• Wir hatten das schon mal, ich weiß. Aber neue Saison, neue Frage ;) :

    Bereits letztes Jahr und auch jetzt habe ich mir einige Meter transparenten Hardmonos zugelegt. Bisher habe ich, zugegeben, damit immer nur Vorfächer für das Zander- und Barschangeln geknüpft...

    Nun ja, auf den Packungen wird ja die "Unzerstörbarkeit" dieses Materials groß angepriesen, und da es flexibel, unsichtbar und bissfest sein soll, halten die Hersteller diese Variante für besser als die hergebrachten Stahlvorfächer...

    Mmh...

    Würdet Ihr mit Hardmono auch auf Hecht gehen?
    Oder tut Ihr es?
    Positive oder negative Erfahrungen?

    Tendenz meinerseits: Lieber nicht. Aber schreibt mal!

    MAX

  • Hi Max,

    ich habe im letzten Jahr 10 Vorfächer fertig eknüpft für Hechtangelei gekauft - kurz und knapp: Ich mags nicht
    Sie sind nicht so flexibel wie man meint, ich bin dann eher auf weichere Stahlvorfächer zurück gegangen...
    Meiner Meinung nach sind die Monos sogar starrer, unbeweglicher und führen den Köder unnatürlicher.
    Vielleicht gibt es da Herstellerspezifische Unterscheide...

    andere Erfahrungen?

    Gruß
    Ralf

    Fange nie an aufzuhören, und höre nie auf anzufangen!

  • Hallo,

    ich bleibe beim Stahl !

    Und das aus 2 Gründen....

    Zum einen Vertraue ich dem Hardmono bezüglich seine Abriebfestigkeit irgendwie doch nicht so sehr.

    Und zum anderen ist auf vielen Erlaubnisscheinen ausdrücklich vom Stahlvorfach die Rede und jenachdem wer da gerade kontrolliert bringt das nur eine Menge Ärger aber kaum Mehrwert mit sich diese Grenze auszuloten.

    Mfg


    Daniel

  • Zitat

    Original von Danielsu83
    Und zum anderen ist auf vielen Erlaubnisscheinen ausdrücklich vom Stahlvorfach die Rede...
    Daniel

    Ja natürlich - an den rechtlichen Aspekt hatte ich zunächst gar nicht gedacht - aber Recht hast Du! Der "Erlaubnisgeber" kann sehr wohl auf Stahl bestehen - und jedwedes Ersatzmaterial ablehnen. Dann keine Chance für Hardmono.

    Zur Abriebfestigkeit: "Es" kann doch schon einiges ab. Ich bin ja drauf gekommen, weil ich in den Kanälen NRW fische. Die dortigen Steinpackungen und Muschelgründe sind der Tod für geflochtene Schnüre. Hardmono ist zwar auch nicht billig, aber vorzeitig Geflochtene zu ersetzen (im Zweifel ganze Spule) kommt dann doch ungleich teurer.

    Erfahrungen mit wirklichen Hechtbissen würden mich trotzdem mal interessieren.

    MAX

  • Ob Hardmono oder Mono. Monofil bleibt für mich Monofil und eine Monoschnur hält einem "scharfen" Hechtbiss niemals stand!
    Da geht doch nichts über anständigen Stahl, außerdem habe ich noch nie erlebt, dass ein Stahlvorfach einen Fisch vergrämt hat, im Gegenteil: die Köderführung ist mit Stahl viel einfacher und natürlicher, wie schon gesagt.

    Ist der erste Fisch ein Barsch, ist der ganze tag am Ar**h!

  • Moin Max
    Ich hab Hardmono,mehr durch Zufall,letztes Jahr zum anangeln auf Hecht getestet.Hab auch mehrere Hechte damit gefangen,allerdings nur größen bis 80cm.Der Zufall entstand dadurch das ich beim Tackle Dealer stand und er keine Spinnstangen für Jerks hatte.Ein Kollege ist dann zu seinem Auto gegangen und hat mir ein Vorfach zum Jerken hergestellt.Stimmt schon das Hardmono wesentlich steifer ist als vernünftige Stahlvorfächer,und abriebfester als Geflochtene allemal.Wenn ich aber auf große Hechte schleppe vertrau ich doch lieber Stahl.Und wie Ralf schon geschrieben hat,zum Spinnern und Wobbeln ist Hardmono viel zu steif.Ergo,zum Zanderangeln im N.O.Kanal werd ich weiterhin Hardmono in dünneren stärken nutzen,zum Hechtangeln lieber Stahl.
    Gruß und Petri Heil aus Kiel Oli :angler:

    Leidenschaftlicher Raubfischangler

  • moin zusammen,

    definitiv würde ich jedem empfehlen, auf Hecht, allein der Vorsicht halber, nur mit einem Stahlvorfach zu angeln. Auch der Achtung der gesetzlichen Vorschriften gegenüber, egal, ob Stahlvorfach vorgeschrieben oder nicht. Letztendlich tut es keinem Geschöpf gut, eventuell mit einem Drilling im Maul durch das Wasser zu schwimmen.
    Andereits habe ich schon etliche Hechte in der Größenordnung um 50 bis 70 cm am Haken gehabt, die sich auf einen auf Grund gelegten Wurm gestürzt haben. Da hatte ich kein Stahlvorfach dran, weil ich eigentlich keinen Hecht angeln wollte. Sogar ein 22ger Vorfach mit monofiler Schnur ist mir bislang von keinem dieser Hechte durchgebissen worden. Liegt eventuell auch daran, wie der Hecht gebissen hat und/oder am durchgeführten Drill.

    Ich benutze kein Hartmono, weil es mir nicht wesentlich besser erscheint, als eine etwas stärkere Schnur zu benutzen und ich persönlich das Hartmonovorfach auch nicht für flexibel genug halte.

    Aber da hat eben jeder seinen eigenen Standpunkt bzw. ein eigenes Gefühl.

  • Ich habe mit Hardmono übrigens auch einen hecht landen können, keine Frage, ich habe jedoch festgestellt, dass das material aufgerauht war. Dies muss nicht unbedingt vom Esox gewesen sein, vllt auch durch das SChleppen, Grundkontakt.. Materialeinbusßen sind bei hardmono aber sicher häufiger als bei Stahl...

    Gesetzliche Regelungen.. ich habe meinen Dealer beim Kauf auch genau das gefragt, er sagt das wäre ein vollwertiger Ersatz.. hm, keine Ahnugn ob man das glauben kann und wer weiß wie die Fischereiaufsicht das sieht...
    Vielleicht eine Frage am Rande: Wie sieht es mit Kevelar aus? Nutzt das jemand anstelle von Stahl oder darf ich das garnicht als Ersatz verwenden?

    Ralf

    Fange nie an aufzuhören, und höre nie auf anzufangen!

  • Hallo Schischi,

    Kevlar ist auch eine geflochtene Schnur, nur eben aus einer sehr stabielen Faser. Sehr gut beim Karpfenangeln, grau-grün gut getarnt und weich, wenn sonst Muscheln und Krebse den Köder mit samt dem Haken abschneiden. Besonders auch für Zander und die sehr starken Ausführungen für Wels geeignet.

    Gruß Haui

  • Tach haui, jop..., aber gilt Kavelar als Erstaz für Stahl? Soll ja auch "durchbeißfest" sein... und hier und da als Hechtvorfach zum Einsatz kommen.
    Oder begebe ich mich da rechtlich auf das gleiche Eis wie mit hardmono?

    Fange nie an aufzuhören, und höre nie auf anzufangen!

  • also ich verwende Stahlvorfach und werde auch dabei bleiben. ich meine wozu auch? nur weil Kavelar oder Hardmono besser klingt? :D

    es gibt da doch so einen bekannten Spruch :
    Never chance a running System

    auch wenn sich dieser Spruch nicht direkt auf das Angeln bezieht, findet man doch etwas Wahres daran, oder? ;)

    ich machte mir meine Vorfächer i.d.R selbst, ist kosten Günstig und ich kann die Länge Individuell selbst bestimmen, das einzige was ich dafür brauche bekomme ich im Zubehör Stahlvorfach 25m Rolle (5.99 €), Doppelkammer Hülsen (25stck 2.49 EUR) fertig bei einer Vorfachlänge von ca 70cm mache ich mi daraus ca 35 Vorfächer da komme ich auf ein Stck Preis von ca 0,24 € pro Vorfach und damit kann ich gut leben :)

    mfg
    Stefan

  • Moin Bande,

    Also ich persönlich habe Hardmono selber noch nicht gefischt, und werde es auch nicht.

