Teil 3 Molen und Hafenangeln in Nordjütland
Hier nehmen die Jahreszeit, die Tageszeit, sowie die Witterung und die Temperatur des Wassers und der Luft sowie der Sauerstoffgehalt und die Strömung des Wassers großen Einfluss auf die zu erwartenden Fänge.
Hält sich der Fang von den Molen und in den Hafenbecken während den Sommermonaten bei hochsommerlichen Temperaturen eher in Grenzen und beschränkt sich hauptsächlich auf nur wenige der nachfolgend aufgeführten Häfen, so ist in den anderen drei Jahreszeiten zum Teil mit recht guten Fangergebnissen zu rechnen. Wobei ich die Häfen und die Molen von Skagen und Frederikshavn bevorzuge, da hier auch während der Sommermonate immer wieder mal mit einer Überraschung zu rechnen ist, sowohl was die Fischart, aber auch was die Größe der Fänge betrifft. Allgemein ist allerdings auch hier festzustellen, dass die Fänge in den letzten Jahren auch zurück gegangen sind, speziell in den Sommermonaten macht sich dies sehr bemerkbar.
ACHTUNG – VORSICHT richtiges Verhalten beim Molenangeln und Hafenangeln
Nördliche Mole Haven Frederikshavn. Genügend Platz für Angler, aber Betreten auf eigene Gefahr!
Da die Molen in der Regel aus großen Steinbrocken aufgeschüttet sind und diese auch nicht immer ganz fest liegen und auch trotz ihrer Größe schon mal kippen, ist besondere Vorsicht geboten wenn man sich auf die doch zum Teil recht langen Wege bis zu den Molenköpfen aufmacht, oder die zum Teil gut befestigten Wege im Innenbereich der Häfen verlässt um über die Molenwand zu steigen. Auch die Rutschgefahr ist nicht zu unterschätzen, da gerade die Steine in Wassernähe sehr oft von schmierigen Algen überzogen sind. Warnschilder sollte man unbedingt beachten und sich nicht leichtsinnig darüber hinweg setzen. Kommt es wegen der Missachtung von Warnungen zu Unfällen, sind die dänischen Behörden nicht zimperlich und belasten demjenigen der dadurch in Gefahr gekommen ist, sämtliche Bergungskosten.
Südlicher Molenkopf in Hirtshals, Betreten verboten
Sobald man die befestigten Verbauungen und Weg in den Hafeninnenanlagen verlässt begibt man sich auf eigene Gefahr auf die Molen und ist dort auch selbst verantwortlich, wenn etwas passiert. Man hört und liest hin und wieder von Anglern, die beim Weg auf die unbefestigte Mole abrutschen, stürzen und sich dabei mehr oder minder schwere Verletzungen zuziehen. Eigentlich auch kein Wunder wenn man sieht wie voll bepackt manche Angler den Weg auf die Molenköpfe antreten. Beide Hände mit Eimern und Ruten gefüllt habe sie bei einem Sturz keine Möglichkeit mehr sich abzufangen und schlagen dann in den meisten Fälle ungebremst auf, wenn mal ein Stein nachgibt, oder sie ausrutschen.
Wenn man Kinder dabei hat, sollte man sich auf die befestigten Molenbereiche in Hirtshals, Skagen, Frederikshavn und in Såby beschränken. Ein gutes Schuhwerk, mit rutschfester Sohle sollte auch bei warmen Temperaturen im Sommer Pflicht sein
Beim Angeln in den Hafengebieten ist zu beachten, dass diese Häfen zum Teil recht stark durch Berufsverkehr (Fischerei, Fischereibetreibe, Werftverkehr und Fährbetrieb, etc.) tangiert sind, daher kann es überall beim Angeln zu Einschränkungen kommen, da die Schifffahrt und alle beruflichen Tätigkeiten dort Vorrang haben. Auch sind die Häfen in vielen Bereichen durch Firmengelände stark eingeschränkt und man sollte sich vorher informieren, ob man auf dem einen oder anderen Gelände Angel darf, da die Firmengelände dort nicht unbedingt eingezäunt, und die Arbeitsbereiche dort als solche nicht unbedingt kenntlich gemacht sind. Allerdings sollte man Verbotsschilder, die es auch dort in den Häfen und auf den Molen sehr vereinzelt gibt unbedingt beachten.
Innerer Molenkopf in Hirtshals, gut anzufahren, Wassertiefe ca. 8-10m
Fanggerät:
Da die Angelindustrie diesen Anglertyp noch nicht auf der Rechnung hat und es „noch“ keinen reinen Molenangler gibt, haben sich die handelsüblichen Angelruten welche auch an den heimatlichen Gewässern beim Angeln Verwendung finden, für den hauptsächlich im Jahresurlaub auf der Mole angelnden Urlauber recht gut bewährt.
Wer öfter zum Molenangeln fahren wird, ist gut beraten wenn er sich über die Anschaffung von dementsprechenden Material Gedanken macht. Und sich Ausrüstungsmäßig den doch schwereren Wurfgewichten anpasst die hier öfter speziell in den kälteren Jahreszeiten bei entsprechendem Wellengang und Strömung zum Einsatz kommen und sich dann eventuell Brandungsruten mit 100 – 250 g Wurfgewicht, zulegt. Je nach Vorliebe und praktizierter Angelart reichen unter Umständen auch leichte bis mittlere Grundruten, sowie Spinnruten mit 20-50 g oder mehr Wurfgewicht. Letztlich ist es abhängig davon welcher Fischart man nachstellt und wie weit man dazu werfen muss um die Fangplätze zu erreichen.
Nördlicher Molenausläufer in Frederikshavn, vorsichtSteine sind glatt und rutschig
Rollen: je nach bevorzugter Angelart, leichte bis mittlere Multi-, oder Baitcaster Rollen, oder auch Stationärrollen, mit entsprechender Schnurfassung für Monoschnurr von 0,2 - 0,4 oder entsprechend geflochtener Schnur.
Beim Einsatz von leichten Pilkern, Blinkern, Jigs an Spinnruten oder beim Angeln mit Schwimmern wird auch schon gerne mal mit etwas dünnerer Schnur gefischt 0,20 -0,30 Mono oder entsprechender geflochtener Schnur. Dies zum Teil mit entsprechend vorgeschalteter Schlagschnur, in etwa doppelter Rutenlänge.
Kunstköder: je nach Vorliebe kleinere Pilker oder schlanke Blinker von 10 – 50 g, entsprechende Vorfänger, sowie vermehrt in den letzten Jahren auch verstärkt Gummifische an den entsprechenden Jigs. Das Gewicht wird der Strömung und dem Wind angepasst. Bei starker Trift, empfehlen sich schlanke Pilker oder auch Blinker, mit dünnerer Schnur zu fischen, da diese der Trift nicht so viel Wiederstand bieten und somit schneller absinken. Auch Fliegenruten kommen zum Einsatz da die Fischerei nicht nur auf Meerforellen oder auf ausgebüxte Regenbogenforellen, sondern auch auf Hornhechte, Makrelen und Meeräschen mit der Fliegenrute Erfolg bringt.
Je nach Fischart werden leichte Blinker/Pilker mit mehreren darüber geschalteten Vorfängern; vorzugsweise beim Makrelen, und Heringsangeln in silbern glänzender Ausführung mit nicht zu großen Haken, verwendet. Wobei hier die Länge des Vorfanges, der Landungsmöglichkeit angepasst nicht zu lang gewählt werden sollte. Es sei den man steht ganz vorne auf dem Molenkopf und kann die Fische hochheben.
Bei Naturködern haben sich Krabben, Wattwürmer, Ringelwürmer, Fischfetzen, Sandaale, Heringe, oder Makrelen, zum Teil ganz oder auch in Streifen geschnitten als Köder bewährt, welche dann mit entsprechenden Bleien, auf Jigs, oder anderen Systemen auf die gewünschte Tiefe gebracht werden. Hier hängt das Gewicht der Bebleiung von der Angelart, der Wassertiefe, sowie den Strömungs.- und Windverhältnissen ab.
Nördlicher Molenkopf in Hirtshals, hier dürfen leider nur Möwen fischen
Über das Landen größerer Fische sollte man sich vorher Gedanken machen, da selbst Kescher mit langen Stielen oft nicht bis zur Wasserlinie reichen. Spezialisten haben sich zum Landen großer Fische von den hohen Hafenmauern oder Molenköpfen aus alten Fahrradreifen, welche mit einem feinmaschigem Netz überspannt sind, Kescher gebastelt, welche sie schon vor dem auswerfen der Angeln an der Mole herablassen um dann eventuell größere Fische darüber zu führen und diese somit sicher zu landen. Einen sicheren Standplatz in Nähe der Wasserlinie findet man kaum, da durch die zum Teil doch recht hoch auflaufenden Wellen, welche auch auf die Mole auflaufen, etwas mehr Abstand zum Wasserspiegel ratsam ist. Sollte man doch höher über dem Wasser stehen empfiehlt es sich die Schlagschnur entsprechend länger auszufertigen um dann damit eventuell den ausgedrillten größeren Fisch anheben zu können, was aber immer mit einem gewissen Risiko des Fischverlustes verbunden ist.
In den letzten Jahren sieht man auch immer häufiger, meistens Fliegenfischer bei entsprechendem Wetter in Baily Booten vor den Molen paddeln. Da dies auf Grund der oft schnell umschlagenden Witterung, der Strömung und dem Wellenschlag der Schiffe nicht ungefährlich ist, sollten die Sportfreunde die dieses betreiben sich äußerst vorsichtig verhalten. Am besten mit einer Langleine zur Mole hin abgesichert und nie alleine. Auch sollten diese bei Anzeichen von Witterungsänderung sofort an Land gehen. In den großen Häfen ist dies grundsätzlich Untersagt und man sollte es auch unterlassen bevor man sich damit Ärger einhandelt. Auch in den kleineren Häfen wo nicht sofort der Hafenmeister diesem Treiben ein Ende bereitet, sollte man darauf verzichten, da sowohl die Berufs Schifffahrt, als auch die Sportschiffer nicht unbedingt damit rechnen, das dort einer im Gummireifen durch den Hafen treibt.
Was man sonst noch benötigt sind Eimer, Kühltaschen oder Baumwollbeutel um den Fang zu aufzubewahren. Im Sommer eine gute Kopfbedeckung die vor der Sonne schützt, genauso wie eine Pol Brille, welche die Augen schützt und entsprechend der Witterung angepasste Kleidung natürlich. Priest und Messer, sowie Lösezange sind unentbehrlich. Aber auch ein paar richtig dicke Lederarbeitshandschuhe habe ich inzwischen dabei. Grund sind die in großer Zahl an den Ostseehäfen hier oben anbeißenden Petermännchen.
Nicht ganz ungefährlicher, farbenfroher Ostseebewohner - aber er schmeckt lecker.
Waren diese Beifänge früher nur Recht selten, sind diese wohl auf Grund der in den flachen Gewässern fehlenden Fressfeinde für die Brut jetzt so häufig zu fangen, dass es ohne richtig gute, fest Lederarbeitshandschuhe recht beschwerlich ist, diese Fische schnell und sicher vom Haken zu lösen und auf Minuten langes rumdrehen, und balancieren der Fische, wie man es leider immer wieder sieht habe ich keine Lust. Da ist es schneller und sicherer mit den richtig dicken festen Lederhandschuhen schnell von der Schnur über den Kopf am Fisch entlang nach hinten gleitend, fest zuzupacken, mit dem Priest den Fisch zu betäuben, ihn waidgerecht zu töten und dann in aller Ruhe den Haken zu lösen.
Angelarten:
Die Angelarten werden wie auch die Ausrüstungsgegenstände von der Fischart geprägt, die gerade Saisonal gefangen werden kann.
Grundangelmethoden:
Plattfischen, Dorschen, Köhler, Leng, Petermännchen, Aalen, Aalmuttern, etc. wird mit dem am Grund angebotenen Köder nachgestellt. Die Montagen sind hier sehr vielfältig und reichen von einfachem Grundblei Montagen mit einem oder zwei größeren Haken, bis hin zu den sehenswertesten Montagen mit Kugeln, Spinnerblättern, etc. Hier sind dem Einfallsreichtum keine Grenzen gesetzt, wobei sich hier oft etwas weniger Tannenbaum als mehr fängig erweist.
Schwimmermethode:
Mit Naturködern, Fischfetzten an der Pose wird auch gerne im Mittelwasser treibend den Fischarten Makrelen, Hering, Hornhecht, Seehecht, Petermännchen nachgestellt. Mit einer kleinen Brotflocke am leichten Schwimmer oder an der Wasserkugel lässt sich wenn gerade da auch schon mal eine Meeräsche überlisten. Mit Sbirolino oder Wasserkugel sieht man in den letzten Jahren auch den einen oder anderen Spezialisten den Meerforellen und den aus Forellenzuchten entwichenen Salmoniden nachstellen.
