Jungangler auf Abwegen - wie würdet ihr vorgehen?

  • Hallo Leute,
    ich habe Letztens etwas erlebt das mir irgendwie keine Ruhe lässt...

    Mein Verein richtete ein kleines Karpfenanglertreffen aus, ich war Mitorganisator und es waren etwa 25 Angler da. Abends gab es dann ein gemeinsames Grillen und kurz danach waren 2 Teilnehmer die etwas mehr Abseits saßen bestohlen worden, u.a. ein teures Delkim Bissanzeigerset (600€!), teurer Kescherstab, Banksticks, u.ä. hochwertiges Kleinkram.

    Das war natürlich erstmal ein Schock für alle und die gute Stimmung war dahin. Wir als Organisatoren waren besonders betroffen und geschockt weil wir vorher noch erzählt haben das es sowas bei uns wirklich noch nie gegeben hätte.
    Ein Jungangler, 15 Jahre, der Vereinsmitglied war und sehr regelmäßig vorbeischaute, neugierige Fragen stellte aber auch mit anpackte sagte am nachmittag noch diesen beiden Anglern sie sollen vorsichtig sein er hätte ne "Bande Russen" in der Nähe rumschleichen sehen.
    Allerdings hatte der Junge anderen Teilnehmern auch Sachen erzählt die sich sehr widersprachen und das machte ihn natürlich verdächtig. Ebenfalls war wohl irgendwie gezielt gestohlen worden, teure Rollen und Kamera blieben liegen, ein teures Bissanzeigerset wurde abgeschraubt und nur die Rutehalter mitgenommen, sah alles nach Angler und nicht nach "Profi" aus.

    Ich selbst hätte ihn nie auf dem Zettel gehabt da ich ihn schon 3 Wochen vorher kennenlernte, sehr nett, etwas schüchtern, interessiert, er hingt mir sprichwörtlich am Rockzipfel, halt etwas "nervig" aber sympathisch.

    Da er uns sowieso etwas von den "Russen" hätte berichten müssen und wir auch wirklich ausschließen wollten das er es war bevor wir die Polizei rufen, besorgten wir seine Nummer von zu Hause und riefen unter einem Vorwand an:"Ja, der ist auf dem Weg zum See, müßte also gleich da sein."

    Der Verdacht fiel erstmal von ihm ab, verdichtete sich aber wieder nachdem er nach 10min immer noch nicht da war, dann tauchte er aber wirklich auf.
    Mein Mitorganisator ist Lehrer und ließ seiner "pädagogischen Ader" freien Lauf und nahm ihn quasi ins "Verhör", aus 6 Russen wurden auf einmal 2 er wäre aber bereit eine Aussage bei der Polizei zu machen...einfach nicht zu knacken... erst als wir sagten wenn die Polizei kommt werden auch Fingerabdrücke genommen knickte er ein und es kam ein trockenes: "Ich war´s."

    Einen Teil hatte er im Gebüsch versteckt, den Rest den er auf seinem Roller mitbekam schon zu Hause deponiert, das Gerät war wieder da und das Treffen "gerettet".

    Im Nachhinein mußten wir leider feststellen das es wohl keine "Gelegenheit macht Diebe" Tat gewesen ist, sondern schon im Vorfeld durch seine widersprüchlichen Erzählungen versuchte den Verdacht von sich abzulenken. Und er hoffte wohl das wir bis zu seinem erneutem Auftauchen den Diebstahl noch nicht bemerkt hätten.

    Unsere Vereinsvortstände (es ist ein kleiner "familiärer" Verein) die nach der Nachricht auch erstmal geschockt waren, beraten sich jetzt demnächst was mit dem Jungen passiert. Erschwerend hinzu kommt das es eine "schwierige" familiäre Situation gibt, die alleinerziehende Mutter ist wohl schwer krank und er lebt z.Zt. bei seinen Großeltern, gilt aber nicht als Problemkind und ist wohl auch nie auffällig gewesen.
    Wir als Organisatoren haben es erstmal so geregelt das es keine ANzeige gibt und die Geschichte vereinsintern geregelt wird, wir wollen ihm nicht die ganze Zukunft verbauen.

    Ich bin im Nachhinein über seine offensichtliche Vorplanung sauer, auch ist er wohl einer von den 0 auf 100 "Möchtegern-Carphuntern" die sich leider wohl nur übers Gerät profilieren können. Denn seine Fragen die er mir immer stellte drehten sich nicht um Köder und Taktik, eigentlich immer nur um Tackle, und dann hat er bei den ganzen Anglern auch noch das ganze tolle Zeug gesehen... :rolleyes:

    Wie denkt iihr darüber und wie würdet ihr bei dem Jungen vorgehen? Dazu sei gesagt das er bei einem Rauswurf auch in keinen anderen Verein mehr käme, diese führen nämlich "schwarze Listen" und tauschen sich untereinander aus.

    Gab´s sowas bei euch auch schon? Ich will jetzt nicht alle Jungangler unter "generalverdacht" stellen, aber ich appeliere an die "reifen Angler" habt ein Auge auf den Anglernachwuchs, ihr seid Vorbilder für die! Man sollte immer versuchen positiven Einfluss zu nehmen, vorallem im Bezug auf diesen ganzen "Tacklewahn", der durch Medien und auch durch Foren noch geschürt wird. Vorallem sollte man vermitteln das teures Gerät nicht vom Himmel fällt sondern das man da hart für Arbeiten und sparen muss.

    Gruß
    Lücke

    P.S. Alle die mich kennen und die vielleicht aus meiner Region kommen, bitte nicht sofort die Buschtrommeln klopfen, haltet bitte die Füße still! Bei Fragen könnt ihr mir gerne ne PN schicken!

  • Hallo Luecke,

    also ich würde ihn nicht direkt aus dem Verein werfen. Du hast von einem schwierigen familiären Umfeld gesprochen und meine Erfahrung im Bereich der Arbeit mit Jugendlichen zeigt ganz einfach, daß ein Vereinsausschluß in noch weiter "abstürzen" lassen würde. Die Großeltern können die Mutter nicht ersetzen (auch wenn sie sich noch soviel Mühe geben) und solche Auffälligkeiten sind häufig ein kleiner Hilfeschrei. Gebt ihm eine zweite Chance, sagt ihm allerdings, daß er unter Beobachtung steht.
    Meine Taktik sähe folgendermaßen aus: Ich würde mit ihm ein langes, ernstes Gespräch führen, würde ihm strengere Regeln auferlegen (z.B. du darfst nur noch unter Aufsicht von dem oder dem Herrn/Dame angeln) und würde ihm zuguterletzt klarmachen, daß der von euch nochmals eine Chance kriegt. Sagt ihm was ihm passieren wird, wenn er erneut negativ auffällt und daß ihr euch freuen würdet, wenn er sich bei euch gut eingliedern würde und möglichst positiv auffällt.
    Ich denke, daß sowas ein Ansporn sein kann, sich in Zukunft wieder besser an die Regeln und Gesetze zu halten.

    Grüsse aus dem Schwarzwald
    BMW

    P.S. Das mit den Marken und mit der Ausrüstung ist ja leider keine Seltenheit. Ich kenne viele Angler die nur nach Markennamen einkaufen und das nach dem Motto, das Teuerste ist grad noch gut genug. Es ist an Euch ihm zu zeigen, daß er mit normalen Angelmethoden und gewissen Taktiken eher zum Erfolg kommt als durch teures Gerät. Überzeugt ihn davon...

    Ich kam, sah und traute meinen Augen nicht

    3 Mal editiert, zuletzt von BigMacWilli (11. April 2011 um 10:52)

  • Hallo,

    ich würde ihn deswegen auch nicht aus dem Verein entfernen, jeder macht mal Fehler, und gerade als junger Mensch neigt man zu dummen Ideen. Ansonsten scheint er ja ein ganz netter Kerl zusein.

    Ich würde versuchen ihm die Gelegenheit zugeben mit erfahrenen Angler mitzugehen die im zeigen das der richtige Platz mehr bringt als das Bissanzeigerset von Delkim.