    Wenn man sich Hardmono anschaut, dann kann ich gegenüber Stahl keinen signifikanten Vorteil erkennen.
    Wer weich anbieten will ist mit 7x7 Stahl sicher besser bedient. Beim Spinnfischen benutze ich mitunter Spinnstangen oder steif ummanteltes Stahl, einfach um Tüdel zu vermeiden.
    Knotenfestigkeit ist sicher bei Hardmono schlechter als bei Stahl, geknüpft oder gequetscht.

    Desweiteren rät einschlägige Presse wie Fachzeitschriften etc. dringend vom Gebrauch von Hardmono ab.
    Den einzigen wirklichen Vorteil von Hardmono im Vergleich zu Stahl sehe ich vielleicht darin, dass Hardmono die Elektrorezeptoren einzelner Raubfische nicht beeinflußt. Aber in wie weit das Hechte tatsächlich abschreckt, kann ich nicht beurteilen.

    Ich weiss nur, dass ich einen Traumhecht sicher nicht deshalb verlieren will, weil ich Hardmono testen muss ;o)))

    Was die Physik angeht..... Mono ist und bleibt Mono, egal welchen Durchmessers, und wer sich vorstellt, wie kräftig Hechte beim Sprung mit dem Kopf schütteln, und sich dann Mono zwischen den Beisserchen vorstellt....... und pfing........ ne muss ich nicht haben.

    Sicher habe ich auch schon Esoxe an Monifiler Schnur gelandet, und mit einem Kollegen diskuttiert, der "dickes" Mono für ausreichend hielt..... ich habe ihm dann nur gesagt.... Herbääääd, du denkst noch an mich....... 2 Wochen später, Harry ich hab an dich gedacht, gut 70er Hecht adeeee, wegen Experimenten..... Tja Shit happens ;o)

    So denn, muss jeder für sich entscheiden, aber ich hab keinen Platz dafür inner Kiste ;o))

    Greetz da Harry

  • nach Harry`s Beitrag erlaube ich mir einen weiteren Kommentar:

    Grundsätzlich:
    Wir diskutieren hier über ein Material mit Namen "hardmono" ohne den Gesamtzusammenhang zu berücksichtigen; also doch recht einseitig.

    Wer sicher gehen will, wird immer ein Stahlvorfach benutzen. Nur:

    Leider knüpfen viele Angelreunde ihre Fangerfolge bzw. Fangaussichten immer wieder an nicht passende Gerätezusammenstellungen. Zum Teil wirklich wesentliche Voraussetzungen werden jedoch nicht beachtet.

    Diese Voraussetzungen wechseln mit dem am Angeltag vorliegenden Gegebenheiten.
    Von daher ist es schon naiv eine Hardmonoschnur als günstigere Alternative für Stahl heranzuziehen.
    Dies deshalb, weil sich die Einsatzbereiche- und Bedingungen unterscheiden.
    Wie Harry schon schrieb, ist Hardmono durch verschiedene "Tests" mit seiner erhöhten Abriebfestigkeit durch entsprechende Fachzeitschriften auf dem Markt etabliert worden. Diese "Tests" bringen immer wieder zum Ausdruck, dass ein Hardmono dick genug sein muß, um dem Hechtgebiss zu widerstehen.
    Wie Harry auch recht schön beschrieben hat, erklären viele Angler, dass dickes Monofil genauso gut und sicher wie Stahl ist.
    Sicher besteht die Möglichkeit, dass die dicke Monoschnur den Zähnen des Hechtes beser standhalten kann. Die Betonung liegt jedoch auf "kann". Es bleibt da immer ein Abriß-oderbiß-Risiko, welches bei Stahl nicht besteht.
    Zu berücksichtigen ist beim Einsatz von dicker Monoschnur auch, das es weitere Nachteile gegenüber dem Stahl gibt:
    -höhere Steifigkeit,
    - Behinderung des Köderspieles ( umso kleiner der Köder, desto stärker wird die Fängigkeit eingeschränkt )

    Ein guter Stahl ist flexibler und sicherer als ein Hardmono, Kevlar oder plastikummantelter Stahl.
    Dennoch wirft auch ein Stahlvorfach immer wieder ein Problem auf:
    die Sichtbarkeit des Stahlvorfaches, die immer wieder für den Mißerfolg hergenommen wird. Es ist ein "Kopfproblem".
    Es ist also empfehlenswert in jeder Situation darüber nachzudenken, was wirklich wesentlich ist. So zum Beispiel das konzentrierte Angeln wie auch die Köderpräsentation. Also: Welche Materialeigenschaften sind für die konkrete Angelsituation wirklich interessant.
    Benutzt man also ein Hardmono, welches zwar durchsichtig und relativ bissfest, jedoch für den Fisch sichtbar ist, verzichtet man automatisch auf eine sichere Bissfestigkeit.