Blinkern - Pilkern – Spinnen:
Mit diesen Kunstködern kann recht vielseitig die Fischerei auf fast alle zu fangenden Fischarten ausgeübt werden. Vom Dorsch bis zum Hornhecht lässt sich da fast alles fangen. Wobei hier die einzelnen Angelarten sehr unterschiedlich ausgeübt werden. Der eine Sportsfreund bevorzugt, das Ruckende einholen von leichten Pilkern mit Vorfängern, die er mehr oder minder regelmäßig auf den Grund absinken lässt. Der andere bevorzugt, das schnelle Einkurbeln des Köders, ob Spinner, oder Blinker oder Wobbler, etc. im Mittelwasser um die eine oder andere Forelle, Makrele, oder auch einen Seehecht zu überlisten. Auch hier gibt es keine allgemein gültige Anleitung, die Erfahrung muss jeder für sich machen.
So könnte das Material aussehen
Fliegenfischen:
Auch mit Fliege, Streamer, etc. lohnt sich speziell auch in den Hafenbecken immer wieder ein Versuch. Das Spektrum der damit zu fangenden Fische ist ebenso breit gefächert, wie bei den anderen Angelarten.
Molen- und Hafenangeln in Hirtshals
Hirtshals Hafenplan, Zugang auf die Außenmolen nicht gestattet!
Da in Hirtshals die beiden äußeren Molen durch Drahtverbauungen gegen ein Betreten gesichert sind besteht hier nur die Möglichkeit von den in der Hafeneinfahrt liegenden Molenköpfen aus zu angeln. Die Wassertiefe liegt hier bei rund 8-12 m. Hauptfischarten sind hier im Sommer Makrelen, Hornhechte und in den Abendstunden auch mal der eine oder andere Dorsch, ansonsten Plattfische, Allmuttern und auch vereinzelt Aale. Ab und zu wird auch mal eine Meeräsche gefangen und die eine oder andere Meerforelle verirrt sich in das Hafenbacken, dies ist aber eher nicht die Regel sondern ein Zufall.
In den einzelnen, im südlichen Teil des Hafens gelegenen Hafenbecken (Tiefe von 3 bis 8 m) werden je nach Saison auch schon mal ein paar Heringe, ansonsten aber auch Aale und Plattfische gefangen. Wobei ich in der ersten Augustwoche 2010 einem Angelkollegen aus Finnland zusehen konnte der es um die Mittagszeit herum, am Kai vor den Fischkühlhäusern, in kürzester Zeit auf eine beachtliche Anzahl Schollen und einige Butts brachte, die in der Größe alle so um die 25 - 35 cm lagen. Köder waren kleine Wattwurmteile.
Molen und Hafenangeln in Skagen
Karte des Hafens Skagen wird in Kürze eingefügt
Hier sind beide äußeren Molenköpfe nur schlecht begehbar, wobei bis auf den nördlichen Molenkopf schon einen recht langen Anmarschweg in Kauf nehmen muss. Dieser lohnt sich eigentlich nur, wenn der Wind aus nordöstlicher Richtung auf die Mole drückt.
An die südliche Mole kommt man wesentlich leichter, vor allem recht nahe mit dem Auto heran. Die Wassertiefen liegen jeweils bei ca. 9-10 Meter Tiefe, das gilt auch für die Hafenbecken im Hafen selbst, welche Tiefen von 5-9 Meter aufweisen. Siehe dazu auch die Tiefenkarte. Ansonsten kann man noch recht Problemlos von den Innenmolen angeln, sollte aber darauf achten, dort sein Auto nicht im Weg zu parken.
Skagen nördliche Mole, nur sehr schwer und nach langem Anmarsch zu erreichen.
Skagen südliche Außenmole, Anfahrt bis ca. 20 Meter vor den Molenkopf möglich.