    Als Strafe sollte er in den Genuss kommen ein paar ( z.B. bei reuglär 6 Stunden im Jahr darf er dieses Jahr seine normalen 6 und nochmal 18 zusätzlich ableisten ) extra Arbeitsstunden am See einzulegen, das dürfte für einen Ersttäter ausreichend Lehrreich sein.

    Mfg

    Daniel

  • Im Grunde genommen, schließe ich mich meinen Vorschreibern an!
    Rücksicht auf seine familiäre und soziale Lage nehmen ist eine Sache keine Frage aber einen Denkzettel hat er schon verdient und zwar so das er sich seiner Tat bewusst ist. Ist ein schwieriges Alter. Ansonsten wird er möglicherweise davon ausgehen das man Straftaten begehen kann und immer auf Verständnis stößt. Der Schuß kann ganz schnell nach hinten los gehen. Über eine Strafe möchte ich nicht Urteilen, dazu kenne ich den Jungen nicht, das wird der Vorstand schon machen.

    LG
    Michael

  • Hallo,

    zuzüglich zum intensiven Gespräch finde ich eine kleine Strafe als sehr lehrreich und Orientierung gebend.
    Einige (10-20?) zusätzliche Arbeitsstunden helfen dem Verein und dem jungen Mann zur Achtung der Arbeit, seiner und der der Anderen. Eigener Hände Arbeit macht doch besonders stolz. Auch lernt er so besser andere Mitglieder kennen und schätzen.
    In dem Alter will man doch auch ganz besonders seine Leistungsfähigkeit zeigen, wenn dann noch Mädels in der Gegend sind werden selbst 100jährige Eichen mit Leichtigkeit ausgerissen.

    Gruß Haui006

  • Hallo Lücke,

    aus Deiner Schilderung sehe ich, dass Ihr den Jungen eigentlich nicht bestrafen wollt, sondern ihm eine Lehre erteilen wollt. Das finde sehr korrekt, muss aber genau überdacht sein.

    Sicherlich kann solch ein Junge bei der "Geräte-Materialschlacht" niemals mithalten. Wenn sich Jungangler unterhalten, dann sind eben nur "Topmarken" cool...

    Es ist zudem immer die Frage, mit welchen Anglern der Typ "rumhängt" und welchen Eindruck und Einfluss das Früchtchen durch diese bekommt. Das sollte im Vereinsumfeld zunächst geprüft werden.

    Strafe und Erziehung:
    1. Der junge Angler darf für einige Zeit ausschließlich nur mit einer ganz bestimmten Begleitperson angeln.
    2. Diese Begleitperson muss eine Art "Mentor" (Vorbild) für den Jungen sein.
    3. Er sollte lehren, dass es nicht allein auf das Material ankommt, sondern er von den anglerischen Fertigkeiten seines Mentors lernen kann. Und er sollte einiges aus dem "Nähkästchen" erzählen können.

    Gerade in dem geschilderten Alter suchen Jungs ein männliches Vorbild.
    Das ist um so dringlicher, wenn seiner Mutter alleinerziehend ist!

    Wenn sich also jemand aus dem Verein die Mühe macht, den Jungen quasi in die Lehre zu nehmen, dann wäre das pädagogisch der richtige Weg.

    :angler: Fangen... filetieren... und anschließend zurücksetzen!

  • Nicht ganz einfach. Wie man es macht, könnte man es falsch machen.
    Im Grundsatz hat meiner Meinung nach jeder eine 2. Chance verdient.
    Ich mache gerade bei mir zuhause, natürlich in einer andere Sache, die Erfahrung, wie es ist, wenn man keine 2. Chance bekommt. Das ist ehrlich gesagt, eine sehr bescheidene Situation.
    Von daher würde ich mich den andere auch gern anschließen und ihm eine "kleine Bestrafung" mit auf den Weg geben und ihm aber auch die Möglichkeit einer 2. Chance geben.
    Ihm das aber auch so in aller Deutlichkeit klar machen.Sollte er sie nicht nutzen oder nutzen wollen, dann........pech.

