Schmerzempfinden bei Fischen

  • hallo zusammen,
    wie angekündigt, bin ich dabei meine HP zu aktualisieren. In diesem Zusammenhang liegt mir eine Sammlung von Artikeln etc. vor. Das Thema, ob ein Fisch Schmerzen empfindet oder nicht, hatten wir glaube ich schon, nur habe ich da einen Artikel, keine Ahnung mehr woher, den ich recht interessant finde und Euch jetzt hier einfach mal zum Lesen einstelle. Der könnte aus dem Esox sein, aber genau weiß ich das nicht mehr.


    lest bitte weiter:( wenn Ihr Lust habt !)


    Schmerzempfinden bei Fischen
    Dr. Thomas Meinelt, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin und Dr. Michael Pietrock, University of Saskatchewan, Kanada


    Wirbellose Tiere, von denen die mei sten ein Nervensystem ohne wirkliche gehirn-ähnliche Gliederung haben, sind zu grundlegendem, formellen Lernen fähig, aber das ist kein Grund, sie mit Hunden und Katzen zu ver gleichen. Selbstschutzreaktionen auf schädigende Reize sind ein allgemei nes Charakteristikum im Tierreich. Solche Reaktionen kommen bei den einfachsten Lebensformen, wie z. B. den Amöben, vor, die über kein Ner vensystem verfügen, sich aber von po tentiell verletzenden chemischen oder mechanischen Reizen wegbewegen. Viele wirbellose Tiere, wie z. B. See sterne, haben kein Gehirn, sondern nur sensorische Rezeptoren, die als Reaktion auf schädigende Reize Be wegung erzeugen. Das heißt, selbst schützende Reaktionen benötigen kein komplexes Nervensystem und treten bei Tieren auf, die über keine bewusste Wahrnehmung verfügen. Selbst äußerst komplexe Schutzreak tionen, wie z. B. Immunreaktionen, treten vollkommen unbewusst auf, Ei ner der wichtigsten Fortschritte bei der wissenschaftlichen Untersuchung von Schmerz ist die Erkenntnis, dass Schmerz eine rein bewusste Erfah rung und unabhängig von verhaltens spezifischen und physiologischen Re aktionen auf Verletzung ist. Gemäß der Socictv for thc Scientific Study of Pain hat Schmerz eine sensorisch sinnliche und eine emotional - gefühlte Seite. Die sinnliche Seite sagt uns, dass wir verletzt wurden, z. B. das er ste Gefühl, das uns überfällt, wenn wir uns mit dem Hammer auf den Daumen schlagen. Das emotionale Gefühl ist unabhängig davon, im Bei spiel hier ist es das Leiden, das folgt, nachdem man den Schlag auf den Daumen wahrgenommen hat. Im Ge gensatz zu Schmerz ist Nozizeption die unbewusste Verarbeitung schädi gender Reize. Sensorische Rezepto ren, die Verletzungen entdecken, wer den Nozizeptoren und nicht Schmerzrezeptoren genannt, da Schmerz eine bewusstc Erfahrung aufgrund der Verarbeitung durch Be reiche unseres Gehirns und nicht ein
    fach aufgrund nozizeptorischer Akti vierung ist. Demgemäß ist Schmerz nicht das unveränderbare Ergebnis von nozizeptorischer Aktivierung. Nozizeption umfasst Verhaltens- so wie physiologische Antworten, vom einfachen Wegziehen von Glied maßen zu komplexeren Verhaltens weisen, wie Artikulierung, Mimik und Vermeidung des schädigenden Reizes. Ein Beispiel für angebliche Schmerz empfindung von Regenbogenforellen war eine Abhandlung von Sneddon und Mitarbeitern, die Nozizeption beschrieb, aber weder diese noch eine Folgeabhandlung brachten wirklich einen Nachweis, dass Fische Schmerz oder Leid empfinden können. Das größte Problem hei diesen Abhand lungen war, dass die Definitionen der Autoren von Schmerz und Nozizepti on nicht gültig waren. Im Rahmen der von Sneddon durchgeführten Verhal tensexperimente wurden Regenbo genforellen große Mengen Bienengift, Essigsäure oder Salzlösung in den Kiefer injiziert. Die Forellen zeigten jedoch trotz der erheblichen Injektio nen von Gift oder Säure, die bei ei nem Menschen beträchtliche Schmer zen hervorgerufen hätten, auffallend geringe Reaktionen. Ihr Aktivitätsni veau änderte sich nicht, sie versteck ten sich nicht schutzsuchend im Aquarium und sie fraßen spontan in nerhalb von drei Stunden. Es erfolgte keine Änderung im Schwimmverhal ten. Die vergleichsweise schnell ein setzende Nahrungsaufnahme (im Ver gleich zu nicht injizierten oder mit Trägersubstanz injizierten Forellen) widerspricht der Annahme, dass die Forellen Schmerzen hatten, insbeson dere wenn die Wirkung von Säure zwischen fünf und sechs Stunden an hält. Es wurde weiterhin berichtet, dass Fische, denen Säure injiziert wor den war, ihre Mäuler manchmal am Kies „rieben". Dies taten aber die Fi sche, denen man das Gift injiziert hat te, nicht. Die Autoren schlossen dar aus, dass das Maulreiben aufgrund des Schmerzes auftrat. Wieso rieben sie sich aber nur das Maul nach Säu reinjektion und nicht nach der Bie nengiftinjektion? Wieso wertet Sned don die leicht verzögerte Futterauf nahme nach Injektion als „Schmerz" am Maul, während sich gleichzeitig ein Teil der Fische wegen „Schmer zes" am Maul scheuert? Die Ausle gungen von Sneddon sind wider sprüchlich sowie wissenschaftlich nicht bewiesen. Kurzum, Maulreiben und Unterdrückung der Nahrungs aufnahme als Verhaltensanalyse vor zubringen, weist nicht die erforderli che Validität bzw. nicht einmal die lo
    gisch konsequente Auslegung auf. Die vier Hypothesen, auf denen Sneddon ihre „Schmerztheorie" bei Fischen aufbaut, werden nachfolgend wider legt:
    (1 ) Tiere besitzen zur Detektion schä digender Reize die gleichen Sensoren wie die Menschen. Diese Kriterien werden jedoch durch umfassende Be weise widerlegt, die schon früher vor gelegt wurden, und es erfordert nur die Anwesenheit von Nozizeptoren, die für sich allein nicht ausreichen, um Schmerz zu empfinden. Die bewusste Empfindung von Schmerz er fordert einen ausreichend entwickel ten Vorderhirn-Neokortex, den Fi sche nicht besitzen.
    (2) Schädigende Ereignisse haben nachteilige Auswirkungen. Das zweite Kriterium ist ungültig, da physiologi sche und Verhaltensantworten auf schädigende Reize voll und ganz mög lich sind und (sogar bei Menschen) ohne Wahrnehmung ausgeführt wer den. Das heißt, sie sind kein Beweis für Schmerzwahrnehmung.
