Hecht mal ziemlich anders

  • Hallo,



    Ich war am 20.Mai 2011 ab 6 Uhr morgens an der Rentmeister-Laake in Haselünne am Angeln. Da ich gerne auf Hecht angel, hatte ich 2 Hechtruten mit Köderfisch und eine kleine Angel zum Rotaugen angeln ausgeworfen. Durch mein Anfüttern kamen die Bisse der Rotaugen auch schnell.
    Dann geschah folgendes. Als ich meine Köderfischangel einholen wollte, um nachzusehen ob noch Maden am Haken waren, bekam ich einen Biss. Es war aber kein Biss von einem Rotauge, denn dafür war er einfach zu stark. Sofort machte ich meine Bremse auf und die Schnur lief nur so von der Rolle. Ich dachte zuerst ob es eine Schleie gewesen wäre, denn das ist mir früher schon mal passiert. Aber als der Fisch dann das erste mal aus dem Wasser sprang, traute ich meinen Augen kaum. Es war ein stattlicher Hecht. Da ich ja aber Rotaugen angeln wollte, hatte ich nur ein 14er Haken dran. Das kann ja nicht lange gut gehen dachte ich im ersten Moment, aber es kam alles anders.
    Den Biss erhielt ich so gegen 8:30 Uhr, so gegen 9:10 Uhr, also 40 Minuten später war der Hecht immer noch dran. Man konnte natürlich nicht so stark anziehen, mit einem 14er Haken. Deswegen habe ich abgewartet und den Hecht ziehen lassen. So etwa nach 1 Stunde hatte ich den Hecht dann sehr vorsichtig und langsam zum Ufer „gedrillt.“ Da habe ich ihn dann zum ersten mal auf kurzer Distanz gesehen und konnte es kaum glauben. Der hatte so um die 80cm. Mich wunderte, dass das Vorfach immer noch gehalten hat. Als ich dann das erste Mal versucht habe, ihn zu landen, ist er ja natürlich sofort wieder bis ans andere Ufer losgezogen und man konnte natürlich keinen Widerstand geben, bei so einer dünner monofilen Schnur. Deswegen habe ich mir Zeit gelassen und abgewartet, wie lange das denn noch wohl gut gehen würde.
    So gegen 10 Uhr, der Hecht war immer noch am Haken, habe ich erstmal mit meinen Freunden telefoniert und denen erzählt, was hier gerade passiert. Natürlich wollte keiner im ersten Augenblick das glauben, bis ich das Handy an die Rolle hielt. Man konnte nur das Knattern der Rolle hören, wie der Hecht Schnur nimmt. Jetzt wussten sie auch Bescheid und es gab kein Zweifel mehr.
    Um 10:30 Uhr hatte ich den Hecht dann soweit, das ich ihn landen wollte. Ging aber immer noch nicht, denn er war noch nicht müde und machte sich wieder aus dem Staub. Ich hatte auch fast keine Lust mehr und dachte mir, jetzt oder nie. Ich zog den Hecht so nah an mich ran, obwohl die Schnur immer noch sofort reißen könnte, das ich ihn endlich nach 2 Stunden und 15 Minuten landen konnte. Ich war überglücklich so einen tollen Hecht fangen zu können und wirklich sehr erstaunt, das die Schnur nicht gerissen war. Er war 80cm lang und wog 8 Pfund. Der Hecht hatte den Haken ganz vorne im Maul, dadurch reduzierte sich natürlich das Risiko, das die scharfen Zähne die Schnur durchtrennen, aber das heißt ja nicht zugleich, das sie dann auch hält. Zum Abschluß möchte ich noch sagen, das war mein längster Drill den ich bis jetzt hatte und natürlich auch der spektakulärste. Ich hoffe doch, das nächste Mal die Hechte wieder mit der Hechtrute gefangen werden.





    Gruß und weiter Petri Heil

  • Hallo,


    ein kräftiges "Petrie Heil" zu deinem Hecht. Da hast du ja wirklich sehr viel Ausdauer bewiesen.
    So einen langen Drill hatte ich einmal mit einem Marmorkarpfen von 48 Pfund (deutsche, mit500g).-
    Eine tüchtige Portion Glück gehört zu diesen Umständen wirklich auch dazu. Die Möglichkeiten zum Verlust des Hechtes sind sicherlich reichlicher als zu einer erfolgreichen Landung mit leichter Ausrüstung.


    Gruß Haui006