Neulich beim Angeln....
Ich band mir wieder einmal einen Haken an die Schnur und da ich nicht gleich eine Schere fand, biss ich -wie so oft- mal wieder die überstehende Schnur durch!
Da mir das zu blöd ist, kam mir die Idee eines Schnurtrenners in Form eines Clips, welches an der Brusttasche oder am Gürtel befestigt werden kann.
Zunächst ging ich es gedanklich durch und mir fiel der Gurttrenner ein, welcher so manch Autofahrer im Fahrzeug liegen hat. Dieser ist jedoch nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Und bis zu diesem Zeitpunkt bleibt er ungenutzt und somit die Klinge auch scharf.
Ein Schnurtrenner wird häufiger benutzt, die Klinge also schneller stumpf. Damit so ein Artikel nicht zum Einwegteil wird, sollte die Klinge austauschbar sein. Ferner soll es keine spezielle Klinge sein, die man erst hierfür anfertigen muss oder die nur im Fachhandel zu besorgen ist.
Nach einer arbeitsreichen Woche und permanenten Überlegungen, begab ich mich nun in meinen Keller und fing an, die Gedanken umzusetzen.
Heraus kam dann ein Clip, den ich aus Edelstahlblech und Aluminium mit meinen bescheidenen Werkzeugen versuchte zu fertigen.
Der Prototyp ist ca. 6 cm lang und ca. 7 mm dick.
Zuerst die Handskizze
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Links die Ansicht von vorn/schräg.
Hinten der Clip, Vergleichbar mit dem eines Kugelschreibers.
Vorn die Aufnahme für die Messerklinge.
Unten (fiel mir als zusätzliche Idee so ein) eine Art 'Platte' mit Loch. Hier kann man beim Durchtrennen der Schnur 'gegenhalten' oder auch einen Haken oder ein Wirbel einhängen, wenn man das Vorfach bindet. Sollte es aus der Hand rutschen, landet es nicht gleich im Gras, Sand etc!
Die rechte Skizze zeigt die Seitenansicht. Durch die leicht keilförmige Nut in der Mitte wird die Schnur geführt und an der Klinge durchtrennt. Diese wird in die Nut eingeführt (gestrichelte Linie - nicht maßstabsgetreu!).
Die halbrunde Aussparung dient dazu, die Klinge zwecks Austausch leichter greifen zu können.
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An der Brusttasche befestigt, sieht es etwas so aus:
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Und so sieht es schräg von vorn aus
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Schräg von hinten:
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Zieht man die Schnur in der Nut ruckartig nach unten, so wird diese schnell und gefahrlos getrennt (vor allem zahnschonend ;-)). Es ist absolut ausgeschlossen, dass man sich hierbei schneidet, da die Klinge innenliegend ist und der Spalt zu gering, um hier mit dem Finger hinein zu geraten!
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Andere Ansicht:
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Die Ersatzklingen hat eigentlich ein jeder daheim. Es handelt sich um die Klingen in den Bastelmessern, die für kleines Geld zu haben sind. Für meinen
Schnurtrenner reicht ein kleines Stück aus.
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Ich konnte mit dem Trenner mühelos 0,26er und 0,50er Mono durchtrennen. Aber auch 0,20er Geflochtene ließ sich ruckzuck zerschneiden! Wichtig ist jedoch, dass die Klinge scharf genug ist.
Wer sich fragt, wie ich die Nut für die Klingenaufnahme in das Teil bekommen habe...:
Ich hab Alustreifen (60x20x2mm) im Keller liegen (Vorteil, wenn man allen Scheiß aufbewahrt, den andere wegschmeißen :-D).
Hieraus schnitt ich zwei gleichgroße Streifen. In den einen Streifen feilte ich dann schräg die Aussparung für die Klinge und anschließend wurden beide Streifen mittels Epoxydharz zusammengeklebt.
Die Nut für die Schnur wurde anschließend hineingesägt und mit Schleifpapier bearbeitet.
Der Clip wurde ebenfalls mit Epoxydharz angeklebt.
Die Form des Prototyps ist lediglich so entstanden, da ich das Ganze in vielleicht mal 2 bis 3 Stunden fertigte (Härtezeiten des Harzes ausgenommen!) und mit den Materialien in meinem Keller auskommen musste, sowie mit einfachsten Werkzeugen!
Die Form ist also kein MUSS und kann vielleicht noch zweckmäßiger sein.
Vor Allem kann es eine Form sein, die es ermöglicht, einen Werbeaufdruck zuzulassen.
Die Klinge könnte ferner mittels Federdraht gesichert werden.
Also Ausbaufähig ist das Ganze noch. Da ich leider nicht so oft zum Angeln komme, konnte ich es am Angelplatz noch nicht einem Härtetest unterziehen.