An Fischarten sind hier hauptsächlich je nach Jahreszeit zu fangen Makrele, Hornhecht, Aale, Aalmuttern, Heringe, Dorsche und Wittlinge sowie Plattfische. Vereinzelt werden auch Meerforellen und Meeräschen gefangen, diese zum Teil aber auch in den Hafenbecken, beziehungsweise in der Hafeneinfahrt selbst. Hier konnte ich vor zwei Jahren beobachten wie zwei Jugendliche fast zeitgleich zwei Meeräschen auf Brotflocken fangen konnten, dann war der Spuck vorbei.
Angelnde Touristen in der Hafeneinfahrt von der südlichen Mole aus.
Molenangeln in Aalbæk
Beschaulicher Hafen in Aalbæk
An den beiden Molen Wassertiefe ca. 3-5 m in diesem beschaulichen Hafenstädtchen tut sich in den Sommermonaten leider nicht mehr sehr viel. Vereinzelt werden hier im Sommer einige Makrelen und auch Hornhechte gefangen, ansonsten geht ab und zu mal direkt vor der Steinpackung ein Aal oder auch eine Aalmutter an den Haken.
Die Plattfische die hier tagsüber erbeutet werden lohnen das auswerfen nicht, da diese von der Größe her oft nicht einmal annähernd das Mindestmaß erreichen. Mit einigem Glück fängt man von den beiden begehbaren Molenköpfen, oder auch im Vorhafen ca. 5 m tief auch mal eine Meerforelle, dies aber vorzugsweise im Spätherbst bis Frühjahr.
Im Sommer besteht die Möglichkeit hier im Hafenbecken auch mal eine Meeräsche zu erbeuten, wenn man die Augen aufhält und auf entsprechende Fischbewegungen an der Wasseroberfläche bei westlichen Winden im Hafenbecken achtet.
Kinder beim Angeln auf Plattfisch und Aalmuttern von der südlichen Mole des Aalbæk Hafens
Molen und Hafenangeln in Strandby
Luftaufnahme vom Strandby Hafen, im Vordergrund die nördliche Mole die weit in die See reicht.
In Strandby bieten sich sowohl die Außen-, als auch die Innenmolen zum Angeln an. Von den Innenmolen aus, sowie in Teilen des Innenhafens werden recht gute, Aale sowie mittlere Aalmuttern und Plattfische, zum Teil aber auch Meeräschen gefangen. Die Aale gegen Abend kurz vor den Steinaufschüttungen. Oder in der Nacht im Hafenbecken wo der Industriefisch angelandet wird. Industriefisch – eine nette Umschreibung für die Jungfische die Tonnenweise zu Hühnerfutter verarbeitet werden und die nicht mehr ab wachsen und sich ihrerseits vermehren können.
An der Südlichen Mole (Wassertiefe zur See ca. 4 – 6 m), auch zum Strand hin (Wassertiefe 1 - 4 m) ist die Aussicht eine Meerforelle, zu erbeuten größer als an der nördlichen Mole (Wassertiefe ca. 4 - 8 m). Auch wird an der südlichen Mole oft mal die eine oder andere aus einer Zucht, welche an der Elling Å liegt welche ganz in der Nähe in die Ostsee mündet, ausgebüxte Regenbogenforelle erwischt. Welche wenn sie etwas länger in der See lebt auch schon mal eine ganz schöne Gegenwehr zeigt und geschmacklich auch nicht zu verachten ist.
Ansonsten fängt man an den beiden Molen Plattfische, in kleineren bis mittleren Größen. In den Sommermonaten oft Makrelen und auch Hornhechte. Dorsche werden sehr oft erst am Abend in etwas besseren Abmessungen von der Molenkopf der nördlichen Mole gefangen, wobei hier die Obergrenze im Sommer so bei max. 50 cm liegen dürfte, in den Wintermonaten habe ich aber auch schon mal einen mit 79 cm an den Haken bekommen.
Bei Windstille, was auch ab und zu mal vorkommt, lohnt es sich in den verschieden Hafenbecken (Wassertiefe von 2 – 8 m) auch nach Meeräschen Ausschau zu halten. Diese Fischart bietet, wenn man dann eine an den Haken bekommt eine tolle Gegenwehr und liefert einen guten Drill. Dass diese Fische auch recht schmackhaft sind sei nur am Rande erwähnt. Ansonsten sind die Molen hier, wie auch alle anderen immer für eine Überraschung gut.