    Wie verhält es sich mit der Geschmeidigkeit und Dicke des Vorfaches:
    Der Fangerfolg ist von der Kombination der bestmöglichen Köderbewegung sowie seiner Präsentation abhängig. In verschiedenen Situationen benötigt der Angler auch unterschiedliche Vorfächer. So wird manchmal ein festeres Vorfach oder sogar eine Spinnstange erforderlich sein. Dies unter anderem auch , um das Angeln mit großen Shads oder Jerk-Baits möglich zu machen. Dabei ist die Gefahr der Verwicklung immer groß. Von daher sollte das Material auch steifer sein.
    Kleine Köder mit großem Spiel erfordern hingegen dünneres und geschmeidiges Vorfachmaterial. Wer kombiniert schon einen kleinen Wobbler mit einem dicken Hardmono ? Auch Kevlar ist keine Alternative. Kevlar ist geschmeidiger als Hardmono, jedoch hält es auch dem Biß eines Hechtzahnes nicht stand und ist zudem auch extrem dick. Kevlar hat auch die Eigenschaft durch Wasseraufnahme aufzuquellen und so das Spiel eines wackelnden Kunstköders zu behindern.

    So kommt es also in den verschiedenen Situationen immer auf die Auswahl der Köder und des dazugehörigen Vorfaches an. Das ist aus meiner Sicht entscheidend.
    Angel ich mit einem Monovorfach , welches dann immer so um das 3fache dicker ist , muß ich z.B. bei einem Jig mit Blei den starken Auftrieb in der Strömung ausgleichen, was sich wiederum schlecht auf den Fangerfolg auswirkt.
    Benutze ich einen schweren Jerk-Bait oder Großshad, ist ein dünnes Stahlvorfach die falsche Wahl. Die Folge wird sein, dass sich die Montage ständig verdreht. Hinzu kommt, dass die Lasten beim Wurf und der ruckartigen Köderführung zu groß sind und der Stahl schnell ermüdet. Die Gefahr des Abrisses des Köders ist also auch groß. Das Material ist dann nicht schuld, sondern ich habe eine falsche Auswahl getroffen.

    Wenn dann noch ein Köder am Vorfach falsch montiert wird, wie durch eckige Karabiner, überdimensionierte Wirbel oder gar direkte dicke Knoten am Köder, beinflusse ich das Köderspiel negativ und somit auch den Fangerfolg. Die Lösung ist ein Sprengring am Köder mit entsprechend passendem Knoten oder Duolock.
    Köder welche eine große Eigenmasse besitzen würde ich mit einer Spinnstange verbinden.

    Nun könnte man das Thema weiter fortsetzen. Die Schnur spielt natürlich eine entscheidende Rolle. Angel ich auf kurzer oder langer Distanz etc. pp.Über Anhieb, Spannungen und Bisse könnte man weiter diskutieren.

    Aber dann würde mein ohnehin schon recht langer Beitrag ausarten.

    Was ich eigentlich, um es kurz zu sagen, zum Ausdruck bringen wollte ist:
    Jede Schnur, jedes Vorfach hat bei richtig eingeschätzter Situation Berechtigung. Es kommt auf die richtige Auswahl in der entsprechenden Situation an.

  • Moin Osmar
    Besser hät es keiner beschreiben können.Danke,auch im Namen 100er Jungangler die mit diesem Bericht auch was anfangen könne.
    Gruß und Petri Heil aus Kiel Oli :angler:

    Leidenschaftlicher Raubfischangler

  • Auf jeden Fall war die Diskussion doch sehr erhellend und informativ!
    Danke, bis hierhin...

    Ich hatte auch nicht wirklich vor, mit Hardmono auf Hecht zu gehen - jetzt erst recht nicht! In den Schifffahrtskanälen, wie ich schrieb, leistet es gute Dienste, und so werde ich es auch halten. Hechte gibt´s in diesen Gewässern nicht.

    MAX