Angelmöglichkeiten für behinderte Menschen

  • ... z. B. Rollstuhlfahrer ...

    Hallo Gemeinde!

    Mich erreichte kürzlich eine E-Mail, in der ich ausdrücklich als Moderator dieses Forums angesprochen und gebeten werde, das Überschrift-Thema hier in der Fläche einmal anzusprechen. Ich komme dem nach, da der Absender möglicherweise seine Gründe hat, nicht persönlich im Forum nachzufragen. Das tue ich allerdings nur ausnahmsweise, weil ich mir nur wenige Hinderungsgründe vorstellen kann, sich als körperbehinderter hier nicht anzumelden und mitzumachen - ich gehe mal davon aus, dass auch die erschlagende Mehrheit der User wohl eher keine Berührungsängste hat.

    Wie dem auch sei:

    Habt Ihr Erfahrungen, Beispiele oder Vorschläge für dieses durchaus vorhandene Thema?

    Gibt es Aktivitäten Eures Vereins oder Erfahrungen im Bekanntenkreis?

    Kennt Ihr Gewässer oder Angelplätze, die evtl. behindertengerecht zu erreichen sind?

    Solche und ähnliche Dinge können wir hier mal zusammentragen...

    Dem (bisher anonymen...) Fragesteller möchte ich zunächst einmal antworten, dass ich selbst auch nur einen Bruchteil der Duisburger Gewässer kenne und nutze. Die von ihm angesprochene Sechs-Seen-Platte wartet zumindest mit ebenen Rundum-Wegen auf, die sicherlich mit Rollstühlen befahrbar sind. Auch gibt es hier und da Stege, von denen das Angeln "zu ebener Erde" möglich ist, auch handelt es sich um gar nicht so schlechte Fangstellen. Dazu kommt eine vergleichsweise günstige Jahreskarte zu 60,- €.

    Soviel zu Duisburg - wir sind gespannt auf Eure Antworten.

    MAX

  • Bei uns in Bottrop gibt es leider gar keine Möglichkeiten als Rollstuhlfahrer an unsere Gewässer zu kommen und das empfinde ich als Schweinerei!
    Auch hier bei uns gibt es behinderte Menschen, die gerne angeln würden, es aber nicht können!
    Behindertengerechte Angelplätze sind somit entweder nicht vorhanden oder aber bestenfalls sehr schwer zugänglich. Mit einem handelsüblichen Rollstuhl (Elektro oder "Handbetrieb") ist es so gut wie gar nicht zu schaffen!

    Ich persönlich würde aufgrund des geringen Preises und der guten Zugänglichkeit wie schon Max die 6-Seen-Platte empfehlen.

    MfG,
    Kris

    Ist der erste Fisch ein Barsch, ist der ganze tag am Ar**h!

  • Hey !

    Mein Angelrevier die Kieler Förde ist meiner Meinung nach an vielen Stellen sehr gut für beinderte Menschen zu erreichen ! An den Seen und Flüssen in der Umgebung die mir bekannt sind sieht es bis auf wenige Stege und mit dem Rollstuhl befahrbare Ufer eher schlecht aus !

    Und was mir zu den Thema noch einfällt :
    Ein Bekannter von mir ist vor einigen Jahren mal Arbeitslos geworden hat dann aber nach einigen Tagen eine Nebentätigkeit gefunden !
    Seine Aufgabe bestand darin das er ältere und hilfebedürftige Menschen die gerne angelten aber aus gesundheitlichen Gründen nicht alleine gehen durften zum angeln begleitet und aufpasste das nichts passiert !

    MfG Sascha

    • Offizieller Beitrag

    All,

    Zitat

    Zitat Sascha:
    Mein Angelrevier die Kieler Förde ist meiner Meinung nach an vielen Stellen sehr gut für beinderte Menschen zu erreichen.

    ja,das ist an einigen Stellen gut möglich.
    Tiessenkai,rund ums Ende der Kieler Förde,Sartorikai,
    um einige zu nennen.
    An den Strand würde ich nicht empfehlen mit dem
    Rollstuhl zu fahren.
    Am NOK an einigen Stellen,die gut mit dem Auto
    zu erreichen sind.In der Nähe der Fährübergänge.
    Oder an einigen Brücken.

