Graskarpfen gesichtet!

  • Moin allerseits.


    Ich war eben mal wieder ne runde joggen zum Weiher. Gesagt getan, als ich dort war bin ich auch ne runde um den See gejoggt. Es waren keine Angler da. Doch als ich in die eine Ecke kahm, hört ich ein *blop* und sah auch einen rießen Kreis. nun gut,... 5m zurück weil ich durch den Winkel die Fische sehr gut sehen konnte. (Die Sonne stand perfekt). Dann hab ich zuerst 1 großen Graskarpfen gesehn und dann kahm eine Gruppe von 3 rießigen Exemplaren hinterher. Sie Schwammen um ein großes Seerosenfeld herum.


    Am 1. Mai wurde bei nem Wettkampffischen auch son fetter Graskarpfen von 12kg rausgeholt. Genau an dem Fleck.


    Lohnt es sich an dem Fleck gezielt auf diese großen Tiere zu angeln, oder ist das Materialverschwendung und Tierquälerei, wenn die Fische da mit Haken und Schnur im Maul, rumschwimmen müssen?


    Gruß
    Chris

  • Hallo,
    warum Tierquälerei? Hast du Angst das dir deine Schnur abreißt bzw er sich in den Seerosen verhädert? Wenn du auf diese "Bomber" angelst musst du zu 100% dabei sein. Den der ist gleich in den Seerosen drin! Wie schon gesagt, versuchs mal. ;)


    mfg Domi


    (Dann hast du wenigstens mal nen richtigen Fisch an deiner Angel :-D)

  • Hallo chrisss92,
    Graskarpfen-Amurkarpfen sind sehr Wärme liebend. Dort wo die wärmsten Stellen reichlich mit Unterwasserpflanzen bewachsen sind halten sie sich mit Vorliebe auf. Die jungen Triebe der Pflanzen sind ihre Hauptnahrung.
    Als Köder kann ich saueren Hartmais empfehlen. Den Hartmais giebst du in einen Eimer so etwa 1/2 voll 1Kg Zucker dazu und mit kochendem Wasser auffüllen. Nach 3-4 Tagen beginnt der Mais sauer zu werden und riecht (stinkt) dann sehr stark. Die Körner sind dann auch so weich das du sie mit einer Nadel durchstechen kannst. Wenn du damit in der Nähe von der Beobachtungsstelle anfütterst werden die Grasser bestimmt nicht lange auf sich warten lassen. Beim Material rate ich zu mindestens 35er Mono und Karpfenrute ab 2,5 lbs. Die Bremse der Rolle sollte sehr gut einzustellen sein. Mache möglichst keine Knoten in deine Angelschnur, das sind dann alles Schwachpunkte durch diese verliehrst du die Fische. Am besten nur den Haken anbinden. Ein Stück Aderisolation von einem Elektrokabel mit einem Knoten hält das Blei, dadurch wird die Schnur nicht geschwächt.Der Stopper 50cm hinter dem Blei macht die Montage zu einer Kombination von Durchlauf und Festbleimontage. Der Haken sollte stark und sehr scharf sein. Warum das alles? Amurkarpfen sind etwas eigenartige aber sehr kräftige Kämpfer, mit hartem Maul und viel Ausdauer. Nach dem Anbiss kommt es oft vor das sie fast Wiederstandslos in deine Richtung schwimmen,dabei darfst du nicht den Kontakt zum Fisch verlieren, erst in der Nähe des Ufers oder des Bootes beginnt der richtige Drill. Diese erste starke Flucht erfolgt sehr heftig und überraschend. Die Rollenbremse darf nicht zu fest sein und die Rutenspitze musst du schnell in Richtung des Fisches senken. Erst wenn der Fisch richtig müde wird und auch durch berühren mit der Rute keine neue Flucht macht solltest du ihn keschern. Selbst dann sind sie noch in der Lage mit kräftigen Schlägen von Kopf und Schwanz ein Keschernetz zu zerreißen.
    Der Mais ist mit gelbem Faden angebunden. Haken und Blei dürfen nicht glänzen. Aller 2-3 Stunden den Köder auswechseln. Einmal als Nichtfressbar registrierte Köder bleiben sonst liegen.
    Viel Erfolg
    Haui006

  • Hallo chrisss92,
    das Blei auf dem Bild hat 90g. Meistens verwende ich aber Flügelbleie mit 80g. Mir genügt das, da ich meistens in das Steigen des Bissmelders hinein einen kräftigen Anschlag setze, da ja die Grasser sehr harte Mäuler haben. Darum verlasse dich nicht zu sehr auf den Selbsthakefekt. Flügelbleie steigen auch recht schnell vom Grund auf, damit man nicht so sehr viel Kraut aus dem Wasser zieht.
    MfG Haui006

  • Moin,
    wenn du die Fische an der Oberfläche gesichtest hast, angel unbedingt mit Schwimmbrot!


    Einfach zum Anfüttern ein paar Scheiben immer reinschmeißen, am besten weiches Toastbrot.


    Mit passendem Gerät wird es nicht schwer einen dicken Brocken zu fangen. 0,30er bis 0,35er wird es sein. Wenn du genügend Platz zum Drillen hast, nimm eher die 30er. Es sollten auf der Rolle aber nicht unter 100 Meter davon sein, glaub mir, so ein Fisch kann ewig lange ziehen.


    Als Rute würde z.B. eine deiner Feederruten gut gehen, da sie extrem stark abpuffern, wenn so ein "U-Boot" mal Gas gibt.



    Als Haken eignen sich aus meiner Sicht nur stabile Karpfenhaken der größe 4 bis 8.



    Gruß, Jochen

  • Dafür herrscht aber immer die Vorraussetzung, dass die (Gras-)Karpfen das Brot, das an der Oberfläche treibt auch fressen.
    Wenn sie es ignorieren, bringt es auch nichts mit Schwimmbrot zu angeln, deswegen sollte man erstmal versuchen mit Brot zu füttern um so zu sehen, ob die Fische "Lust" auf das Brot haben.


    In diesem Sinne,
    Petri Heil :angler:

    Ist der erste Fisch ein Barsch, ist der ganze tag am Ar**h!

  • Hallo,
    wie ich schon geschrieben hatte halten sich die Grasser besonders dort auf wo es ihnen so richtig gut geht, also wo es warm ist und ihnen die jungen Sprossen der Wasserpflanzen fast in das Maul wachsen. Von diesen Pflanzen braucht dann so ein Fisch bei 25 °C etwa sein eigenes Körpergewicht pro Tag als Nahrung. Das alles verlässt den Fisch irgendwann am hinteren Ende. Diese Ausscheidungen haben dann so etwa das Aussehen wie grüne aufgeweichte Pellets von 1,5 cm Durchmesser, an denen ist ihre Anwesenheit auch gut zu erkennen.
    Das Einwerfen von Oberflächenködern in ihre Nähe erschreckt sie meistens, da man die Schnurstärke nicht zu gering verwenden kann um unbeschwerte Köder aus ausreichend Entfernung in ihre Umgebung zu werfen und dann auch einen erfolgreichen Drill mit einem Fisch über einen Meter zu erreichen. Selbst wenn sie nicht sofort flüchten sind sie gestört und verhalten sich nicht entspannt. Gleichzeitig sind aber die vorhandenen Weißfische schnell an den Oberflächenködern und fressen diese auf.
    Wenn die Pflanzen in den Sommermonaten so richtig üppig wachsen sind die Grasser auch nur noch schwer an andere Nahrung- Köder zu bekommen. Also ist im April und Mai die Wahrscheinlichkeit mit am höchsten große Grasser an die Angel zu bekommen.
    Gibt es hier Jemanden der schon Amurkarpfen mit Schwimmbrot gefangen hat? Der soll sich bitte melden.
    MfG Haui006

  • In meiner Nähe ist der Drömling, ein Feuchtbiotop wo schon in den 70-er Jahren die Entwässerungsgräben gut mit Graskarpfen besetzt wurde.
    Dort gibt es auch so genannte Schöpfwerke mit bis ca 6 ha Fläche.Um an die Graser mit Schwimmbrot zu kommen, die sich meißtens weiter draußen befanden, hatten wir eine recht einfache Montage.
    1/4 - 1/2 Brötchen auf 1 - 2-er Haken, langes Vorfach und ca 80 Gr Blei als Durchlaufmontage.Das Schwimmbrot treibt sehr schnell an die Oberfläche .Der Bügel blieb nach den Auswerfen offen und die Schnur wurde nur mit einen Grashalm vom Ablaufen gehindert.Der Graser macht nicht unbedingt dieses typische Einschlürfgeräusch ,woran man einen Biß auch gut erkennen könnte.Erst wenn die Schnur läuft, wurde ein kräftiger Anschlag gesetzt.Der Vorteil der Montage ist , daß sie an einer Stelle bleibt und nicht umhertreibt und so lange Zeit an der heißen Stelle bleibt.Mit Schwimmbrot auf Graser ist eine richtig heiße Sache, wo Adrenalien vorprogrammiert ist. Wenn sich erst mal eine Bugwelle in Richtung Brot bewegt, kurz davor aber abdreht und wenig später doch das Brot weg ist - oh man .Am besten funktioniert das an richtig heißen Tagen ab späten Nachmittag. Unbedingt Haui006 seinen Rat befolgen, der Graser wird meißt erst richtig wild, wenn er den Angler entdeckt hat, er ist sehr schreckhaft .


    :angler: fischfan