Eine Woche Habernis/Ostsee

  • Eigentlich war vorm 13.-27.9 Griechenland gebucht.

    Aufgrund meiner gesundheitlichen Probleme haben wir das aber storniert.

    Als Ersatz haben wir uns recht spontan zunächst für 3 Tage Büsum entschieden. Wollten mal frische Krabben pulen.

    Kurz nach Hause 2 Tage Ruhe und Taufe der Enkeltochter, dann wieder los.

    Eine Woche Habernis, das liegt in der Flensburger Förde.


    Brandungsangeln wollte ich nicht, also nahm ich 3 Spinnruten mit. Aber damit kann man ja auch auf Platte angeln.


    Sonntagnachmittag kamen wir an. Die FeWo war OK und das Vermieterehepaar ist schon älter, sehr nett und unkompliziert.


    Von der FeWo zum Stand sind es nur wenige Gehminuten, was wirklich optimal ist. Und viele Menschen waren dort auch nicht.


    Am Montag sind wir erstmal nach Flensburg, ein wenig bummeln und etwas einkaufen. Ich brauchte noch einen Besenstiel, da ich meinen Watstock zu Hause vergessen hatte.

    Bei dm fand ich dann so einen billigen Teleskopstiel aus Metall. Muss als Notbehelf erstmal herhalten.


    Wir waren dann so zeitig wieder zurück, dass ich doch noch ans Wasser konnte.

    Ich bin dann von dem kleinen Parkplatz nach Norden und war froh, dass ich mir diesen Stiel gekauft hatte, denn es sind doch etliche Steine dort, sowie Blasentang. Somit tritt man in unbekanntes Terrain.

    Nach 300m wollte ich dann loslegen, es sah recht vielversprechend aus.

    Aber irgendwie fand ich nicht die richtig Stelle, so man sicher stehen und auch anlanden kann.

    Bin also wieder etwas zurück.


    Mir kam dann ein anderer Angler entgegen, der immer alle 20 m ein paar würfe machte.

    Er hatte dann eine kleine Mefo am Haken, die er schnell wieder schwimmen ließ.


    Wie auch auf Fehmarn fischte ich mit meinem Lieblingswobbler in Regenbogenfarben.

    Leider war das nicht der Lieblingsköder der Mefos.

    Also Blech dran, blau/silber, dazu die selbstgeklöppelte Springerfliege.


    Das war offenbar richtig, denn ich hatte nach wenigen Würfen einen Biss. Sie zappelte ganz schön, schlitzte aber recht schnell aus. offenbar nicht richtig gehakt.

    Es steckte aber nicht viel Kraft hinter, so dass ich davon ausging, dass es eher eine Kleine war.


    Wieder ein paar Würfe und schon biss erneut eine Mefo.

    Aber auch dies muss eine Kleine gewesen sein... war wieder die von kurz zuvor??


    Ich hatte leider nicht aufgepasst und die Schnur einen Moment zu locker gelassen, so dass ich im Kraut festhing und die Mefo weg war.


    Für den ersten Gang zum Angeln schon mal nicht schlecht.


    IMG_20220918_173902.jpg Blick vom kl. Parkplatz Rgt. Norden.



    Am nächsten Morgen bin ich um 7 Uhr los.

    Die Sonne war schon aufgegangen und stand über dem Horizont.

    Sie blendete mich, zudem habe ich recht lichtempfindliche Augen. Als Brillenträger habe ich daher selbsttönende Gläser. Die machen aber auch alles etwas dunkler. Der Polaufsatz macht es dann nochmals dunkler.

    Blöd, dass ich meinen neuen 'Watstock' am Vorabend verloren hatte. Ich hatte den Knoten nicht festgenug gezogen und der hat sich dann irgendwo gelöst, der schwarze Telestiel ging irgendwo unter und war weg!

    Also vorsichtig ins Wasser...

    Plötzlich sah ich einen Stab schräg aus dem Wasser schauen...

    Ah... da war der Steil ja! 8o


    Es war Ententeich...


    IMG_20220920_082407.jpg  IMG_20220920_082414.jpg


    An diesem wunderschönen morgen sah ich 4x eine Mefo springen. War es nur die eine mit Bewegungsdrang oder waren es mehrere Forellen?

    Man wird es nie erfahren.


    Dann aber hatte ich einen Biss... Sie zappelte ordentlich, aber nicht besonders kräftig.

    Plötzlich war Ruhe...ausgeschlitzt?


    Nee, sie war noch dran, hatte sich wohl aber schnell ausgezappelt!

    Ich konnte sie herandrillen und sah dann auch, dass sie viel zu klein war, max. 30 cm.

    Noch bevor ich sie aus dem Wasser nehmen musste, löste sie sich selbst vom Haken und war dann auch schnell weg.


    Bis 9:15 Uhr habe ich es weiter versucht, jedoch ohne weiteren Erfolg.

    Meine Frau hatte bereits gefrühstückt. Ich erstmal raus aus den Watklamotten und ebenfalls frühstücken.


    Da es eine sonniger Tag werden sollte, bei zwar nur 16°, zog es uns aber an den Strand, ein wenig relaxen. Meine Frau ist sogar ins Wasser. Bei 17° Wassertemperatur hab ich entschieden, lieber an Land zu bleiben.


    Am Nachmittag bin ich dann wieder los.


