Karpfenzucht

  • Schönen guten Tag.


    Ich habe da mal eine frage. Bei uns im Zuchtteich probierten wir für unseren Verein Karpfennachwuchs zu bekommen was aber leider nicht geklappt hatte. Wir haben ihn im letzten Herbst abgelassen und es kam auch nur ein Zander mit raus was die Sache mit dem Raubfischen schon mal ausschließt.


    Zum Gewässer:


    Der Teich hat ca. 1,2ha - 1,4 ha ist 1,8m - 2m Tief und der untergrund bestehst aus einer 15 cm dicken Schlamm schicht.


    Kann mir irgendwer von euch sagen was wir ändern müssen damit das mit dem Nachwuchs was wird!


    Schon mal vielen Dank


    Michi

  • Hallo Michi,


    So ein Teich mit 1,2Ha hätte ich auch gerne da würde sich für mich eine neue Welt öffnen :gut



    Zu deinem Problem:


    Die Karpfen suchen ja bekanntlich zur Paarungszeit die wärmeren und flachen Gewässerbereiche heim die ein hohes Wasserpflanzenvorkommen haben.


    Vieleicht wäre es möglich an einer Seite des Teiches eine art Heizung zu installieren die einen Teil des Gewässers warm hält. Außerdem könnte man dort jede menge Schilf und Seerosen pflanzen und die Stelle etwas abflachen sodass der Karpfen alles hat was er braucht um zu laichen.

  • Der Teicht ist nur für die Zucht. Wir haben auch noch ein Teich der ist 41 ha groß mir verbindung zur Weser ;)


    Also ich denke mal nicht das es an der Wassertemperatur gelegen hat. Im Sommer war es ja lange warm. Also es waren bis zum Herbst auch noch 3 große Graser mit in dem Teich und somit auch Keine Algen oder so was. Momentan sind da nur Karauschen drinne und man kann jetzt schon Algen sehen. Am Ufer wächst Schilff

  • Hallo Michi,
    ich würde sagen Schlamm raus so gut es geht, dann einen flachen Bereich schaffen an dem viel Sonneneinstrahlung den ganzen Tag über vorherrscht, sodass es sich gut aufheizen kann. D.h. evtl. Bäume wegschneiden und vielleicht mit Sand aufschütten.
    Dann kommt es auch auf die Elterntiere an, besonders Zuchtformen (Spiegelkarpfen, hochrückige Schuppenkarpfen u.ä.) benötigen zum laichen sehr warmes Wasser, Wildkarpfen laichen schon bei 3° weniger Wassertemperatur! D.h. Zuchtkarpfen laichen zu spät im Jahr und die Brut schafft es nicht bis zum Winter sich genug Reserven anzufressen.
    Wenn der Teich nen Frischwasserzulauf hat, würde ich den evtl. im Frühjahr mal abstellen und die Wassertemperaturen mit und ohne Zulauf vergleichen.


    Ich vermute das entweder die Temperatur zu gering ist oder der Laich im Schlamm kaputt geht, der Karpfen braucht schon ein paar Laichzonen -> Flache Sandbänke mit etwas Pflanzenbewuchs sind meineswissens ideal.


    Gruß
    Lücke

  • Hi.


    Also das mit dem Schlamm ist so nee sache das haben wir schonmal bei einem Teich geamcht und dadurch ist er wohl undicht geworden. Die Zuchtteiche habe ein Tonwanne. Entweder lag es dadrann das er zulange trocken lag oder der Trecker war Schuld. Es Besteht natürlich noch die möglichkeit das alles mit Hand zumachen aber das ist dann doch sehr Zeitraubend. Wüsstet ihr da vll. noch eine andere möglichkeit?


    Das mit der Sonne sollte nicht so das problem werden da der Teich nur an zwei seiten Bäume stehen hat, an der Nord und Westseite. Und das mit der Sandbank ist garnicht eine so schlechte Idee. (Werde ich mal ansprechen was die anderen davon halten und ob dann auch der Vorstandt mitspielt)



    Leichen Wildkarpfen nicht schon ab einer Wassertempertaur von 21° ? Ich weiß das ich mir darüber aml was aufgeschrieben hatte nur finde ich es nicht wieder :(


    Nein das hat er nicht. Es sei denn wir stellen die Pumpe an mit der wir den Teich füllen


    Danke Lücke



    Kann mir denn noch wer ein paar Tipps geben?


    Gruß Michael

  • Hallo,
    also den Teich solltet ihr evtl. eher als Aufzucht als als ZUchtbecken nutzen. Die Karpfen brauchen warme flache Bereiche zum ablaichen und die Eier haften sich nach dem Laichgeschäft an Wasserpflanzen. Wenn sie in den Schlamm sinken gehen sie kaputt. D.h. ihr solltet zumindest Laichzonen schaffen.
    In der kommerziellen Zucht werden Elterntiere zur Laichzeit in kleine flache verkrautete Laichteiche gesetzt und nach dem Laichgeschäft wieder entnommen. Die Teiche sind weitestgehend fischfrei und die Brut wächst dann in den Teichen heran oder wird in kleine Aufzuchtbecken umgesetzt und ab einer bestimmten Größe ind die größeren Aufzuchtteiche gesetzt um zu Schlacht- oder Besatzgröße heranzuwachsen.
    Wenn ihr euren eigenen Besatz ranziehen wollt, solltet ihr vielleicht einfach K1 kaufen und großziehen als sich darauf zu verlassen das die Fische selbst ablaichen.
    Der Schlamm muss aber raus, da geht eigentlich kein weg dran vorbei, dann muss der Bagger halt vorsichtiger sein oder ihr richtet am Damm einfach die Laichgebiete ein und schüttet Sand dort auf. Oder dort wo ihr sowieso schon Schilfzonen habt und weitet die aus.


