Bachforellen am Fluss

  • Hallo zusammen,


    ich würde gerne am Sonntag, trotz vorhergesagtem schlechten Wetter (Regen und 10 C°), an unserem Fluss (ca. 6 bis 10m) auf Bachforelle angeln. Komme leider im Moment nur Sonntags zum angeln, da ich im Moment sehr viel arbeiten muss. Deshalb bin ich auch so selten hier im Forum anzutreffen.


    Nun ist genau das Wetter ein Thema und würde gerne wissen welche Köder ich am besten dort anbieten könnte. Das Wasser in unserem Fluss ist eher trüb da diese Stellendie ich als nicht Fliegenfischer beangeln darf, eher einen schlammigen Grund aufweisen.


    Hatte eigentlich vor es mal mit einer Trockenfliege an einer Wasserkugel als Pose zu versuchen. Aber bei Regen denke ich mir "so rein theoretisch" dürfte das ein Problem sein.


    Also was nun anbieten? Freue mich auf Eure Tipps und Ratschläge. :D

    Wer Jerkt - der fängt! -> Kleiner Insider ;)

  • Moin Danyfischer,


    ich befürchte Du hast ein Problem welches Du noch nicht erkennst. In der Frage sprichst Du von einem Bereich den Du als "Nichtfliegenfischer" nicht beangeln darfst. Genau in diesem Bereich werden sich die Bachforellen jedoch aufhalten. Die Bachforelle ist neben der Äsche wohl der Fisch, der die größten Ansprüche an die Wasserqualität stellt.
    Ich möchte dich jedoch nicht entmutigen, nehme aber Abstand von Deinem Vorhaben. Neben der Fliege ist ein quirliges Rotwurmbündel der beste Köder. Ich persönlich ziehe immer die Fliege vor, aber es ist notwendig sich mit der Materie auszukennen.
    Ich setze mal voraus, in dem Bereich wo Du angeln möchtest gibt es Bachforellen. Dann ist es Dein Vorteil, dass das Wasser trübe ist. Im trüben Wasser schalten Forellen bei der Beutesuche eher auf Bewegung um. Das Auge, das Erspähen einer dahintreibenden Trockenfliege wird nebensächlich. Also würde das Angeln mit einer Naßfliege oder einem Streamer viel interessante sein. Da Du beabsichtigst mit einer Wasserkugel (Spirolino ) zu fischen, ist weitere Vorsicht geboten. Deine Wasserkugel schwebt nun nicht auf die Wasseroberfläche, sondern platscht mit jedem Wurf auf die Oberfläche. Eine Forelle findet es gar nicht angenehm, wenn neben ihr ständig eine Kugel ins Wasser schlägt, sie wir schleunigst ihren Standort wechseln und noch aufmerksamer werden, bis sie schließlich die Nahrungsaufnahme einstellt.
    Leider gehen aus deiner Frage nicht alle Punkte hervor um klar zu antworten. Willst Du standortfest angeln, oder den Bach rauf unter runter gehen?
    Standortfest: Zwei Ruten dabei haben. Eine mit Made oder Rotwurm bestückt zum ständigen Fischen. Die zweite Rute mit Wasserkugel und Streamer als erstes, drei Mal den Bach raufwerfen, schnell einziehen und dann dreimal den Bach runter werfen und zuckend langsam einholen. Rute beiseite stellen und in einer halben Stunde wiederholen. In der Zwischenzeit mit der Wurmrute weiter fischen.
    Die Forelle ist nicht die lahme Nummer wie der Hecht, und macht die Beute anders als der Hecht, im großen Umkreis zielsicher aus. Jeder unnütze Wurf mit einem nicht angenehmen Köder, würde die Forelle vertreiben.
    Wenn ich mit der Fliegenrute am Wasser bin, binde ich zuweilen nach jedem dritten Wurf eine neue Fliege an, bis ich die habe, die die Forelle wünscht.
    Nun hoffe ich Dir ein wenig geholfen zu haben.

  • hallo Dany


    ich schliesse mich dem an was Klaus gesagt hat


    bei dem wasser/wetter wirst du die köder unter der wasseroberfläche anbieten müssen
    du könntest stromauf (werfend) spinnfischen
    dazu würde ich dir etwa den Mepps spinner N°2 empfehlen
    gold mit rot oder bei noch trüberem wasser auch den "Black Fury" in schwarz mit gelben punkten


    mit kleinen (3,5-5cm) wobblern wird auch gefangen
    eine weitere möglichkeit wäre auch kleine gummis, wie etwa "keitech shad impact"
    in gedeckten farben
    kleine köderfische (~5cm) wären auch unbedingt zu erwähnen ! (wenn man mag)
    etwa am planseesystem gezupft


    köfis kann man aber auch treibangelnd stromab am tiroler hölzl anbieten ...


