Hej alle zusammen,
Ich bin jetzt zurück aus meinem diesjährigen Dänemark Urlaub und wollt nur kurz und schnell berichten, da mich das IT in Dänemark im Stich gelassen hat und ich dort leider nicht ins Netz kam. Oder um ehrlich zu sein, lag es daran, das ich meine Zugangscode vergessen hatte (AlzHeimEr).
Aber was solls.
Hier schnell ein kurzer Bericht was so ging, oder besser was so nicht ging.
Auf Grund des supertollen Wetter in der ersten Woche, kein Wind, keine Strömung, keine Wolken, einfach nur heiß, für dänische Verhältnisse zu heiß (bis 29 Grad bei strahlendem Sonnenschein, am Strand und 19 Grad im Wasser), habe ich nach einigen Telefonaten mit Freunden (die Fänge in dieser Zeit waren nach einheitlicher Aussage nicht gut und auf Makrellen hatte ich keinen Bock) gerne darauf verzichtet die Angeln auszupacken und statt dessen, lieber die Zeit mit meiner Frau und unseren Hunden (Bild anbei) verbracht und einige kleine Reparturen am Häuschen durchgeführt und mein Angelzeug ergänzt, sämtliche Rollen mit neuer geflochtenen versehen und nach einer neune Fliegenrute ausschau gehalten, doch davon später mehr.
In der zweiten Woche änderte sich das Wetter, und zwar gewaltig. Abkühlung, Wolken, vereinzelt Regen, zeitweise Wind bis Stärke 7.
Na ja was solls.
Dritte Woche ähnlich wie Woche 2, wieder etwas stabiler aber trotzdem noch stellenweise starker Wind.
Na ja was solls.
Aber was ein echte Hesse ist, läßt sich von etwas Wind nicht einschüchtern und sucht andere Wege zum Fisch.
Also das Boot am Haus gelassen und nicht ins Wasser gebracht, somit einen Haufen Arbeit gespart und statt dessen lieber einige Fahrten auf der MS Tinker in Hirtshals gebucht. Der Skipper dieses Arbeitstieres (Tinker auf dänisch, alter Begriff für = Arbeitstier) Anders Lund ist ein feiner Mensch und ich fahre wenn ich die Gelegenheit habe gerne mit ihm raus. Was ihn von vielen anderen Skippern unterscheidet ist, dass er schon frühzeitig anruft, wenn das Wetter ein geplante Ausfahrt nicht zuläßt. So spart man sich frühes aufstehen und eine vergebliche Anreise zum Hafen. Ebenso ruft er aber auch an, wenn er eine ungeplante Tour einschiebt und fragt ob ich mit will. Er nimmt nur max 12 Personen mit, dann hat auch jeder genug Platz. Im Hochsommer fährt er meistens Stellen im Abstand von einer Stunde Fahrzeit an, mit Wassertiefen von 18-25 Meter, wenn das Wetter es zuläßt fährt er auch schon mal ein Stück weiter raus wo es in Tiefen von 35 - 45 Metern größere Fänge gibt. Ans Gelbe Riff fährt er meistens nur in den Monaten, wenn es sich dort auch lohnt und nicht gerade im Juli und Anfang August.
Erste Ausfahrt am Samstag, den 2.8. Wassertiefen 25-30 m
Wetter Wind 2-4 aus Süd-West Temperaturen Luft ca. 25-27 Grad,
Strömung während der Ausfahrt sehr stark in Richtung Süden.
Damit herrschte eine starker Strom, der einiges abverlangte.
Die Kollegen, welche nun mit vielen Vorfängern ihr Glück versuchten, hatten stark damit zu kämpfen ihren Köder auf Grund zu bekommen und ihn über länger Zeit dort zu halten und dass selbst mit Pilker von 300 - 400 g. Erfolg bei ihnen einige kleine Makrelen so um die 20-25 cm, vereinzelt Köhler bis 50 cm, Dorsch und andere Fische kaum, bzw. nur selten.
Daher benutze ich generell bei starkem Trieb nur einen schlanken Pilker in diesem Fall 100 bis max 150 g, der auf Grund seiner schlanken Form schnell absinkt und auf Grund seines geringen Flächenwiederstand etwas länger am Grund zu halten ist. Auf Vorfänger verzichte ich ganz, da diese dem Strom nur einen zusätzlich Wiederstand bieten und ein halten über längere Zeit am Grund unmöglich machen. Als Gerät eine leicht Pilkrute mit WG bis max 100 Gramm und Mutli bespult mit 17er geflecht und Schlagschnurr Mono in Rutenlänge ø 40 das reicht mir in der Regel aus, da an den Stellen die zu dieser Jahreszeit angefahren werden, selten Fische über 5 kg an den Haken gehen.
Mein Fang an diesem Tag nicht berauschend, aber ich habe mich über 6 maßige Dorsch freuen können, von denen der kleinste bei 57 cm und der Größte bei 70 cm lag. Die anderen Kollegen an Bord hatten eine Haufen kleine Makrelen aber ansonsten wenig andere Fische vorzuweisen.
Zweite Ausfahrt, Dienstag, der 5.8. Wassertiefen 18-24 Meter
Wetter und Wind fast identisch mit der ersten Ausfahrt am Samstag, der Wind frieschte zeitweise auf 5 auf, die Strömung war mindestens genau so stark wie am Samstag. Da wir nicht ganz so weit rausfuhren, wählte ich in den frühen Morgenstunden eine Pilker mit 100 g in silber ohne Vorfang und ebenfalls wieder meine leicht Pilkrute mit 100 g WG.
Ab 10:00 stellt ich dann auf Garnelle am 30g Jig um und fuhr gut damit.
Der Fang ähnelte dem vom Samstag, nur das ich mit den Krabben auf dem Jig knapp über dem Grund geführt wesentlich mehr Bisse hatte, wie auf den Pilker. Gesamtfang an diesem Tag 12 Dorsche über 50 cm sowie einen Köhler mit 63 und einen Leng mit 60 cm. Viele kleine Untermaßige verabschiedeten sich mit freudigem Flossenwedeln, da mit dem Jig alle Fische ordentlich gebissen hatten und keiner von aussen gehackt oder verletzt war, wie es mit dem Pilker leider immer mal wieder vorkommen kann.
Die dritte Ausfahrt zwei Tage später brachte bei gleicher Wetterlage aber von Osten wehendem Wind und einem schwachen Trieb gegen Süden eine ganz anderes Ergebnis. Währe an diesem Tag Punktefischen von unserem Verein gewesen, hätte ich wohl mit Abstand die meisten Punkte erreicht. Ich fing 7 Dorsche über 50 cm, ein Petermännchen mit 36 cm, zwei Knurrhähne so um die 25 cm, zwei Makrelen 25 + 31 cm, 2 Köhler 47 und 54 cm, einen Leng mit 63 cm, sowie ein Scholle mit 45 cm (Bild), über welche ich mich am meisten freute, war es doch seit langer Zeit endlich mal wieder eine vernünftige Scholle gewesen.
Die letzten beiden Ausfahrten bei fast gleichem Wetter und süd-westlichen Winden brachten dann wieder nur Dorsche und zwar 7 Stück und 10 Stück in Größen zwischen 54 und 72 cm. Der mit 72 sollte auch der größte im Urlaub gewesen sein , aber alles in allem schöne Sommerdorsche.
Da ich mit dem Jig mit Garnelle äußerst erfolgreich war, habe ich die letzten drei Ausfahrten ganz auf den Einsatz vom Pilker verzichtet und versucht diese Angelart mit dem leichten Jig für mich zu perfektionieren und damit zu experimentiert.
Zwar haben mich einige der Mitangler anfangs belächelt, als ich den leichten Jig mit Garnellen beköderte und diesen über Grund führte, aber als ich die ersten Dorsche landete und sie nur kleine Makrelen fingen, fragte mich einer aus der Gruppe ob ich ihm nicht einige Garnellen abgeben könnte, da er dies auch einmal probieren wollte. Aber da er die Garnellen nicht direkt überm Grund führte, sondern auf seine Vorfänger zusätzlich aufsteckte, blieb der Erfolg aus.
Alles in allem ein schöner erholsamer Urlab, mit einem Fangergebniss, welches mich für die Jahreszeit äußerst befriedigt, schöne Stunden auf dem Wasser und noch einige erfolglose Stunden auf Meerforellen vom Strand aus, lassen mich auf schöne drei Wochen zurückblicken.
Im Oktober wenn ich wieder in Dänemark bin, wird es hoffentlich auch wieder größere Drosche geben und die 0,17er geflochtene wird dann gegen eine 0,20-0,25 ausgetauscht, in der ewigen Hoffnung doch irgendwann den dänischen Rekord für Dorsch zu knacken.
Über die Strandfischerei berichte ich in den nächsten Tagen, wenn ich meinen Schreibtisch dann wieder gelehrt habe.
GvH
Rainer