Feedern im Fluß

  • hallo Fischer,


    Ich habe dieses Jahr im Rhein begonnen zu feedern. Nachdem ich die letzten Jahre an den umliegenden Gewässern den Umgang mit dem Feedermaterial sicher bewerkstelligen konnte, war dieser Schritt naheliegend. Ausgerüstet mit einer heavy Feeder mit 200 g Wg ging's los. Hab den ein oder anderen Korb verballert aber dann ging's richtig los. Wer schon mal Barben mit acht Pfund und 40 m in der Strömung draußen am Haken hatte weiß was ich meine.
    Wer hat ähnliche Erfahrungen oder Erlebnisse? Würde mich gerne ein bischen über dieses Themma austauschen mit Kollegen, z.B. über Montagen, welche Haken, den ganzen Kram eben. Warum nicht mal auf nen Räuber die Feeder montieren ? Wer hat Erfahrung diesbezüglich und würde sich gerne ein bischen austauschen.


    freue mich über jeden Beitrag,


    Boogieman

  • Hallo Boogieman,


    ich bin ebenfalls sehr überzeugt von der Feedermontage. Jedoch befische ich einen Weiher und werde möglicherweise nächstes Jahr mal den Rhein erobern.
    Ich kann mir vorstellen wie Barben in der starken Rheinströmung ziehen. Was für ne Snurstärke haste denn drauf, bzw. Vorfach?
    Bei uns im Weiher habe ich dieses Frühjahr auch 3 Karpfen 2x 3kg und 1x 9kg mit der feeder überlisten können. Jedoch mit sehr sehr leichten Geschirr. Hauptschnur war eine 25er Mono und ein 18er Forfach mit 10er Haken.


    Aber seit Sommer habe ich dann auf eine stärkere Montage umgestellt, da unser Gewässer teilw. sehr stark verkrautet. Ich habe meine Karpfenrute und meine Heavyfeeder mit 30er Hauptschnur und 30er Vorfach mit 4er Karpfenhaken bestückt. Ich bin froh das ich diese umrüstung getan habe, sonst hätte ich den einen oder anderen mit sehr großer Sicherheit verloren.
    Mein einziges Problem ist jetzt halt nur das Anfüttern, da ich zu meinem Karpfenhotspot sehr weit raus muss und mit einer Futterschleuder nicht annähernd die Weite erreiche, da die futterballen vorher zerfallen. Die Karpfenbleie fliegen halt in ihrer Form wesentlich besser und auch der Aufprall ins Wasser ist wesentlich sanfter.


    Ich konnte jedoch 3 von meinen 6 Karpfen und und alle Brassen auf der Sänger MP1 Heavy Feeder fangen. Zudem ist sie auch sehr gut geeignet um kapitalen Barschen oder Aalen nachzustellen. Ich bin der Überzeugung das ein Angelanfänger an der Feeder nicht vorbei kommt. Diese Methode ist sehr erfolgreich, da man den Zielfisch, durchs Auswechseln von Köder und Vorfach, ändern kann.
    Deswegen werde ich bei Wettangeln, bei denen man nur mit einer Rute angeln darf, die Feeder verwenden, da sie einfach wesentlich feiner ist und auch vorsichtig beißende Fische in den kescher bringt.


    Gruß
    Chris

  • Habe auch heuer im Sept. begonnen zu feedern,und hatte am Anfang Prob. mit dem durchbringen der Bisse.Nach nochmaligen lesen in div. Foren,konnte ich meinen Fehler durch verlängern der Vorfächer ausmerzen.Fische in der Donau im Staubereich bei einer leichten Rückströmung.Konnte somit meine Fänge in die Höhe schrauben.Da Barben bei mir (oberhalb des Kraftwerks) selten sind,werde ich nächstes Jahr unterhalb einige Ansitze absolvieren.


    LG HAUSBOOT

  • Ich hab das Feedern ehrlich gesagt noch nicht probiert. In der Elbe ist mir Strömung dann doch zu hart. Zudem bin ich der Meinung, dass die 'Duftspur' aus dem Futterkorb zu schnell Stromabwärts ist!


    Dennoch habe ich mir mal ein paar Lockenwickler gekauft. Ja, ihr habt richtig gehört.
    Die sind aus Kunststoff, extrem leicht und theoretisch könnte man die Schnur einfach mitten durch laufen lassen. Zudem scheinen sie recht 'stromlinienförmig' zu sein.


    Hatte jedoch bisher noch nicht die Gelegenheit, diese auszuprobieren.


    Wenn ich im Sommer jedoch mal wieder an der Alster fische, geht es los.


    Ich befürchte nur, dass ich damit mehr Brassen anziehe, als mein Zielfisch, den Aal!

  • Tja Addi, das soll schon mal vorkommen, dass auch andere Fische beißen.
    Du musst halt deine Futtermischung mit Blutmehl/Lebermehl strecken. Ich habs noch nie Probiert, da ich kein Aalangler bin. Aber vom hören sagen soll das ganz gut gehn. Nur im Fluss, bei starker Strömung bezweifel ich auchn bissl das die Lockstoffe am Futterplatz bleiben.
    Man sagt ja immer, das man schweres Futter am Fluss benutzt, aber wenn sogar 50g bleie nicht liegen bleiben, wie soll dann so futter da bleiben :rolleyes:.


    Naja wie dem auch sei. Villeicht gehts ja :-D.


    Gruß
    Chris

  • @ Addi: Habe mir auch welche besorgt,allerdings am Flohmarkt,wo ca 30 Stk 1,50 gekostet haben.Funkt meines erachtens besser,da ich die bebleiung verschieden machen kann (Speedkorb usw.).Montiere auch immer einen Gummiring (alter Fahrradschauch) ,der bei Hängern oft eine Rettung ist.Habe mir auch eine Schlittenform fräsen lassen,die bei stärkerer Strömung noch liegen bleibt.


    LG HAUSBOOT

  • hallo Chris,


    sehr interessant was du schreibst, Karpfen Feedern habe ich noch nicht probiert, klingt aber nachvollziehbar und wird von der Montage her ähnlich sein wie auf große Barben. Ich verwende zur Zeit eine geflochtene Hauptschnur ca. 0,18 mm dick. Das entspricht so etwa einer Monofilen von 0,25 bis 0,30 mm was die Tragraft angeht. Allerdings muß man beim Anhieb schon aufpassen, der ist sehr direkt. Deshalb fische ich ausschließlich mit etwa 2 Rutenlängen monofiler 0,30 mm Schlagschnur vorne dran, mit Schlaufenmontage und Seitenarm. Vorfach mindestens 0,20 auch schon mal 0,25 mm je nach Fischgröße. Hab mir angewöhnt das vor Ort selber zu binden. Habe lange nach den richtigen Haken gesucht, nicht zu groß und trotrzdem stark und sehr scharf, meistens so um die Gr. 10. Ganz wichtig: Vorfach mindestens 80 cm lang, eher länger.


    Danke für deinen Beitrag, vielleicht konnen wir bei Gelegenheit den Austausch fortsetzen.


    Petri heil


    Boogieman

  • Naja, speziell Karpfenfeedern kann man das nicht nennen. Im Führjahr ist die Wahrscheinlichkeit das man kapitale Karpfen, Brassen oder auch Schleien fängt wesentlich höher, da der Köder den ich beim Feedern anbiete meistens ein Madenbündel ist. Im Sommer/Herbst sind dann die vielen Kleinfische wie Rotfedern/Rotaugen, kleine Brassen und vorallem Sonnebarsche aktiv, die dann den Köder oftmals so schnell verschlingen, das die größeren Fische überhaupt nicht die Chance bekommen den Köder zu schlucken.


    Aber Feedern ist nicht die optimale Methode um Karpfen zu fangen, da man einfach zu 100% beim angeln dabei sein muss. Deswegen benutze ich optische und akustische Bissanzeiger. Ich bin ausserdem kein Freund von der Spitzen-Bisserkennung. Ich habe da so "Feeder-Ärmchen" (so nenn ich die), das sind so Drahtstäbchen, die man an der Rute übern Griff einklippst und die Schnur distansiert. Bei einem Biss schnallt dieses "Ärmchen" dann nach innen da die Schnur stramm gezogen wird.
    Elektronische Bissanzeiger sind auf jeden Fall zu erwähnen, auch wenn manche diese nicht mögen. Wenn ich nämlich stundenlang auf das "Ärmchen" schaue, insbesondere nachts wenn ich ein Knicklicht dranklebe, haluziniere ich und denke es hat sich bewegt. Da ist so ein Piepser doch eine Erleichterung.


    Was die Schnur angeht, bleibe ich lieber bei der Mono. Ich habe eine 4,20m lange Feederrute (Sänger MP1 heavy feeder) und wenn ich bei einem Biss mit dieser anschlage kommt der Anschlag selbst mit einer Mono noch sehr gut durch, da sie ein sehr starkes Rückrat und und bis auf die Spitzenaktion sehr steif ist. Bei der Länge von 4,20m wird ein gut getimeter Anschlag meistens mit Erfolg belohnt. Vorfächer sind bei mir zwischen 60 und 90cm lang. Da ich meistens auch das Problem mit guten starken und spitzen Haken habe, habe ich mir die Mühe gemacht und immer welche vorgebunden. Bei 10er haken ist das ganz schön knifflig.
    Aber ich kann so auch die Vorfachstärke variieren und wenn ich mal auf Aal gehen möchte, nehme ich 25er - 28er Mono fürs Vorfach.
    Unser Weiher verkrautet im Sommer und Herbst recht stark, so ist man gezwungen, stärkere Hauptschnur aufzuspulen. Deswegen habe ich auf meine Shimano Exage 4000 RB 30er Mono aufgespult und bereute es nie.


    Durch variieren der Montage kann man mit ner Feederrute sowohl Feedern, Karpfenangeln, Poseangeln (Match, Forellen, Hecht, Zander,...). So ne Feederrute ist also ne wirklich beeindruckende Allroundrute und ist sehr vielseitig einzusetzten. ... aber das weist du ja als "Feeder(er)".


    Ich bevorzuge jedoch das Befischen kampfstärkerer Fische, den Karpfen. Mich faszinieren diese mächtigen Tiere und es ist mein Lieblingsfisch geworden. Ich habe noch nie Karpfen gegessen (wirklich).


    Der Unterschied ist halt, das die Karpfen durch ihr Gewicht und die von dir beangelten Barben durch ihre aerodynamische Form und ihren muskulären Körper, in der Strömung, sehr kampfstark wirken.
    Wie groß sind die Barben die du als mit der Feeder überlisten kannst?
    PB?
    Angelst du über die Spitze oder was für eine Bisserkennung bevorzugst du?


    Gruß
    Chris

  • Irgendwie bin ich ein eisener Verfechter des Feederangeln's, ob nun im Fluss oder See.
    Meine Zielfisch sind Karpfen, große Brassen, Schleie und Graskarpfen.
    Außerdem nutze ich die Feederrute durchaus zum Aal-, Hecht und Zanderangeln, wobei natürlich, statt des Futterkorbes, Blei einhänge.
    Bei der Friedfischangellei benutze ich ausschließlich die Schlaufenmontage, im Fluss mit schweren Futterkorb zum Teil mit Krallenblei bestückt (wegen der starken Fließgeschwindigkeit der Mulde),
    im See mit offenen Futterkorb, jedoch meist so stark, daß es wie eine Selbsthakmontage funtioniert.
    Das Vorfach ist im Fluss gut 1 Meter lang, also relativ weit weg vom Futterkorb, im See dagegen sind es max. 10-15 cm.
    Nutzen tue ich die Hakengröße 2 - 6, Schnurstärke der Schlaufenmontage ist 35-er, Vorfach 0,22 - 0,28, je nach Zielfischart.
    Ruten sind die Sänger Heavy Feeder 3,60 WG 180g, dazu kräftige Karpfenrollen der Marken Mitchell und Sänger Big Runner.
    Als Hauptschnur nutze ich geflochte Schnüre, welche durchaus eine Tragkraft von 19kg haben, Damit ist man auf alles vorbereitet, solange das Vorfach hält.
    Für die Raubfischangellei, bleibt das Schlaufenvorfach weg, das Blei wird direkt auf die Hauptschnur gezogen und dann je nach Zielfischart kommt entweder Stahlvorfach, oder Monofil dran.
    Bestückt wird mit Wurmbündel, Köderfisch o.ä.
    Montagen werden im Rod-Pod abgelegt, zur Bisserkennung nutze ich elektr. Bißanzeiger, auch die Zitterspitze zeigt ganz gut Bisse an, welche man schon von durch Wasser- od. Winddruck oder einen wirklichen Biss unterscheiden kann.


