Hallo zusammen
Gestern war es endlich wieder so weit!
Nach tagelanger Aal-Ansitz-Abstinenz folgte ich dem Ruf der rauschenden Rhein-Fluten bei Rheinfelden.
Am Wasser angekommen musste ich feststellen, dass die Fluten ziemlich mächtig rauschten!
Hochwasser war angesagt, allerdings fallend.
Samstag waren es 303cm, gestern noch 235cm und somit allerdings immer noch
gute 70-80über dem "Normalstand" für den Monat Juli.
Statt rund 1000m³/Sekunde flossen also runde 1800m³/Sekunde Wasser.
Egal! Dann halt noch schwereres Blei und nicht ganz so weit draußen.
Um kurz nach 21 Uhr flogen die beköderten Haken (Tauwurm und Dendro) übers Geländer.
Kurz darauf, ich wollte grade meinen Hintern in eine statische Ruheposition bringen
und mir ne Zigarette anzünden, spielte meine linke Rute verrückt.
Da wollte es aber einer wissen, dachte ich mir noch und setzte den Anschlag.
Kräftiger Widerstand, heftige Schläge in der Rute...das war kein schlechter Aal!
Plötzlich zog mein Gegner in Richtung Ufer, direkt hinter einen alten Strompfeiler aus Beton.
Verdammt! Nicht dahin...dort liegt ein Haufen Schrott rum, unter anderem ein altes Fahrrad und ne alte Dachrinne.
Er schaffte es...ich spürte es am Zug und sah förmlich vor meinem geistigen Auge,
wie sich der Aal in diesen Schrotthaufen verknotete und ums Verrecken nicht mehr loslassen wollte.
Gott sei Dank rauschte das Wasser so laut, sodass meine Flüche wohl nicht allzuweit zu hören waren.
Ich ließ die Schnur locker, stellte die Rute hin, in der Hoffnung er lässt los und sucht sein Heil in der Flucht...denkste!
Dann Zug gegeben....es kam Gegenzug, nichts zu machen!
Irgendwann traf mein Vorfach dann auf eine wohl scharfe, rostige Kante und wurde fast mittig gekappt.
Prima! Fängt ja gut an.....
Während der ganzen Rödelei hat meine zweite Rute (Dendro als Köder) einmal kurz gebimmelt
und ich dachte, dass da einer mal kurz am Wurmschwanz gerupft hatte.
Nachdem ich meine erste Rute wieder klar und im Wasser hatte, habe ich die zweite Rute kontrolliert.
Angehoben und....da zuppelt doch was dran...?
Mist verdammter! Ein "Schnürsenkel" mit grade mal 45cm hat sich den Haken so weit
reingezogen, dass er schon fast am Verdauen war und geblutet hat er auch noch.
Also dann Genickstich mit dem Messer (für den Aaltöter war der Kleine zu dünn )
und dabei habe ich das Vorfach direkt am Haken abgetrennt, so tief saß dieser!
Um 22:15 Uhr meldete sich meine erste Rute (Tauwurm) wieder und diesmal
habe ich meinen heftig kämpfenden Gegner an diesem Pfeiler vorbei bekommen,
aber dafür suchte er sein Heil in der Strömung.
Nach einer, gefühlten, endlos langen Zeit hatte ich ihn unten an der Mauer, bereit zum Hochholen.
Übers Geländer gebeugt, Ruten senkrecht nach unten und dann mit einer gefühlvollen
Bewegung übers Geländer hieven...das war jedenfalls der Plan.
Der erste Versuch scheiterte, weil die Bremse Schnur freigab, also nochmal,
diesmal Hand auf der Spule...irgendwie hatte ich wohl die Größe falsch eingeschätzt...
Dann kam er übers Geländer....Holla die Waldfee!...ein strammer Bursche!
Große Freude, den Aal getötet, mit Mühe und Not ein Bild geschossen (zu kurze Arme ;-)), dann ab in die Tüte
und jetzt erstmal ne Zigarette...ja von wegen!
Rute Nummer zwei meldete sich vehement!
Aal Nr.3 kam um ca. 22:45 Uhr übers Geländer.
Das war auch der letzte Aal für diesen Abend, es blieb dann alles ruhig.
Um Punkt genau Mitternacht packte ich unter einem klaren Sternenhimmel zusammen.
Die genaue Vermessung und Verwiegung zu hause brachte folgendes:
71cm/730g
55cm/320g
46cm/190g
Hier noch ein paar Fotos:
Gruß
Norbert