Der Server geht wieder und jetzt heißt es wieder: Ran ans Werk!
Beim 'Sörfen' im www bin ich auf einen Spirituskocher gestoßen, den man sich schnell selbst basteln kann und dessen Eigenschaften so einfach wie genial sind!
Der Kocher ist nicht nur super leicht (wenige Gramm), er ist auch klein und für uns Angler ideal, weil wir nicht mehr so viel schleppen müssen
Zudem hab ich den Kocher getestet und festgestellt: 500ml Wasser kochen in ca. 6,5 Minuten!
Aber nun zur Anleitung (wie gesagt, ich hab sie aus dem Netz und ist nicht mein Eigen, die Bilder schon):
Material:
2 leere Getränkedosen
scharfes Messer
Lineal
Schleifklotz / -papier
Schere
Rundzange
Dorn
Als erstes schleift man die Farbe mit Sandpapier (ich habe so einen Schleifklotz aus Schaumstoff genommen) an den Bodenrändern beider Dosen ab.
Ich hatte mich für HoPiHaLiDo entschieden. Es gehen auch Coladosen o.ä.!
Als nächstes sticht man mit einem Dorn mehrere Löcher in den Boden einer Dose, damit man diesen nachher mit einem Messer leichter heraustrennen kann.
Im Internet kann man sich diese Vorlage ausdrucken. Für die Bierdose war der Umfang etwas zu klein, ist aber trotzdem verwendbar (flexibel ist der Angler!!!).
Die Seite findet man HIER.
Ich habe mit durchsichtigem Paketklebeband die Streifen etwas verstärkt. So kann man sie auch mehrfach verwenden!
Den Lochstreifen legt man dann um die Dose, welches später dann das Oberteil bildet.
Mit einem Dorn werden dann vorsichtig die Löcher in das Dosenblech getrieben, die ja auf dem Streifen vorgegeben sind.
Erst jetzt wird das Bodenblech, wo das man ja zuvor durchlöchert hat, mit einem scharfen Messer herausgetrennt. Denn macht man es vorher, verliert die Dose ihre Stabilität beim Eindrücken der seitlichen Löcher mit dem Dorn
Danach habe ich mittels Holzplatten eine Höhe von 3 cm abgemessen und eine neue, scharfe Trapezklinge darauf festgeschraubt. Ich lege nun die Dosen an das Messer und drehe die Dosen vorsichtig an der Klinge entlang. Nach ca. 3 Umdrehungen (nicht zu doll drücken, das Blech ist sehr weich und knickt leicht ein), kann man mit einem Bastelmesser die Dose an der Schnittstelle leicht durchtrennen.
Ich habe dann zwei Dosenteile:
Ein Oberteil mit dem Loch im Boden und den Löchern am Rand, sowie ein Unterteil ohne Löcher.
Aus dem Restblech der Dose schneide ich einen Metallstreifen. Dieser ist so breit, wie die beiden Dosenteile zusammengefügt hoch sind, minus 1-2 mm!
Hier muss man ein wenig probieren!
Die beiden Einschnitte dienen dazu, das Blech zu einen Ring zusammenzustecken.
Trotz aller Versuche ist es mit nicht gelungen, ein Dosenteil so zu weiten, dass es auf das andere passt. Meist ist mir das Blech gerissen, da das Blech der Dosen sehr weich ist. Daher nehme ich eine Rund- oder Spitzzange und biege den Rand des Unterteils vorsichtig in 'Falten'!
Nachdem man den Blechstreifen zu einem Ring zusammengesteckt hat, werden in den unteren Rand (der, der in das Dosenunterteil kommt) 3 kleine Dreiecke geschnitten. Dies ist wichtig, damit der Spiritus in die Zwischenwand laufen kann.
Man steckt nun den Ring in das Unterteil und dann stülpt man das Oberteil vorsichtig darüber. Man steckt beides so zusammen, dass der Ring fest sitzt. Ggf. nimmt man einen kleinen Hammer, mit dessen Querseite man ein paar leichte Schläge ausübt.
Der fertige Kocher sieht dann so aus
Und nun zum Betrieb:
Hierfür verwendet man handelsüblichen Brennspiritus, den es für ca. 2 € pro Liter im Drogeriemarkt zu kaufen gibt.
Hiervon füllt man etwa einen Fingerbreit in den Kocher. Dies reicht für eine Brenndauer von ca. 10 Minuten.
Anschließend zündet man den Spiritus am besten mit einem Stabfeuerzeug an.
VORSICHT: SPIRITUS IST LEICHT ENTZÜNDLICH. BEIM ENTZÜNDEN KANN DIE FLAMME EINE HÖHE VON BIS ZU 50cm ERREICHEN! DAHER KOPF WEG UND KEINE BRENNBAREN GEGENSTÄNDE IN DER NÄHE. FERNER: Sollte der Kocher umfallen, so läuft der Spiritus brennend aus und es besteht Brandgefahr. Bitte geeignete Löschmittel in greifbarer Nähe halten und erhöhte Vorsicht walten lassen.
Um mehr Stabilität für den Topf oder die Pfanne zu erreichen, habe ich zwei Streifen aus Lochblech geschnitten, die genauso breit sind, wie der Kocher hoch ist!
Beide werden nach 1/3 um 90° gebogen und man kann die Blechstreifen flexibel um den Kocher stellen und so der Topf-/Pfannenauflage anpassen!!
Nach kurzer Zeit wird der Spiritus heiß und vergast im Zwischenraum der Dose.
Es tritt seitlich an den Löchern heraus und entzündet sich von selbst.
Nun sieht es genauso aus, wie bei einem Gasherd!
Der Topf ohne das Lochblech.
Bereits nach wenigen Minuten fängt das Wasser an zu dampfen.
Die Anleitung (weicht leicht ab, aber jeder wird seinen Stil finden) aus dem Netz findet man HIER
Als ich vor 2 Wochen an der Ostsee war und es nachts richtig kalt wurde, habe ich den Kocher im Zelt angezündet. Nach kurzer Zeit hatte ich es im Zelt mauschlig warm.
Aber bitte drauf achten: Nicht auf einen Zeltboden stellen und ausreichend Abstand zur Decke. Am besten, man füllt etwas Sand in einen Topf und stellt hier den Kocher rein.
Man kann, nachdem es aus den Löchern brennt, die Öffnung oben abdecken, dann geht die Flamme nicht so hoch, wärmt aber trotzdem.
So, ich hoffe, dass ich euch eine interessante Anregung geben konnte und wünsche viel Spaß beim Nachbau und Betrieb!
Versucht es...ihr werdet begeistert sein.
Ob zum Wasser kochen, Spiegelei brutzeln oder Steaks braten.......
Gruß
Udo