Hallo zusammen,
nun bin ich schon seit einigen Monaten im osteuropäischen Ausland und konnte aus Platzgründen leider meine Angelausrüstung nicht mitnehmen. Deshalb kam ich auch so lange nicht mehr zum Fischen.
Nun muss ich vorher sagen, dass ich zu den wenigen glücklichen Petrijüngern zähle, deren Freundin das Hobby teilt - was auch dazu führte, dass ich nicht unter allen Umständen meine Ausrüstung mitgenommen habe, sondern ihr die Möglichkeit geben wollte angeln zu gehen. Deshalb gebe ich hier mal den Angelbericht meiner Freundin wieder.
Das Anangeln in der Heimat mußte ohne mich stattfinden : ( und meine Freundin (Mitglied des Vereins) kontaktierte mich vorher, was sie denn an Gerätschaften mitnehmen sollte. Da ich wußte, dass ca. 4 Zentner Forellen eingesetzt wurden waren, (damit auch ein jeder was fängt). In diesem Angelverein ist es so, dass viele Senioren nur zum Anangeln gehen und den Rest des Jahres sporadisch ihr Glück versuchen, aber meisten leider keinen Fangerfolg verzeichnen können. Damit aber auch diese Mitglieder gehalten werden, wird hier immer gut besetzt und von Ende September bis Mai die Angelei eingestellt, da die Herren in der Zeit eh nicht ans Gewässer gehen und schon zwei Tage nach dem Anangeln nahe zu keine Forellen mehr gefangen werden.
Daher riet ich ihr dazu drei Ruten vorzubereiten, um Optionen zu haben. Zwei Ruten mit Posenmontage und eine für's Spinnangeln falls es ihr all zu langweilig werden sollte. Bei uns dürfen aber immer nur 2 Ruten gleichzeitig im Wasser sein.
Wir haben relativ viel Ausrüstung für das Spinnangeln oder für's Karpfengrundangeln, aber für's Posenangeln sind wir eher bescheiden ausgerüstet. Daher mußte Sie da ein wenig improvisieren.
Die Ausrüstung
Als wir unsere Ruten durchgingen, kam irgendwie keine so recht in Frage und wir haben eine 2,70 m lange Spinnrute mit 30g Wurfgewicht (sehr weich) sowie eine 3,0 m lange Teleskoprute mit 60g Wurfgewicht die uns sonst als Grundrute dient zu Posenruten umfunktioniert. Bei den Rollen hat sie nach kramen in meinen Kisten zwei ältere Shimano Stationärrollen mit 25er (2500 Rolle) und 22er (1500 Rolle) Monoschnur gefunden.
Die Posenmontagen waren wie folg: Stopper - 8g vorbebleibte Pose- Gummiperle -Karabinerwirbel mit 20er Vorfach und mit 4er Hakken (da wir derzeit keine 6er oder 8er Hakken haben und mir ein 10er als zu klein erschien). Als Köder hat sollte sie Tauwürmer verwenden, da sie da noch einen kleinen Vorrat hatte.
Die Spinnrute war eine 2,40 m lange, mittelharte Rute, die mit einer kleinen Rolle (1500) und dünner geflochtener fireline Schnur bestückt war. Alle Ruten wurden von ihr am Abend zuvor vormontiert um am nächsten Tag nicht all zu viel Zeit am Gewässer zu verlieren.
Das Anangeln
Als Uhrzeit für das Anangeln war 8 Uhr ausgemacht, sie war auch pünkltich da, aber wie zu erwarten war, waren alle guten Stellen bereits besetzt. Die Stelle die sie fand, war aufgrund der umstehenden Bäume und des Schilfs für ein ständiges auswerfen (spinnen) eher ungeeignet. Die Strömung ging genau auf die andere Seite des Weihers und auch unsere bisherigen Erfahrungen vor Ort, wiesen die Stelle als nicht sonderlich fangträchtig aus. Aber um nicht sinnlos angerückt zu sein brachte sie beide Posenruen aus. Nach 2 Stunden änderte sich die Strömung und trieb an ihre Uferseite. Die Posen bewegten sich dann zwar immer leicht, tauchten aber nie ganz unter. Daraufhin holte sie beide Ruten ein und beobachtete die Kollegen bzw. erkundigte sich nach deren Ködern. Überall wurde mit Mais geangelt und der eine oder andere hatte schon beachtliche Regenbogenforellen von bis zu 48 cm landen können. Da wir immer 'ne Dosemais in der Angelbox haben, hat sie einen Kombiköder gebaut. (Maiskorn auf der Spitze und Tauwurm am Hakken). Dann wurde noch die Angestelle gewechselt in einen Seitenarm gewechselt und es konnte wieder los gehen. Nach 5 Minuten verschwand die Pose und 20 min später war eine 55,50 cm lange und ca. 1,3 Kg schwere (ausgenommen) Forelle ausgedrillt und gelandet. Mit der Größe habe weder ich noch sie gerechnet. Mit der gleichen Methode konnte sie später noch eine 48 cm und eine 49 cm lange Forelle überlisten. Dann war auch Schluss, denn das Fanglimit gibt nur 3 Fischer her und mit dem erzielten Ergebnis war nicht sie mehr als sehr zu frieden.
Dabei muss man jedoch sagen, dass sich die Spinnruten als viel zu weich und die Schnur als gefährlich dünn für diese Größe der Salmoniden, die wir nicht erwartet hatten, erwiesen hat...
Nun muss ich mir aus der Ferne Bilder (via E-Mail) senden lassen und kann nur warten, bis ich auch wieder angreifen kann.
In diesem Sinne: Petri Heil euch allen
PS: Im Anhang seht Ihr meine Freundin und eine Forelle, die zwei Tage später von ihr gefangen wurde (55 cm - also 0,5 cm kleiner als die erste Große)