TV-Tipp: "der Vorkoster" (WDR, 20.15 Uhr): "Frischer Fisch - Delikatesse oder gefährdete Tierart?

  • Hallo!

    Ich konnte es nicht sehen, war unterwegs.

    Kommentare von Usern, die es schauen konnten, würden mich allerdings interessieren: Denn der Titel - Delikatesse oder gefährdete Tierart - ärgert mich maßlos. Fisch ist, nebenbei bemerkt, eben keine Art...

    Wurde auch im Beitrag selbst so gleichgeschaltet?

    Thunfisch, viele Haie und auch der Kabeljau sind bedroht - Satzkarpfen, Zuchtlachse und Teichforellen hingegen nicht.

    Ein ähnlich hinkender Vergleich würde passen bei sibirischen Tigern und Hauskatzen. Aber vielleicht schmecken die ja ähnlich :rolleyes:

    MAX

  • Voran sage vielen Dank an Stefan für den Tipp. Hat sich gelohnt zu sehen. Max dir muss ich aber sagen, der Titel traf nicht den Kern des Berichtes.
    Der Inhalt ist kurz zu beschreiben: Es wurde 4x Dorsch und 4X Lachs teils frisch, teils tiefgefroren eingekauft. Die in Supermarkt, Discounter und Fischmarkt gekauften Fische wurden verkostet und nach Geschmack bewertet. Dies einmal mehr in Verbindung zum Preis. Ein größerer Schwerpunkt wurde dann auf die Etikettierung gelegt. Aquakultur, Bio- Aquakultur, oder vom Kutter frisch gefangen wurde zum Thema, in Verbindung mit der Kennzeichnung für den Endverbraucher. Es wurde eine kleine Aqua- Kultur von Lachsforellen in der Kieler Förde gezeigt. Auch wurde von einer Aqua- Kultur von Lachsen in den Fjorden von Chile berichtet, die mit Überdosen von Antibiotika die Lachse gesund erhalten. Der Betreiber war ein Norwegischer Fischkonzern.
    Das ist das, was ich gesehen habe.
    Was mir vermittelt wurde ist folgendes: Ein sachlicher und in seinen Ausführungen nicht angreifbarer Bericht, der dem Zuschauer viel Material zum Nachdenken vor die Füße schmiss.
    Da wurde doch der Betreiber der Chilenischen Fischfarm befragt, warum man die Kulturen nicht in Europa unterhält? Antwort: Weil es hier in Chile keine Kontrollen bezüglich der Antibiotikums gibt.
    Meine Meinung: So hebelt man legal die Interessen des Endverbrauchers aus und nimmt gesundheitliche Schädigung selbiger in Kauf.
    Unser Steuergesetz passt sehr gut hierher, obwohl man es nicht vermutet. Unser Steuergesetz ist über die Maßen kompliziert, aber warum? Weil immer wieder findige Köpfe Lücken in den Gesetzestexten finden um sich zu bereichern. Und was kommt dann? Es muss nachgebessert werden, am Ende steht ein Text in dem sich kein Normalsterblicher mehr zu Recht findet.
    Ähnliches sehe ich auch in den ganzen Aufbabbern, welche unsere Lebensmittel begleiten. MST, MTS, ASC, ACT, USD, damit beginnt das heitere Raten am Kühltresen, wenn unsere Enkelkinder später nur ein Stück Fisch kaufen wollen.

    Klaus jammer nicht, deine Oma ist für einen Liter Milch 7Km bis zum nächsten Bauern gelaufen. Die arme Oma dachte ich. Heute sehe ich die Ohnmacht meiner Enkel, wenn sie online durch den Supermarkt latschen, um Verseuchtes vom Genießbaren zu unterscheiden.

    • Offizieller Beitrag

    All,

    ich habe den Beitrag leider nicht sehen können.

    Zitat

    Zitat März Braune:
    Da wurde doch der Betreiber der Chilenischen Fischfarm befragt, warum man die Kulturen nicht in Europa unterhält? Antwort: Weil es hier in Chile keine Kontrollen bezüglich der Antibiotikums gibt.

    davon habe ich auch schon gelesen.Wahrscheinlich werden die Lachse o.a.
    über Norwegen zu uns eingeführt.Einfach umettikieren.
    Dem Gewinnmaximierungsprinzip sind keine Grenzen gesetzt.
    Antibiotika--nehmen wir über die Masthähnchen doch auch schon
    ein.Aber ich will nicht vom Thema abschweifen.

    Mit Petri Heil
    Flunder

  • Eines möchte ich noch positiv hervorheben. Es wurde auf die Begriffe Dorsch und Kabeljau eingegangen. Hatte ich nie zuvor in einer Dokumentation vernehmen können.
    Wird auch mal Zeit, dass die Begriffe Ebbe, Flut, Hochwasser und Niedrigwasser in ein rechtes Licht gerückt werden, denn all zu oft wird das Niedrigwasser mit einer Ebbe gleichgesetzt.

    Ich hatte vor ca. 12 Jahren mal ne mächtige Auseinandersetzung mit einem Fischer aus Niendorf in Peter´s Bierstübchen. Letztendlich hatten wir aber beider Recht.
    Ich wollte ihm verklarfiddeln, dass ein Kabeljau ein geschlechtsreifer Dorsch ist. Er meinte jedoch, das ist Quatsch: Ein Dorsch schwimmt in der Ostsee und ein Dorsch in der Nordsee heißt Kabeljau.
    Zur weiteren Verwirrung:
    Fachlich ist ein geschlechtsreifer Dorsch ein Kabeljau. Eingebürgert hat sich, Nordsee= Kabeljau, Ostsee= Dorsch, ob junfräulich oder nicht.

  • Ich hab's mir eben gerade im Netz angesehen.

    Ein guter Bericht, den aber sicherlich viel zu wenig gesehen haben und vor allem nicht die Verantwortlichen, die die Einfuhr von Fisch aus fragwürdigen Aquakulturen etwas unternehmen könnten!


    Was ich vermisst habe war, dass die Aquakultur des völlig überteuerten Bio-Lachses nicht näher unter die Lupe genommen wurde.
    Das das Fleisch eher braun aussah.....! Nun ja, vielleicht will man ja auch optisch einen Unterschied schaffen, um sagen zu können: Tja, das ist eben Bio!!!!

    Geschmacklich war er ja OK, aber wie die Aquakultur auf den Shetland-Inseln des nun genau aussieht, hätte mich wirklich interessiert!

    Obwohl: So richtig 'Wirklich' nicht, da ich in der Regel die Finger von BIO lasse!


    Ich weiß nicht, ob es etwas nutzt, wenn man den Einsatz von Antibiotika (wieso kommt das Wort Bio drin vor???? :rolleyes:) komplett verbietet.

    Antibiotika muss doch nur dort eingesetzt werden, wo Massentierhaltung zu Erkrankungen führt. Ohne dieses Medikament, dass die Menschheit am Ende ausrotten wird, weil die Bakterien und Viren resistent werden und uns am Ende besiegen, müssten die Erzeuger von der Massenzucht weg, welches sich am Ende positiv auswirkt.

    Der Fisch wird zwar teurer (das Fleisch auch denn hier sollte man es genauso machen), aber das eine was man will,m das andere, was man muss!!!!

    Und als Angler betrifft es mich dann weniger! ;)

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948