    Schreibfehler sind gewollt und dienen der allgemeinen Belustigung :)

  • Hi,


    durch die "familiäre" schiefe Lage, nicht 20 extra Stunden auferlegen, weil dann ist bei dem "Kautz" die Motivation im Keller... Meiner Meinung nach, sollten sich 2-3 Vereinsmitglieder zusammen tun und mit ihm angeln gehen und mit ihm reden (wie oben schon beschrieben). Wenn dies fruchtet kann man immer noch ihn hinhalten, dass er 10 extra Stunden machen muss.


    Gruß braverKautz

  • Hi zusammen :)

    Alles schön und gut, nur sollte man eines bedenken:
    Er hat falsch gehandelt (geklaut) und wird nun durch diese falsche Handlung
    eine erhöhte Aufmerksamkeit bekommen und das nicht mal zu seinem Nachteil.
    Ist auch soweit OK, nur sollte auch eine für ihn spürbare, unangenehme Konsequenz dabei sein,
    sonst baut er wieder mal so einen Mist, wenn er meint, dass er etwas mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.
    Das Prinzip "schlechte Tat zieht Strafe" und "gute Tat zieht Belohnung" nach sich, sollte nicht völlig ausgehebelt werden.
    Deswegen halte ich den Vorschlag mit zusätzlichen Arbeitsstunden zum Wohle des Vereins für richtig und nötig.

    Gruß
    Norbert

    Es gibt zwei Dinge, die man nicht ändern kann: Die Frauen und das Wetter.
    Also warum darüber aufregen?

    Fehmarn vom 11.12.2022 - 15.01.2023:thumbup:

  • Das finde ich auch...
    eine Bestrafung sollte schon her, sonst lernt er villeicht nicht aus seinem Fehler.
    Meiner Meinung nach sollte er sich auch stark schämen, wenn er den anderen
    Anglern am Weiher begegnet und diese genau wissen, was er getan hat.
    Je nach Erziehung ist dies jedoch unterschiedlich und wenns ihm egal ist,
    dann ist der Schritt, der Rückfälligkeit vorprogrammiert.

    Arbeitsstunden klingen gut, oder Vereinsheim putzen ;-).
    Eine Anzeige würde ich ihm jedoch auch nicht aufdrücken.

    Gruß
    Chris

    • Offizieller Beitrag

    moin..


    ... euer vorgehen in allen ehren..

    aber .. wie soll man aus der ferne einen unbekannten jugendlichen fair "beurteilen" ?


    .. wäre mir das während der jugenarbeit passiert, dann
    hätte ich nachgeforscht ob es in der schule oder
    im privaten umfeld schon zu "merkwürdigen"
    *verschwindibus-fällen* gekommen ist und
    dann nach dem ergebnis gehandelt..

    .. grundsätzlich wäre so jemand bei mir erstmal unten durch :(

    .. nicht immer ist es gut, wenn man mit wattebäusch'chen wirft,
    denn ein dermaßen überlegtes vorgehen UND die durchführung
    können meiner ansicht nach nicht einmalig passiert sein..

    ... einmalig klaut man vielleicht mal ein päckchen haken oder bleie ..

    .. als "erst-täter" hätte er mehr fehler gemacht und
    wäre sicher gleich erwischt worden bzw. vor scham rot angelaufen oder
    heulend zusammen-geknickt...

    .. hier geht es nicht um 2,50€, sondern um wesentlich mehr und das wusste der bengel.. :(

    .. und kein ersttäter fängt so rotzefrech an und
    klaut solche werte auf einer veranstaltung
    mit umherlaufenden kollegen .. .. ..

    .. meiner ansicht nach ist da mehr im busch bei dem bengel
    als man aufs erste sehen kann .. ..


    gruß rüdl

  • Zitat

    Original von stevo
    Sicherlich kann solch ein Junge bei der "Geräte-Materialschlacht" niemals mithalten. Wenn sich Jungangler unterhalten, dann sind eben nur "Topmarken" cool...

    Es ist zudem immer die Frage, mit welchen Anglern der Typ "rumhängt" und welchen Eindruck und Einfluss das Früchtchen durch diese bekommt. Das sollte im Vereinsumfeld zunächst geprüft werden.

