Weitwurfrollen

  • Hallo Angelkollegen,
    Ich wollt mal wissen ob Weitwurfrollen immer große Rollen sind oder ob es auch welche gibt, die mehr so wie eine normale Stationärsrollte aussehen??
    Hätte gerne eine Rolle womit ich weit schmeißen kann für z.B.: beim Forellenangeln mit Sbirolino oder Blinkern auf Hecht. Einfach eine womit man weit raus kann die aber immer noch sehr schön handlich ist.


    Danke und Gruß
    maikypaiky

  • hallo, ich bin der meinung das weitwerfen nicht maßgeblich von der rolle abhängt, sondern vom werfer ;)
    und zum blinkern auf hecht oder spiroangeln auf forelle reicht auch jede "normale" rolle um weit raus zu kommen aus ,man muss nur ein wenig werfen üben :gut :angler:

  • Sicher hängt das Weitwerfen auch vom Werfer ab und davon wie man wirft, mit wie viel Kraft, usw.


    Geht es aber rein um die Wurfweite, so wirft man einfach mit längeren Ruten, wenigen großen Ringen (besondere Beringungskonzepte mal rausgelassen) und großen Rollen mit breiten langen Spulen wirklich weiter.


    Um mehr Wurfweite "rauszukitzeln" gibt es mehrere einfache Möglichkeiten, bevor man anfängt Ruten und Rollen neu zu holen:


    - Volle Spule
    -Windschnittige Köder/Bleie
    -dünne Schnüre (dabei kann eine gute Geflochtene von Vorteil sein)
    -auf möglichst viel "Schnickschnack" verzichten, wie Perlen
    -Das Gewicht des Köders, bzw. des Bleies genau auf die Rute abstimmen, bei dem sich die Rute am besten auflädt
    -Mit entsprechend Kraft und Wucht auswerfen
    -Optimalen Abstand vom Gewicht zur Rutenspitze finden
    -ganz wichtig: Konzentration beim Wurf


    Das sind schonmal ganz einfache Dinge, auf die ich beim Spinnfischen hier in der Ostsee vom Ufer achte, umsomehr aber beim Brandungsangeln, wenn es denn auf Wurfweite ankommt. Die Sache mit der Konzentration ist auch nicht zu unterschätzen, es bringt wirklich etwas wenn man sich voll aufs Werfen konzentriert.


    Wenn einem das nicht reicht und man beim Angelgerät auch noch was ändern will:
    -Längere Rute (natürlich max so lang wie man hantieren kann)
    -Rute mit straffen und härterem Blank, die nicht nachwippt
    -Manchmal ist ein längerer Rutengriff von Vorteil
    -weniger, dafür größere Ringe (Ausnahme spez Beringungen)
    -größere Rolle, evtl. mit breiterer und längerer Spule


    Bei der Rolle hilft es häufig schon, wenn man anders als gewöhnlich anstelle einer 2500er Rolle einfach mal eine 3000 oder 4000er Rolle (je nach Hersteller) nimmt. Man darf beim Verändern eines einzelnes Teils aber auch nicht erwarten Wunderwurfweiten zu erreichen, das kommt dann durch die Abstimmung und Feintuning.


    Gruß, Jochen

  • Danke schonmal für die Antworten.:)
    Wie wirft man denn richtig aus?? Ich werfe meistens von der rechten Seite nach vorne hin aus,also nicht über Kopf, und dabei halt noch etwas hoch.
    Wie werft ihr aus?? Und wenn ich das richtig verstanden habe sind 2500,3000 und 4000 die größen der Rollen,oder?? Ist die 4000er dabei die größe von einer die man mit zum Hochseeangeln benutzt??


    Danke und Gruß


    maikypaiky

  • Wenn du dir die bek. Rollenmarken so anschaust, dann wirst du feststellen, das die "4000er-Größe" innerhalb einer Rollenserie die meißte Schnur aufnehmen kann.............dann so ab 5000 oder 500 oder 50(je nach Hertseller) werden die Rollen dann grösser und meißt auch merkbar schwerer ;)


    Aber Ausnahmen sollen diese Regel nur bestätigen


    Ach und dünnere Schnüre, wie beim Forellenangeln eher üblich, helfen die Wurfweite positiv zu beeinflussen..............


    Weit werfen mit einer 3500er und ner 0,20er Schnur ist sehr gut möglich..... :gut


    gruß degl

  • ich schliesse mich Jochen an, der hat das gut ausgeführt


    das detail der praktisch randbündigen füllung der spule ist nicht zu unterschätzen, das kann wirklich deutlichste unterschiede ausmachen und ist sehr wichtig (!!!)
    sowie eben möglichst dünne, runde und glatte schnur ...


    rollentechnisch gibt es zwei punkte:


    einerseits die form der spule, etwa die ACR von Shimano mit der abgeschrägten wurfkante
    oder die extremen "feeder rollen" mit einem schräge spulenbett sowie abgeschrägter kante (etwa Balzer u.s.w.)
    dies soll das ablaufen der schnur unterstützen ...


    was von der qualität der mechanik beachtenswert erscheint ist die fähigkeit zu einem sauberen wickelbild
    so flutscht die schnur viel besser von der rolle wenn sie nicht an höckern in den unteren wickelschichten hängen bleibt ...
    rollen mit wormshaft getriebe sollen diesbezüglich vorteilhaft sein ... oder andere hochwertige varianten, freilich alle in einem höheren preissegment (~ dreistellig)


    mit welchen ruten genau soll denn da geworfen werden?
    sollte ja alles ein wenig harmonieren ;)


    ich finde die grösse des ersten ringes ist auch interessant für das verhältnis zum durchmesser der spulenkante der passenden rollengrösse


    bei einer spinnrute ist auch das gewicht und die balance der rute mit der rolle zu berücksichtigen
    du hast ja selbst geschrieben von wegen sperrig ...
    das macht schon etwas aus
    ebenso wie kopflastigkeit der komposition u.u. unangenehm ausfallen kann


  • Eine gute Frage! Über das Material wurde bereits gut berichtet. Die von dir nachgefragte Wurftechnik wurde jedoch kaum oder gar nicht angesprochen. Nun gibt es echte Experten die regelmäßig Weiten von über 160 Metern erreichen. Wir wollen jedoch nicht an Meisterschften teilnehmen, aber dennoch sollten wir versuchen das Optimale aus unserm Gerät raus zu holen.


    Ich meine der dosierte Krafteinsatz ist besonders zu beachten und ebenfalls der Flugwinkel unserer Montage.


    Wenn wir uns die Rute als Stundenzeiger vorstellen, solllte die Beschleunigung von ca. 2 Uhr bis 10 Uhr durchgezogen werden. Vor dem Freilassen der Schnur sollte die Rutenspitze die größte Geschwindigkeit haben und die Rutenspitze zeigt dann haargenau in die Richtung der auslaufenden Schnur.


    Ein häufiger Fehler ist der zu starke Krafteinsatz in der 2 bis 12 Uhr Phase, dann folgt meist ein schwächelnder Peitscheneffekt in der 12 bis10 Uhr-Phase. Der bringt keine Weite.
    Mit einem Auto fahren wir ja auch nicht bei 80 los. Ich ziehe die Rute von Null bist zur höchsten Geschwindigkeit voll durch.
    Die Konzentration, die Jochen ansprach ist sehr wichtig. Wir kennen doch die Leute, die Steine durchschlagen. Auch wenn sie das 100x gemacht haben benötigen sie für das 101 Mal auch die volle Konzentration, sonst geht es schief. In der Schlußphase des Wurfs steckt unsere ganze Kraft nicht im Beginn des Wurfs, daher sollte man das angegebene Wurfgewicht nicht überschreiten.
    Vielleicht meldet sich der Jens ( Samson) ja noch zu Wort, er ist Experte auf dem Gebiet.

  • Viele gute Beispiele und Anregungen, doch mir stellt sich die Frage, warum muss man unbedingt beim Forellen und Hechtangeln weit werfen.


    Beim Brandungsangeln leuchtet es mir ein, aber auch dort ist ein sehr weit oft sehr viel zu weit, da man die Fische überworfen hat.


    Beim Hechtangeln, weit werfen, kann auch recht schnell sehr kontraproduktiv sein, je nach Gewässer. An einem Gewässer mit starken Uferbewuchs und entsprechenden Deckungsmöglichkeiten in Ufernähe (umgestürzte Bäume) am Ufer, werden eher nicht so weite Würfe benötigen um zum Erfolg zu kommen. Da wird es eher auf gezielte Würfe vor den Bewuchs oder die Deckungsmöglichkeiten ankommen.


    An richtig großen Gewässern, wie zum Beispiel Seen mit einigen tausend m Durchmesser, wird in der Regel selbst der weiteste Wurf nichts nutzen, wenn die Fische noch 500 m weiter an einer Unterwasserkante auf Beutezug sind.


    Auch an Flüssen treiben sich die Fische eher an der Steinschüttung, also nicht allzuweit vom Ufer entfernt rum.


    Auf Forellen weit werfen? Die meisten Forellenangeler, die mit Spiro angeln tun dies doch in den Forellenseen und dort führen weite Würfe doch in der Regel zu Konflikten mit den am anderne Ufer angelnden Puffbesuchern.


    Für mich ist es eher keine Frage der Weite um erfolgreich zu angeln, sondern eher eine Frage um die Kenntniss des Gewässers.


    Und um weit (was auch immer weit sit 10m, 30m, 50m, 100m, 150m, 200m,) erfen zu können, muss einfach alles passen, so wie Jochen es ja ansatzweise richtig beschrieben hat.


    Und wen man dann , wie Klaus es ausführt, richtig konzentriert von 2:00 Uhr zur 10:00 Uhr Stellung durchzieht, kommt man auch sehr weit, nur halt in die falsche Richtung. :-)) Es sei den man steht mit dem Rücken zum Wasser, was einige Fliegenfischer ja bei starkem Gegenwind ja auch hin und wieder tun um ihren Köder ins Wasser zu bekommen.


    Ach ja maikypaiki, prbier doch mal mit einer Multi zu werfen, da wirst du Weiten errecihen, die dich in Erstaunen versetzen werden.



    GvH Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel



  • Moin Rainer,


    ich bin Rechtshänder. Eine Angel geht über meine rechte Schulter beim Werfen. Wenn ich meinen Kopf nach rechts drehe um eine Uhr abzulesen, liegt die 10 Uhr Position vor mir.


    Stimmt da was nicht, sollte ich einen Uhrmacher aufsuchen? ;)

  • Klaus,


    die Antwort gibt dir dein kleiner Fliegenfischer bei dir unten im Text. ;)
    Der ist zwar kein Rechtshänder aber wenn du drauf siehst liegt 10 Uhr hinten. So wie es auch immer in den schlauen Büchern vermittelt wird, da wird auf die Drehrichtung des Kopfes nicht geachtet.


    Aber zum Uhrmacher brauchst du deswegen nicht. ;)


    Um dann noch etwas anzumerken, wenn du zum Beispiel mit der Multirolle wirfst beim Brandungsangeln, musst du schon weit vor der 12 Uhr Stellung die Schnur losgelassen haben, sonst klatscht der Köder dir vor die Füsse und es wird eher ein Nahwurf. Da liegt die Beschleunigung des Köders durch die Vorwärtsbewegung zwischen 9:00 bis max.11.45 Uhr.



    GvH Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel


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