Camp Duisburg - der Bericht

  • Der Bericht aus Duisburg - mit Anmerkungen v. Addi Hit in blau und AOT-Stefan in rot

    Wie schnell doch ein Jahr rum ist, oder zumindest 50 Wochen...
    So lange ist es her, dass Herbert (Oldman), Udo (Addi Hit) und ich (1,70) Sarstedt unsicher gemacht haben, damals auch mit Osmar. Dieses Jahr nun war meine Exil-Heimat Duisburg an der Reihe!

    Duisburg – das klingt immer noch nach Stahl und Kohle, Dreck und Maloche. In Wahrheit ist es eine richtige Wasserstadt, voller Baggerseen, dem größten Binnenhafen Europas, Kanälen und dem Zusammenfluss von Rhein und Ruhr. Tatsächlich haben wir die Wahl des Gewässers wochenlang per PN und ICQ diskutiert, die Auswahl ist einfach riesig. Am Ende einigten wir uns auf den Wunsch von Herbert: Er hat daheim nur die kleinen Bächlein „Innerste“ und „Leine“ bei der Hand, und er wollte an den großen Strom, den Rhein! Und der Udo hat ja seine Hamburger Elbe vor der Tür, wo er sich mit großer Strömung auskennt...Und so kam es denn auch...

    Vorbereitung und Absprachen liefen wie am Schnürchen, es war ja unser drittes Treffen, und aus der Forumsbekanntschaft ist längst Freundschaft geworden. Udo kam bereits am Freitag bei mir an, ein überfälliges Wiedersehen! Quartier war bei mir zuhause, und wir quatschten erst mal so einige Stunden in einer naheliegenden Schenke... mit gebremstem Schaum, denn wir wollten fit sein, für unseren Herbert!

    Der erschien am nächsten Morgen, direkt von der Nachtschicht. Großes Hallo, erfreute Katzen (denen ich viel vom Onkel Herbert erzählt hatte), und ein großes Frühstück zu viert (Seine Frau sollte ja auch mal die 'Chaoten' kennen lernen, mit denen er sich so oft beschäftigt!!!). Danach Arbeitsteilung: Oldman durfte ruhen, und die beiden anderen gingen einkaufen: Verpflegung, Köder und Angelkarten. Im Askari-Fachmarkt hat der Udo uns „geoutet“, und siehe da: Addi, 1,70 & Co waren dem Personal wohlbekannt, es wird mitgelesen...
    (Dennoch: auch wir mussten den vollen Preis bezahlen!!!). Udo gab mir noch ein paar Bleitipps für den großen Strom.

    Dann aber zum Wasser! Drei froh gestimmte „Philosophen“ hat meine Lebensgefährtin vor dem Start abgelichtet.

    Und es kam natürlich wie immer: Tackle und Equipment ohne Ende! Zuallererst: Das (Outdoor-)Carp-Pavillion „Open Air“ , mit spezieller “tree and rope”-Aufhängung (Heavy Knots Carp-Line), und so wurde es ein richtiges (Team-)Camp.

    Dazu natürlich: (Carp-Travel-)Chairs, Carp-Table 'Hörbi', Air-Matress, Sleeping Bag, (Carp-Travel-Barbeque-)Grill für die Carp-Cooking-Station, nicht zu reden von rods und reels. Auch Outdoor –Outfit und Raincoats und nicht zu vergessen, das extravagante Raincap 'Minimax' fielen ganz schön ins Gewicht. Bedachung und Regenbekleidung waren aber auch dringend erforderlich: Zunächst war das Wetter extrem wechselhaft, und einige heftige Regenschauer kamen herunter, immer wieder. Einen schönen Spot hatten wir immerhin, und brachten die rods aus. Als bait dienten fast ausschließlich Night Crawler, man kann auch Tauwürmer sagen.

    (Die Sicht auf Gevatter Rhein war eingeschränkt. Erzschuten lagen in einer endlosen Kette in ca. 40 m vor uns und hinderte daran, die Fahrrinne zu erreichen. Dennoch oder vielleicht erst dadurch, erkannte man viele Strömungskanten, die vielversprechend erschienen)
    Bisse bekamen wir erst mal nicht, aber die Köderkontrolle wurde schnell sehr nervig: Krabben! Die Mistviehcher säbelten unsere Würmer im Minutentakt ab – das konnte ja heiter werden...
    Herbert hatte einen interessanten Biss: Von seinem Köderfisch blieb einzig der Kopf übrig. Welcher Räuber hatte da zugelangt?

    Heiter wurde es tatsächlich: Am frühen Abend bekamen wir Besuch, und es erschien... kein Geringerer als AOT-Stefan! Na, watt ne Freude! Nach Jahren im Forum lernten wir uns jetzt persönlich kennen, und alle haben sich fleißig, kritisch, aber auch lustig ausgetauscht. Ein Gruppenfoto war natürlich Pflicht!

    Anmerkung Stefan: Und falls sich wer fragt, wie die Jungs real sind - exakt so wie im Forum:
    - Max der diplomatisch-liebe Typ, ein sehr angenehmer Zeitgenosse
    - Oldman der (nicht nur körperlich) große Erfinder
    - Addi, das echte Original, das einen zur Begrüßung schonmal anspringt, einem das heimische (und leckere) Astra Rotlicht-Pils nahe bringt und nach dem Besuch auf dem Buschklo vom 2. Lieblingsthema nach dem Bier, dem Sprühfurz, berichtet ;)

    Alle drei schwer in Ordnung :)

    Die Dämmerung kam, und mit ihr ... immer noch kein Fisch. Zwischenzeitliches Spinnfischen mit Jigs und per Dropshot ergab auch keine Fischmeldung. Ein Sündenbock war schnell ausgemacht: Ich natürlich! „Nix fangen mit Max“ – Ihr könnt Euch vorstellen, was ich mir so alles anhören konnte...