    Strafe und Erziehung:
    1. Der junge Angler darf für einige Zeit ausschließlich nur mit einer ganz bestimmten Begleitperson angeln.
    2. Diese Begleitperson muss eine Art "Mentor" (Vorbild) für den Jungen sein.
    3. Er sollte lehren, dass es nicht allein auf das Material ankommt, sondern er von den anglerischen Fertigkeiten seines Mentors lernen kann. Und er sollte einiges aus dem "Nähkästchen" erzählen können.

    Gerade in dem geschilderten Alter suchen Jungs ein männliches Vorbild.
    Das ist um so dringlicher, wenn seiner Mutter alleinerziehend ist!

    Wenn sich also jemand aus dem Verein die Mühe macht, den Jungen quasi in die Lehre zu nehmen, dann wäre das pädagogisch der richtige Weg.

    Ich finde stevo hat es auf den Punkt gebracht.
    Es bedarf natürlich Mühe und birgt auch ein Risiko.

    Wäre doch toll wenn man einen jungen Menschen auf die richtige Spur bringt.
    Stellt Euch vor, er kriegt die Kurve und hättet dazu beigetragen.

    Nur Strafe bringt nichts, Einsicht ist der bessere Weg.

    @Lücke
    Ich finde es beachtenswert dass du dir "einen Kopf" machst. :gut

    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Petermaennchen

  • Hallo,

    und besonders rüdl,

    gerade und besonders weil du mit deiner Auffassung Recht hast, finde ich es ist besser nicht genau auf diese Stelle zu zeigen.
    Für ihn ist der Diebstahl sehr wahrscheinlich auch ein Kick, der Puls rast, alle Sinne sind angespannt, wie schaffe ich es den Anderen abzulenken und dann das Objekt der Begierde zu erlangen.
    Damit vor Freunden zu prallen ist schwer, wer seine Situation kennt, erkennt die Quelle der Dinge.

    Etwas Arbeit hält ihn aber schon mal von weiteren Beutezügen ab. Wer von Arbeit müde ist plant nicht auf Raubzug. Der Sinn der Arbeit ist aber die Freude am selbst geschaffenen. Ein geschaffenes Objekt ist dabei weitaus besser als nur Reinigungsarbeiten, den Wert darin zu erkennen ist nicht so unmittelbar möglich wie in einer Sache die auch nach einiger Zeit vorzuweisen ist.
    Der Junge muss Stolz empfinden können für sein Werk.

    Haui006

  • Hallo Leute,
    besten Dank für eure Meinungen, ich sehe das sehr ähnlich.

    Zuerst war ich ja einfach geschockt und enttäuscht weil ich es ihm wirklich nicht zugetraut hatte, da ich eigentlich ne ganz gute Menschenkenntnis habe. Aber nach einer Nacht drüber schlafen und alles zusammenfügen war ich stinkesauer wegen der regelrecht abgezockt geplanten Tat und wenn er mich schon täuschen kann, ich bin mir jetzt auch nicht sicher ob diese ganze schüchtern-nett-nerviginteressierte Art nicht doch nur gespielt war.
    Wenn ich ihn am nächsten morgen getroffen hätte, hätte ich ihm wahrscheinlich erstmal die Mäse versohlt ~:-( -> ;(

    Und eine Frage stellt sich mir auch im Bezug auf rüdls Aussage:

    Zitat

    .. meiner ansicht nach ist da mehr im busch bei dem bengel als man aufs erste sehen kann .. ..

    Also ich habe unserem Vorstand empfohlen ein Gespräch mit den Großeltern und ihm selbst zu führen um allein mal seine Reaktion zu sehen, wenn er keine Reue zeigt und ihm der Ernst der Lage in der er war nicht bewußt ist kann man ihm nur den "Kopf waschen" und sagen das es mit ihm eh keinen Zweck hat -> Rausschmiß!
    Er kann natürlich dann eigentlich nirgens mehr angeln, die Gefahr dabei ist das er dann wirklich an "falsche Freunde" und die schiefe Bahn gerät.