    Diesmal wollte ich bis an die Nordspitze vordringen.

    Dabei muss man teils durch Wasser, teils kann man über größere Steine laufen. Das hat gut 30 Minuten gedauert.


    Habernis Luft.jpg


    Ich fand dann eine vielversprechende Stelle, viele Krautbänke, Sand, Steine...


    Es dauerte gar nicht soo lange, bis ich einen Biss hatte. Ich konnte die Mefo sogar anlanden, aber es war nur wieder eine Kleine von ca. 30cm.

    Sie ist auf meine grün/silberne Springerfliege gegangen.


    Ich wechselte dann wieder etwas zurück und fand eine Kante, wo es tiefer wurde.

    Hier hatte ich erneut einen Biss, aber sie stieg recht schnell wieder aus. Es wird wieder nur eine Kleine gewesen sein.


    Offenbar war hier die Kinderstube.


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    Leider blieb es dabei.



    Am nächsten Morgen erneut am Wasser. Nebelbänke waberten auf der Oberfläche.


    IMG_20220921_073852A.jpg


    Richtung Geltinger Birg sah es fast aus, als würde dort alles schneebedeckt sein und nur die Baumwipfel heraus schauen.

    Einzelne Kormorane flogen hin und her und Richtung Dänemark wurde offenbar ein größerer Schwarm Vögel aufgeschreckt.

    Als der gesamte Schwarm von vielen 100 Tieren 'startete, hörte es sich an, als würde ein Stadion voller Menschen anfangen zu Klatschen. Ohne Gejohle versteht sich! ;)


    An diesem Morgen sah ich jedoch nicht einen Fisch springen. Es gab auch keinen Biss. Auch der Nachbar hatte mit seinem Sbiro seinen selbstgebundenen Fliegen keinen Erfolg.


    Dennoch war dieser wunderschöne Morgen allein schon das frühe Aufstehen wert.


    Da hier es hier auch sehr sandige Stellen mit unzähligen Sandhaufen gibt, habe ich schnell noch allerhand Watties pümpeln können.


    Denn am Abend wollte ich in die Nacht hinein angeln, wenn schon keine Mefo, dann sicher Platte!



    Wir hatten in einem Restaurant in der Nähe einen Tisch bestellt und waren erst um 19 Uhr zurück, Entsprechend spät kam ich an den Strand.

    Kein Mensch weit und breit, also freie Platzwahl.


    Ich montierte einfach. 30 bis 50g Birnenblei, ein Haken mit Auftriebsperle an kurzer, 20 cm Mundschnur.

    Als ich nach 20 Minuten kontrollierte, waren die Haken Blank.... Krabben.


    Ich hab den Platz dann gewechselt. Dort konnte ich weiter mit der Wathose raus und entsprechend auch weit auswerfen.

    Meine alte Shimano Exage 2500, mit mind. 100m geflochtener und Mono unterfüttert, bekam ich leer!


    Als die Haken wieder blank waren, verlängerte ich das Vorfach, so dass es weiter auftrieb.


    Bis 20 vor 1 habe ich geangelt... und ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass ich nicht einen einzigen Biss verbuchen konnte!


    Das ich nun am nächsten Morgen nicht bei Sonnenaufgang aus dem Bett springe, dürfte klar sein.



    Dafür war ich Nachmittags wieder los. Ebenso die restlichen Tage.

    Aber leider hatte ich nicht einmal mehr einen Biss.


    Das Gebiet dort ist sehr schön, nicht so überlaufen, viel Natur.


    2 junge Robben aus dem Wurf vom letzten Jahr haben dies wohl auch so empfunden. Die eine schaute 10 m vor mir aus dem Wasser: 'Ach guck...ein Mensch!'

    Nachmittags lagen sie auf größeren Steinen mitten im flachen Wasser an der Nordspitze.


    Vielleicht war es die falsche Jahreszeit, das Wasser noch zu warm, die Größeren zu weit draußen.


    Dennoch hat die Woche gut getan.


    P1060545.jpg


    P1060535.jpg Blick über die Nordspitze Richtung Sonderborg/DK

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

    Einmal editiert, zuletzt von Addi ()

  • Danke für den tollen Bericht. :gut


    Wir waren bis voriger Woche ebenfalls an der Flensburger Förde.

    Ich habe dort nicht geangelt sondern war mit dem Fahrrad unterwegs.


    Es war dort von Touris nicht überlaufen, schöne Natur und viel Platz.

    Robben konnten wir auch beobachten .


    Zuerst hatte ich mich geärgert das ich mein Angelgerödel nicht dabei hatte, jedoch waren zwei Nachbarn sehr aktiv mit der Spinnrute unterwegs .

    Sie haben in der Woche keinen Fisch gefangen.


    Die Flensburger Förde, die Städte Flensburg und Sonderborg sind auf jeden Fall eine Reise wert.

    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Petermaennchen

  • Ja, meine Frau erwähnte sowas. Also das ihr auch dort seit. Kam wohl über WA, was ich ja nicht mehr nutze.


    Mit dem Rad ist man dort sehr gut unterwegs. Auch an der Nordsee haben wir viele Radler gesehen. Fast alle mit e´-Bikes, bzw Pedelecs.

    Aber dort hat man ja fast ständig kräftigen Wind.

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948