    mit einer pose kannst du auch sehr gut treibangeln
    da würde sich eine "Avon" pose oder etwas ähnliches anbieten
    die pose solltest du mit einem gewissen abstand von(vor) vermuteten standplätzen einwerfen (eben wegen dem scheuchenden "platsch!")
    die pose dann stromab (etwa an der strömungskante oder an vermutete unterständen) in möglichst langen "läufen" treiben lassen
    mit offenem rollenbügel kann der schnurablauf dabei mit dem (zeig)finger an der spulenkante dosiert und gebremst werden ... wenn man mal zwischendurch leicht abbremst steigt der voraustreibende köder leicht auf ... damit kann man also "effekte einbauen" ...
    an naturködern kommen wurm sowie maden in frage ...
    oder aus dem fliegenfischerbereich die nymphen (oder auch nassfliegen)



    gruess
    cedi

  • ich schließe mich den vorschreibern an, aber wir wissen doch noch gar nicht was in diesem fluss alles erlaubt/verboten ist ?-( ?-(

  • Ihr seid so klasse! Vielen Dank für Eure Tipps und die ausführlichen Erklärungen. Ihr habt mir damit sehr weitergeholfen. Nun kann morgen der Angeltag kommen (zum ersten mal am Fluss angeln).


    Werde einen festen Standort wählen. Kann leider noch nicht im Fluss waten, da ich noch keine Wathose, etc. habe. Nur meine Gummistiefel, wobei mir dort Wasser in die Schuhe laufen würde. ;)


    @niclas: Verboten ist dort eigentlich nichts. Wir dürfen nur nicht die Fliegenstrecke beangeln.


    Ich werde es mal mit Spinnfischen versuchen und eine Rute mit Wurm bestücken. So wie März Braune es vorgeschlagen hat.


    Totz trüben Gewässer sind Bachforellen und auch Äschen dort zu finden. Habe schon öfter von guten Fängen dort gehört. Aal soll auch mit drin sein.


    @ März Braune: Habe noch keine Erfahrungen mit Flüssen gemacht. Die Trockenfliegen hatte mir der Verkäufer vom Angelladen empfohlen und hatte mir das mit dem "Spirolino" also der Wasserkugel erklärt.


    Vielen Dank nochmal an Euch.


    Lg Dany

    Wer Jerkt - der fängt! -> Kleiner Insider ;)

  • Hoi Dany,


    schlammiger Grund im Fliessgewässer ???


    Ich würde am Wasser mal als erstes den Grund untersuchen. Dazu einfach mal das Vorfach aushängen, und statt dessen einfach ein Grundblei einhängen.
    Mal das ganze etwas abseits der Stelle ausloten ( ein paar meter Fluss auf oder besser noch ab).


    Wenn du dann mit dem Blei am Grund bist mal langsam einkurbeln, und fühlen. das merkst recht schnell ob du über Steine schleifst oder einsumpfst.
    So kannst du auch feststellen, wie schwer dein blei sein müsste, wenn du was am Grund stationär anbieten willst ( bleib es liegen oder driftet es ab ??)


    Ich angel regelmässig am Fluss auf Forellen und hab die besten Erfahrungen ausser Spinnfischen mit Wurm am Grundblei gemacht. Wer weiss, vielleicht verirrt sich ja noch ne "Wasserschlange" am Wurm.


    Beim Wurm auf Grund nicht ewig an einem fleck liegen lassen, ruhig mal ein paar Meter einkurbeln/verlegen.


    Schlammgrund halte ich bei deiner beschriebenen Breite eher unwahrscheinlich, ausser die fliessgeschwindigkeit ist so langsam, dass du schon fast stehenden Charakter hast.


    Ich persönlich würde es allerdings mit Spinnfischen zuerst testen, und die forellen suchen.
    Sollten sie in Beisslaune sein, gehts oft schlag auf schlag....


    Grundsätzlich bedenken, je höher die fliessgeschwindigkeit des Wassers, desto schäler das Spinnerblatt, um den Widerstand zu verringern. wahlweise schlanke Blinker.
    Farbe Kupfer ist immer eine Gute Wahl wenn man sich nicht sicher ist *g*.


    Dann mal Petri heil, und nicht vergessen.... wer versuchet der fängt ;o))

  • Zitat

    Original von Perfusor



    Ich angel regelmässig am Fluss auf Forellen und hab die besten Erfahrungen ausser Spinnfischen mit Wurm am Grundblei gemacht. Wer weiss, vielleicht verirrt sich ja noch ne "Wasserschlange" am Wurm.


    Da hab ich mich etwas unverständlich ausgedrückt oder du hast es missverstanden ;) Aber ist ja auch nicht so schlimm. *fg*


    Ich darf zwei Ruten benutzen. Mit der einen wollte ich Spinnfischen und die andere Rute wollte ich mit Wurm auf Grund legen.


    Danke auch Dir für Deine Tipps, besonders der Tipp mit dem Ausloten des Flusses und mit dem Spinner.