    Mit Petri Heil
    Flunder

    Watt wär`n wa ohne Wattwurm??

    SAV Kanalfreunde Kiel e. V.

    7564-logo2021aa-png

    Wieder auf der Insel: ... gebucht vom 24. 04. 21 bis 30. 04. 21

    wir haben abgesagt.

    Der Müll muss mit !!!


  • Hallo,

    ich weiß das vor ewig und 3 Tagen im Blinker mal ein Leitartikel zu dem Thema stand.

    Und wie es mit den behindertengerechten Angelplätzen aussieht gute Frage ! Spontan würde ich behaupten das mein Stammgewässer zum Teil behinderten gerecht ist, die Wege sind umlaufend und zumindestens 1/3 Der Uferplätze ist relativ Problemlos mit dem Rollstuhl zuerreichen wenn jemand beim dem einen Steilen Hügel hilft. So fern man durch seine Behinderung nicht auf einen Rollstuhlangewiesen ist, dürfte sogar fast beide Seen komplett zugänglich sein, zumindestens konnte ich damals mit Gipsbein und Krücken an angeln. Ansonsten sind die meisten SABOS durchaus so angelegt das sie genutzt werden könnten.

    Mfg

    Daniel

  • Also ohne den Behinderten in den Rücken fallen zu wollen, sehe ich es einfach einmal realistisch:

    Es gibt relativ wenig Behinderte, die sich für die Angelei stark machen....
    Damit will ich nicht sagen, dass es nicht zu Wenige gibt, die gerne angeln würden, es aber aufgrund einiger Schwierigkeiten, wie Anfahrmöglichkeiten etc, sich nicht trauen, nachzufragen oder zu wenig Gleichgesinnte finden.

    Aber irgendwann muss mal jemand den Anfang machen und deshalb finde ich diesen Thread einfach nur KLASSE!!!!

    Danke für diesen Anreiz - Max!


    Für Angelvereine ist es sicher nicht ganz einfach, dass man ihre Gewässer behindertengerecht umbaut.

    Aber es gibt ja auch Behinderte, die nicht unbedingt an den Rollstuhl gebunden sind.
    Und selbst wenn, gibt es immer Orte, wo auch Rollstuhlfahrer ans Gewässer gelangen können.

    Vielleicht sollte man hier mal ein Angeln veranstalten, wo Angler ohne Behinderung helfen.
    Wenn dies Schule macht und somit mehr Behinderte ihr Interesse am Angeln finden, dann wird es sich auch für so manchen Verein lohnen, Behinderte aufzunehmen.

    Wie schon erwähnt: Es gibt ja auch Menschen mit anderen Behinderungen.
    Auch Menschen mit psychischen Problemen, für die es wie eine positive Behandlung ist!

    Und wenn solche Leute am Gewässer mal laut schreien vor Freude oder umher rennen.......dass kommt doch nicht immer vor. Welcher Angler sich daran stört, der zeigt wenig Toleranz.


    Ich finde, dass dieses Thema eine besondere Beachtung zukommen sollte.
    Letztendlich würde es auch der Anglerschaft allgemein ein positives Feetback bringen!

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

    Einmal editiert, zuletzt von Addi (14. Januar 2010 um 10:45)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Max,

    ergänzend zu der Diskussion ein Uralt-Thread aus dem Forenarchiv zum gleichen Thema: [URL=http://forum.mysnip.de/read.php?12995,248770,248771]klick[/URL]

    Damals war das erste (offizielle) Forenusertreffen am Ternscher See hier in der Umgebung, bei dem mir auffiel, dass da teils ganz schön steile Schrägen waren, daher der damalige Aufhänger.

