Askari Raubfischcamp 2008

    • Offizieller Beitrag

    Askari Raubfischcamp 2008


    Unser diesjähriges Askari Jugendangeln 2008 stand ganz im Zeichen der Raubfische.
    Hecht, Zander und Co. wollten wir erfolgreich nachstellen. Unsere großen Bedenken, dass aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen keine Raubfische zu fangen sind waren unbegründet. Der ein oder andere gute Räuber konnte überlistet werden.
    Von Aal bis Zander war das Team erfolgreich und konnte insgesamt 10 verschiedene Fischarten (Raubfisch & Friedfisch Spezies) fangen! Es wurden mehr als 50 „Großfische“ mit einem Gesamtgewicht von über 500kg erfolgreich gelandet. Ich will nun aber nicht zu weit vorgreifen. Hier der chronologische Rückblick auf ein super erfolgreiches ASKARI Jugend-Angelwochenende!


    Donnerstag, 31. Juli 2008
    Wir machen uns mit dem gut bepacktem Askari Transporter von unserem Stammsitz Lüdinghausen (zwischen Münster und Dortmund liegend) auf den Weg nach Süddeutschland.


    Auch dieses Mal hat Askari weder Kosten noch Mühen gescheut um ein erfolgreiches Angel-Event zu organisieren. Erfolgreich bedeutet für uns: Gute Stimmung, gute Fänge und glückliche Jungangler.


    Sechs Stunden nach Fahrtantritt begann die eigentliche Arbeit: Zelte aufbauen, Ruten zusammenbauen, Angelplätze vorbereiten und unsere Feldküche in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen.


    War es auf dem Hinweg schon schön warm, so konnten wir auch vor Ort nicht über Kälte klagen. Beim Aufbau machte uns die Kombination aus Bremsen, Stechmücken und großer Hitze zu schaffen. Letztendlich stand dann aber irgendwann unser Camp. Was nimmt man nicht alles in Kauf um am Ende einen unvergesslichen Drill zu bekommen und einen tollen Fisch in den Armen zu halten?

    Johannes mit seinem Stör.



    Kaum hatten wir unsere Angelplätze eingerichtet und die Montagen ins Wasser katapultiert – schon pfeift der erste Bissanzeiger los. Zunächst sind es die Karpfen die uns den ersten Fischkontakt bringen. Aufgrund unser Zweifel an der Beißfreudigkeit der Räuber hatten wir zusätzlich zum Räubergeschirr ordentlich Karpfengerät eingepackt. Ein kleiner Spiegelkarpfen hatte sich an einer der Selbsthakmontage zu schaffen gemacht und den Boilie eingesaugt. Jungangler Johannes aus dem Saarland fängt seinen ersten Karpfen aus dem See mit 14 Pfund. Kein Riese – aber ein schön gezeichneter Fisch mit tollen Farben. Patrick legt nach und erbeutet den ersten Räuber, einen Barsch mit 26 cm Länge. In der Nacht fängt Askari Teamangler Stefan einen richtig schönen Zander mit 65 Zentimetern. Unser Ehrgeiz als auch der unserer Jungangler ist nun vollauf geweckt.

    Johannes mit kleinem Spielgelkarpfen.
    Askari Teamangler Stefan Dast mit schönem Zander.



    Freitag 01. August 2008
    Wir haben den Juli hinter uns gelassen und befinden uns bereits im August.
    Dieser startet mit einem richtigen Knaller. Einen Graskarpfen habe ich selbst noch nie gefangen, daran hat sich auch durch das Jugendangeln nichts geändert! Um vier Uhr in der Nacht kommt Stefan zu unserer Angelstelle rübergefahren und schreit nach der großen Waage. Dennis drillt einen kapitalen Fisch. Ich schnappe mir müde die Fotomaschine und die Waage und bewege mich rüber zum Tatort auf der anderen Seite des Sees. Dennis steht mit zum Halbkreis gebogener Karpfenrute am Steg - daneben Dirk bewaffnet mit dem großen Raubfischkescher. Ich denke nur – lass bloß den Fisch nicht entkommen.


