3, 2, 1 auf die Plätze fertig los.
Zur Idee
Schon vor langer Zeit wurde zur späten Stunde im Chat von den Stammchatern der Wunsch geäußert, einmal ein Forentreff im größeren Still zu organisieren. Es sollte hauptsächlich für die Forenmitglieder im südwestdeutschen Raum ansprechend sein, sowohl was die Teilnehmer, die Zielfische und auch was das Gewässer betrifft.
Die Planung:
Daniel Su erklärte sich dann spontan bereit sich an seinem Vereinsgewässer umzuhören, ob dort so etwas umzusetzen wäre. Schon wenige Tage später konnte man es dann im Forum lesen. Dem Forentreffen stand somit nichts im Wege.
Die Teilnehmerzahl, oder besser gesagt die Anzahl derjenigen die an dem Forentreff teilnehmen wollten um sich einmal persönlich kennen zu lernen und um gemeinsam zu angeln schnellte in die Höhe. Es wurden Termine festgelegt, auf Wunsch einzelner Teilnehmer die Termine dann wieder umgelegt, Daniel regelte alles an seinem Vereinsgewässer, sprach dort Termine ab um sie anschließend dann doch wieder zu verlegen. Kurz gesagt, es lief eigentlich alles Bestens. Der endgültige Termin stand, es wurde das Wochenende vom 11. bis zum 13. 6. 2010 zum Treffen ausgeguckt. Forenurgesteine sowie Neulinge meldeten sich zahlreich zu Wort und bekundeten ihr Interesse am Treffen, einige spontan, euphorisch, andere zurückhaltend und überlegend.
Die Probleme davor:
Wie leider immer wieder bei solchen Treffen zu beobachten, konnte der eine oder andere dann letztlich doch leider nicht teilnehmen. Zum Teil begründet und einleuchtend, zum Teil, zu mindestens für mich nicht so richtig nachzuvollziehen, (aber es mag vielleicht auch daran liegen, dass ich gewohnt bin mit Terminen langfristig zu planen um dann auch mit Weitblick pflegemeine Termine einzuhalten, egal wie wichtig oder unwichtig die in dem Moment sind) wurden zwischenzeitlich die Anmeldungen annulliert, weil dann überraschend etwas anderes von der Priorität her wohl wichtigeres, den Terminplan umwarf.
Kritische Anmerkung von mir dazu
Warum, so frage ich mich, vereinbart man eigentlich Termine wenn man diese dann doch über den Haufen wirft. Ist es weil die Wichtigkeit eines lange geplanten Forentreffens hinter vielen anderen Dingen anstehen muss, die mittel.-, oder kurzfristig dazwischen kommen? Warum sagt man dann nicht gleich: “ Schöne Idee, aber ich kann leider nicht teilnehmen, weil ich andere Dinge bevorzuge, die vielleicht auch erst in Monaten meine Planung über den Haufen werfen werden und für mich wichtiger sind?“
Warum lässt man seine Teilnahme nicht offen und kommt dann ungezwungen dazu, wenn es der Terminplan dann doch zulässt? Auf jeden Fall hätte dann der Organisator vor Ort, in diesem Fall der Daniel, sich nicht so viel Gedanken machen müssen und auch nicht so viel an Vorarbeit leisten müssen. Er hätte keine Termine abstimmen müssen, unzählige Mails versenden müssen und auch keine Tageskarten organisieren und vorlegen müssen. Kurz gesagt, er hätte einen Haufen Zeit einsparen können und auch der Frust wäre ihm erspart geblieben.
Die Ausführung:
[B]Das Forentreffen Südwest vom 11. bis 13.6.2010 in Langenfeld am Bärenloch.
Für mich stand schon lange im Vorfeld fest, das ich wohl wenn, dann nur am Samstag dazu stoßen werde, zum Forentreff.
Neugierig auf die Gesichter, welche hinter den Accounts im Forum stehen, machte ich mich auf den Weg nach Langenfeld. 192 Kilometer und 1 Stunde 35 Minuten zeigte mir mein Navi am Samstag an, als ich den Motor bei Nieselregen so gegen 8:00 Uhr startete und mich zum Treffen aufmachte.
Anreise mit Nieselregen
Dank der guten Vorabinformation von Daniel per PN und Mail, konnte ich mir den für mich am günstigsten gelegenen Angelladen aussuchen, wo ich die Tageskarte für das Gewässer, sowie noch einige Kleinigkeiten für meine Angelsammlung erstehen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war meine Erwartungshaltung zahlreiche neue User zu treffen schon auf dem Tiefpunkt angekommen. Nicht der anhaltende Regen war daran Schuld, sondern die Mitteilung, welche ich kurz vor meinem Eintreffen am Gewässer von Daniel übers Telefon erhielt, als er mir auf meine Frage wer schon alles da sein doch recht deprimiert mitteilte, dass nur zwei Mann die Nacht vor Ort verbracht hätten und aus dem Forentreffen so doch eher ein Privattreffen geworden wäre. Viele hätten wohl zum Teil recht kurzfristig abgesagt, oder sich gar nicht mehr gemeldet. Sch…ade.
Am Bärenloch angekommen öffnete mir Daniel, Chris und Gernot, ein Freund von Daniel das Tor zum Angelglück.
Danielsu83 (vorne) und Petrijünger91 öffneten mir die Tür und führten mich zum Angelplatz
Der Nieselregen unterbrach für einige Zeit seine Tätigkeit und ich konnte die Forenmitglieder Daniel (Danielsu83) und Chris (Petrijünger91) persönlich kennen lernen und begrüßen. Beide geleiteten mich zu den Angelplätzen, die Daniel für unser Treffen, soweit als möglich vorbereitet hatte, wir hatten fast eine ganze Seehälfte für uns, während sich am gegenüberliegenden Ufer, die Vereinskollegen von Daniel zu Hauf eingefunden hatten.
Angelplätze mit ausgelgten Ruten
Das Bärenloch ca. 300 m lang und bis zu 150 m breit ist sehr schön angelegt, umgeben von hohen Bäumen und viel Büschen, windgeschützt in einer tieferen Mulde gelegen. Alles in allem eine sehr schöne renaturierte Kiesgrube, mit einem großen, ausgedehnten Seerosenfeld an der einen Uferseite. Man kann nur erahnen, wie viel Arbeit der Verein in die Herrichtung des Gewässers gesteckt hat. Viele Stellen des Gewässers in Ufernähe sind mit dichten Krautbänken durchzogen.
Daniel hatte einen Platz für unser Hauptquartier gegenüber dem Seerosenfeld gewählt und dort sein Nachtlager aufgeschlagen. Links und rechts davon viele gut zu beangelnde Plätze frei für uns.
Unschwer zu erkennen Daniels Angelplatz
Das vor dem Angelplatz liegende Krautfeld hatten die Jungs bereits mit einem Drahtgitter bearbeitet, und darin einige Schneisen gelichtet. Ein riesiger Berg abgestorbenes Kraut zeugte von der Arbeit, welche die Jungs schon am Tag zuvor geleistet hatten.
Sauber vorgearbeitet, Willen versetzt Krautberge
Da am Abend vorher schon ausreichend Köderfische geangelt wurden, entschied ich mich spontan an einer Angel einen solchen auf Grund in einem krautfreien Bereich anzubieten. Noch während ich damit beschäftigt war meine Rute zu richten kam schon Daniel und überraschte mich mit einem gerade frisch gebackenen Pfannenkuchen, lecker gefüllt mit Nusscreme. So gestärkt konnte der Tag nur gut weiter gehen. Also ich ernenne hiermit Chris nachträglich zum Bärenlochkoch des Jahres. Nachdem ich feststellen konnte, das sich mein Köderfisch ständig im Kraut befand, montierte ich auf einen Posenmontage um und bot das Fischlein nun etwas einen m über dem Grund an, leider ohne Erfolg, wie ich noch erfahren musste.