    (3) Tiere lernen, diese schädigenden Reize zu vermeiden. Dieses Kriterium hat keine Gültigkeit, da Vermei dungslernen nur unbewusstes, asso ziatives Lernen erfordert und deshalb keinen Nachweis für die Existenz von Bewusstsein, ein wesentliches Erfor dernis für Schmerz, erbringt.
    (4) Verhaltensbeeinträchtigungen während eines schädigenden Ereig nisses sind nicht nur einfache Reflexe. Belege von Menschen ohne Kortex (z. B. der Fall Schiavo, USA) wie auch schlafwandelnder Menschen (die auf das Dach klettern etc.) zeigen, dass wir durchaus die Fähigkeit zu hoch komplexem, scheinbar zielgerichte tem Verhalten haben, während wir uns dessen nicht bewusst sind. Kom plexe Verhaltensweisen sind somit auch ohne ein Bewusstsein möglich. Belege aus der Biologie und das Ver halten der Fische widersprechen der Annahme, dass Fische Schmerz oder Leid auf eine menschliche oder säu getierähnliche Art fühlen.
    Die normale Existenz der Fische scheint aus anthropomorpher, menschlicher- Perspektive ziemlich hart. Nichtsdestotrotz sind Fische an diesen harten Lebensstil ziemlich gut angepasst. Besonders die Fressge wohnheiten von Fischen verraten eine Menge über sie. Fische konsumieren regelmäßig Gegenstände, die als Nah rungsmittel für uns ziemlich schmerz
    voll wären: Seeigel, scharfe Muscheln, Krabben, Korallen, Kopffüßer, Stechrochen, Hornhechte und zahllo se Arten von Fischen mit stacheligen, starren oder giftigen Flossenstrahlen. Wenn Menschen solchen Bedingun gen ausgesetzt wären, würden sie mit großer Wahrscheinlichkeit schlimme Schmerzen erleiden. Das Verhalten von Fischen jedoch widerspricht dem Gedanken, dass sie Schmerzen leiden.
    Der Fischfang ist eine der strittigsten Fragen im Zusammenhang mit dem Wohlbefinden von Fischen. Gehakte Fische reagieren sehr heftig, und die se Reaktionen werden anthropomor phistisch als „schmerzbegründet" in terpretiert. Sind jedoch die tatsächli chen Verhaltensreaktionen eines ge hakten Fisches das, was man erwarten würde, wenn ein Mensch (oder ein Hund oder eine Katze) gehakt und an Land gezogen würde? Folgende Aspekte sollten bei diesen Überle gungen zusätzlich in Betracht gezogen werden: (1) Haie und Rochen haben keine sensorischen Rezeptoren, um verletzende Reize zu detekrieren, aber diese Fische, genauso wie Knochenfi sche,reagieren nach dem Haken mit Flucht und Kampf. Obwohl es Belege gibt, dass einige, vielleicht sogar viele Knochenfische Nozizeptoren besit zen, haben Untersuchungen an einer Anzahl von Hai- und Rochenarten keinen Nachweis für Nozizeptoren gefunden. Haie sind mit den Worten des Meeres-Ichthyologen J. L. B. Smith „notorisch indifferent gegenü ber Schmerzen".
    Die Arten, bei denen keine Nozizep toren nachgewiesen werden konnten, wie z. ß. Schwarzspitzen-Kiffhai, Großer Geigenrochen und Stachelro chen, sind unter Anglern als extrem starke Kämpfer bekannt, wenn sie am Haken hängen, eine Reaktion, die un möglich auf Schmerz oder auch Nozi zeption zurückzuführen ist. (2) Die Reaktion eines Echten Knochenfi sches auf das Gehaktwerden ist nicht ohne weiteres als menschen-ähnliche Reaktion auf „Schmerz" zu erklären.

  • Hallo Osmar


    nachstehend ein Auszug aus einer Sendung im Radio Thüringen.
    Ich finde der Frage wird verständlich nachgegangen.
    .


    Empfinden Fische Schmerz?


    Empfinden Fische Schmerz, z.B. wenn sie an einer Angel hängen?


    Zum Schmerzempfinden von Fischen gibt es zwei Theorien, die sich genau entgegenstehen. Ein Forscherteam der Universität des US-Bundesstaates Wyoming vertritt die Ansicht, Fische können keinen Schmerz empfinden, weil sie in ihrem Gehirn kein Schmerzzentrum haben, das dem menschlichen ähnelt. Ein Team der Universität Edinburgh in Schottland teilte hingegen mit, es habe bei Regenbogenforellen Schmerrezeptoren gefunden. Fische würden demnach Schmerz empfinden. Logisch, dass Angelverbände vor allem die Theorie aus Wyoming für sich ins Feld führen, Tierschützer sich hingegen auf die Ergebnisse der Studie aus Edinburgh stützen.


    Beiden Theorien - so sehr sie sich gegenüberstehen - ist allerdings eines gleich: sie nehmen den menschlichen Organismus als Maßstab. Das kritisieren Forscher, die lange Zeit mit Fischen arbeiten. Sie stellten bei diesen Tieren z.B. eine große Lernfähigkeit fest, obwohl der Cortex - bei dem beim Menschen die Lernfähigkeit angesiedelt ist - im Gehirn der Fische fehlt. Dass es kein dem menschlichen ähnliches Schmerzzentrum bei Fischen gibt, sei demnach kein Beleg, dass sie nicht möglicherweise doch Schmerz empfinden. Auch könnten Rezeptoren, die beim Menschen Schmerz melden, bei Fischen eine ganz andere Funktion haben. Fische können also nicht mit "menschlichen Maßstäben" gemessen werden.


    Unbestritten ist, dass Fische reagieren, wenn sie einen Angelhaken schlucken. Unbestritten ist auch, dass Fische ein Empfinden von Stress haben, wenn sie aus ihrem normalen Umfeld gerissen werden. Angler tun Fischen somit keinen Gefallen, wenn sie sie einen Haken schlucken lassen und aus dem Wasser ziehen. Angler lernen aber auch, Fische nicht zu quälen. Ob Fische Schmerz empfinden, ist also noch nicht weit genug erforscht, um die Frage erschöpfend zu beantworten. Das aktuelle Für und Wider zum Angeln hat mit dieser Frage aber nur bedingt zu tun.

    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Petermaennchen

  • hallo Petermaennchen,
    sicher faßt das Radio Thüringen hier eine Studie recht allgemeinverständlich gut zusammen.
    Was aber Radio- und Fernsehsender so berichten, nehme ich in der Regel mit recht großer Skepsis auf. Weil sie eben recht stark verkürzen und im Detail Dinge fallen lassen, die eventuell zur Beurteilung einer Studie doch eher von Belang wären.


    Aber natürlich finde ich es trotzdem gut, wenn Du den Beitrag des Senders hier auch publizierst.
    Mir persönlich ging es darum, diese Studie bzw. die Aussagen der beiden o.g. Herren hier einzustellen.
    Da ich keine Angelzeitungen aboniere, ich erhalte hin und wieder mal welche geschenkt, kann ich leider auch nicht auf einen Nachfolgeartikel verweisen.
    Zwischenzeitlich habe ich rausbekommen, dass der von mir oben genannte Artikel im Esox stand und, dass es dazu noch einen weiteren Teil gibt. Falls jemand also den Esox hat, könnte Er oder Sie so freundlich sein und diesen hinzufügen.


    Mir geht es auch nicht darum, dieses Theam als solches hier erneut zu diskutieren. Es wäre nur gut, wenn man die verschiedenen Anischten aus wissenschaftlicher Seite hier auch weiter einsehen könnte. Ist doch wissenswert, meine ich.


    Gruß
    Osmar

  • Hallo


    Geh man nach der Studie aus Wyoming, dann bräuchten wir einen Fisch ja nicht mit einem Schlag auf das Nachhirn zu betäuben, sondern könnten ihn ja gleich so aufschlitzen!!!


    Hört sich hart an, aber zeigt doch, dass wir hier mit der Bezeichnung 'Schmerzempfinden' etwas ausdrücken wollen, dass WIR als Menschen kennen!


    Sollte ein Fisch tatsächlich keinen Schmerz, so wie wir ihn kennen, empfinden können, dann heißt es doch aber noch lange nicht, dass ein Fisch etwas 'merkt'!


    Und wer will jetzt sagen, das dieses MERKEN nicht genauso unangenehm sein könnte, wie für uns der Schmerz?


    Deshalb halte ich diese Diskussion für überflüssig!
    Diejenigen, die C&R betreiben, werden ein Nichtvorhandensein von Schmerzempfinden mit auf die Lister der Gründe für ein C&R nehmen!


    Man kann sich ja wunderbar hinter irgendwelchen 'wissenschaftlichen Erkenntnissen' verstecken.


    Ich bin der Meinung, dass wir jede Kreatur mit dem nötigen Respekt behandeln sollten, egal, was irgendwelche 'Wissenschaftler' behaupten!
    Das sind nämlich auch nur Menschen, die von irgend jemanden für ihre 'Studie' bezahlt werden!

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Lieber Udo,

    Zitat

    Man kann sich ja wunderbar hinter irgendwelchen 'wissenschaftlichen Erkenntnissen' verstecken.Ich bin der Meinung, dass wir jede Kreatur mit dem nötigen Respekt behandeln sollten, egal, was irgendwelche 'Wissenschaftler' behaupten!
    Das sind nämlich auch nur Menschen, die von irgend jemanden für ihre 'Studie' bezahlt werden!
    [/


    wenn alle Leute so denken würden, wie Du, dann würdest Du heute Deinen Dienst bei ***** sehr wahrscheinlich immer noch mit einer Holzkeule in der Hand und einem spitzen Keil aus Stein, als Messer , versehen.
    Du dürftest dann sehr wahrscheinlich auch alles zu Fuß erledigen, weil es ein Auto nicht gäbe.
    Wäre gut für Deinen Bauch :D


    Aber mal ganz im Ernst. ich dachte, ich hätte mich klar und deutlich ausgedrückt - es geht mir darum, die verschiedenen wissenschaftlichen Ansichten zu veröffentlichen.


    Wissenschaftler haben übrigens in der Neuzeit immer einem "Herren" gedient, lieber Udo, das weißt Du doch. Im Endergebnis brauchst du heute z.B. auch nicht mehr zu einer Telefonzelle zu rennen, wenn Du im Notfall Hilfe brauchst, weil Du Dein Mobiltelefon in der Tasche hast.
    Ansonsten müßtest Du sehr wahrscheinlich mit der Trommel rummrennen oder Rauchzeichen geben.
    Sei nicht böse, diese Ansicht ist mir zu profan.Sehr einseitig darauf gerichtet, was ein C&R - Angler eventuell denkt und macht.


    Nein - es geht um Höheres. Es geht mir darum wirklich zu wissen.


    Und nochmals, es ging mir nicht darum, das Thema zu diskutieren. habe ich ausdrücklich betont.


    Gruß
    Osmar

  • Mensch Osmar.....mach doch kein Drama draus!


    Es ging mir nicht darum, dich für deine Gegenüberstellung zu kritisieren.
    Ich wollte nur darstellen, wie unsinnig manche wissenschaftliche 'Beweise' dastehen, wenn es mehrere Ansichten gibt!


    Denn es sind m.E. nur 'begründete Ansichten'!
    Mit der richtigen Begründung kannst du auch ein x für ein u vormachen, ebenso, wie zu 'Beweisen', dass 5 + 5 = 11 sind!!!!!!


    Ich stelle hier ja auch nicht wissenschaftliche Erungenschaften mit irgendwelchen Thesen gleich!


    Die Wissenschaft als solches ist doch OK. Aber wenn du die beiden Möglichkeiten siehst, also Schmerz ja und nein, dann stehen wir doch blöd da, weil wir eigentlich nichts wissen. Und sollte es irgendwann einmal einwandfrei bewiesen sein, was machen wir dann mit diesem Wissen?


    Deshalb hab ich ja auch das mit der Kreatur und der gerechten Behandlung geschrieben. Ich finde, dass ich damit richtig liege. Dafür benötige ich dieses 'Wissen' nicht.


    Ich kenne ja deine HP und finde sie auch super. Auch finde ich gut, dass du es neutral betrachten willst. So kann sich jeder seine MEinung darüber bilden. Und genau das habe ich versucht zu tun!
    Mit Diskussion meinte ich auch nicht eine hier im Forum, sondern die Diskussion allgemein in dieser Sache!

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • moin Udo,
    ich mache doch kein Drama daraus ? Wie kommst Du darauf ?
    tut mir leid, wenn Du das jetzt so persönlich nimmst.


    Ich habe Deinen Beitrag auch nicht als Kritik gegen mich gesehen oder meine HP.
    Du hast in der für Dich eigenen Art Deine Meinung geäußert. Damit kann ich sehr gut leben.


    Vielleicht habe ich aber zu persönlich auf Dich eingeschlagen, sorry, Du kennst mich ja, passiert mal, auch wenn es nicht so gemeint war.


    Ich denke aber, dass die Wissenschaft an sich eigentlich nur so weit gekommen ist, weil es eben immer gegensätzliche Ansichten gegeben hat, mal vom Schmerzempfinden von Fischen abgesehen.
    Diese Gegensätze sind nur natürlich und haben immer dazu beigetragen, dass wirkliche Wissenschaftler nie aufgegebn haben, Dinge zu hinterfragen und zu ergründen.


    Wenn es dann aber mal soweit ist, dass man z.B. über das Schmerzempfinden oder Nichtempfinden von Fischen genau Bescheid wissen, dann würde es ganz bestimmt auch im rahmen des Tierschutzgesetzes entsprechende Regelungen geben.
    Mit mehr Wissen kann man doch immer etwas Positves anfangen. Da bin ich ganz Optimist.


    Gruß
    Osmar

  • Hallo Leute,
    mich interessiert das Thema sehr und ich finde es auch sehr wichtig!
    Wenn sich Studien dieser Art Häufen würden die einwandfrei beweisen das ein Fisch kein Schmerz- oder Leidempfinden hat könnte dies eine gute Argumentationsgrundlage für die in meinen Augen so wichtige "Reformation" des Fischereirechts sein.


    Ich glaube auch nicht das Angler mit diesem Wissen mit mehr oder weniger Respekt gegenüber der Kreatur Fisch entgegentreten, denn eigentlich ist es ja nichts Neues. Die meisten Angler wissen das sowieso nur bei der Gesetzgebung, den Anglerverbänden und den Tierschützern ist das noch nicht angekommen!


    Speziell diese Studien bringen in meinen Augen mehr Vor- als Nachteile für Fisch und Angler, wobei mir kein wirklicher Nachteil einfällt. Solche Studien führen hoffentlich eines Tages dazu das ein gesetzliches Höchstmaß eingeführt wird oder der Angler selbst entscheiden kann was er mit dem Fang macht. Damit solche Regelungen nicht erst eingeführt werden wenn es schon zu spät ist und viele Gewässer schon "totgefischt" wurden und nur noch durch ständigen Besatz am Leben gehalten werden können. :(


    Gruß
    Lücke

  • @Freak.


    Nörgel nicht an anderen rum, sondern Schreib erst mal selber beiträge die nicht Sinnfrei sind...

    Leben heißt auch Risiko, große Ziele, große Opfer, Garantien gibt’s nirgendwo.
    Keiner, ist besser als der andere, denn der Tot wartet aufjeden....

  • moin Forellenfreak15,


    Zitat

    Guter Beitrag, aber bisschen hart ausgedrückt finde ich!


    Naja, ich möchte Dir jetzt nicht rhetorisch auf die Fresse hauen, aber sage doch mal, was Du meinst und vor allem, welchen Beitrag Du gemeint hast.
    Ich denke manchmal, dass Du eigentlich gar nicht so dumm bist, wie Du hier manchmal rüberkommst. Verzeih mir bitte meine Offenheit. Ich bin aber so ein Typ, der nicht gerne hinter dem Rücken von jemandem redet oder schreibt , oder etwas von sich gibt, wenn der Betroffene, sich nicht äußern kann.
    Falls es Dir noch nicht aufgefallen ist. Durch Deine mitunter recht lapidaren Beiträge hast Du Dir das Lben hier im Forum recht schwer gemacht.
    Von daher noch einmal die Bitte an Dich, Dich doch mal , was den oben zitierten Beitrag von Dir betrifft, detailliert zu äußern, was Du eigentlich meinst.
    Ich kann mit dieser Bemerkung leider gar nichts anfangen.


    Mit bestem Dank im Voraus.


    Gruß
    Osmar

  • Hallo,


    ich finde diese studie sehr interressant, allein schon aus gründen von erklärungen von fragen wie: tut das den fischen nicht weh, ist das nicht tierquälerei, was würdest du sagen wenn ein haken...? diese fragen nerven mit der zeit einfach weil ich diese auch des öfteren höre....
    natürlich ist das auch für gesetzgebung wichtig, wie lücke schon erwähnte!
    aber trotz dieser studie kann man einen fisch immer waidgerecht behandeln, schadet nicht!


    mfg Felix

    Hompage: carphunter-oj.npage.de
    - würde mich freuen wenn ihr mal reinschaut!

  • Nun, was Lücke in Bezug auf Gesetz etc. meint ist, dass eine wissenschaftliche 'Erkenntnis', Fische würden keine Schmerzen fühlen, ggf. die Gesetzeslage in Bezug auf C&R überdacht und möglicherweise geändert werden könnte.
    Ich würde gern meine Meinung hierzu anmerken, lasse dies aber, da es zu einer Diskussion über C&R führt, welches in diesem Forum aus guten Gründen nicht gewollt ist.


    Ich möchte daher auch andere User bitten, dies hier nicht anzufangen. Wenn, dann diskutiert bitte per PN miteinander!!!


    Aber zum Thema: Ich hatte es bereits oben schon einmal erwähnt:


    Wer sagt denn, dass wenn Fische keinen Schmerz empfinden, so wie wir ihn kennen, dass der Fisch nicht doch einen Reiz empfindet oder spürt, der ebenso unangenehm ist, wie Schmerzen für uns?


    Dies ist eben noch nicht hinlänglich festgestellt worden. Natürlich ändern sich Erkenntnisse ständig.
    Und jeder legt eine Erkenntnis anders aus, hauptsache man kann daraus einen Nutzen schlagen oder eine Begründung für ein Handeln finden!


    Daher meinte (und meine es noch immer) ich, dass es doch egal sein sollte, welche wissenschaftliche Studie gilt: Wenn ich einen Fisch fange, dann habe ich gegenüber dieser Erdenkreatur ein Höchstmaß der Achtung entgegen zu bringen. Egal, ob ich den Fisch waidgerecht abtöte oder schonend zurück setze. Und wenn 100 Studien beweisen, dass ein Fisch keine Schmerzen empfinden kann, so behandel ich ihn trotzdem so, als würde der Fisch etwas fühlen! So kann mir auch niemand irgendetwas vorwerfen und ich mir schon gar nicht.

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

    • Offizieller Beitrag

    All,


    Zitat

    Zitat Felix:..
    aber trotz dieser studie kann man einen fisch immer waidgerecht behandeln, schadet nicht!


    das und nichts anderes sollte gelten!


    Mit Petri Heil
    Flunder

    Watt wär`n wa ohne Wattwurm??


    SAV Kanalfreunde Kiel e. V.


    7564-logo2021aa-png


    Wieder auf der Insel: ... gebucht vom 24. 04. 21 bis 30. 04. 21

    wir haben abgesagt.


    Der Müll muss mit !!!



  • moin gemeinde,


    Es geht zwar in diesem thread primär um schmerzempfinden bei fischen, aber sekundär kam die waidgerechte behandlung ja auch zur sprache.


    Ich denke es geht ja nicht nur um den "schmerz" den vielleicht ein Fisch beim Haken, Drill und Landung verspürt, sondern meiner meinung nach auch um folgeerscheinungen eines Fangs.
    In den Studien wird den Fischen Reaktionsmittel im Maulbereich injiziert.
    Ob z.b. ein Fisch durch Kiemenverletzungen (durch Landung z.b.), Schleimhautverletzungen und evtl. entstehender Verpilzung der Haut schmerzen empfindet / empfinden kann, wird dabei eher vernachlässigt.
    Klar, wenn bewiesen ist, dass Fische kein schmerzempfinden haben, dann sicher auch nicht dort.
    Aber auch das sind Punkte die bei einer Neugestaltung der gesetzeslage mit sicherheit in erwägung gezogen werden.


    Was allerdings auch schon recht gut erforscht ist, ist dass fische durchaus stress erleiden und z.b. Aale häufig allein an stress zu tode kamen, nachdem sie zurückgesetzt wurden (quelle: John Sidley ; Aale so fängt man die großen)


    Dass mit der kreatur Fisch schonenst umgegangen wird, sollte meiner meinung nach so selbstverständlich sein, wie das amen in der kirche.
    Und dabei spielt es für mich keine rolle, ob es sich um ein rotauge handelt oder um einen Karpfen.