    Als ich meine Kopflampe auf das Wasser richte sehe ich den riesigen Graser im Lichtkegel und bin sofort hellwach. Ein Traum von einem Fisch, den sich jeder Petrijünger in seinem Anglerleben wünscht. Noch ein paar Mal nach links, nach rechts und wieder nach links. Dann ist der Drill in der Endphase und vorbei. Später erzählt mir Dirk, dass der Graser schon 15 Minuten zuvor einmal im Kescher war und ihn am Steg fast ins Wasser gezerrt hat. Bei diesem Gewaltakt konnte er sich wieder aus dem Netz befreien. Letztendlich landet der Fisch dann aber doch im Kescher und macht Jungangler Dennis zum glücklichsten Fänger in dieser Nacht. Der Graskarpfen kommt auf die Abhakmatte und wird gewogen. Die Waage bleibt bei 35 Pfund stehen. Ein Ergebnis das sich sehen lassen kann. Wenn dies auch „nur“ ein Beifang ist, wer möchte einen solchen Fisch nicht gerne fangen?
    Einmal den Kescher voller Fisch.

    Petri Heil! Dennis mit schönem 35 Pfund Graser.



    Für Dennis ist die Nacht noch lange nicht zu Ende – er fängt noch weitere 4 Spiegelkarpfen im Stundentakt bis 10 Pfund und findet somit keine Zeit um richtig zu schlafen. Am nächstenden Morgen sehe ich bei ihm mehr Ringe als Augen. Ein Kaffee schafft schnell Abhilfe und wir sind wieder auf Sendung. Auch Betreuer Dirk kann am kommenden Abend einen Graser mit fast 20 Pfund erbeuten. Im Gespann fehlt noch Julian – der als Karpfenangler schon lange auf einen schönen Graser wartet. Ausgerechnet er fängt natürlich keinen Graskarpfen – sondern einen Spiegelkarpfen mit satten 24 Pfund.
    Abendstimmung am See.
    Julian mit 24 Pfund Spiegelkarpfen.



    Samstag, 02.08.2008
    Ein Nebenschauplatz: Ein roter Doppeldecker braust mit einem Affentempo über den See. Wackelt mit seinen Flügeln, fliegt mehrere Drehungen und zwei Loopings. Danach lässt er sich aus großer Höhe schwerelos fallen – und simuliert so einen Absturz. Er fliegt nochmals über den See – dabei höre ich deutlich, wie der Motor Aussetzer hat und droht auszugehen. Nach weiteren Motoraussetzern landet der „rote Baron“ ungewollt auf einem abgeernteten Feld neben dem See.


    Wer in der Praxis erfolgreich sein will muss auch die Theorie kennen. Es werden Montagen gebunden, gefachsimpelt und diskutiert. Stefan erläutert seine Raubfischmontagen. Oftmals wird aber unser „Unterricht“ durch kleine Karpfen gestört, die an unseren Bissanzeigern anklopfen und gedrillt werden wollen. Da sind die Jungs natürlich nicht mehr zu bremsen und lassen die Theorie links liegen.
    Eine Theoriestunde - Vorfächer werden für die Praxis gebunden.



    Beim Köderfischfang vom Steg fangen die Jungs schöne Rotaugen.
    Ein Rotauge vergreift sich an der Boiliemontage und hakt sich tatsächlich selbst!
    Juliian mit Dreikantmuschel - beim Stippen gefangen.

    Patrick mit dem lebensmüden Rotauge, welches mit der Boiliemontage gehakt wurde.


    Unser Grillmeister Dirk bei der Arbeit! Danke - es hat gemundet.


    Teamangler Stefan fängt den ersten Hecht mit seiner Köderfischmontage. Endlich – der Bann ist gebrochen, schließlich sollte von der ursprünglichen Planung der Hechtfang doch einen wesentlichen Teil dieses Angel-Wochenendes ausmachen.
    Betreuer Stefan drillt einen Hecht.



    Für Samstag waren Unwetter mit Blitz, Donner und Sturm angesagt. Glück im Unglück hatten wir dabei, dass wir fast vollständig von der Schlechtwetterfront verschont blieben. Doch seht selbst – die Bilder sagen wohl mehr als tausend Worte. Letztendlich konnten wir während des strömenden Regens mehrere schöne Fische erbeuten. Wechselkleidung war mehrmals angesagt!



    Johannes mit Spiegler im Regen.


    Johannes legt während des Starkregens einen Spiegelkarpfen auf die Abhakmatte. In der Endphase des Drills schlägt der kleine wilde Kämpfer mit der Schwanzflosse laut aufs Wasser und mobilisiert noch einmal alle Kräfte. Die Bremse knarrt, die Rute biegt sich dazu der Regen der überhaupt nicht daran denkt aufzuhören. Ich ziehe mir eine Regenjacke über und helfe Johannes beim Keschern. Anschließend bekomme ich auf meiner Rute selbst einen Biss und stehe beim Drill im Platzregen.


    In der Nacht flüchtet ein großer Frosch vor meinen Füssen – und verschwindet zwischen den Zelten. Erst als der Regen am nächsten morgen aufhört, bemerkt Johannes, dass er in seinem Zelt nicht mehr alleine wohnt. Und auch in meinem Zelt hat sich eine Eidechse als Untermieter eingefunden. Doch mit der Bezahlung der Miete waren Sie nicht einverstanden und machte sich blitzschnell aus dem Staub...
    Der Untermieter aus meinem Shelter.

    Betreuer Oliver mit Sonnenbarsch.




    In dieser Nacht melden sich noch einige Fische bei unseren Bissanzeigern an. Wieder ist es Johannes, der Petri Heil hat und einen schönen Stör zum Landgang überredet. Aber auch Patrick – der erst seit einem halben Jahr den Angelschein hat schlägt wieder zu. Die Karpfen lassen sich nicht lumpen und beißen was das Zeug hält. Monofile Schlagschnüre mit einem Durchmesser ab 0,50 mm sind absolute Pflicht. Rasiermesserscharfe Dreikantmuscheln gibt es hier offensichtlich noch mehr als Fische! Kein Wunder, dass die Fische bei einem so reichhaltigem Nahrungsangebot gut abwachsen können. Wahre Feinschmecker unsere Karpfen.




    Eine Teichmuschel – besiedelt von rasiermesserscharfen Dreikantmuscheln.
    Fischt man ohne Schlagschnur hat man im Drill keine Chance. Die Muscheln zerschneiden die Schnur schneller als man gucken kann. Während unseres Aufenthaltes bekamen wir mehrere Träger der Dreikantmuscheln an den Haken. Hier z.B. eine Teichmuschel und einen Ast.
    Dreikankmuscheln auf einem Ast.
    Patrick mit Spiegler.
    Patrick mit dem einzigen Schuppenkarpfen.



    Sonntag, 03.08.2008
    Gefischt haben wir übrigens mit Hartmais den wir vorher gekocht und auch damit angefüttert haben, zudem mit Pellets und Boilies. Bei den Boilies stellte sich schnell Tutti Frutti als Favorit heraus.
    Abgekochter Mais als Futter und Köder.
    Auch mit Pellets haben wir gefischt.





    Zurück zu den Raubfischen heißt die Devise! Also, ab ins Boot – und Spinnfischen was das Zeug hält. Besonders in den späten Abendstunden sowie in der Dämmerungsphase rechnen wir uns gute Chancen aus. Diesmal fängt jeder unserer Jungangler seinen Hecht. Natürlich nicht alles Kracher der 1m Liga, aber Dennis mit seinem dicken 1,04m Hecht und Johannes mit einem starken 95 Zentimetern Fisch brauchen sich über fehlendes Anglerglück nicht beklagen!
    Patrick mit kleinem Hecht.
    Julian mit kleinem Hecht - gefangen mit Köderfischsystem.
    Dennis im Drill.
    Der Gegner - 104 cm!