    Wenn man im Gespräch merkt das ihm wirklich bewußt ist das er Mist gebaut hat und er rafft was für ein Glück er gehabt hat an uns zu geraten, sollte man ihm erstmal eine Sperre und Mitgliedschaft auf Bewährung auferlegen, z.B. für das restliche Jahr und ihm nahelegen (man kann ihn ja nicht dazu zwingen) das er sich doch bitte auf allen Vereinsveranstaltungen und Arbeitseinsätzen als "freiwillige Hilfskraft" erscheinen solle. Merkt man das er zuverlässig ist und das gut macht, kann man ihm ja zum Herbst hin das Angeln mit einer Rute wieder erlauben.
    Ebenfalls ist er ständig an einem Vereinssee da er dort auch in der Nähe wohnt, da könnte er auch immer gut für die Sauberkeit sorgen und sollte bei seinen Seerunden die Mülltüte immer parat haben.

    Ein Problem ist bei ihm wohl noch das er auch noch sitzengeblieben ist weil er ständig Angeln geht und das wohl auch Thema Nr.1 ist. Eine sinnvolle Maßnahme wäre da auch die Sperrung im Vereinsinternem Forum und ein zeitlich begrenztes Hausverbot in den beiden örtlichen Angelläden - Der Verein hat da bei beiden gute Kontakte und das könnte man diskret regeln, so käme er wenigstens nicht so schnell in Versuchung sich nur um Angelgerät anstatt um die Schule zu kümmern.

    Einen "Mentor" zu finden wird nicht wirklich leicht sein, man könnte ihm aber auch die Jugendgruppentreffs als Pflichttermine auferlegen, aber unser Jugendwart war auch richtig sauer und enttäuscht da er ihn anfangs auch mit Gerät unterstützt hat.

    Warten wir mal ab was das Gespräch bringt...

    Gruß
    Lücke

    P.S. Ob der Lütte sich wohl bewußt ist das sich um ihn so ein Kopp gemacht wird...???

  • Zitat

    Original von luecke3.0
    P.S. Ob der Lütte sich wohl bewußt ist das sich um ihn so ein Kopp gemacht wird...???

    Genau das, lieber Stefan, glaube ich nicht, leider gar nicht.

    Jeder noch so gut organisierte (Angel-) Verein kann solche Anwandlungen von Dissozialität zwar vielleicht behandeln, aber niemals lösen oder beheben.
    Ihr seid schlichtweg nicht zuständig.

    Und bevor durchaus gut gemeinte Hilfe nach hinten los geht - sollte man evtl. das Jugendamt oder, falls vorhanden, den psycho-sozialen Dienst der Stadt oder des Kreises konsultieren.

    Dies bloß gefühlt und gemeint...

    MAX

  • Hallo luecke

    Wie du ja weißt, war ich Jugendwart in unserem Verein und jedes Jahr zur Weihnachtsfeier durften sich unsere Jungangler einen eigenen "Beitrag" (Auftritt) einfallen lassen.

    Im Jahre 2003 kamen sie auf die Idee einen "Rapp" vorzutragen.

    In diesem Lied haben sie alle Vereinsmitglieder "veräppelt" inclusive mich.

    O.Text:

    "H.... dieser Bösewicht geht ohne "House of Hardy" nicht."

    "Der H.... welch ein Heinzelmann,der nur mit seinen "Mega-Spitzen-Ruten" prahlen kann!"

    Frage

    Gibt es in eurem Verein(einen) Angler,der diesem Jungangler zeigen könnte,daß man auch Karpfen (ü...) mit "Billigtackel" fangen kann???

    Strafe muß sein......Arbeitseinsatz......gute Idee

    Nachdenkliche Grüße

    Hans

    Ps.:Auf die Herausforderung der Jugend "Dachlatte mit Schnur und Haken" ging unser "House of Hardy" Fan nicht ein.

    Ein Freund ist ein Mensch, bei dem man auch laut denken darf.

  • Max
    Klar wird gehandelt falls unser Vorstand das für nötig hält, sind zwar alles Eltern aber keine Pädagogen oder Phsychologen.
    Aber es scheint ja überhaupt nicht so als sei er ein "Problemkind".

    Hans
    "Gute" Vorbilder gäbe es genug, nur die Frage ob sowas wirklich fruchtet, ich selbst habe ihm auch gesagt als er wieder von Rodpods u.ä. anfing das man sowas überhaupt nicht braucht und viel flexibler mit einzelnen Rutenständern ist, mit dem Ergebnis das er sich die dann geklaut hat... :rolleyes:
    Auch gabs schon im Vereinseigenen Forum Diskussionen über seine neuen Ruten die er zu Weihnachten haben wollte, mußten ja Stecken für mind. 100€ sein, mein Einwand das man auch super Ruten für 50 bekäme fiel auf sehr unfruchtbaren Boden.

    Wenn ich ihn nochmal treffe werde ich ihn auf jeden Fall nochmal "einnorden", ich glaube ich habe etwas Einfluss, aber die Chance das ich ihn angeltechnisch "an die Hand" nehme hat er sich verbaut, da hab ich keinen Bock drauf und da gibt´s im Verein so viele super engagierte und auch lernwillige Jugendliche die mit ihrem "schmalen" Gerät losziehen, da hat man dann auch wirklich Freude dran denen zuzuschauen und unter die Arme zu greifen.

    Gruß
    Lücke

  • klar , der Junge hat einen Fehler gemacht. das wird er jetzt selber wissen.
    Nehmt ihn an die Hand und zeigt ihm das es auch anderst geht. Statt Strafe würde ich vorschlagen das er Verantwortung bekommt im Verein (altersgerecht). Eine Aufgabe auf die er Stolz ist wo er Anerkennung bekommt. Dann wird er auch lernen. So hat er seine Aufgabe , kann stolz auf seinen Verein und auf sich sein und ihr habt ihn ein wenig unter Beobachtung.
    Strafe ist nicht immer alles. Strafen kann man immer noch.

  • moin,
    der Schock ist immer tief, wenn man einen vermeintlich netten Menschen als Dieb entlarvt.
    Rüdl. Norbert und Max haben aus meiner Sicht den Kern der Sache erkannt. Und es sollte mal wirklich festgestellt werden, dass der Junge mit krimineller Energie gehandelt hat. Wie Rüdl schon schrieb, das war kein Diebstahl im Affekt ! Hier ist gut gemeinte Rücksicht mit dem Täter, gerade weil er noch so jung ist und jetzt mit einem "blauen Auge" davon kommt, m.E. nicht richtig. Ich plädiere da eher für den Ausspruch: "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende."
    Wer sich mit Polzeibeamten unterhält wird bestätigt bekommen, dass jugendliche Straftäter sich erneut straffällig machen, wenn sie nicht konsequent bestraft werden.
    Auch wenn es herzlos klingt und sich so liest, was ich äußere. Aber ich denke, dass er recht hart an die Kandarre genommen werden sollte. Die bestohlenen Angelfreunde können doch nur von Glück reden, dass er sich so ungeschickt verhalten hat.
    Euer Verständnis in allen Ehren. Ihr macht aber etwas, was Euch als Menschen auszeichnet, indem Ihr versucht, die Gründe für sein Tun zu entschuldigen. Aber er ist nicht das Opfer, sondern, die der er bestehlen wollte.
    Ich denke, Ihr solltet dem Rat von Max folgen.. Jugendamt etc. p.p.. Das ist zwar der harte Weg für den Jungen, jedoch auch der folgerichtige.

  • Hallo Leute,
    ich habe ja die Hoffnung das unser Präsi, der für viele Jungangler das große Vorbild im Verein ist und halt auch die Authoritätsperson im Verein (nebenbei noch Hauptmann bei der Trachtentruppe), einen Einfluss auf den Jungen hat und er spätestens dann merkt das er wirklich Mist gebaut hat. Ich selbst wäre ja schon eingeschüchtert wenn der sauer auf mich wär, so´n 15-Jähriger nimmt sich das hoffentlich noch mehr zu Herzen.

    UNd ich bin auch für eine "richtige" Strafe und da Angeln ja gerade Thema Nummer 1 für den ist, hat der Erlaubnisscheinverlust bei ihm wahrscheinlich den gleichen Stellenwert wie bei anderen der Führerscheinverlust.
    Und "freiwilliger Zwangsarbeitsdienst" ist m.M. nach auch angesagt und sobald er fernbleibt ist das quasi ein Verstoß gegen Bewährungsauflagen.

    Ich werd mich da nochmal hinterklemmen...

    Gruß
    Lücke