Ach ja eins muss ich noch erwähnen, in den letzten Jahren haben hier, speziell in den Sommermonaten, wie auch an den anderen Molen der Ostseehäfen von Skagen bis Såby und auch an den Stränden hier, die Fänge von Petermännchen enorm zugenommen. Es vergeht kaum ein Angeltag ohne einige dieser farbenfreudigen, aber auch nicht ganz ungefährlichen Fische an den Haken zu bekommen. Also Vorsicht und entsprechende massive Arbeitshandschuhe aus Leder bereit halten.
Molen und Hafenangeln in Frederikshavn
In Frederikshavn ist nur die nördliche Mole zum Angeln freigegeben, da die südliche zu einem Militärgebiet gehört und somit nicht zu erreichen ist.
Steinaufschüttung vor dem nördlichen Hafenbereich, gute Meerforellenstrecke, aber oft eingenetzt.
Die Wassertiefe vor der nördlichen Mole beträgt bis zu 8 Metern und der Grund ist in der Regel sandig mit einzelnen Steinbänken davor. Vor dem nördlich der eigentlichen Mole liegenden Steinaufschüttungen zwischen den vier Windrädern und dem Hafen befindet sich das Boser Rav, ein kleines ca. 30 -40 m langes Riff, welches durch Steinaufschüttungen entstanden ist, welches bei niedrig Wasser auch zu sehen ist.
Das nördlich vom der Mole liegende Boser Rav, immer für eine Überraschung gut.
Es befindet sich in Wurfweite ca. 80 - 100 m vor der Steinaufschüttung und hier gibt es hin und wieder gute Meerforellenfänge zu verzeichnen. Sehr oft, ist aber das Riff leider von Netzen umstellt, so dass es dann fast nicht zu beangeln ist.
Boser Rav nördlich vor dem Hafen liegendes, künstlich aufgeschüttetes Riff.
An der südlich davon liegenden eigentlichen Hafenmole sind ebenso wie an denen in Skagen mit etwas Glück gute Fische zu erbeuten. Wobei die Hauptangelzeiten mit der Aussicht auf größere Fänge auch hier außerhalb der Sommermonate liegen. Aber auch in den Sommermonaten kann man hier in den Abendstunden Dorsche bis zu 2 Kg erbeuten, daneben gehören Makrelen, Hornhechte sowie Heringe, Plattfische, Petermännchen, Aalmuttern, Aale sowie ab und zu Meeräschen und auch Meerforellen zu den Fischen die erbeutet werden.
Blick vom nördlichen Molenkopf Richtung Norden
Der Hafen Innenbereich ist im Sommer immer einen Versuch wert. Speziell mit der Fliegenrute, aber auch am Schwimmer, mit kleinem Haken am leichtem Vorfach und einer Brotflocken daran lässt sich eine der sich doch zu bestimmten Zeiten recht zahlreich in den Hafenbecken tummelnden Meeräschen erbeuten.
Blick in den Innenhafen, im Hintergrund links die Trockendocks von Orskov
Mit etwas Glück kann man auch einen, der vereinzelt in den Hafenbecken den Heringsschwärmen nachstellenden Seehechten an den Haken bekommen und dies in Größen bis zu 70 cm. Wobei hier die Region vor den beiden Orskov Trockendocks das Hauptfanggebiet ist.
Im Hafeneinlauf besteht immer dann Fangmöglichkeiten, wenn gerade eine Schiff eingelaufen ist und das Wasser aufgewirbelt wurde. Dort wird dann Futter freigespült und vom Sog betäubte Kleinfische treiben dann kurzzeitig im Wasser und sind somit Beute für so manchen Räuber im Oberwasser.
Wenn viele Angler am Molenkopf ihr Glück probieren, was auf Grund des langen Weges aber nur selten vorkommt, sollte man sich rechtzeitig mit diesen Abstimmen. Man hat dann die Möglichkeit, falls ein größerer Fisch anbeißt, diesen in den Innenhafen zu drillen, um ihn dann dort über die direkt neben dem Molenkopf liegende Treppenanlage sicher landen zu können.
Hier hat man direkt am Molenkopf im Innenhafen auch die Möglichkeit einen großen Fisch sicher über die Treppenanlage zu landen
Molen Angler kurz vor Sonnenuntergang, links Fangebiet See, rechts Fanggebiet Hafen
Allerdings muss man aufpassen, wenn die doch recht großen Schiffe einlaufen, dass man sein Gerät rechtzeitig in Sicherheit bringt um einen Komplettabriss zu verhindern.
