>Bomben< Stimmung am Rhein rund um Koblenz

  • Hallo Rheinländer,

    jetzt wo bei uns die Pegel immer weiter sinken, zeigt der Rhein welch gefährliche Fracht über 65 Jahre am Grund schlummert.
    Mir wurde es richtig mulmig als ich sah das etliche meiner Lieblingsstellen ganz schön explosiv bestückt sind.
    Hier können Interessierte nachlesen was jetzt seit Wochen gefunden wird.
    Dabei ist jetzt in dem Artikel nur von Koblenz die Rede.
    Der Kampfmittelräumdienst ist aber fast jeden Tag bei dem Niedrigwasser bis Remagen (Bonn) unterwegs im Einsatz.

    Wie sieht es denn bei Euch mit diesen gefährlichen Altlasten aus?
    Sind bei Euch auch ganze Flussabschnitte gesperrt?

    Mit Gruß Bapho

  • Na hier scheint ja kaum einer daran Interesse zu haben wie es zur Zeit im mittleren Rheintal von Ludwigshafen bis Köln aussieht. Sogar die Mosel ist betroffen.
    Fast im Stundentakt werden neue Bombenfunde gemeldet und immer größere Rheinabschnitte werden gesperrt.
    Mir ist das Angeln am Rhein jedenfalls erst mal vergangen.

    Froh sei der, der bezahlbare Ausweichgewässer hat.

    Bis denne Bapho

  • Wundert dich das, dass die Blindgänger fast wie Kopfsteinpflaster im Rhein rumliegen,
    grade im Bereich von Brücken und nun wieder ans Licht kommen?
    Nahezu sämtliche Rheinbrücken waren heftigen Angriffen ausgesetzt, zuerst von den Alliierten,
    später dann von den Deutschen selbst, die gegen Ende den
    Vormarsch der Alliierten nach der Invasion behindern wollten.
    Geht man von einer Blindgängerquote von 10% bei den Alliierten zu Anfang des Krieges aus
    und gegen Ende des Krieges von einer Blindgängerquote von Granaten von über 30% auf
    deutscher Seite (in den Munitionsfabriken arbeiteten fast nur Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter
    und Sabotage war die Regel), kann man sich vorstellen, was nicht explodiert ist
    und nun am Grund des Flusses vor sich hingammelt.

    Bombenblindgänger. welche an Land runter gingen, lassen sich sehr häufig an hand von
    Luftbildern, welche die alliierten Bomberverbände nach ihren Angriffen, bzw. kurz nach Kriegsende machten, aufspüren.
    Sie sind durch kleine Einschlagtrichter, im Gegensatz zu den großen Detonationstrichtern, zu erkennen.
    Die Alliierten stellten erst im Jahre 1985, also lange nach Kriegsende,
    dieses Bildmaterial zwecks Blindgängerräumung zur Verfügung.

    Nur mal so als Beispiel:
    Im Raum Hamburg werden heute noch um die 3000 Bombenblindgänger im Boden vermutet....

    Gruß
    Norbert

    Es gibt zwei Dinge, die man nicht ändern kann: Die Frauen und das Wetter.
    Also warum darüber aufregen?

    Fehmarn vom 11.12.2022 - 15.01.2023:thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    All,

    es ist doch gut,daß diese Altlasten geborgen werden
    können.Wie sonst sollte man sie finden,wenn nicht
    bei Niedrigwasser.
    Hier an der Küste liegt auch jede Menge von dem Zeug
    im Wasser.Aber die Gebiete sind bekannt.Bergung
    angeblich zu gefährlich und teuer.Also läßt man das
    Zeugs im Wasser vergammeln.Gefährlich wird es für
    Kinder und Badegäste,wenn sie die angespülten Phophor-
    brocken aufsammeln.
    Sind schon einige Unfälle passiert.
    Aber,daß ein Pilker oder sonstiger Angelköder eine Bombe
    zur Explosion gebracht hat,davon habe ich noch nicht gehört.
    Trotzdem sollte man diese Altlasten nicht unterschätzen.

    Mit Petri Heil
    Flunder

    Watt wär`n wa ohne Wattwurm??

    SAV Kanalfreunde Kiel e. V.

    7564-logo2021aa-png

    Wieder auf der Insel: ... gebucht vom 24. 04. 21 bis 30. 04. 21

    wir haben abgesagt.

    Der Müll muss mit !!!


  • Ist doch schon erstaunlich das immer noch so viele Bomben gefunden werden, wo doch die Fahrrinne des Rheines laufend mit Spezialschiffen untersucht wird. Wahrscheinlich liegen diese Kriegsrückstände mehr in den Ufernahen Gebiten ausserhalb der Fahrrinne, wo diese Spezialschiffe nicht suchen. da dieser Bereich für die Schiffahrt nicht so interessant ist.

    Noch erstaunlicher ist aber, das die Bomben auch nach der langen Zeit im Wasser noch nicht so weit verrottet sind das sie auseinanderfallen und zum Teil immer noch hochexplosiv sind.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass in den durch Schleusen regulierten Flüssen wie z.B. Main, Neckar, oder Mosel bestimmt auch noch viele Bomben liegen. Welche man auf Grund des doch mehr oder weniger konstanten Wasserstandes mit dem bloßen Auge nicht sehen wird. So wie dies ja jetzt im Bereich Koblenz auf Grund des extremen Niedrigwasser fast an der Tagesordnung ist.

    Gut das man nicht alles weiß und sieht. ;)

    GvH Rainer .


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel