Moin Gemeinde!
Diesen herrlichen Herbst (bis jetzt) wollte ich natürlich nutzen, recht wenig geangelt, dieses Jahr...
Mit besten Vorsätzen bin ich Sonntag zum RHK, bewaffnet mit dem "feinen", nämlich beringte Stippe und Winkelpicker. Dazu 200 ml Maden, 2 Dosen Rotwurm und einem knappen Kilo leckerem Futter.
Absolut geniales Wetter, großer Optimismus - aber aus dem Traum-Friedfisch-Tag wurde nichts, gar nichts.
Gleich zum Start habe ich meinen eigenen Rekord gebrochen: Grundel-Biss nach einer (in Zahlen: 1) Sekunde. Konnte noch nicht mal die Schnur der Pickerrute anziehen. Das war das Motto des Tages: Grundeln in der Steinpackung, und Grundeln davor. Grundeln in der Fahrrinne, und natürlich am Hang gegenüber. Nicht zu vergessen: Grundeln an, vor und in der Nähe der Spundwand...
Im Laufe des Vormittags kam André (Bulldog) zu Besuch, er hatte keine Zeit für eine komplette Angelsession, wollte aber gucken, was ich so treibe (und fange ) Ihm verdanken wir die Bilder in diesem Report.
Der Horror nahm seinen Lauf: Im Grunde hatte keiner der Zielfische irgend eine Chance, an den Köder zu kommen. Nach jedem Wurf und kürzester Zeitspanne: Grundel dran...
Und auch, wenn man sich den Anblick sparen kann:
Für Nichteingeweihte: Typische Kampfgrundel, 3 cm, zwischen Armband und Ärmelrand...
Und dennoch, an so einem schönen Tag geht man nicht nach 3 Stunden nach hause.
Ich packte am Nachmittag "das Feine" ein, und montierte meine leichte Raubfischrute mit Antennenpose und Wurm, das Ganze treibend gefischt: Früher mal der Bringer auf Barsch!
Und ich habe auf die Uhr geschaut: Die zweite Packung Würmer (wohl 15 - 20 Stck.) war in 35 Minuten weggeangelt. Bei dieser Technik kommen die Grundeln hoch und ziehen den Köder in das Loch, in dem sie perfiderweise gelauert haben - 5 oder 6 Hakenabrisse sorgten zusätzlich für gute Laune...
Und zwischendurch hatte es tatsächlich ein (in Zahlen:1) einziger Barsch geschafft, an den Wurm zu kommen. Man sah und merkte es gleich an dem beherzten Biss:
Und das war´s. Letztes Jahr um diese Zeit kriegte man noch ein halbes Dutzend Rotaugen, wenn man 30 oder mehr Grundeln in Kauf genommen hat. Dieses Mal: ziemlicher Frust, da bin ich ehrlich.
Wie geht es wohl weiter, wenn in Kanälen und im Rhein jeder Zentimeter mit diesen Eindringlingen besetzt ist? Das Lirich-Treffen war ja schon klar und deutlich, aber bei meinem Solo-Angeln kam es noch schlimmer.
Ich mag auch keine Grundel-Witzeleien mehr lesen, denn leider ist das Thema ernst. Richtig zuende gedacht, sind über kurz oder lang heimische Fischarten gefährdet, sogar der robuste Flussbarsch und das allgegenwärtige (?) Rotauge.
Euer Max hat mal ziemlich den Kaffee auf, aber trotzdem Petri bis zum nächsten Mal!
MAX