Fähre beim Einlaufen in die Hafeneinfahrt, so Nahe das man fast danach greifen könnte
Etwa 3 Kilometer vom Hafen Frederikshavn in Richtung Strandby, liegt der Rønnerhavn, ein kleiner Seesporthafen der vor einigen Jahren dort künstlich angelegt wurde. Um die Zufahrt in diesen flachen Seesporthafen zu gewährleisten wurden dort zwei Molen in die Ostsee eingebracht, an welchen innerhalb des Molen, direkt vor den Algenbänken am Abend immer mit einigen Aalfänge zu rechnen ist.
Rønnerhavn, kleiner Seesporthafen, mit Aussichten auf Aal und Meerforelle in der Nähe
Nördlich von der nördlichen Mole liegt ein sehr gutes Meerforellengebiet. Allerdings muss man hier sehr darauf achten, dass man nicht in dem Schutzgebiet am Einlauf der Elling Å fischt. Das Schutzgebiet ist durch eine Holzpfosten mit einem gelben Feil markiert, der Pfeil weißt in die Richtung des Schutzgebietes und hier ist fischen absolut verboten, das gesamte Jahr hindurch!
Luftbild Rønnerhavn von vor 10 Jahren, zwischen der nördlichen Mole und dem Schutzgebiet der Elling Å, speziell in den Monaten Oktober bis März gute Meerforellenfänge möglich.
Molenangeln in Såby
Da dieser Hafen mir zu weit südlich liegt und ich dort eigentlich nur zum Fischessen, bzw. in den Monaten Oktober bis März an der Såby Å hinfahre (darüber berichte ich zu einem späteren Zeitpunkt wenn die Flüsse und Bäche der Region dran sind), berichte ich über ihn um die Abgrenzung zum Süden hinzubekommen.
Auf Grund der an der nördlichen Mole in die Ostsee mündenden Såby Å ist nur die südliche Mole zum Angeln freigegeben, die nördliche gehört zum Schutzgebiet der Einmündung der Såby Å und ist zum Angeln gesperrt. Von der südlichen Mole lassen sich in der Sommerzeit hauptsächlich Plattfische in kleineren Größen fangen, die Wassertiefe vor der Mole liegt bei bis 3 - 4 m. Makrelen, Hornhechte gehen auch ab und zu an die Angel, Dorsche nur in kleineren Größen und dies nur in den Abendstunden. Wie es in den anderen Jahreszeiten verhält darüber fehlt mir leider die Kenntnis. Auch Meerforellen werden hier manchmal in guten Größen erbeuten, aber dies mehr zum Herbst hin und im Frühjahr, wenn die Fische zum Aufstieg die Såby Å aufsuchen, bzw. nach dem Laichgeschäft wieder in die See ziehen. Wobei man allerdings darauf achten sollte, dass farbige Meerforellen umgehend wieder zurück gesetzte werden sollten.
Was ich aber auf jeden Fall empfehlen kann, wenn man dort hinkommt ist zum einen ein echtes dänisches Eis, am Kiosk, der direkt der Brücke welche über die Såby Å führt liegt. Und was man unbedingt mal machen sollte. Sich ein Fischbüfett bei Jensen direkt am Hafen gelegen gönnen. Ich habe nirgendwo bisher nie solch ein reichhaltiges und gut bestücktes Fischbüfett genossen wie hier. Allerdings empfiehlt es sich auf jeden Fall, einen Tisch zu reservieren. Wenn man frühzeitig dran ist und mit 8 Personen kommt, erhält man auf Anfrage vielleicht auch einen Tisch direkt an der Fensterfront von wo man eine tolle Aussicht auf die Såby Å, sowie auf die Ostsee hat.
Ein Teil der Fotos und Karten mit freundlicher Genehmigung http://www.skagen-touristik.dk , http://www.havnskagen.dk , http://www.frederikshavnhavn.dk
Als nächstes werde ich den Bereich Strandangeln in Angriff nehmen und dann zum Abschluss noch die Flüsse, Bäche und zum Abschluss die Put + Take Gewässer in dem nördlichen Bereich Dänemarks behandeln.
Aber dies wird etwas Zeit in Anspruch nehmen, ich hoffe nicht, dass es zu lange dauern wird.
GvnH
Rainer