    Viele Grüße,

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    All,

    das Problem ist doch,daß viele Angelstellen garnicht
    behinderten gerecht sind.
    Wer soll die denn herrichten?Wer soll das bezahlen?
    Wie oft gehen/wollen denn Behinderte angeln?
    Und--es braucht in jedem Fall immer einen Betreuer.
    Sogar ein Fahrzeug könnte von Nöten sein.
    Geh mal in ein Heim und sage denen,man möchte ein
    Behindertenangeln veranstalten.Das setzt eine ganz
    schöne Planung voraus und jede Menge Überzeugungs-
    arbeit.
    Ich habe bisher nur einen behinderten Angler in Aktion
    gesehen.Am Fopu.Beide Beine ab.Der wurde in Stellung
    geschoben und dann ging es los.Händelte alles selbst und
    fing auch einige Forellen.Doch es war ein "Betreuer" dabei.
    Mit geistig Behinderten,kommt auch auf die Schwere der
    Behinderung an,kann man das m.M. nicht machen.
    Zumal, wenn sie vorher noch nie geangelt haben.
    Da muß auch der Betreuer eine Beziehung zum Angeln
    haben.
    Welcher Verein ist bereit so etwas durchzuführen?Ist
    natürlich gut für die Öffentlichkeitsarbeit.
    Im Grunde genommen,sollte man nicht soviel rumzaustern,
    sondern einfach mal machen.
    Dann wird die Veranstaltung durchgezogen.Alle sind begeistert.
    Klopfen sich auf die Schultern "Muß man unbedingt wiederholen".
    Und das wars dann.

    Mit Petri Heil
    Flunder

  • moin,
    das ist ein sehr interessantes, jedoch auch recht gewagtes sowie schwieriges Thema, meine ich. Bislang wurde hier nur positiv im Sinne dem Behinderten entgegen kommende Meinungen geäußert. Es wird aber sicher auch Meinungen geben, die einem körperlich behinderten Menschen eventuell gar nicht gefallen würden.
    Ich wage wieder einmal zu sagen, dass es natürlich recht schade ist, wenn jemand körperlich behindert ist und nicht alle Stellen beangeln kann, die ein gesunder Angler aufsuchen kann. Jedoch ist es eben im Leben nicht immer und überall möglich es den zweifellos dann benachteiligten Behinderten zu ermöglichen, ohne Hindernisse an Angelstellen zu gelangen.
    Ich hoffe, jetzt nicht als Feind von Behinderten angesehen zu werden.

    • Offizieller Beitrag

    moin...


    ... "behinderten-gerecht", das ist schon eine relative aussage :rolleyes:


    ... die deffinition "behindert" sollte man etwas genauer betrachten..


    .. eine implantierte insulin-pumpe; eine schmerzpumpe; ein künstlicher darmausgang;
    eine gelähmte körperseite; x-fehlende finger; 40% sehkraft; etc etc etc..

    .. es gibt eine ganze reihe menschen, welche eine behinderung haben
    und angeln gehen... fällt anscheinend nicht auf oder wird von uns nur dann
    als behinderung wahrgenommen, wenn der aok-chopper als sichtbares symbol
    einer schweren gehbehinderung ersichtlich wird.. ?

    .. im hafengebiet gibt es unzählige möglichkeiten für rolli-fahrer; alles betoniert; einge-ebnet; leicht zugänglich, doch
    da seh ich bisher nur einen rollifahrer, welcher da ab und an mitangelt..

    .. eine infrastruktur bez. rolli-toiletten gibt es auch da nicht, vielleicht gibt es deswegen, an solch eigentlich idealen angelstellen, kaum rollifahrer.. ?


    .. von den für die augen weniger ersichtlichen behinderten hat jeder verein welche unter seinen mitgliedern..


    .. das fällt nur weniger auf, weil die auch mit den kumpels angeln gehen
    und so ihre (falls nötig) helfer dabei haben..

    .. mit der deffintion psychisch erkrankt kann ich nicht viel anfangen; jedoch
    würde ich mir nicht zutrauen, mit einem unbekannten risiko, abseits der zivilisation an einem gewässer zu sitzen..
    .. es gibt sicher genug harmlose erkrankungen, welche nur eine erhöhte aufmerksam erfordern, damit keiner zu schaden kommt; aber dagegen
    stehen auch agressionen denen ich nicht mal im boxring begegnen möchte..

    .. das wort "behinderten-gerecht" deffiniert in sich,
    eine individuelle persöhnlichkeit mit individuellen problemen und
    dadurch bedarf es auch jeweils eine individuelle hilfestellung
    anwesender personen..

    .. was ich sagen will; man kann einem blinden zBsp. das feederangel beibringen
    aber die ersten 30min. braucht er eben hilfe beim aufbau des tackles..
    .. sind wurfrichtung; entfernung und alle anderen gewässer-parameter
    besprochen, dann kann er sein fehlendes augenlicht durch ne menge gefühl
    mehr als wett machen und angelt sicher auch den ein oder anderen in grund und boden ;)


    .. ich denke, wenn jemand trotz einer massiven einschränkung den willen
    für ein hobby mitbringt, dann bekommt er auch die chance es aus zu üben ;)


    .. wir hatten schon schwarzangler im rollstuhl und das spricht von dem nötigen biß,
    mit dem man etwas anderst gelagerte probleme überwindet und
    für sich lösungen findet :)


    gruß rüdl

  • Hallo ich finde das auch Behinderte an unserem schönen Hobby
    teilhaben sollen.Ich möchte aber darauf hinweisen,das es im http://www.einen
    Handycap anglerverband gibt,vieleicht hilft ihm der Hinweis.

    Petri jochen

    Gruss von der Soeste Jochen. :angler:

    Bekannte Adresse Klausdorf 14.05. 21.05.2023. :laola:


    Wenn ihr auch die Klage gegen die Fischereiabgabe unterstützen wollt

    Siehe hier http://www.anglerdemo.de/ verwendungszweck Klage Fischereiabgabe

  • Hallo,
    ich kenne doch schon viele Behinderte, Angeln wollten auch ein paar. Warum auch nicht. Teilweise sind sie Geistig- und Körperbehindert. Warum schreibt ihr denn es würde nicht genügend interessenten? Ist es daher nicht möglich behindertengerecht zu Bauen oder Umzubauen? So weit ich weiss, gibt es sogar eine Bauverordnung, danach soll man barrierefrei Umbauen.

    An Petrijünger91

    In Kirchhellen am Motordtreff, da kann man meiner Meinung nach auch mit dem Rolli ran.
    Die Anlage gefällt mir nicht so und gefangen habe ich dort noch nie was (war aber erst ein mal da)


    Ich hätte auch kein Problem mit einem am gehen gehinderten mit zum Angeln zu nehmen, Vorraussetzung ist natürlich, dass man sich kennt und versteht. Dann sehe ich auch keine Probleme

    Glücklich leben und naturgemäß leben ist eins

    (Seneca)

  • Hallo alle zusammen,

    da habt ihr ja ein tolles Thema angesprochen.

    Ich kenne auf Grund meines Berufes persönlich sehr viele Behinderte (in der Mobilität eingeschränkte Personen) und davon auch einen recht großen Anteil an Behinderten, welche die Angelei trotz oder gerade auf Grund ihrer Behidnerung zum Teil auch als Therapie ausüben (aus der Gruppe von geistig eingeschränkten Menschen).

    Wie Rüdl schon teilweise richtig schreibt, gibt es unzählige Arten von Behinderungen. In Deutschland haben wir rund 8.500.000 Menschen mit irgendeiner Behinderung. Also ist jeder 10. von uns hier in Deutschland von einer Behinderung betroffen.

    Der Begriff Behindert ist aber sehr schwer zu definieren. Ein Schwerhöriger ist ebenso behindert, wie ein Tauber, ein Blinder, ein Großwüchsiger, einer mit einem abenen Arm oder ein Kleinwüchsiger. Geistige Eingeschränktheiten sowie Mitmenschen welche in ihrer Mobilität einschränkt sind kommen noch dazu.

    Für Mitmenschen, welche "nur" von einer leichteren Behinderung
    heimgesucht werden, stellt das Anglen als solches ebenso wenig ein Problem dar, wie für einen "nicht" Behinderten. Und hier zählen auch geistig eingeschränkte Personen dazu.

    Auch diese Personengruppe hat einen riesen Spaß an der Angelei. Den meisten, oder sehr vielen geistig eingeschränkten Personen sieht oder merkt man ihre Behinderung kaum, oder nur sehr schwer an, da hier sehr oft Pauschal ein Urteil über die in dieser Form Behinderten gefällt wird. Ich glaube hier haben einige ein sehr großes Vorurteil. Die richtig schweren Fälle von Unzurechnugnsfähigen wird man eh nicht am Gewässer antreffen, da diese meist in geschlossenen Anstalten leben.

