Karpfen, Karausche oder Giebel?

  • Hey Leute,


    ich hatte da mal ein paar Fische und bin mir bis jetzt nicht sicher was es für welche waren. Anfangs dachte ich, dass es Karauschen wären, weil bei uns die Schuppis immer so gelblich/golden/braun waren.


    Sie haben eine typische Karpfenform und auch Barteln. Einen Punkt wie ihn die Karauschen haben, konnte ich nicht erkennen. Ausserdem waren sie ziemlich silbrig und eine war relativ dunkel.


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    Was meint ihr?


    Gruß
    Chris

  • Hey !


    Also ich würde mal behaupten das das eine Karausche ist !
    Giebel sind m.M. nach etwas dunkler, hochrückiger und haben grössere Schuppen !
    Hab gerade mal mehrere Fotos verglichen und ein Giebel sieht einfach etwas markanter aus als der Fisch auf deinen Fotos !
    Aber warte mal lieber noch ein paar Antworten ab .
    Hab noch nie einen Giebel gefangen und ne Karausche das letzte mal vor ca 15 Jahren !
    Bin für diese Fische also nicht so der Experte habe halt nur einige Fotos rausgesucht und verglichen !
    MfG Sascha

  • Hallo,


    ja, der gezeigte Fisch ist ein 2-sömmeriger Schuppenkarpfen!!!


    Nun geht es also auch in Deutschland los:


    Karpfenplage
    http://www.bernerzeitung.ch/re…rpfenplage/story/10081364


    Nach USA, Australien, Spanien, Italien und der Schweiz geht es also auch in einigen ausgewählten Natur-Gewässern in Deutschland mit der Massenvermehrung der Karpfen los.


    Wenn die Schuppenkarpfen schon diese Größe erreicht haben, sinkt der Druck durch Fressfeinde zunehmend. Wenn dann aber das Mindestmaß erreicht wird kann eine Regulierung des Bestandes durch Angler erfolgen. Ansonsten mit Netzen fangen und in andere Gewässer umsetzen.



    Gruß Haui006

  • Also die haben ja vielleicht mal "Luxusprobleme" bei uns würde sich jeder Verein und jeder Züchter nen Ast freuen wenn er so einen Teich abfischen dürfte... :rolleyes:


    Bei der geringen Scheu die die Fische da haben ist es doch ein Leichtes die raus zu fischen -> Netze oder E-Fischen und die Sache ist an einem Tag erledigt, für die weitere Regulierung noch 10-20 Hechte rein und die Sache ist gegessen.


    Gruß
    Lücke

  • Hallo chriss92,


    wie ist es denn um den Raubfischbestand in dem Gewässer mit der Karpfennachzucht bestellt?


    Allgemein ist ja der Fischerei- und Angeldruck auf die Raubfische recht hoch, und dadurch der Bestand niedrig.


    Das schweizer Video ist erstellt: 06.07.2010, 08:16 Uhr. Da ist vielleicht inzwischen auch eine Lösung gefunden worden, oder eine natürliche Regulation hat sich eingestellt. Die geflügelten, schwarzen Gesellen schicken doch auch ihre Späher durch die Gegend. Fischotter sind in Teichen nicht sehr beliebt, wenn die auf so einen Gaben(tisch)teich treffen halten die sich bestimmt einige Zeit dort auf und lassen es sich schmecken.


    Gruß Haui006

  • Die Gefahr bei so einer Massenvermehrung einer Fischart liegt in der Verbuttung.


    Wikipedia:


    Unter Verbuttung versteht man den überproportionalen Anstieg der Individuenzahl einer Fischpopulation bei auffallender Zwergwüchsigkeit. Insgesamt sinkt die Durchschnittsgröße der Tiere und die Geschlechtsreife tritt früher ein. Es kann in einem Gewässer entweder eine bestimmte Art verbutten, oder dieser Effekt betrifft sämtliche Weißfischarten oder ausnahmslos alle Fischarten.


