Die Schreiberlinge:
schwarz = Max
rot = Addi
Rosa = Oldman
grün = Osmar
SARSTEDT 2008 - große Männer, kleine Fische
Sarstedt, das Kleinod unter den Ortschaften im südlichen Niedersachsen, Heimat unseres alten Kumpels "Oldman", malerisch gelegen zwischen den Flüssen Leine und Innerste, sowie unzähligen Seen und Teichen - ein El Dorado für den Großfischangler - sollte man meinen. Allein der Sturheit der Eingeborenen ist es zu verdanken, dass man niemals zuvor von Sarstedt gehört hat...
Hier glaube ich liegt es nicht an der Sturheit der Eingeborenen – vielmehr denke ich, der Schreiber hat eine Bildungslücke
Karte über OSM (OpenStreetMap)
(Abbildung der Karte genehmigt, wenn Nennung der Herkunft OSM)
Es kam aber so, dass Herbert für das 3. Augustwochenende die Angler in Scharen herbeigerufen hatte - und da strömten sie herbei: Osmar von der Ostseeküste, Addi Hit aus Hamburg, und ich aus Duisburg. Und schon konnte die reservierte Turnhalle abbestellt werden, uns vieren gereichte zur Unterkunft Herbert´s Schrebergartenhaus, und für diese noble Unterkunft gebührt ihm bereits an dieser Stelle unser Dank!
Den Dank verstehe ich nicht ganz – Max hat doch zu 50 % draußen gepennt !
Phase 1
Treffen war am Samstag, pünktlich um 12 rollte ich bei Oldman ein (ich war ja im März schon mal da und brauchte nicht zu suchen) und hörte schon mal dröhnendes Lachen - aus dem Angelkeller! Da steckten die beiden also - Osmar war bereits am Freitagabend angereist, und so durfte ich wieder einmal einen Forumskollegen persönlich kennenlernen: Herzliche Begrüßung, Chemie stimmte, und er ist kaum größer als ich...
Naja ich weiß ja nicht, was bei Max kaum heißt. Ich finde 8cm sind schon etwas. Laß mal einen Hochspringer 1,32 m hoch springen und dann 1,40 m. da weiß man dann, was 8 cm sind.
Dann aber haben wir keine Zeit verloren: Ab zum Baumarkt (mit Angelabteilung), und reichlich Köder eingekauft. Dann bereits zum ersten Gewässer, einem kleinen Baggersee. Bis zu Udo´s Ankunft am Abend wollten wir die Zeit zum Spinnfischen nutzen. Also Ruten montiert und ab dafür!
Tarnung ist alles!
Und Osmar hat uns gezeigt, wo der Hammer hängt! Nach knapp 15 Minuten hieß es "Fisch!" - denn er hatte einen grandiosen Barsch gelandet. Der Gestreifte kam auf satte 10,5 cm - Hut ab, meinten wir dazu.
( auch ein blindes Huhn findet manchmal ein Korn !)
Auch mein 8 cm - Wobbler wurde eifrig von Barschen verfolgt, die ungefähr die Größe des Köders hatten... mehr wollte sich für den Moment nicht tun. wir mussten dann die Seeseite wechseln und das Feld für ein Senioren-"Hegefischen" räumen.
Vereinzelte dieser Herren waren , sagen wir mal, recht ungemütlich. So geht man nicht mit Gästen um, die redlich für das Angeln an einem Vereinsgewässer gezahlt haben. Schon ein seltsamer Umgangston, der da gepflegt wurde mit uns.
Wenig später öffnete der Himmel seine Schleusen, und 1a Wolkenbrüche gingen nieder. Innerhalb von Minuten waren wir durchgeweicht. Das allein schreckt harte Burschen ja nicht ab, aber Hunger bekamen wir auch. Also, Phase 1 beendet, zur Hütte gefahren und den Grill angeschmissen - eine zünftige Stärkung tat aber auch not.
Kaum hatten wir ALLES aufgegessen, erschien Udo auf dem Plan !
Großes Hallo, und alles halb so wild, denn ausnahmsweise wollte Udo nicht essen, sondern angeln!
Komm Max, nicht ablenken!!! Da ich ja aus beruflichen Gründen erst später ankommen konnte, war abgemacht, dass wir uns am Teich treffen. Und dann irgendwann den Grill anschmeißen oder so. Ich hatte also extra den ganzen Tag gefastet! Das einzige was dann noch übrig war, waren zwei lauwarme Würstchen, die einsam und verlassen auf dem Rost lagen! Durst hatte ich auch. Herbert hatte den 'Turmbläser' besorgt. Ein Landbier aus Luckenwalde in einer halbliter Flasche mit Bügelverschluss! Leider wie die Würstchen...lauwarm!
Lautstarker Protest: das Bier hatte eine gute Trinktemperatur, zwar nicht Kühlschrank kalt, denn der war mit Lebensmittel voll gestopft –ich kenne ja die verfressene Bande. Der Grill wurde noch einmal in Gang geschmissen und Elbangler hat neben den beiden Bratwürstchen noch 3 satte Steaks verputzt . Eigentlich wollte ich ja nicht petzen.
Man Oldman, was hörst Du auf das Gegacker eines Randhamburgers. Der ist doch selbst schuld, hätte doch gekühltes Bier mitbringen können. oder wie ich Rotwein trinken.
Randhamburgers!?!? Neubuckow liegt am Rande von Hamburg!!! ):-P Und erst, als wir vom Angeln zurückkamen, wurde der Grill angeschmissen. Dafür, dass ich nur zwei Brötchen zum Frühstück hatte und die beiden Rentnerpiddel, die ihr mir übrig gelassen habt! Und was heißt gekühltes Bier mitbringen? Herbert hat gesagt, wir soll'n nix mitbringen. Und warum waren die Lebensmittel im Kühlschrank? Die wurden ja doch später heiß gemacht!!
Zeit für Phase 2: Dämmerungs- und Nachtangeln an einem anderen See. Und der strömende Regen blieb uns treu... Planen und Schirme wurden gespannt, die Regenkombi übergestreift, und dann wurden Grund- und Posenruten ausgelegt.
Nach einer ziemlichen Weile: Wieder der Osmar!! Einen Aal konnte er verhaften, diesmal kein Mickerling, sondern "gut im Maß".
Ging da was, bei dem "Sch...-wetter"?
Nur kein Neid. Und das alles mit einer stinknormalen Durchlaufbleimontage und Zanderhaken ! Da hatte ich Glück, dass der blöde Aal nicht wußte, dass er auf so einen Haken ja eigentlich gar nicht beißen darf.
Wenig später zeigte mein Winklepicker einen zuckenden Biss an, und ich zog auch einen Aal an Land - der aber besser seine großen Brüder holen sollte - also Freiheit! Insgesamt fing unsere Truppe im prasselnden Dauerregen 4 Aale - alle anderen Fische hatten beschlossen, auf schönere Tage zu warten. Zum zweiten Mal nass - dieses Mal die ganze Ausrüstung auch - ging es zurück zum Gartenhaus, es war bereits tiefe Nacht.
Was bei dem Kleinen –tiefe Nacht ist, ist bei einem Schichtdienstler früher Morgen 00:30 Uhr Nach dem wir uns mehr oder weniger getrocknet hatten wurde es gemütlich.
Ein Bierchen (Osmar: Weinchen...) hatten wir uns aber auch verdient...
Und dazu eine ganz besondere Köstlichkeit: "Addi´s PAUER-BEET" !!!
...eine Sünde aus in Allolol eingelegten Früchten (also lebenswichtige Vitamine) - wie der Name schon sagt, ein Köder, aber nicht für Fische...
Richtig...aber Herbert K A N N es nicht lassen. Ehe wir uns versahen, standen 4 gefüllte Gläser mit Ouzo auf dem Tisch. Nun gut, Angeln war ja vorbei und jetzt sollte es ja zum gemütlichen Teil übergehen. Max und ich holten die Gitarren raus und zupften einen flotten Darm! Ich nicht besonders schön, dafür laut. Aber nach dem ersten Saftglas 'PauerBeet', dem zweiten Ouzo und nem Bier, war's so wie so egal!!!
Irgendwo in der Gartenkolonie wurde auch gefeiert. Wir waren also nicht allein und konnten ggf. irgendwelche Unannehmlichkeiten auf die anderen schieben!!!
Ich muß hier Anmerken: Der Grill wurde ein weiteres Mal angeworfen – es qualmte als würde meine Hütte brennen – und noch so einiges an Wurst und Steaks vertilgt – da brauch man schon einen Verteiler zur besseren Verdauung oder???
Na klar hatten wir uns das bei dem Wetter verdient. Übrigens habe ich das Zeug nur aus Solidarität mit Euch getrunken.
Ausreden...nichts als Ausreden! Deine Solidarität ist da ja grenzenlos. Das hast du auch schon an der Elbe gezeigt! Und sag das nicht so laut, sonst kommt Herbert noch auch de Idee, den Ouzo als Solidaritätszuschlag steuerlich abzusetzen!
Derart gehobener Stimmung, verging die Nacht wie im Fluge: Gitarren hatten wir auch dabei, und das fröhliche Absingen unzähliger Lieder begann. Und noch ein großer Moment: Uraufführung eines Anglersongs, aus der Feder unseres Addi! Geiler Song. Den haben wir noch ein wenig "geprobt", und ruck-zuck war es 5 ... ab in die Falle!
Tja, der Rotwein!
Osmar und Max lagen um halb 5 unter dem Vordach in ihren Schlafsäcken. Herbert hatte sich unter einem Stoffpavillon gemütlich gemacht. Ich setzte mich noch zu ihm und bei einer Flasche Bier klönten wir noch ein wenig weiter. Aber auch für uns gingen dann schließlich die Lichter aus. Fünf Uhr war's.... Ich schlief jedoch schallgedämpft in der Laube....also Schalldicht nach außen!!!
Ich wußte schon warum ich mich abseits legte - was das Schnarchen angeht, da steht der Eine dem Anderen nichts nach – die armen Frauen – wie halten die das nur aus
Der nächste Morgen....sorry....also gegen Mittag standen wir dann auf! Schlafplätze geräumt und den Tisch für's Frühstück vorbereitet. Völlig unerwartet: Die Sonne schien!!!! Osmar machte essen. Hier sein Rezept für ein verkürztes Leben: 300 g fetten Speck in 200 g Margarine auslassen. 16 Eier schlagen und dazu geben. Gewürze nach Geschmack, bzw. was da ist!
Da diese Menge für 4 Personen ggf. etwas knapp werden könnte (Osmar kommt aus dem Osten und da hat man Nachholbedarf :-D), wurde vorsichtshalber noch etwas Leberkäse vorbereitet, welcher dann neben den auf dem Grill kross aufgebackenen Brötchen ihren Platz fanden. Meine Güte,...wer soll das alles nur 'fressen'? Bei mir hätte nicht mal mehr ein Kaugummi Platz gehabt!
Ja - nicht nur Osmar aus dem Osten hatte Nachholbedarf - ich habe gestaunt was in solch kleinen Personen alles rein passt –davon wäre ein ganzes Altersheim satt geworden.
Da bedient man die Herren, wie die Könige, setzt ihnen lecker Zeug vor, weil die das in ihrem maroden Zustand nicht hin bekommen hätten und dann wird noch gelästert. Na wartet mal ab, wenn Ihr bei mir seit, müßt Ihr noch mehr essen.
Osmar...war lecker! Ich melde dich beim 'Perfekten Dinner' an!
Spääätes Frühstück am nächsten Tag ... War ja auch schon mal ein Kampf. Nach dem Spüldienst wurde Phase 3 vorbereitet: Tagesangeln, Tatort wie am Abend zuvor.
[url=http://maps.google.de/maps/ms?hl=de&ie=UTF8&msa=0&ll=52.235685,9.83345&spn=0.050461,0.11055&t=h&z=13&msid=115856197934846286680.000455b1e883f43566256]Unser Angelrevier[/url]
Aber Weh und Ach! Ein Defekt an seinem Auto zwang unseren Osmar, zunächst den ADAC anzurufen und dann (Termine am Montag) vorsichtshalber die Heimreise anzutreten. So ein Mist. Osmar, hier noch einmal deutlich: "Schade, schade, schade!"
Unverhofft, und unglücklicherweise fanden wir uns also zu dritt am Gewässer wieder... Herbert verlegte sich auf´s Spinnangeln, und wurde zweimal hintereinander vom selben Hecht genarrt. Der hängte sich beide Male an einen 2er Spinner - aber hängenbleiben wollte er nicht. Wettermäßig entwickelte sich dann ein sehr schöner, mäßig warmer Nachmittag. Mein geliebtes Friedfischangeln (Köderfische wollten wir) verlief ganz schön mau: Während ich in über 3 Stunden 1 Rotauge, 3 Barsche und eine Laube gezupft hatte (Rekordfisch, fingerlang, aber ein gigantischer Drill :-D) holte sich Udo seine Köderbarsche in 10 Minuten. Einen Küchenbarsch fing er nebenbei noch auf "Drop Shot" - soviel zur Verteilung unserer Talente ...
Nee Max...den Küchenbarsch fing ich auch einen einen Spinner! Die DropShot-Methode habe ich dort ausgibig getestet und frage mich, wie die anderen angeblich die Fische fangen! Ich hatte vielleicht einen 'Lutscher'. Vielleicht war es auch nur Kraut. Also: Überzeugt hat mich die Methode bisher nicht! Aber ich werde dranbleiben.
Gegen Abend probierten wir es dann mit Köderfischen auf erhoffte Hechte, und legten auch wieder Ruten mit Wurm aus. Das wurde - nix... Bei Einbruch der Dunkelheit erwischte ich noch einen Aal auf Wurm - und das war´s. Raubende Zander waren dann im Dunkeln hör- und sichtbar, aber für unsere Köder konnten wir sie nicht mehr interessieren.
Zurück in Herbert´s Garten: Das Gemütliche, das können wir ja wirklich: Ein Pilsken bei Kerzenschein, und der bescheidene Rest vom PAUER-BEET... Geschichten erzählen, und Udo´s Lied wollte auch noch aufgenommen werden. Und wieder ein toller, nicht ganz so kurzer Abend. Leider, leider ohne Osmar
Auch am nächsten und letzten Morgen waren wir nicht die frühesten Vögel... außer Herbert, der hatte frische Brötchen und ordentlich Mett geholt. Nach den ganzen Strapazen brauchen teutonische Mannsbilder ja mal ordentlich was auf die Gabel! (Wieder einmal – wenn die nur so gut angeln könnten wie essen)Und dann das Chaos von 2einhalb Tagen des "Hausens" beseitigen - ohauerhauer... Geklappt hat´s dennoch. Und am frühen Montagnachmittag kam dann der unvermeidliche Abschied. Kaum zu glauben, dass das erst unser zweites Treffen war - ein eingespieltes Team, mit dem man gerne losfährt und unglaublich viel zu lachen hat! Zitate von den ungezählten Jokes würden nicht nur den Rahmen sprengen - sie wären auch nix für´s große Publikum Als Trio haben wir dann noch ein Abschiedsfoto gemacht, und wussten: Die "Story" geht weiter!
Also bis zum nächsten Mal: Herbert, danke für die astreine Vorbereitung, Einkauf, Hütte, Angelkarten und Alles! Osmar, leider nur 27 Stunden - schön, dass wir uns kennengelernt haben, hoffentlich ist alles glattgegangen. Udo, alter Schwede, Du weißt schon...