    Unter den anderen gibt es richtig nette Menschen, die mit sehr viel Spaß bei der Sache sind und die für niemanden eine Gefährdung darstellen, ausser das man vielleicht von einem etwas lauteren oder anderweitig auffälligen Verhalten beim angeln abgelenkt wird.

    Menschen aus dieser Personengruppe mit eirne schwereren Form von geistiger Einschränkung, werden eh nur mit einem Betreuer unterwegs sein, wenn sie denn zum Angeln gehn. Ich kann nur jedem von uns Anglern empfehlen, auch auf diese Angelkameraden sehr offen zuzugehen, ihr werdet mit ihnen sehr viel Freude haben. Diese Personengruppe ist zum Teil sehr engagiert beim Angeln dabei und sprühen dabei vor lauter Spaß soviel positive Enerigie aus, dass man selbst ganz schnell alle Vorurteile über Bord wirft.

    Schwieriger wird das Angeln hingegen für Personen welche von einer Mobilitätseinschränkung betroffen sind und ich denke dass diese Personengruppe auch hauptsächlich gemeint wird wenn es um Behindertengerechte Angelplätze geht. Also Menschen, die nicht laufen sondern nur im Rollstuhles sitzend an das Gewässer kommen können.

    Glücklicher Weise gibt es schon einige Gewässer in Deutschland, besonders in den Ferienregionen, die auch Rollstuhlgerechte Angelplätze ausweisen. Meist sind diese Angelplätze in Form einer Plattform ausgebildet, auf die der Rollifahrer leicht auffahren kann und die auch in der unmittelbaren Nähe von Parkplätzen liegen.

    Das diese Plätz meistens nicht besonders fängig sind, ist dabei eher von Nachteil. Aber wo findet man direkt neben einem Parkplatz schon gute fängige Plätze, eher doch sehr selten.

    Ich habe gerade letztens ein Angelplatz für Rollifahrer gesehen, der war so fehl geplant, dass dort bestimmt kein Rollifahrer auch nur ein Fischlein an die Angel bekommen würde. Denn dort lag ein dichter Schilfgürtel vor der Angelplattform der sich bestimmt 20 m ins Gewässer zog, entsprechend flach war dieser Platz auch. Gut geeignet für einen Fussgänger in Wathosen dort in den See zu waten, aber nicht für einen Rollifahrer. Hier brauchen sich die Verantwortlichen aus dem Verein auch nicht wundern, wenn dieser für doch recht viel Geld in Eigenregie schön angelegte Platz keine Resonanz findet.

    Und hier liegt das Problem, welches wahrscheinlich schwer zu lösen sein wird. Planierte Wege fehlen an den meisten Gewässern, es geht über Stock und Stein und dafür sind die meisten Rollis nicht geeignet. Geeignete Plätze zu schaffen bedeutet einen Menge Geld in die Hand zu nehmen. Einfacher geht es an Häfen, oder dort wo direkt ein befestigter Weg bis an die Angelstelle führt. Und hier sieht man dann auch schon öfters mal einen Angelfreund im Rolli sitzend, der sich mit den Fischen anlget. Auch an einigen Sabo`s gibt es weitsichtige Betreiber, die Rolliplätze anlegen. Aber im Grunde genommen stecken wir hier noch absolut in den Kinderschuhen in Deutschland.

    Ich habe schon mal von einem Angelfreund, der sich über die Schafung eins Angelplatz an seinem Gewässer monierte: "Wieso machen die sich hier soviel Mühe, ich hab hier noch nie einen Rollifahrer gesehen" Als ich ihn dann fragte was der Rollifahrer den an dem schönen See solle, wenn er nirgend an das Gewässer kommt mit seinem Rolli, hat er sich dann schnell verzogen.

    Für Blinde wird es eigentlich nur in Begleitung eines Betreuers möglich sein die Angelei auszuüben, da Sie sich ansosnten in eine sehr große Gefahr begeben, die von Ihnen nicht abzuschätzen ist, oder nur sehr schwer.