    VG CarB

  • @ chris,


    sehr interessant was du schreibst. Am See montiere ich die Feeder ziemlich soft, was die Spitze angeht, da die Bisse gerade jetz beim kalten Wetter oft sehr vorsichtig sind.Hier fische ich auch kaum mit der heavy Feeder. Habe es auch schon erlebt, daß die Schnur etwas lockker bleiben mußte und die Bisse nur dort zu sehen waren und selbst die softe Spitze sich kaum bewegte. Man muß, wie du selbst sagst, schon bei der Sache sein. Feederärmchen kenne ich, verwende ich aber nicht.
    Am Rhein ist halt alles eine Nummer größer. Dort können dir die Fische die Rute von der Auflage runterhauen das du denkst dich trifft der Hammer. Wenn sie freßgierig sind, haken sie sich bei entsprechender Montage oft selbst. Was dran ist weiß man nie genau. Zur Zeit waren es Barben, Rotaugen, Brassen aber auch Nasen, wobei Rotaugen und Nasen mit 3 Pfund keine Seltenheit sind, Brassen schon mal Klodeckelgröße haben und Barben auch mal 8 Pfund.
    Während man am stillen Gewässer eher mal den Futterkorb mit einem Blei austauscht (gerade jetz im Winter und das Vorfach kurz hält da viele Fische jetzt träge sind und nur zögerlich und nahe am Futterkorb fressen) bringst du deine Futtermischung am Fluß so ca. alle 10 min. mit dem Korb an den Platz den dir aussuchst. Wenn es dir gelingt Fische anzulocken, hast du wirklich ständig was zu tun. Große Barben beißen, und wenn sie am Haken sind keilen sie sich irgendwo fest. Du denkst du hängst mit dem Korb fest. Dann Schnur locker lassen und warten bis sich wieder was tut. Kann schon mal 10 min. dauern bis du den an Land hast...probierts mal.


    petri heil


    Boogieman

    don't forget to boogie !!! ;)

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  • Eben...im diesem Falle Zitterspitze = Feederspitze, wollte ich eigentlich bestimmt auch schreiben. :D
    Hatte erst jetzt wieder den Tread geöffnet, entschuldige die späte Antwort.


    VG CarB

  • Hallo , ich angle seit Jahren mit Feederruten an Kanäle in NRW und am Roosenhofsee. Aber dieses Jahr , möchte ich am Rhein angeln um große Barben. Brasen und Aale zu fangen. Ich habe jetzt 2 Sänger Spirit One Power Feeder gekauft die bis zu 200 WG haben und 3,60m lang sind. Dazu habe ich zwei Rollen , nämlich Sänger Specitec Runner Größe 40 mit Suffix stärke 0,35 bespult. Besser wäre es , wenn es Größe 50 wäre.
    Meine Montage ist so ähnlich wie auf dem Kanal , das heißt ich benutze immer die Antitangel mit einer mittleren Größe. Das einzige , was ich neu habe , sind Bleigewichte mit 140 Gramm und Futterkörbe. Dazu kommt Zammataro Rheinmix und als Köder Maden , Tauwurm und Käse. Ich angeln dann in der Strömung oder an der Strömungskante. Deswegen benutze ich so schwere Futterkörbe und Blei.
    Es ist sozusagen mein "Comeback" , weil ich vor Jahren schon im Rhein geangelt habe und konnte auch früher schöne Barben landen. Leider ist es noch Kalt und deswegen werde ich ende Februar oder anfangs März durchstarten.
    Gruß Martin

  • hallo Mertin,


    habe deinen Beitrag erst jetzt gelesen und möchte dir antworten. Probiere mal statt dem Antitangel eine einfache Schlaufenmontage mit Seitenarm. Wenn du genauere Angaben brauchst melde dich ruhig. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht das eine Schlagschnur von 2 Rutenlängen vornedran eine ganz nützliche Sache sein kann.


    petri heil,


    Boogieman