    Wie zur Bestätigung erschien dann auch noch der nächste Besucher: Tino, alias stramar04 – dem ich das Nichtfangen beigebracht habe. Seine Frotzeleien fehlten noch in der Runde! Nee, Spaß beiseite, sehr nett, und so waren 5 Forumsmitglieder schnell im Fach- und sonstigem Gespräch. Die Nacht kam, das Wetter beruhigte sich und es wurde eine herrlich milde Sommernacht, mit leckeren Bratwürsten vom Grill, geistigen Getränken und noch geistigeren Gesprächen.

    Wir beschlossen also, das Camp wie ursprünglich geplant, bis zum nächsten Tag aufrecht zu erhalten. Und so wurde, lange nachdem auch Stefan sich auf den Heimweg gemacht hatte, weiter gefischt. Es blieb dabei: Köder weg, Fische Fehlanzeige. An Geduld und Ausdauer mangelte es uns keineswegs, und wir hielten sehr lange durch – es tat sich bis in die frühen Morgenstunden buchstäblich nichts. „Nix fangen mit Max“ – ein Image, dass ich schnell wieder loswerden möchte.

    Der nächste Morgen:


    Carp-travel-sleeping-lounge, oder kurz nach Addi-Art: Pennbüttel! Wer ist wo?

    Alles gegeben, wenig geschlafen, Frühsport (mit der Spinnruteabsolut erfolglos auf Zander), und dann bauten wir ab. Schweren Herzens demontierten wir das Carp-Pavillion „Open Air“, und packten unser Giga-Tackle ein.

    Himmel hilf, was hatten wir wieder alles mitgeschleppt! Herbert gelobte zum x-ten Male Besserung („nur noch Rute und Regenjacke...“), ich glaube ihm kein Wort... Gegen Mittag war alles verstaut, und wir stärkten uns ausgiebig in meiner Küche mit frischen Brötchen und kräftigen Rührei.

    Zum Nachmittag hin beschlossen wir dann einstimmig, unsere Niederlage einzugestehen – wir waren alle drei Schneider geblieben – und auf ein weiteres Angeln zu verzichten und stattdessen, um den geneigten Leser aufzuklären, eine umfangreiche Analyse durchzuführen. Ein geeigneter Biergarten war schnell gefunden...

    Fazit:

    Wir hatten einigermaßen brauchbares Wetter, und mit Sicherheit die richtigen Köder, Tauwurm und Köderfisch. Der Angelplatz war schön, aber nicht optimal: Eine beruhigte Bucht, es herrschte hoher Wasserstand, insgesamt war es jedoch zu flach, zwar mit teils kräftigen Strömungskanten, doch der Hauptstrom war leider nicht zu erreichen. Das alles spricht zunächst nicht dagegen, dass sich Aale, Zander und evtl. Friedfische in diesem Bereich bewegen, in der Folge unserer Erörterungen fiel es uns dann wie Schuppen aus den Haaren: FALSCHES GERÄT!!! 8-o

    Wie konnten wir erwarten, mit Meeresruten (Ocean-Rods) Süßwasserfisch zu fangen? Herbert kommt mit Pilkruten (BigGame-Tackle) daher, Udo und ich mit Brandungsruten. Dazu Meeresrollen, Butt-Schnur und Rutenständer für die Meeres-Angelei... Und der Herbert gibt am Ende auch noch zu, Brandungsvorfächer verwendet zu haben – tja, datt konnte ja nix werden, so doof sind die Fische im Rhein nun auch nicht! (und was lesen wir auf den Wormpacks? Kanadische Würmer!!!! Die kennt der Duisburger Aal natürlich nicht!) 3 alte Hasen wundern sich – zum Ärgern haben sie keinen Grund. Gut, dass das uns passiert ist und hier jetzt für die Nachwelt zu lesen ist. Es geht also doch nicht ohne denglisches Equipment, ohne vernünftige rigs, leader und booms. O.K., wir sind nicht mehr die Jüngsten, vielleicht lernen wir es aber noch... (Anmerk. von Addi: Sorry Leute...nix 'vielleicht'...ich halte mich da raus.)

    Der Abend klang aus in meinem Arbeitszimmer, wo ich all diese Beiträge verfasse. Ein, zwei Liedchen haben wir noch gesungen, und es wurde wieder Nacht. Das Philosophieren über das Angeln im 21. Jahrhundert hat uns dann bis zum Sandmännchen in Anspruch genommen (Liebe Kinder: Ihr werdet seit Jahren belogen und betrogen!!! Das Sandmännchen geht gar nicht um 6 ins Bett!!!!).

    Am folgenden Vormittag fuhren die beiden, Oldman und Addi, dann wieder Richtung Heimat. Zurück bleibt ein wieder eindrucksvolles Meeting, leider ohne Fang. Das kann und wird besser werden. Herbert und Udo – vielen Dank für euren Besuch bei uns!
    Stefan und Tino: Ebenfalls dankeschön. Das Forum hier lebt von lebenden Akteuren. Und ohne das Forum hätten wir uns nie kennen gelernt!!!!

    Weitere Kapitel dieser Geschichte werden folgen, da bin ich mir sicher!

    Vielleicht nächstes Jahr bei Addi...mal sehen!

    Euer MAX