    Nach diesen Fängen war ich bereits der Meinung, dass das Soll erfüllt ist. Alles wunderbar, nun kommt nur noch Bonus. Und tatsächlich waren wir noch in der Lage erstklassige „Bonusfische“ zu landen.


    Patrick mit schönem Hecht – 85 Zentimeter die sich sehen lassen können! Gefangen vom Boot aus am Sonntag beim Spinnfischen.




    Während des Mittagessens am Sonntag spielt sich eine sehr merkwürdige Szene vor unseren Augen ab. Die Rute mit Boilie bestückt liegt ca. 10 Meter vor dem Totholz auf der anderen Seite vom See. Die Bremse der Rolle ist weitestgehend geschlossen damit der Fisch bei seiner ersten Flucht nicht direkt ins Holz zieht. Es kommt wie es kommen muss – vor versammelter Mannschaft reißt ein schöner Karpfen die Rute vom Rod Pod – die Rute rutscht über den Steg und bleibt lediglich mit der Rolle im Boot hängen. Alles sehr spektakulär.


    Mit einem beherzten Sprung hechtet Julian der Rute hinterher ins Boot und rettet diese davor im See zu verschwinden. Schon ist Stefan zur Stelle und die beiden legen mit dem Boot ab. Als sie das andere Ufer und somit den Fisch erreichen, haben Sie noch kurz Sichtkontakt – verlieren den von Julian so sehr gewünschten Graser aber unglücklicherweise im Holz. Schade – wir hätten ihm diesen Graser von ganzem Herzen gegönnt – schon alleine für seine filmreife Stundeinlage mit dem Sprung ins Boot.

    So hält man einen Karpfen!



    Gegen Nachmittag verabschieden wir unsere Jungs und bleiben noch eine weitere Nacht. Nicht nur fehlender der Schlaf und die Rückreisewelle (Ende der Ferien = Ferienverkehr) zwangen uns hierzu. Nach drei Tagen Jugendfischen galt es auch das entstandene kleine Chaos zu beiseitigen, unsere Camps abzubauen und alles ordentlich zu verstauen. Trotz aller Arbeit haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen die Ruten noch ein wenig im Wasser zu belassen. Ich legte eine meiner Ruten direkt auf dem „Rotaugen-Stipp-Futterplatz“ ca. 7 Meter vor dem Steg ab. Dieser Platz stand das gesamte Wochenende über unter Futter. Mitten in der Nacht schrie noch einmal Stefans Bissanzeiger los. Ein prächtiger Aal kämpfte gegen seine Verhaftung - er konnte dem Köderfisch nicht wiederstehen.
    Stefan und Dennis mit schönem Aal.



    Gegen 04:30 Uhr kam dann meine Stunde und ich konnte einen Spiegelkarpfen mit 32 Pfund überlisten. Wie erwartet hatte der Futterplatz direkt neben dem Steg noch etwas „Großes“ für mich parat.



    Reihe hinten: v.l.n.r. Dirk Buran, Stefan Dast, Oliver Hamp
    Reihe Mitte: v.l.n.r. Patrick, Julian, Dennis und Johannes
    Vorne: Nino Hamp


    Montag, 04.08.08


    Müde aber glücklich sitzen Dirk und ich im Askari Transporter und spulen schon wieder die Kilometer auf dem Rückweg in unsere Heimat herunter. Gerne wären wir noch geblieben. In Gedanken lasse ich das Wochenende Revue passieren und denke – Graser 35 +20 Pfund. Spiegler 24 + 32 Pfund. Hechte 104, 95, 85 cm. Zander 65cm, Aal 85 cm – dazu unzählige kleine Karpfen die uns auf Trap hielten. Schwüle Sommerhitze, Stechfliegen und der warme Regen. Das Wochenende ist vorbei als wir das letzte Mal auf der Autobahn vor Dortmund im Stau stehen.


    Petri Heil


    Christian Titze