den "Umfang an"..........bis zu einer gewissen Größe kannst du das machen, ohne das größere Schritte zu gehen sind.....aber ADDI deutete es schon an....wenn die erste Reklamation kommt wirds spannend und wenn der Nachbar mit deinem "Treiben" nicht einverstanden ist wirds ungemütlich......"Kollegga" von mir hat seinerzeit den Spagat nicht geschafft und hat entnervt aufgegeben............


    Aber das Gewerbeaufsichtsamt deiner Gemeinde hat dafür die passenden Info`s, vorher Anfragen ist mehr als ratsam;)


    gruß degl

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

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    Ich räuchere schon seit einigen Jahren Forellen und behaupte von mir, dass mir das ganz gut gelingt. Anfang dieses Jahres kam mir der Gedanke, einfach etwas mehr zu räuchern und im Internet an zu bieten. Mittlerweile habe ich auch den ein oder anderen Stammkunden. Das Feedback war bisher sehr sehr positiv (,,Viel besser als die aus dem Laden").

    Ich sehe jedoch im Ganzen mehr Potential als nur gelegentliche Verkäufe und da das nicht rechtlich angemeldete Verkaufen eher in einer (tief-) grauen rechtlichen Zone. Ich möchte das gerne neben dem studium aufziehen.

    Daher würde ich gerne ein Kleinunternehmen gründen. Ich weiß jedoch nicht wie man das macht und ob ich wegen dem Verkauf von behandeltem Lebensmittel strengere Auflagen zu befürchten hätte. Ich möchte echt nicht gerne am Ende rechtliche Konsequenzen fürchten.

    Außerdem würde ich gerne von euch wissen, wie hoch eurer Meinung nach der Stückpreis für eine geräucherte Portionsforelle und der Kilopreis für Lachsforellen sein dürfte bzw. Ihr als Kunden bereit wäret zu zahlen. Im Internet wird meistens eine Preisspanne von 4-6€ und für Lachsforellen 17-22€/kg genannt. Das Problem ist nun mal, dass viele Kunden gar nicht den Aufwand, der hinter dem Räuchern steckt, wertschätzen und daher die doch hohen Preise eventuell nicht nachvollziehen können. Gleichzeitig will man ja doch auch Gewinn machen. Potentielle Kunden sind für mich Privatleute (Familienfeirn etc.) und die Gastronomie.

    Ich habe auch vor mit Flyern oder Kontaktkarten (Bekomme ich durch Kontakte deutlich günstiger) etwas die Werbetrommel zu rühren.


    Also was meint Ihr, hat das Ganze eine realistische Chance oder wird es am Ende nicht rentabel sein?

    Über Feedback wäre ich sehr dankbar

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    - als Privatmann kannst du die Fische in geringen Mengen verkaufen;
    da gilt das Lebensmittel als Primärerzeugnis.


    Im gewerblichen Bereich sieht das alles anderst aus:


    - Schlachtbereich ( Wasserzu- / Ablauf; Arbeitsflächen; Bodenbereich; Kühlung; etc. )

    - Ankauf von Fisch von zugelasser Aquakultur

    - Räucherofen mit entsprech. Emissionswerten (kannst du nicht mehr im Wohngebiet betreiben)

    - Hygieneverordnung .. vom Lieferant.. quer durch die Stationen in deinem eigenen "Betrieb".. bis hin zum Kunden
    ( incl. Haltbarkeitsetikett; Inhaltsstoffe; Allergiehinweise; dergl.)

    - Einschweiß-Station (Geräte) ..


    .. was du sonst noch so brauchst ..,

    ( Steuerblala - Gesundheitszeugnis vom Arzt - Kühlanhänger, wenn du die Fische selbst abholst - etc)

    .. wurde schon erwähnt.


    Fazit:
    .. du mußt erstmal ordentlich in die Tasche greifen und Geld ausgeben,
    bevor du welches verdienen "darfst" ..


    Wenn du nahe einer Grenze wohnst, die in Richtung Osten orientiert ist, dann wird das günstiger & einfacher ;)



    .. ob sich der Aufwand vom gelegentlichen Verkauf als Privatperson .. hinnein ins gewerbliche wirklich lohnt,

    daß musst du selbst ausrechnen..


    .. da spielen viele Gedanken mit rein und das geht schon bei der Beschaffung von Fisch los..

    - lebend angeliefert ? - dann brauchst du Hälterungsbecken mit allem schnickschnack ( Filter/ Pumpen/ Wasser- Abwasser; event. Wasserkühler; ..) .. kannst die MENGE, die durch die Schlachtung läuft selber bestimmen..

    - Fisch selbst holen ab Hersteller? - dann brauchst du ein Fahrzeug für Lebendtransport mit allem schnickschnack ( Becken, o²-Flaschen, Druckminderer, ausströmer, .. ) .. einige F.-Händler bieten Leihtransporter/ Anhänger für Lebendtransport an ..

    - Tot-Fisch aus Kühlung? - dann brauchst du eine "geschlossene" Kühlkette bis zur "Verarbeitung"
    mit einem recht kleinen Zeitfenster (Fisch verarbeitest du nicht bei 25°C im Schlachtbereich/ Verarbeitungsbereich.. ) .. hier musst du das verderbliche Lebensmittel "zwangsweise" nach Liefermenge "sofort" verarbeiten ..

    - "frostfisch" wirst du nicht benutzen wollen, weil das mit "auftauen - Kondenswasser los werden - einlegen - räuchern - festigkeit" meist in die Hose geht ..



    .. den Aufwand mit einem "Kühlraum bauen" kann man noch mit fertig gekauften Kühl-Containern umgehen;

    die brauchen nur einen festen Standort ( Betonsockel oder Pflasterung), einen 400V Stromanschluß und i.d.R. keine Baugenehmigung;

    (den "gebauten" Kühlraum wirst du später kaum verkauft bekommen.. den "Kühl-Container" kannst du umstellen, mit nehmen, weiter verkaufen ..)



    .. den ganzen Edelstahlkram für den Verarbeitungs- / Schlachtbereich kannst du dir günstig bei Geschäfts-Auflösungen besorgen ( Küche Gaststätten; Fleischerei; dergl.) .. kein ALUkram einkaufen! .. nur Edelstahl-flächen / -becken etc. ; auch bei den Einlegewannen.. kein ALU!.. .. Kunststoff mit dem Lebensmittelsiegel oder Edelstahl.



    .. naja, irgendwie schockierend was da so zusammen kommt,

    ein Grund diese geistige "aus-bremserei" ab-zu-schließen ;)




    .. wenn dein Herzblut wirklich daran hängt und dein finanzielles Backup es zulässt;

    dann bleib d'ran und beiss dich "step by step" durch .. ;)


    Ohne Fehler lernt man nichts .. und bei zu vielen Fehlern sollte man "umschul(d)en" .. oder so :)



    .. viel Erfolg auf dem Weg zum Ziel !


    gruß rüdl