    Für Verbuttung besonders anfällige Arten sind: Flussbarsche, Kaulbarsche, Brachsen, Güster, Rotaugen, Schleien und Karauschen, teilweise auch bei Saiblingen. Verbuttung wurde in einigen Brackwasserflüssen auch bei Butt und Flunder beobachtet.


    Besonders gefährdet sind isolierte Kleingewässer,[1] in denen keine Migration anderer Populationen stattfinden kann.


    Verbuttung wird fast ausschließlich in bewirtschafteten Gewässern beobachtet und hat anthropogene Ursachen. In Naturgewässern ohne menschliche Eingriffe ist das Phänomen der Verbuttung weitgehend unbekannt.


    Verbuttung tritt in nährstoffreichen Tieflandgewässern besonders häufig auf. Das Wachstum der meisten Fischarten ist mit dem Nahrungsangebot im Jugendstadium gekoppelt. Reicht das Nahrungsangebot und die –qualität durch starke Futterkonkurrenz innerhalb der eigenen Art nicht aus, so kann das Wachstum nach Erreichen der Geschlechtsreife enden. Besonders betroffen sind sehr langsam wachsende Fischarten wie Schleien oder Barsche. Trotz Kleinwüchsigkeit vermehren sich die Fische und setzen eine große Menge von Jungfischen frei, die von den wenigen Raubfischen unzureichend dezimiert werden können. Dies ist ein Hauptgrund für die Verbuttung, durch die geringe Raubfischpopulation, welche sich ungünstig auf den Friedfischbestand auswirkt.


    Eine Folge der Verbuttung ist, bedingt durch den dadurch ausgelösten Nahrungsmangel, eine hohe intraspezifische Konkurrenz und die dadurch ausgelöste Kleinwüchsigkeit. Diese Kleinwüchsigkeit ist nicht genetisch bedingt und eine Anpassung an die Standortsverhältnisse. Wird ein verbutteter Fisch in einem intakten Naturgewässer ausgesetzt, so ist dieser Prozess reversibel und das Tier kann zu normalen Größen abwachsen.


    Das Gleichgewicht zwischen Raub- und Friedfischpopulationen in einem verbutteten Gewässer kann sich nach einiger Zeit wieder einstellen, falls die großen Raubfische nicht einseitig und gezielt gefangen werden würden. Durch Abfischen (Hegefischen) und Besatz mit großen Raubfischen kann der Verbuttung teilweise entgegengesteuert werden.


    " Oh Herr,
    die Geister die ich rief ,ich werd sie nicht mehr los"


    Johan Wolfgang von Goethe . Der Zauberlehrling


    In meiner Region ist so etwas auch schon einmal vorgekommen.


    Wegen Sanierungsarbeiten wurde ein Stausee abgelassen. Abgefischte Bleien aus dem Stausee wurden in einen anderen Stausee umgesetzt, wo es dann zur Verbuttung der Bleien gekommen ist.
    Die umliegenden Vereine veranstalten jetzt regelmässig Hegefischen an dem betroffenen Stausee aber ein Ende der Verbuttung ist noch nicht zu erkennen.


    Also, Vorsicht beim Wünschen!


    Gruß Haui006

  • Ok um mal auf Haui zu antworten:
    Den Raubfischbestand in Chriss´s Gewässer würde ich als normal bis gut
    einschätzen, habe zwar dort selbst erst einmal auf Raubfisch geangelt, konnte aber
    oft Hechte, Barsche etc dort beobachten. Auche Welse und Zander werden regelmäßig gefangen.
    Von einer Massenvermehrung oder Verbuttung kann aber absolut keine Rede sein,
    nur weil die Karpfen dort ablaichen und ihre Nachkommen durchbringen...
    Ich wäre froh sie würden das auch in meinen anderen Vereinsgewässern schaffen...
    Also keine Panik.
    Gruß
    Flo

    "Wer fischen will muss freundlich sein!"