    Greetz da Harry

  • Zitat

    Daher meinte (und meine es noch immer) ich, dass es doch egal sein sollte, welche wissenschaftliche Studie gilt: Wenn ich einen Fisch fange, dann habe ich gegenüber dieser Erdenkreatur ein Höchstmaß der Achtung entgegen zu bringen. Egal, ob ich den Fisch waidgerecht abtöte oder schonend zurück setze. Und wenn 100 Studien beweisen, dass ein Fisch keine Schmerzen empfinden kann, so behandel ich ihn trotzdem so, als würde der Fisch etwas fühlen! So kann mir auch niemand irgendetwas vorwerfen und ich mir schon gar nicht.


    Das ist natürlich selbstverständlich! Egal was Studien beweisen...


    Allerdings gehts mir darum das sich viele Angler, aus meiner Sicht völlig ungerechtfertigt am Rande der Legalität bewegen und sie tun es auch weiterhin wenn sich am Fischereirecht nichts ändert.
    Und um was zu ändert Bedarf es einer bestimmten Begründung, leider denn der gesunde Menschenverstand reicht aus um sowas zu erkennen, leider reicht das nicht für die Rechtssprechung. :(


    Es geht auch nicht nur um reines C&R, das ist ja mit dem Vorsatz hinzufahren alles sofort wieder reinzuschmeißen. Oft ist es ja nur ein Mittelding, ein Aalangler ist verpflichtet die 10Brassen, 20 Rotaugen, 5 Barsche u.ä. die er als Beifang hat mitzunehmen obwohl er die gar nicht will und auch nicht verwerten kann. Natürlich wirft die jeder wieder zurück aber wenn man erwischt wird riskiert man seinen Angelschein und ne Strafe.


    Zitat

    In den Studien wird den Fischen Reaktionsmittel im Maulbereich injiziert. Ob z.b. ein Fisch durch Kiemenverletzungen (durch Landung z.b.), Schleimhautverletzungen und evtl. entstehender Verpilzung der Haut schmerzen empfindet / empfinden kann, wird dabei eher vernachlässigt. Klar, wenn bewiesen ist, dass Fische kein schmerzempfinden haben, dann sicher auch nicht dort. Aber auch das sind Punkte die bei einer Neugestaltung der gesetzeslage mit sicherheit in erwägung gezogen werden.


    Da könnte man einfach eine Abhakmatte als "Pflichtutensilie" einführen, so kann man jeden Fisch schonend behandeln und die gibts ja auch schon in handlichen Größen. ;)
    Ich hab die sowieso fast immer dabei auch wenn ich kein Karpfenangeln mache und wenns nur ne Kleine ist.


    Gruß
    Lücke

  • N´Abend!


    Vorausgeschickt: Ich finde es sehr gut, wie hier "ans Thema" gegangen wird.


    Die letzten Schreiber haben dann noch einmal den Fisch in den Vordergrund gestellt, und um den geht es ja schließlich...


    Am Ende kam dann noch die Waidgerechtigkeit allgemein zur Sprache, vielfach spricht man auch - nicht zu Unrecht - von "Fischgerechtigkeit", für meine Begriffe eine würdige Bezeichnung.


    Ich denke, und da spreche ich hoffentlich für alle, dass auch dem Pfannen- oder Küchenfisch jedwede vermeidbare Qual erspart werden sollte. Die Kommerzfischerei und Euch allen bekannte, hoffnungslose Fälle von sogenannten "Kochtopfanglern" seien uns da eben kein Beispiel.


    Betäuben und töten vor dem Abhaken (muss ich das wirklich erwähnen...), solche hilfreichen Threads wie "Gefangen - was nun?" und natürlich die eben erwähnte Abhakmatte - wer in dieser Richtung unterwegs ist, muss sich nichts vorwerfen (lassen).


    MAX