Nach wie vor leichter Nieselregen der nach Aussage von Daniel aber gegen 12:00 Uhr aufhören sollte. Und wie recht er mit seiner Aussage lag war schon kurz vor zwölf zu sehen es klarte auf und mit der Sonne, kam dann auch Max(170), gefolgt von Detlev (Rheinangler) und seiner Frau.
Detlev erklärt Daniel und Gernot, wie dick er am liebsten seine Brote belegt bekommt
Als Träger seines doch recht zahlreichen Ausrüstungsgegenständen hatte Max kurzer Hand einen unbeteiligten Angelfreund gewinnen können, der ihm half sein ganzes Gerödel an den Angelplatz zu schaffen.
Ein freudige Begrüßung, mit dem Kennerblick einen Angelplatz zwischen Daniel und Chris ausgewählt und mit dem Aufbau seines Equipments begonnen, das ganze ging in Sekundenschnelle über die Bühne.
Man merkte Max wollte sein negatives Image mit den Nullfängen ändern.
Nun ja, ganz so schnell ging der Aufbau dann doch nicht. Unter Mithilfe von Rheinangler, der eigentlich „nur für ein paar Stunden“ zum Reden gekommen war, da er leider noch andere Termine hatte an diesem Tag, stand Maxens`s neues Zelt dann aber doch geraume Zeit später.
Nun begann der kleine 0 Fangmeister mit dem herrichten seiner Gerätschaften. Aber schon beim öffnen seiner Rutentasche musste er entsetzt feststellen, das zwei seiner Angelruten auf dem Weg zum Gewässer wohl Schaden genommen hatten. Jedenfalls waren an den zwei Ruten die Spitzenringe abgebrochen.
Komm Kleiner, ich helf Dir
Aber so etwas beeindruckt doch keinen ausgepufften Angler, kaltschnäuzig richtete Max zuerst seine neue Köderfischrute mit der für uns rätselhaften Doppelberingung (ich hoffe Chris hat diese im Foto festgehalten), welche sich später dann als festgesetzte Schieberinge entpuppte, her.
Doppelberingung(leider schlecht zu erkennen , ich hoffe auf bessere Bilder von Chris
Dass diese spezielle Doppelberingung uns alle einiges Kopfweh bereitete kann nur der verstehen, der die Rute näher betrachtete. Unsere Vermutung gingen von Fehlkonstruktion über Reserveringe zu abbiegen bis zu absoluter Quatsch und Fehlkauf. Und sorgten für einige ungläubige und verschmitzt lächelnde Gesichter
Max konzentriert bis in die Rutenspitze, kurz vor dem ersten Fisch
Kaum eingeworfen hatte er bereits eine kleine Rotfeder am Haken. Und so ging es weiter, ein Fisch nach dem andere wurde von Max auf die Schuppen gelegt, er wiederlegte somit alle Verfechter der Max Null Fangen Theorie. Während Daniel und Chris sich auf die Karpfenjagd festgelegt hatten, probierte ich zwischenzeitig mit Blinker, Spinner, Wobbler und Gummifischen einen der wohl zahlreich in dem Gewässer vorhanden Hechte auf die Schuppen zu legen, was aber leider nicht gelang.
Dass es zahlreiche Hecht in dem Gewässer gibt, bestätigte nicht nur die Aussage von Daniel, ich konnte zahlreiche Hechtjährlinge in dem klaren Wasser zwischen den Krautfahnen stehen sehen. Ebenso scheint auch der Bestand an Weißfischen in dem Gewässer ist sehr groß zu sein, so konnte man Unmengen von 10-20 cm langen Rotaugen, Rotfedern erkennen, die sich zu Hauf in den Krautfeldern tummelten. Auch große Karpfen sah man in der Nähe der Seerosenbänke und zwischen den Krautfahnen springen, dies ließ für die folgende Nacht auf Erfolg der Karpfenjäger Daniel und Chris hoffen.
Durch den großen Weißfischbestand hatten die Raubfische anscheinend einen gut gedeckten Tisch und taten sich schwer damit, mit der Angeln überlistet zu werden. Apropos gedeckter Tisch, am frühen Nachmittag kam der Pizzaservice und versorgte uns vor Ort mit leckerer Pizza, so hatte wenigstens der Magen etwas zu arbeiten.
Gut gestärkt begannen setzten wir die Angelei fort. Max wechselte nun von Maden auf den Maisköder, mit dem Effekt, dass seine Fische an Größe zunahmen. Später probierte er dann auch sein Glück mit Köderfisch. Während sich an den ausgelegten Karpfenangeln von Daniel, Chris und Gernot nicht das Geringste rührte. Auch meine weiteren vergeblichen Versuche auf Raubfische blieben ohne Erfolg.
Hecht in Sicht höchste Alarmstufe
Plötzlich konnte ich dann Aufregung am Angelplatz von Daniel feststellen und sehen, das sich Max mit seiner Köderfischrute, dorthin begab und versuchte seinen Köderfisch knapp einen halben Meter vom Ufer entfernt zu platzieren.
trotz allem guten Zureden, die Versuche blieben erfolglos
Als ich näher konnte ich sehen, das sich ein etwas 60-70 cm großer Hecht direkt neben dem Setzkescher in welchem die Köderfische schwammen nur knapp 20 cm von dem Setzescher aufhielt und wie gebannt auf die Köderfische blickte.
Versuch den Hecht durch die Polbrille zu fotografieren, leider erfolglos, man sieht ihn leider nicht unter dem Kraut rausgucken
Dies ließ in uns die Frage aufkommen, ob man wohl Hechte so anlocken könnte, einen Versuch wäre es auf jeden Fall mal Wert.
Die Versuche von Max den Hecht mit seinem Köder abzulenken, blieben ohne Erfolg dieser verschwand langsam in der Tiefe des Gewässers, zumindest vorläufig und Max begab sich wieder an seinen Angelplatz.
Die Zeit verging wie im Fluge, ich packte gegen 20:00 Uhr mein Zeug ein und wollte mich gerade auf den Heimweg machen, als ich sah, dass die Pose der Köderfischangel welche Daniel inzwischen direkt vor dem Setzkescher platziert hatte sich bewegte.
Daniel nahm auf meinen Hnweiss das sich etwas an seiner Angel tut seine Köderfischrute in die Hand. Vom Köderfisch der noch vorher knapp 50 cm unter der Wasseroberfläche zu sehen war, konnte man nichts mehr erkennen. An Stelle dessen sah man dort einen Hecht so um die 65 cm stehen, der nun langsam in tiefere Regionen abtauchte und die Pose dabei unter Wasser zog.
Der Köder ist wieder da und der Hecht ist in Sicherheit
Gerade als Daniel den Anhieb setzen wollte, merkte der Esox wohl das etwas nicht stimmte und ließ den Köderfisch aus. Schade, aber vielleicht ist es später ja noch gelungen ihn zu überlisten, wir werden es dann von den am Gewässer verbliebenen Freunden hören.
Nun war es soweit, ich verabschiedete mich von Max und den anderen, nicht ohne das Versprechen abgegeben zu haben, das wir uns alle irgendwann wieder treffen zu dem einen oder anderen gemeinsamen Angeln.
Ein schöner Tag neigte sich dem Ende entgegen, ich machte mich auf den Rückweg, der ähnlich ablief wie der Hinweg, es begann wieder zu Nieseln.
Mit der Hoffnung das die drei Forenmitglieder Danielsu83, Petrijünger91 und Max noch den einen oder anderen Schuppenträger überlisten konnten und mit der Erfahrung, wieder zwei neue, super Typen kennen gelernt zu haben, mit denen man viel Spaß haben kann ließ ich auf der Heimfahrt den Tag noch einmal Revue passieren.
Rückreise, wie gehabt wider mit Nieselregen
Schade das nicht mehr dabei waren, es war wieder einmal toll gewesen, auch wenn letztlich doch wieder die These vom Null Fangen mit Max Bestand hatte.
Wenn es meine Zeit in den nächsten Tagen zulässt werde ich auch noch ein paar Bilder mehr von diesem Treffen beifügen.
GvH Rainer