    An der Stelle an der ich angeln darf, fließt das Wasser schon langsam. Ist ja jetzt auch kein riesiger Fluss wie der Main oder der Rhein usw.....


    Naja probieren geht über studieren. Werde es einfach mal morgen alles ausprobieren. Vielleicht fange ich ja auch eine Bachforelle. Dann ist es bis zu 60% mit Euer Erfolg und habe es dann nur durch Eure Hilfe geschafft . :-))


    Selbst wenn ich morgen nichts fangen sollte, bin ich um eine Erfahrung reicher und kann es dann beim nächsten mal evtl. optimieren. :)

    Wer Jerkt - der fängt! -> Kleiner Insider ;)

    Einmal editiert, zuletzt von danyfischer ()

  • Achso!


    Von ein paar Altanglern hier im Umkreis hatte ich zu hören bekommen, dass die früher Rindsköpfe in den Fluss geschmissen hatten um Aale anzulocken. Nach ein paar Tagen hatten sie dann den Rindskopf rausgeholt der dann voller Aale war. :kotz

    Wer Jerkt - der fängt! -> Kleiner Insider ;)

  • die trockenfliegen sind schon fängig
    aber dann wenn die fische steigen ...
    das wird mir dieses wochenende nicht der fall sein ...
    aber die methode wirst du dann einsetzen können wenn das mal der fall sein wird



    beim spinnfischen sollte man aber möglichst einen grösseren teil des ufers abfischen
    sonst halt am ufer aussen rum statt durch den fluss .. (je nach zugänglichkeit)
    du könntest flussauf spinnfischen und auf dem rückweg mit der pose fluss abwärts treibangeln ...

  • Zitat

    Achso! Von ein paar Altanglern hier im Umkreis hatte ich zu hören bekommen, dass die früher Rindsköpfe in den Fluss geschmissen hatten um Aale anzulocken. Nach ein paar Tagen hatten sie dann den Rindskopf rausgeholt der dann voller Aale war.


    Die gucken zuviel TV, ist ne szene aus "die Blechtrommel"


    Unter Anglern gibts doch noch ne menge Lateiner *fg*

  • Ich glaube ich muss mir diesen Film endlich mal angucken.


    Die Alten und ihre Märchen mal wieder. Typisch! Und ich bin so gut gläubig und habe ihnen die Geschichte abgenommen. :rolleyes:


    Wie damals als ich vier Jahre alt war und mein Opa mir erzählt hatte, das der Wels kleine Kinder frisst. *lol*


    Das hatte er mir nur erzählt, damit ich nicht so weit ins Wasser gehe. :-))

    Wer Jerkt - der fängt! -> Kleiner Insider ;)

  • Zitat

    Allerdings ist es eine fälschliche Meinung, dass sie sich vom Aas ernähren


    hm..... also der aal gilt sehr wohl als aasfresser und steht damit am hinteren ende der Nahrungskette, deshalb auch die Belastungen von Schwermetall, die sich in seinem Körper anreichern.


    Natürlich ernähren sie sich nicht ausschliesslich davon und sind trotz allem Raubfische.
    Solche "Ojekte" als Versteck zu nutzen kommt dazu, allerdings gibts das in der Natur ja öfter, dass Tiere auch Wohn-Essbereiche haben, nicht nur der homo sapiens ;o)))


    Aasfresser erledigen in der Natur eine wichtige Aufgabe, weshalb das nicht so verächtlich ist, wie es der mensch gern darstellt.


    @ dany: der Film ist meiner meinung nach nicht unbedingt sehenswert, aber das liegt ja im auge des Betrachters *fg*

  • Zitat

    Original von bergziege
    ich weiss nicht so recht mit dem aas ..
    http://de.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Aal#Lebensweise


    Völlig richtig bergziege :gut
    Aale sind zwar oft bei Aas anzutreffen, allerdings nur, weil sich dort Aasfresser (Asseln, Larven, Krebse usw)
    aufhalten und dies sind nun mal die Beutelebewesen, auf die der Aal abfährt.
    Es ist ein wirklich hartnäckiges Märchen, dass der Aal Aas frisst, eben durch diesen Film
    und die "Tierschädelgeschichten" oder "Wasserleichen-Horrorstories", wo aus aufgedunsenen
    Wasserleichen nach deren Bergung Aale kriechen.
    Ich weiß, dass am Oberrhein auf der französischen Seite vor einigen Jahren
    Versuche mit Aalschnüren gemacht wurden, wo einige Haken mit Aasfisch, also altem Fisch,
    beschickt wurden, die anderen mit frischen Fetzen und Wurm.
    Von den Aashaken war nicht ein einziger angenommen worden.


    Gruß
    Norbert

    Es gibt zwei Dinge, die man nicht ändern kann: Die Frauen und das Wetter.
    Also warum darüber aufregen?


    Fehmarn vom 11.12.2022 - 15.01.2023:thumbup: