Örtze bei Celle

  • Moin,


    wie in einer anderen Ecke schon berichtet, war ich über Pfingsten an der Örtze. Mit der Fliegenpeitsche ein paar Forellen zu erwischen war mein Ziel, aber, aber,.


    Nach 18 Km Stau vor dem Elbtunnel kamen wir gerade noch rechtzeitig im Angelladen in " Bergen" an, um eine Angelkarte zu erhaschen an. 24 Euro für drei Tage war echt günstig. Das dachte ich auch noch als ich 30 Minuten später an der Örtze stand.



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    Nachdem das Vorzelt am Bulli stand suchte ich gegen 21:00 Uhr den Bach auf. Flourfliegen, Köcherfliegen und Maifliegen tanzten. Das kann ja heiter werden, dachte ich bei mir. Am Bach relativierte sich jedoch mein erster Eindruck recht schnell. Die Sonne war schon unter gegangen und Fliegen aller Arten trieben auf dem dahin strömenden Bach stromab. Warum steigt den hier keine Forelle und schnappt sich keine diese Leckerbissen, schoß es mir durch den Kopf.


    Ich schwang meine RSR und wechselte 10X die Fliege, aber außer ein paar Weißfischen war nichts zu überlisten. Eine vermeidlich steigende Forelle 50 Meter stromab stellte sich als ein Hecht in dem jünfreulichen Maß von 30 cm heraus.
    Auf dem Rückmarsch band ich wieder auf Streamer um und ließ ihn an der Fußgängerbrücke ein wenig tanzen, sofort stieg die Brückenforelle und zupfte zaghaft am, über dem Hakenschenkel stehenden Schwänzchen. Nee, sowas habe ich selten kennen gelernt, die paar Forellen die überhaupt da sind, sind auch noch zickig und übervorsichtig. Am nächsten Tag ( Samstag ) war ich früh um 4:00Uhr am Bach. Nichts, aber auch gar nichts ging. Ich zweifelte langsam an meinen Fliegen, aber dann kam die Erklärung gegen 8:30Uhr unter der Brücke hervor.



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    Von diesen Erklärungen folgen noch viele weitere Erklärungen.



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    Was macht man also bei zickigen Brückenforellen, man schneidet das Schwänzchen vom Streamer am und gibt ihr keine Chance auf einen Fehlbiß. So gibt es zur Zeit keine Brückenforelle mehr unter dieser Brücke.


    Letztentlich ist zu sagen, 24 Euro für 3 Tage waren 24 Euro zuviel. Die Landschaft ist super und das Wetter war schön. Der Campingplatz ließ keine Wünsche offen und die angrenzenden Kieskuhlen, 11 Stück an der Zahl, laden zum Spaziergang ein. Viel Natur, selbst der streng geschütze Morgentau ( fleischfressende Planze) war an den stillgelegte Kiesgruben zu finden.

  • Die Örtze ist ja mein Heimat Bach.
    Das ist natürlich ärgerlich das da soviele Paddler waren. Da muss man leider an Pfingsten mit rechnen, oder generell am Wochenende und schönem Wetter.
    Ansonsten ist da wirklich viel los an Forellen und Äschen. Ich hab ja von meinen Mißglückten Stipp- Fliegenangeln berichtet und da sind die ganze Zeit Forellen gestiegen. Halt nur nicht auf meine Fliege.
    Aber naja, Klaus, es ist wirklich ärgerlich das du so Pech mit den Forellen hattest und ich keine Zeit hatte. Du bist bestimmt über die Straßenbrücke in Oldendorf gefahren, da liegt ja auch die Anlegestelle wo die meisten aussteigen.
    Also da weiter Flussaufwärts, hat man normalerweise Ruhe. Natürlich auch dumm das ich nciht an die Paddler gedacht habe, hätte dir den Tipp dann voher gegeben.
    Wenn Fliegenfischen nicht klappt, Spinnfischen hilft auch gut. Da gibt es große Barsche und auch Hechte. Also eigentlich alles was der Spinnfischer begehrt ;)
    Gruß Julian

  • Nett von Dir Julian,
    meine Welt ist aber immer mehr die Fliege. Auch habe ich den besseren Abschnitt stromauf erkannt, aber als Forellenangler ist es immer ratsam noch weiter zu denken. Die Wassertiefen stromauf betragen ca. 80cm im Flußbett, das ist zu wenig für eine am Standort verharrende Forelle wenn Kanuten über sie hinweg paddeln. Sie werden verscheucht und kehren normaler Weise an ihren Standort zurück, eine Forelle ist ab einer bestimmten Größe Standort treu. Sollten aber ständig Paddler, wie in diesem Bereich über sie hinweg paddeln, werden sie ihren Standort wechseln.


    Es ist schwerig eine gewisse " Lehrmeisterei" zu unterbinden, wenn man Erfahrungen vermitteln möchte. Also verzeih sollte es so rüber kommen.


    Mir hat natürlich die Zeit gefehlt, aber da es deine Hausstrecke ist, mache dir einen Plan von den Wassertiefen. Lange Rute mit dickem Blei um die Tiefen aus zu loten, immer auf Wirbelströme achten. Hast du Löcher von 1,5 und 2 Metern gefunden, hast du die Reviere der ganz Großen gefunden.


    Eine Forelle läßt an ihrem Stammplatz keine Nebenbuhler zu und die besten Plätze gehören den großen Forellen. Mehr als in jedem anderen Bach werden sich die großen Forellen, bedingt durch die Belästigungen hier, an solche Kuhlen zurückgezogen haben. Hinzu kommt, dass in solchen Kuhlen oft ein Strömungsschatten entsteht, aus dem ein schnelles emporschiessen auf eine Beute aus einer Lauerstellung möglich ist.


    Dies sind nur kurze Eindrücke welche ich von der Örtz gewann. Wenn um diese Jahreszeit, in der die Maifliegen und die Köcherfliegen nur so am Tanzen sind, sich keine aufsteigende Forelle blicken läßt, sollte man anfangen zu denken. Endweder gibt es keine Forellen im Bach, oder sie sind wo anders? Und ich sage sie sitzen in tiefen Löchern.