    Eigentlich müsste hier in Deutschland wesentlich mehr getan werden, für behinderte Mitbürger, was nutzt es dieser Personengruppe, wenn im Bundesbaugesetz vorgegeben ist, dass alle öffentlichen Gebäude uneingeschränkt auch für behinderte Personen zugänglich sein müssen und dieses auch ein spezielles Gleichstellungsgesetz in allen Bereichen des Lebens fordert, wenn es von unserer Obrigkeit nicht selbst durchgezogen wird und dabei immer auf das Haushaltsdefizit hingewiesen wird, leider.

    Leider spielt hier auch eine gewisse Aroganz bzw. Ignoranz von uns allen eine große Rolle. Hier müsste mehr getan werden und wenn es nur im Kleinen ist.

    Denn, dass wir nicht behindert sind in irgend einer Form, dazu haben wir persönlich nicht das geringste beigetragen und es ist auch keine besondere Auszeichnung.

    Dieses Privileg nicht Behindert zu sein, kann jedem von uns schon bald entzogen werden und das sollte sich jeder vor Augen halten.
    Dieser Zustand des Nichtbehindertseins, kann sich auch ohne unser persönliches Zutun ändern, vielleicht schon Morgen und dann wären wir auch froh, wenn wir dann vielleicht im Rollstuhl sitzend einen schölnen Angelplatz vorfinden würden, an dem es sich lohnt die Angel auszuwerfen.

    Also immer schön daran denken, wenn ihr einen Behinderten am Gewässer trefft, oder über dieses Thema redet.


    Gvh
    Rainer

    der gerade Heute auf seinem Messestand, in Essen mit drei Rollifahrern über genau diese Problematik gesprochen hat.


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel

  • Hallo Flunder
    Sorry , aber hast Du mal den geschriebenen Text durchgelesen ?
    Frage von mir : Bist Du "Angelgeil" ?
    Wenn Ja , was ich auch von den meisten Foren-Mitgliedern annehme ,gib mal bitte eine Antwort auf diese Frage .
    Nur mal als Fallbeispiel was ja nie eintrifft oder so eintreffen sollte .
    Wünsch ich jedenfalls keinem !
    1974 , 27 Jahre , Autounfall , Rollstuhl - Nie mehr aufstehen und laufen können .
    Ja nur mal angenommen !

    .
    Mit dem Auto fahre ich seit 1975, auch ohne Begleitperson , und schrei auch nicht an jeder Ampel vor Freude auf wenns wieder Grün wird !
    100 Gramm Blei kann ich auch 60-80 m weit werfen und kein Pfleger macht mir den Wurm an den Haken !
    Es fehlen eben nur die geeigneten Plätze wo ich auch werfen kann .
    Bekomm einen "Dicken Hals" wenn die Stadt Duisburg den Joggingweg an der Regattabahn beleuchtet so das die Jogger auch Abends laufen können doch nicht einen Zugang für Mütter mit Kinderwagen oder deren Kinder mit Fahrrädchen geschweige denn für Behinderte zum Wasser mit einplant .
    Bin mal gespannt was die Stadtplaner , die gerade eben 350000 € von der EG bekommen haben für die Seeenplatte, als Barrierefrei gebaut haben .
    Selbst wenn ein Ufer zugänglich ist . Schleppst Du deinen Angelkram auch mit dem Rollstuhl ans Wasser ? Wege die geeignet wären darf auch ich nicht befahren wenn nicht für den gesamten Verkehr freigegeben !

    Jemand schrieb "was das kostet wenn Alles so eingerichtet würde"
    Zwei Pfähle ins Ufer gekloppt . Quer ein Brett und Erde aufgefüllt und eine Planke davor das man nicht ins Wasser rollt wenn ein Exoss zieht .
    Einssiebzig kennt die Sechs-Seeenplatte in Duisburg und die Chance dort zu angeln . es ist be..... ! Angelt mal vom Bürotuhl auf Rollen ohne aufstehen zu dürfen .
    Fazit : Fünfzig Jahre , Hüftleiden nix mehr mit Angeln .
    Auch wenns so aussieht , wollte absolut nicht auf die Tränendrüsen drücken .
    Duisburg -Alsum - konnte da mit dem Auto ans Wasser ,je nach Wasserstand ,des Rhein angeln .
    Zigeuner ,Sinti usw. lassen sich da nieder und die Stadt baut gegen Sintis eine Schranke . Nix mehr mit Angeln .
    Ist mir auch reichlich schnuppe wenn es Angelmöglichkeiten im Sauerland geben sollte oder im schönen Niedersachen ,Hamburg usw.
    Bin hier in DU und Umgebung .
    Danke für die Aufmerksamkeit . Nur mal FÜNF Minuten nachdenken warum es wohl so wenige Rollstuhlfahrer gibt die angeln gehen .
    Haben wohl alle keinen Pfleger dabei .
    Mit freundlichen Grüssen , Rotbarsch .
    Sollte sich jemand auf den Schlips getreten fühlen , zeih ihn einfach heraus .

    . . .lächeln , Euer Motzki

    2 Mal editiert, zuletzt von Rotbarsch (6. März 2012 um 16:22)

  • Hallo Rainer
    Danke für deinen Artikel zum Thema .
    Niederland ,kurz Holland, War was das Angeln für Behinderte betrift ein Vorzeigeland .
    WAR . Ich denke bis sich Nichtangler-Politiker eingeschaltet hatten .
    Die Vereine , bin seit 1968 in wechselnden Vereinen unnuterbrochen Mitglied ,haben die Behindertenangelstege ersatzlos vergammeln lassen .
    Auf meine frage wurde mir die Verodnung Nr. XY genannt die von der Poliitiik erlassen wurde .
    Stellt ein Verein einen Angelsteg für Behinderte auf muss auch eine Behindertentoilette vorhanden sein .
    Welcher Verein kann sich das erlauben und welcher Behinderte Angler verlangt so einen Schwachsinn ?
    Eine Frage die an das VVV Middelburg ( Fremden-Verkehrs-Verein in D ) nach einem Angelsteh für Behinderte von mir gestellt wurde ,obwohl ich doch vieles dort kenne , brachte die Antwort "das es selbstverständlich eine Möglichkeit gibt das Rolstuhlfahrer angeln können und zwar in Tholen ".
    Schaut mal Goggle Earth Middelburg - Stavenisse/Tholen und alles ist klar .
    Behinderungen werden selbst heute in Deutschland noch ,wie Du schreibst , unter einen Teppich gekehrt .und da sollten diese auch wohl besser , aus Kostengründen , bleiben .
    Noch einmal vielen Dank , Rotbarsch

    • Offizieller Beitrag

    Rotbarsch,

    ohne mich jetzt mit dir "streiten" zu wollen,
    irgendwas hast du falsch verstanden.
    Wollte nur mal darauf aufmerksam machen,
    welchen Hindernissen ein Behinderter heut-
    zutage ausgesetzt ist.

    Zitat

    Es fehlen eben nur die geeigneten Plätze wo ich auch werfen kann

    Eben,das ist es ja!Die FoPu-Eigner und auch die Behörden
    scheuen es doch aus Kostengründen solche Plätze anzulegen.

    Ich "angelgeil"? Eigentlich nicht.Kann wochenlang ohne
    Angeln auskommen.

    Es ist bedauerlich,das du so einen schweren Schicksalsschlag
    "verdauen" mußtest.

    Mit Petri Heil
    Flunder

  • Hallo Rotbarsch,
    schön dass wieder einer aus Duisburg dabei ist!
    Deinen Koffer würden wir (ich spreche einfach auch mal für 1,70) gerne schleppen bzw. ziehen. Max, ich hoffe du nimmst mir das nich übel, ansonsten kann ich auch für dich die Sachen mal schleppen, hast ja eh immer nur das richtige dabei (2 Ruten, einen Koffer, Erdnussdose, Sitz).
    mfg,
    Pannenbäcker

    Glücklich leben und naturgemäß leben ist eins

    (Seneca)

  • Hallo Meerfo46
    46 Dein Jahrgang ?
    Hab zig verschiedene Möglichkeiten im WWW probiert .
    Schreib mal bei Goggle ; Behindertenangelplätze in NRW .
    Was ja an sich schon Quatsch ist den wer geht mal eben ,bei vernünftigen Wetter , zwei - dreimal die Woche FÜNFZIG Km zum angeln ?
    Wirst mit Reklame zu gemüllt und einige Herrschaften wollten sich in Informationsbeiträgen nur profilieren .
    MfG. , Rotbarsch