Oldman´s Anleitung zum Brandungsangeln - Teil II


  • Angelgerät und Zubehör
    An das Gerät zum Brandungsangeln werden erhöhte Anforderungen gestellt.
    In diesem Teil wird das Gerät vor gestellt, welches unbedingt erforderlich ist und worauf
    beim Kauf zu achten ist, sowie die für einen Fang erforderlichen wichtigsten Köder.


    Brandungsruten
    Es kommen Brandungsruten in der Länge von 3,60 -4,50 m zum Einsatz. Beim Kauf einer Brandungsrute sollte man die eigene Körpergröße, Statur und natürlich die im Umgang mit der Rute vorhandenen Fertigkeiten zu Grunde legen. Brandungsruten gibt es in vielen Preislagen., auch für den schmalen Geldbeutel ist was brauchbares dabei.Die für den Bau verwendeten Materialien reichen je nach Preisklasse von Glasfaser über Glas-/Kohlefasercomposit (Mischung) bis hin zur High End Kohlefaserrute
    Das Standartwurfgewicht so einer Brandungsrute liegt bei --- 250 Gramm.
    Es gibt Brandungsruten als Tele-und Steckrute.


    Steckrute



    Die Steckruten werden von den meistenBrandungsanglern aufgrund ihrer höheren Belastbarkeit, Aktion und des geringeren Pflegeaufwand bevorzug.


    Telerute



    Für die Telerute spricht eigentlich nur ihre kurze Transportlänge.
    Der Pflegeaufwand ist erheblich höher. Sie müssen nach jedem Gebrauch ordentlich durchgespültwerden. Schnell haben sich Sandkörner zwischen die Passstücke der einzelnen Teleteile gesetzt und verkeilen diese Teile derart, dass diese nur mit erheblichem Kraftaufwand wieder zusammen geschoben werden können.


    Rollen:


    Als Rollen kommen Meer-/Salzwasserresistente Rollen zum Einsatz. Diese Rollen kommen meistensim Gegensatz zu den Spinnrollen mit nur 3 bis 4 versiegelten Edelstahlkugellagern aus. Die Übersetzung liegt zwischen 1 zu 4 und 5. Also eine Kurbelumdrehung sind gleich 4 bis 5 Spulenrotorumdrehungen. Diese Rollen sollen eine ausreichend lange und kräftige Kurbel besitzen, damit die erforderliche Kraft über das Getriebe auch zum Einsatz gebracht werden kann.
    Das Getriebe sollte so ausgelegt sein, das eine Kreuzverlegung der Schnur auf der Spule erfolgt.
    Hier gibt es verschiedene Techniken. Eine davon ist die Wormschafttechnik. Durch die Kreuzverlegung schneiden die einzelnen Klänge(Windungen) sich nicht in die bereits aufgespulte Schnur ein.
    Die Spule, eine Weitwurfspule, sollte ein Schnurfassungsvermögen von 200 m 40er Mono und einen großen, konisch zulaufend Spulendurchmesser haben. Die Kreuzverlegung, die große konische Weitwurfspule, lassen die Schnur leicht von dieser ablaufen.
    Als Bremse ist die Kopfbremse zu bevorzugen weil in der Spule größere Bremsscheiben eingebaut werden können.



    Schnur
    Als Hauptschnur hat man die Wahl zwischen Mono Schnur, geflochtener Schnur oder einer speziellenBrandungsschnur ( Keulenschnur)


    Die Monoschnur



    Bei der Monoschnur sollte es sich aufgrund der höheren Belastbarkeit um eine Qualitätsschnur mit einen Durchmesser von 0,25 mm bis 0,30 mm handeln. Eine „Soft“, weiche Ausführung ist von Vorteil, läuft sie doch besser von der Spule und ermöglicht so weitere Würfe. Der Monoschnur wird eine Mono -Schlagschnur vorgeschaltet.


    Geflochtene Schnur



    Eine geflochtene Schnur sollte einen Durchmesser von 0,10 mm nicht unter- und 0,16 mm nicht überschreiten. Bei Kauf einer geflochtenen Schnur ist darauf zu achten, das sie eng /rund geflochten ist. Dadurch nimmt sie weniger Wasser auf.
    Aufgrund des geringeren Durchmesser und Geschmeidigkeit geht sie noch leichter von der Spule und ermöglicht so noch weitere Würfe.
    Ob wohl sie trotz geringerem Durchmessers eine höhere Tragkraft als die Monoschnur besitzt wird auch hier eine Schlagschnur vorgeschaltet, weil die Mono - Schlagschnur Abrieb-und schnittfester ist.
    Dieses ist besonders wichtig wenn z.B. an Muschelbänken oder an Stellen mit scharfkantigem Gestein geangelt wird.


    Brandungsschnur (Keulenschnur)



    Die Brandungsschnur ist eine Monoschnur welche sich z.B. von 0,28mm auf den letzten 20 m auf 0,60mm verdickt. Eine Schlagschnur ist hier nicht erforderlich, sie ist hier quasi eingearbeitet. Es gibt keinen Knoten, welcher zwei vom Durchmesser unterschiedliche Schnüre verbindet. Dadurch gleitet die Schnur ungehemmt durch die Ringe.
    Eine weitere Besonderheit der Brandungsschnur ist die alle 25 m andere Einfärbung. Durch die so gekennzeichneten Abschnitte kann man leicht ausrechnen wie weit man geworfen hat.


    Schlagschnur:




    Die Länge der Schlagschnur, so eine Faustformel, sollte die doppelte Rutenlänge betragen.
    Die Hauptaufgabe dieser Schnur ist es, die beim Auswerfen auftretenden hohen
    Fliehkräfte auf zu fangen, zugleich ist sie eine Sollbruchstelle bei einem evtl. Hänger.
    Die Schlagschnur ist eine Mono –oder Hartmonoschnur von 0,40 -0.60 mm Durchmesser, welche der eigentlichen Hauptschnur mittels eines Blut- Albright -oder den doppelten Uni Knoten vorgeschaltet wird.
    Diese Knoten haben sich beim zusammenbinden von Schnur unterschiedlichen Durchmessers bewährt.
    Schlagschnur gibt es im Fachhandel auf 50 m Spulen in verschiedenen Durchmesser auf


    das Vorfach




    Das Vorfach besteht aus einer 1,5m bis 2m langen Hauptschnur. Der Durchmesser ist gleich der Schlagschnur.
    An den Enden ,wurden Wirbel mit Karabiner oder Ösen zum Befestigen an der Schlagschnur und des Wurfgewichtes (Bleies) angebracht.
    An dieser Hauptschnur sind dann im Abstand vom ca.60 cm 2 Anbißstellen (Haken) an Seitenarme, sogenannte Mundschnüre befestigt. Es gibt Vorfächer in einfacher Ausführung oder mit vor dem Haken angebrachten Auftriebs-/Lockperlen, um den Köder über Grund zuhalten bzw. um eine Lockwirkung zu erzielen.
    Fertige Vorfächer der verschiedensten Art sind preisgünstig im Fachhandel zu erwerben.
    Spezialisten stellen ihre Vorfächer selbst her und bestücken die Seiten arme mit„Perlen ,Auftriebskörper unterschiedlichster Farben und Größen bis hin zu kleinen Spinnerblättern, in der Hoffnung damit besser zu fangen.


    Bleie:
    Beim Brandungsangeln werden Bleie der unterschiedlichsten Formen
    von– 200gr verwendet, Das verwendete Gewicht und die Form des Bleies richtet sich nach der Stärke der Brandung damit dieses nicht so schnell abgetrieben oder an das Ufer gespült werden können .
    Hier ein paar Beispiele


    Birnenblei




    Birnenbleie können aufgrund ihrer runden Form von der Strömung leicht abgetrieben werden. Als Vorteil könnte man sehen, dass durch dieses Abtreiben eine große Fläche nach Fisch abgesucht wird.


    Flach- /Ring-/Tellerbleie




    Flach-Ring –oder Tellerbleie legen sich flach auf den Grund und saugen sich regelrecht
    dort fest und können deshalb nicht so leicht von der Strömung/Brandung abgetrieben, ans Ufergespült werden.


    Krallenbleie



    Bei sehr starker Brandung kommen dann so genannte Krallenbleie zum Einsatz. Das sind Birnenbleie mit klappbar angebrachten Stahldrähten. Durch Straffen der Schnur krallen diese sich in den Grund fest. Gelöst werden diese Bleie durch richtig starkes Ziehen mit der Rute. Dadurch klappen die Stahldrähte nach hinten und geben das Blei frei. Vor einem erneutem Auswerfen sind die Drähte erst wieder in ihre Ausgangsform zurück geklappt werden.


    Rutenhalter:


    Dreibeinrutenhalter


    Stabile, standsichere, teleskopierbare Dreibeinrutenhalter sind beim Brandungsangeln Standard. Diese Rutenhalter sind universell –beim Brandungs-/ Flussangeln, auf geraden oder unebenen Untergrund, einsetzbar. Durch ein zusätzliches Gewicht, z.B. einen Sandsack, welcher an einem Haken unterhalb der Rutenauflage gehängt wird, kann die Standsicherheit bei starkem Wind, noch erhöht werden. Die Rutenauflage ist in der Regel für 2 Ruten ausgelegt. Eine Netz zwischen den drei Beinen dient als Ablage für Kleinmaterial
    .
    Einzelrutenhalter



    Außer vorgenannten Dreibeinrutenhalter kommen noch Einzelrutenhalter zum Einsatz. Einzelrutenhalter können nur an Sandstränden richtig eingesetzt werden, bei kiesigem Untergrund ist er fast unmöglich, nur mit erheblichem Kraftaufwand diese in den Boden zu treiben.
    Hier solch ein Einzelrutenhalter Marke Eigenbau, der durch ein Rundeisen quer durch den Rutenhalter gesteckt, durch das eigene Körpergewicht in den Boden gedrückt werden. Sie haben den Vorteil, dass man an 2 auseinander liegenden Stellen angeln kann. z.B. an Buhnen. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei starker Drift, durch den größeren Abstand, sich die Schnüre nicht ins Gehege kommen, sich vertoddern.


    Bißanzeiger:



    Bißanzeiger zeigen in der Dunkelheit akustisch und optisch an, dass ein Biss erfolgte.
    Als Bißanzeiger haben sich Aalglocken mit einem Knicklicht oder einer Mini LED kombiniert, aufgrund ihrer einfachen Handhabung, durchgesetzt.

    Mittlerweile gibt es auch E.-Bißanzeiger unterschiedlichster Art, welche am Rutenblank befestigt werden, im Fachhandel.



    Beleuchtung:
    Brandungsangeln ist Nachtangeln, da ist eine ausreichende Beleuchtung ein unbedingtes Muss. Vom Lagerfeuer über Petroleumlampen, Gaskartuschenlampe, universal Akkuscheinwerfer, Kopf-/ Stirnlampe bis hin DOTs kommen hier zum Einsatz.


    Akkuscheinwerfer



    Der Akkuscheinwerfer ist eine universelle Angelplatzbeleuchtung Er ist wieder aufladbar und kann als Suchscheinwerfer oder als „Lampe“ eingesetzt werden. Leuchtdauer – Eine Nacht als Lampe.


    Kopf-/Stirnlampe



    Eine Kopf- /Stirnlampe muss einfach sein. Beim Beködern, suchen in der Angelkiste, u. s .w. ist sie unersetzlich; hat man doch die Hände frei und immer Licht dort wo man es braucht.
    Es gibt diese Lampen mit Einer oder auch mehreren LED. Lampen mit mehreren LED können oft in Stufen, je nach Lichtbedarf, geschaltet werden. Selbst mit Rotlicht für die Wurmsuche sind einige Modelle ausgestattet.
    Durch die Verwendung von LED als Leuchtmittel beträgt die Leuchtdauer mehrere Angelnächte.


    DOT`s



    Solche DOT `s(LED –Lampen) gibt es oft in den Baumärkten oder Möbelhäusern schon für wenig Geld. Durch den an der Rückseite befindlichen Magneten oder mittels Klettband
    sind sie schnell dort befestigt wo man Licht benötigt. DOT benötigen ebenfalls nur wenig Strom, so das ihre Leuchtdauer mehrere Nächte beträgt.
    Weiteres nützlichesGerät:


    Sitzgelegenheit, Kühlbox, Fischbetäuber, Messer zum Versorgen der gefangenen Fisches, Hakenlöser-/Arterienklemme, Spitzzange zum lösen des Hakens, Wurmnadel zum Beködern der Haken, Eimer, Lappen/Handtücher sowie ein Behältnis mit Klein- und Ersatzmaterial.
    Zu diesen Geräten ist wohl nicht viel zu sagen, sie eigentlich beim jeder Angelei immer dabei. Die Wurmnadel zum Beködern möchte doch noch einmal hervorheben. Mehr darüber und über ihre Anwendung kann hier nachgelesen werden.
    Link: http://www.angler-online.de/al…nwenden_767.html#more-767


    Transport
    Wie man sieht, muss allerhand Gerät zum Strand gebracht werden.
    Entweder schleppt man selbst, mietet sich einen Sherpa (Träger) oder legt sich solch einen Transportkarre, Wagen oder Trolli zu.



    Beim Kauf ist auf eine robuste Ausführung zu achten. Das Transportgefährt sollte für den besseren Transport im Auto zusammen klappbar sein. Große, Breite Gummireifen verhindern ein Einsinken im Sand und erleichtern den Weg zum Angelplatz erheblich.



    Die nächsten beiden Teile folgen nächste Wohe. ich hoffe es hat euch bis jetzt gefallen.


    Gruß Oldman

    Wenn der letzte Baum gefällt und der letzte Fisch gefangen ist,
    wirst du feststellen das man Geld nicht essen kann.

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