"Hechtfibel" - Tipps für die neue Saison

  • BAUSTELLE


    Hallo Raubfischangler!


    Hier entsteht, und ist ja schon entstanden, eine kleine, aber feine Zusammenstellung von Tipps und Tricks, die den Usern unseres Forums zu Beginn der Hechtsaison 2010 am Herzen lagen. Gestartet Mitte April, ist schon so mancher guter Rat gepostet worden.


    Und auch wenn die Saison nun angelaufen ist - das Thema bleibt offen, für weitere Beiträge aus der Exox-Ecke. Von daher bleibt es zunächst bei der "Baustelle", und auch bei der unsortierten Zusammenstellung.


    In Klammern () habe ich den jeweiligen Autor daruntergesetzt, Abschnitte ohne Angabe sind jeweils von mir selbst (einssiebzig).


    Viel Spaß beim Stöbern - und nur Mut für weitere Beiträge - bitte im


    "Hechtsaison-Countdown" !!!


    1) Schnüre


    Die Rollen und Schnüre der letzten Saison sind, wenn nicht schon erledigt, zu überprüfen: Geknickte, verdrallte und vor allem auch angescheuerte Schnur ist abzuschneiden, möglichst großzügig. So vermeidet man Tragkraft- und damit Fischverlust. Sollte nicht mehr genug Schnur auf der Rolle verbleiben (Spulenrand, Wurfweite) muss neu bespult werden. Im Zweifelsfall sollte man die Investition für eine neue Schnur nicht scheuen.


    2) Drillinge und Sprengringe (Kunstköder)


    Haken unbedingt auf ihre Schärfe hin überprüfen, Sprengringe auf ihre Haltbarkeit. Qualitätshaken kann man nachschärfen. Korrodierte Teile sollte man ersetzen, sichtbar verrostete auf jeden Fall! Haken und Sprengringe bietet der Fachhandel in reichlicher Menge, so kann man manchen älteren Wobbler oder Blinker wieder "updaten". Verrostete und/oder gesprungene Billigköder gehören besser auf den Müll.


    3) Im Flachen!


    Nach der Laichzeit stehen die hungrigen Hechte noch im flachen Wasser.
    Ergo: Eher flach als tief fischen.
    Überhängende Bäume, Krautfelder (falls schon bestehend), oder aber auch Hindernisse im Wasser sind ein prima "Hot-Spot".


    (Petrijünger91)


    4) Ködergröße


    Nach der Laichzeit eher kleinere Ködergrößen bevorzugen, da nun die Hauptnahrung des Esox' aus den kleinen Brutfischen besteht.
    Im Herbst dagegen sollte man größere Köder anbieten, weil die Hechte sich ihren Winterspeck anfressen wollen.


    (joejayjack)


    5) Köderfische beschaffen


    Ein Blick in den Gefrierschrank: Ist der Herbst/Wintervorrat aufgebraucht, so wie bei mir ;) ?


    Dann auf zum Stippen! Konservierte Köfis aus dem Glas sind nur für faule Säcke! :-)) An warmen Apriltagen (und Abenden) kann die Ausbeute an Plötzen und Lauben schon sehr ergiebig sein. Nach meiner Erfahrung sind kleine Rotaugen Anfang Mai der No.-1-Köder.


    6) Handlandung üben!


    Früh in der Saison ist die "Gefahr", zu kleine oder sogar untermaßige Hechte einzufangen, besonders groß. Immer wieder kann man sogenannte "Grashechte" zwischen 20-40 cm, oder noch kleinere "Schniepel" an den Haken bekommen: Weil sie rauben, wie die großen!


    Zurück ins Wasser sollen sie alle, und bitteschön noch weiter wachsen...


    Jetzt der Tipp:


    Jeder noch so kleine Hecht ist anatomisch voll ausgebildet (im Sinne von "entwickelt"), und kann daher, wenn auch vorsichtig, wie seine größeren Artgenossen behandelt werden:


    Die schonendste Landung ist die Handlandung...


    ...wenn man dem Hecht nicht in die Kiemen, sondern hinter die Kiemendeckel mit zwei, drei oder noch mehr Fingern greift.


    Der Fang kleiner Hechte kann zur Schulung für größere Aufgaben dienen, zumal sich der Drill in der Regel unproblematisch gestaltet und auch das Gebiss der "Schniepel" keinen großen Schaden (beim Menschen) verursachen kann. Ab 45 - 50 cm ist aber schon Vorsicht angezeigt.


    Klein-Hechte sollte man generell mit der Hand landen, um dann, mit entsprechender Übung, auch großen Exemplaren mit Respekt und Geschick begegnen zu können!


    7) Tipp für Hänger:


    Angelt mit einer dickeren Schnur, damit die Schnur nicht sofort reißt.


    Denn früher hat ich öfters Hänger als jetzt, ich angele mittlerweile mit einer dickeren Schnur - 0.30mm von Dam Damyl - und habe jetzt weniger Probleme mit den Ästen, die zieh ich meistens jetzt raus :-D.
    Mit Wobblern hatte ich noch nie Hänger, meistens Gummifische mit einem Drilling unten.
    Probleme machen mehr Steinbrocken, denn dann ist meistens "Time to say Good Bye".


    (Tolga210)


    8) Augen auf!


    Im Jahre des Herrn 2010 hatten wir einen langen Winter, die ganze Natur ist buchstäblich spät dran!


    Das gilt auch für unsere Hechte, die sich reichlich spät zur Hochzeit begeben haben. Selbst jetzt, Mitte April ist durch, sichtet man sie im flachsten Wasser.
    In zwei Wochen, wenn die Schonzeit endet, werden sie nicht sehr viel weiter gezogen sein.


    Also: Auch mit den Augen angeln!


    Hat man den oder sogar die Hechte "auf dem Schirm", dann platziert der Ansitzangler seinen Köderfisch möglichst sanft und geräuscharm in die Nähe der Räuber, zumindest aber in die vermutete Bahn, die der Esox als nächstes einschlagen wird.


    Der Spinnangler überwirft den gesichteten Hecht sehr großzügig - und führt den Kunstköder dann zielgerichtet, aber bloß nicht zu schnell, an der ersehnten Beute vorbei.
    Im flachen Wasser dürften schwimmende Wobbler die erste Wahl sein.


    9) Nachläufer


    Bei Nachläufern:
    Am besten immer wieder die gleiche Stelle abfischen, denn Hechte sind standorttreu und wechseln nicht oft den Standort.


    Ich und JoeJayJack hatten 3-4 mal an der gleichen Stelle einen Nachläufer..., leider war es schon zu spät und wir mussten gehen, es war wirklich ein schönes Exemplar geschätzte 75-85cm?!


    (Tolga210)


    10) Probieren geht über Studieren! ;) ;) ;)


    Das Schöne am Hechtangeln ist ja: Im Grunde lernt man nie aus.


    So sind generelle Aussagen, welcher Köder in welcher Größe an welchem Ort und zu welcher Zeit der beste ist, schwierig bis unmöglich.


    Die "todsicheren" Tipps der Experten in den Hochglanzheften sind sicherlich richtig, aber diese Herren sind Profis, leben vom Angeln, und haben unendlich mehr Zeit, Gewässer nicht nur zu erkunden, sondern gar zu studieren. Und sie haben 1000mal mehr Versuche, mit Kunstködern z.B., als der Hobby-Angler.


    Sicher gibt es aber auch Regelmäßigkeiten und Vorlieben der Raubfische!
    Die gilt es herauszufinden - und das macht die Sache spannend. Auswerfen und Fangen - dann hätte es doch keinen Reiz mehr - oder?


    Wenn man sich (noch) gar nicht auskennt, muss man halt mit einer Palette verschiedener Köder anrücken. Und ruhig mal tageweise zwischen Kunst- und Naturködern wechseln. Nicht zu vergessen: Auch mal gänzlich neue Köder probieren. Mit dieser, ich nenne sie "flexible Beharrlichkeit" kommt auch über kurz oder lang zum Ziel!


    11) Die Tageszeit


    Die Dämmerung nutzen.. ob morgens oder Abends.
    Die Mittagssonne ist nicht unbedingt die beste Tageszeit für Meister Esox.
    Wecker stellen, Raus aus den Federn und ne Tasse Kaffee mehr reinkippen.
    Wer die Sonne am Wasser aufgehen sieht, hat nicht nur ein herrliches Erlebnis, sondern auch große Chancen auf den Hecht, den er trifft ihn in seiner Raub- und Fresszeit an!
    Abends das gleiche.. ruhig bis in die Dämmerung und Dunkelheit die Kunstköder ziehen, Hechte sehen nicht nur die Signalfarben, sondern spüren auch die Vibrationen und Schwimmbewegungen der Wobbler, Blinker, Spinner..


    (Schischi)


    12) Der Anhieb


    Der Hecht schluckt seine Beute oft / meist nicht sofort, nachdem er zugebissen hat. Oft dreht und wendet er den Köderfisch und sucht sich einen geeigneten Unterstand zum fressen. Der Hecht schluckt seine Beute immer mit dem Kopf voran, dies sollte bei der Köderfischmontage beachtet werden.


    Den Anhieb also nicht sofort setzen, sondern ein wenig warten und dem Hecht Zeit geben, den Köder richtig zu fassen.


    (Schischi)


    13) Der Hechtsprung


    Während des Drills kann es durchaus passieren, dass der Hecht seinen berühmten Hechtsprung präsentiert(meistens in der nähe des Ufers)...Mit seinem Sprung möchte er sich noch einmal befreien, hier muss man ganz vorsichtig sein, um die Spannung der Schnur nicht zu verlieren, am besten geht man mit der Rute mit und hält die Rute ein wenig flacher...


    (Tolga210)


    14) Das Gewässer lesen lernen!


    Viele Angler in der heutigen Zeit werfen ihren Köder blind irgendwo hin. Viel effektiver ist es jedoch, gezielt Stellen zu befischen, die einem auch produktiv erscheinen. Sieht man z.B. einen Haubentaucher oder ein Blässhuhn auf Tauchkurs, kann man davon ausgehen, dass dort Kleinfische stehen - und wo Kleinfisch ist, ist auch der Hecht nicht weit!
    Auch wenn man Kleinfische an der Oberfläche erkennt oder sogar einen Schwarm Rotaugen lohnt es sich dort mal zu angeln.


    (Petrijünger91)


    Fortsetzung folgt...hoffentlich