    Im Idealfall sollten Laizonen ungefähr so aussehen:
    [Blockierte Grafik: http://info.fisch.at/wp-content/uploads/2009/01/karpfenlaichteich.jpg]


    Gruß
    Lücke

  • Hej BruceNbg,


    also ich glaube, das wird bei Euch so nichts. In dem von Euch beschrieben Naturweiher, wird sich ein eigenständiger Karpfennachwuchs wohl nur sehr schwer bilden und aufziehen lassen, da die Anforderungen an eine gezielte und produktive Aufzucht doch wohl Recht hoch sind. Der Teich wird für eine reichhaltige Aufzucht nie Warm genug werden, da er zu tief ist und mit dem Schlamm wird es so auch nichts werden.


    Ich denke das beste ist es diesen Teich mit gekauften Sätzlingen K2 oder auch schon K1 zu besetzen und zwar reichlich um dann daraus in den Folgejahren den Besatz für Eure großen Gewässer zu entnehmen.



    Ich war vor Jahren mal Gast in einem Gasthof in der Nähe von Nürnberg, welcher auch eine angeschlossene Karpfenzucht betrieben hat. Hier lebt die ganze Region fast von der Karpfenzucht.


    Da hatte ich die Möglichkeit mich mit dem Inhaber des Gasthauses/Hotels über die Karpfenzucht zu unterhalten und auch seine Zuchtanlage zu besichtigen am Abend.


    Die wichtigsten Punkte die ich noch so in Erinnerung habe, sind:


    Erstmal streifen die dort die laichbereiten Zuchkarpfen ab und mischen dann Rogen und Milch zusammen und geben dann die befruchtete Eier in ein Aufzuchts Becken, vergleichbar mit einem größeren Aquarium, in welches genau temperiertes Wasser für ein ausbrüten der Larven sorgt.


    Wenn die Minikärpflinge dann auf ein bestimmtes Mass (5-8cm) herangewachsen sind, werden die Jungfische in in ganz flache und gut erwärmte Aufzuchtsweiher ausgesetzt.


    Wichtig ist vor allem das Futter, welches dort nach ganz bestimmten Kriterine zusammengestellt nd den Fischen in regelmäßigen Abständen und vor allen in genau kontrollierten Mengen verabreicht wird.


    Diese Weiher in denne dann die Fischlein aufwachsen werden im Winter vorher abgelassen und gekalkt, um den Befall der Fischchen später mit irgendwelchen Krankheiten, Bakterien, etc. vorzubeugen. Und dann wieder aufgestaut, meistens Regenwasser und auch etwas Rieselwasser. Bis dann die Fischlein so weit sind ausgeteicht zu werden ist der Tümpel randvoll, mit gut und leicht erwärmenden Wasser.


    Ebenfalls ist es wohl sehr wichtig, wie die Bodenbeschaffenheit der Weiher ist, es sollte viel robuste Pflanzen darin sein, ein starker Pflanzenwuchs ist ebenfalls förderlich dem Aufwachsen.


    Der Grund des Weihers sollte keine Schlamm, aber auch keine Sand aufweisen, eher weich und lehmig sein und sehr substrathaltig.


    Es dürfen keine anderen Fische darin sein, vor allem keine Raubfische und die Größe der eingesetzten Fische muss mindestens so sein, dass die Kleinen Kärpfchen nicht von Larven der Libellen und anderen Unterwasserräubern im Berich von Käfern, Spinnen, etc, aufgefressen werden können.


    Die Weiher haben eine Tiefe, welche zwischen 50- 80 cm schwankt, soviel ich mich noch erinnern kann, dort bleiben die Karpfenjünglinge 3 Jahre drin, bevor Sie dann Ihren Zwecke erfüllen, abgefischt und geschlachtet werden. ?-(


    Ander Kärpflinge, die unter Umständen weniger Glück haben ;-), wandern als Satzkarpfen in der Regel im 2. Jahr, dann als K2 bezeichnet in diverse Angegewässer, wo sie ihr Leben lang auf der Hut sein müssen.


    In manchen Gewässern werden aus den reinen Unterwasserbewohnern, ja auch Amphipien wie man ab und zu hört, die sich im Laufe ihres Lebens einen nicht unerheblichen Teil Teil über Wasser aufhalten ;-), es sein denn Sie werden beim Fang wieder ihrer Bestimmung zurgeführt und geschlachtet ;-).



    GvH
    Rainer



    PS.: und nehmt nicht alles so Ernst, was ich hier geschrieben hab, Ihr Karpfenspezies. :gut
    Ich persönlich mach mir nichts aus Karpfen zum essen und daher fällt mir auch keiner dieser gemütlichen Tiere zum Opfer, oder eher selten.


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel