Was habt ihr beim Angeln schon mal so alles erlebt..

  • Nabend in die Runde.
    Ich wollte mal fragen was ihr schon so alles lustiges/kurioses oder aber auch angsteinflösendes beim Angeln erlebt habt!

    Ich kann bis jetzt nur von einer Sache berichten...

    Wir saßen an einem ganz normalen Sommertag beim Angeln an der Schwinge. Als mein Kollege und ich dann lautes Platschen hörten wurden wir dann aufmerksam.. Ohne das wir es bermerkt hatten schwamm dort ein Pärchen nackt hinter einem Busch hervor, wir haben die nicht bemerkt, und sie haben uns nicht bemerkt als sie ins Wasser zum Baden gegangen sind...

    Sonst aber bislang nicht außergewöhnliches, außer dem ein oder anderen Reh beim Nachtangeln..

  • Flucht vor der Wildsau
    Es war zu meiner Anfangszeit, als ich noch nicht staatlich geprüfter Angler
    in Deutschland war und in Frankreich gefischt habe.
    Wir waren zu zweit auf einer kleinen, mit einigen Bäumen bestandenen Insel im französischen Rest- bzw. Altrhein,
    die man von der französischen Seite aus bei niedrigem Wasserstand trockenen Fußes erreichen konnte.
    Wir wollten im Reststrom, welcher die Insel rechtsseitig passierte mit der Spinnrute auf Räuber fischen.
    Gegen Abend, es war noch hell ,aber die Sonne ging langsam unter, hörten wir hinter einem Buschgürtel seltsame Geräusche,
    welche wir kurz drauf als das Grunzen von Schweinen erkannten.
    Schweine? Hier auf der Insel? Das konnten nur Schwarzkittel sein!
    Kurz darauf sahen wir die erste Sau und schon hatten zwei die Hose voll, denn die war nicht allein!
    Ohne Scheiß...auf der Insel stand ein Baum, vom Hochwasser und Stürmen sehr schief gedrückt,
    kurz vorm völligen Umkippen, auf den wir dann hochgeklettert sind!
    Wir waren so rund 3-4m über dem Boden und sahen, dass es eine Rotte von 4 Sauen und einem Chef-Keiler war,
    die sich auf der Insel rumtrieb und rumwühlte.
    Der Keiler hatte uns gewittert und stand mit erhobenem Kopf direkt unterm Baum!
    Uns ist da echt anderst geworden, weil der hatte locker 80-90kg Lebendgewicht!
    In einer Astgabel neben mir hing vom letzten Hochwasser ein Haufen Geschwemsel mit
    einem ca. 1,5m langen, dicken Kantholz.
    Ich gab meinem Kollegen meine Rute und holte mir das Kantholz ,
    welches ich dem dicken Eber unter uns mit Wucht ins Genick schmiss!
    er erschrak sich und trollte sich langsam mit seinem Harem von dannen!
    Wir blieben noch für ein, zwei Zigaretten auf dem Baum, bevor wir runterstiegen und
    uns, ich gebs zu, ziemlich hastig in Richtung Auto begaben!

    Gruß
    Norbert

    Es gibt zwei Dinge, die man nicht ändern kann: Die Frauen und das Wetter.
    Also warum darüber aufregen?

    Fehmarn vom 11.12.2022 - 15.01.2023:thumbup:

  • Moin zusammen,
    ist zwar schon 20 Jahre her, war aber trotzdem ein Erlebnis an das ich mich immer erinner. Wir waren zu Dritt am Rhein zum Nachtangeln als wir, vom ca. 150m hinter uns liegenden Deich ein lautes geschrei hörten. Als wir hinter unseren Schirmen hervorkamen um zu sehen was da los ist haben wir so einen Typ Zuhälter gesehen, der immer auf uns zeigte und laut "Fass"...."Fass"... schrie, dann haben wir einen Hund gesehen der auf uns zugerannt kam. Mit Rutenhaltern und Messer in den Händen standen wir dann da und waren erleichtert als der Hund 20m vor uns stehen blieb und nur noch laut gebellt hat, während dieses A....loch weiter den Hund aufforderte uns zu beissen. Der Hund ist dann irgend wann zurück gelaufen und ist von dem Typ vermöbelt worden während er weggegangen ist.

    Nachtangeln allein am See bei Vollmond, auch schon über 20 Jahre her, aber trotzdem schön. Wie immer beim Angeln hatte ich mein Radio dabei und meinen Lokalen Sender eingestellt. Ab 00:00Uhr wurden da immer Geschichten vorgelesen, diesmal eine Werwolf-Geschichte. Ok, ich glaub nicht an so was, aber als ich dann zum Ende der Geschichte ein Geraschel in dem hinter mir stehenden Sträuchern hörte, welches dann noch von einem lauten schmatzen begleitet wurde, stieg doch ein mulmiges Gefühl in mir hoch, welches durch den Vollmond und den dunklen vorbeiziehenden Wolken nicht unbedingt besser wurde. Dieses Rascheln und widerliche laute Schmatzen kam auch immer näher, bis ich dann mutig mit der Taschenlampe hinter meinen Schirm schaute......... und dann hab ich es gesehen............. es war ein Igel der sich laut schmatzend die Schnecken von der Wiese einverleibt hat. :rolleyes:

    Und April letzten Jahres, ich war zwischen zwei Häfen am Rheinstrom zum Spinnfischen. Als es so dunkel war, dass ich nur noch mit Kopflampe sehen konnte, machte ich mich dann auf den Weg zum Auto. Von weitem habe ich an einer Spundwand des Hafens mehrere Kerzenlichter gesehen und wollte wissen warum die da stehen. Dort angekommen sah ich mehrere Grablichter um eine Granitplatte herum, auf der stand eingemeißelt : " Ein "Name" und GEBOREN April 19XX........ ERMORDET Januar 14" was meint ihr wie schnell ich im Auto war!!! Zuhause hab ich dann mal gegooglet und fand das hier: Toter Rocker

    Gruß
    André

    Grüße vom Bully

    Der Abschied ist der traurigste Teil einer Freundschaft.

    Fehmarntreffen Mai 2020...... bin wieder nicht dabei!!! ;(

  • Mal 3 Beispiele...

    1. Die ersten Male als ich am Kanal Nachtangeln war habe ich mich immer ziemlich erschrocken. Alles war ruhig, bis irgendein Tier anfing laut zu kreischen / fauchen....vermutlich irgendein Vogel, aber was es genau war weiss ich bis heute nicht.

    2. In meiner Jugend bin ich oft mit einem Kumpel Fahrrad gefahren. Waren am Kanal und daneben war ein Tümpel. Ich habe mir das kleine Gewässer angesehen und etwas größeres durchbrach die Wasseroberfläche....tauchte aber auch schnell wieder ab. Ich dachte es wäre ein Karpfen, also beschlossen wir am nächsten Tag da angeln zu gehen. Da mein Kumpel an dem Tag früher Schulschluss hatte als ich, habe ich die letzten Stunden geschwänzt und wir gingen angeln. Nach einiger Zeit tauchte das große "Etwas" wieder auf....es war eine Bisamratte. Dafür habe ich die Stunden geschwänzt und das Beste war, das wir noch eine Klassenarbeit geschrieben haben (was ich vergessen hatte)...unentschuldigt, 6 !

    3. Auch in meiner Jugendzeit...ich hatte noch kein Auto und wollte unbedingt angeln. Meine Eltern fuhren mich hin, durfte aber nicht die Nacht durchmachen und daher wollten die mich am Abend wieder abholen. Habe gesagt, das meine Freundin mich nachher abholt (was nicht stimmte)

    Ich angelte also bis in die Nacht hinein, bis irgendwann ein starkes Gewitter aufkam. Toll...kein Auto und auch sonst kam ich da nicht weg. Am Wasser wollte ich nicht bleiben, denn es blitzte heftig. Ich musste den weiten Weg durch den Wald / Feld ins nächste Dorf und habe eine Telefonzelle gesucht....leider konnte ich die aber nicht benutzen. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und habe mich einfach in die nächste Bushaltestelle gelegt und versucht bis zum Morgen zu schlafen. Wegen dem Lärm, harten Untergrund und den Mäusen war es nicht sehr erholsam.


    LG

  • ....es war eine Bisamratte

    Danke rockon, da war doch noch was.

    Nachtangeln am See, Freitag bis Sonntag mit zwei Kumpels. Ordentlich Vorräte in Form von Brot und Salami usw. Gegen 2:00 Uhr ging es dann ins Zelt, so ein kleines 240x240, wo auch die Rucksäcke mit unseren Vorräten gelagert waren. Den unteren Reißverschluss vom Eingang haben wir immer offen gelassen, damit wir bei einem Biss schneller rauskommen. Irgendwann bin ich durch ein schrilles gefipse geweckt geworden, welches aber immer dann verstummte wenn ich mich zum lauschen bewegt habe ?-(?( . Dann wurde es mir zu bunt, ich hab mich im Schlafsack aufgesetzt und die Lampe angeknipst. In dem Moment wurde das Fipsen zu einem Kreischen und aus allen Ecken und Rucksäcken sprangen Ratten raus in Richtung des Zeltausgangs, im Lichtkegel der Lampe hab ich nur unzählige Rattenhintern, wie im Film, dichtgedrängt und voller Panik durch die Öffnung des Zelteingangs hüpfen sehen. Alle Vorräte welche nicht in Dosen verpackt waren wurden angefressen und wir mußten für die nächste Nacht alles neu besorgen.

    Gruß
    André

    Grüße vom Bully

    Der Abschied ist der traurigste Teil einer Freundschaft.

    Fehmarntreffen Mai 2020...... bin wieder nicht dabei!!! ;(

  • Auch andere mögen gefangenen Fisch

    Ist mittlerweile gut und gerne 10 Jahre her. Ich war mal wieder mit meinem alten Herrn zum Nachtangeln auf Aal an einem kleinen Teich.
    Dauerte nicht wirklich lange und ich bekam nen schönen Biss auf Tauwurm. Nach wenigen Augenblicken lag dann eine wunderschöne Schleie von ca 40cm im Kescher.
    Fisch versorgt, in einem weißen Beutel verstaut und den Unterfangkescher zum Trocknen an einen Baum gelehnt.

    Etwa ne Viertelstunde später hörte ich ein seltsames Geräusch, konnte es aber nicht einordnen. Ich schälte mich aus meinem Stuhl und ging näher zum Uferbereich, da von hier das
    Geräusch kam.
    Aber Moment mal, hatte ich nicht vorhin meinen Kescher am Baum geparkt?
    Taschenlampe raus und genauer geguckt...nö, kein Kescher mehr da. 8|
    Dann wieder das gleiche Geräusch, diesmal aus einem nicht weit entfernten Busch. Ich hingestiefelt und was sitzt dort im Busch?
    Nen kleiner schwarzer Marder der am Netz meines Unterfangkescher leckt. :-))

    Na du bist mir ja einer, den Kescher kannste aber leider nicht haben...wieder genommen und im Futeral verstaut.
    Der kleine war aber damit nicht so ganz zufrieden und schnappte sich daraufhin meinen Beutel, in dem die zuvor gefangene Schleie war.
    Muss damals für meinen Vater schon nen argkomisches Bild gewesen sein, wie ich hinter einem Marder herrenne, der mit meinem gefangenen Fisch im Beutel abhaut (der Marder hat dann im nachhinein die Innereien bekommen als Trostpreis). :piep:

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

    • Offizieller Beitrag

    Moin Angelfreunde,

    Ausschnitt aus einem Bericht von einer Tour ( 2006 ) auf der
    MS "Forelle":

    Mittlerweile ist es 11.30 Uhr. Ich fische wieder in der Abdrift, immer noch derselbe
    Pilker. Plötzlich ist meine Rute wieder krumm--und wie! Oh, Mann ,oh, Mann!
    Die Bremseinstellung stimmt. Laß ihm ein wenig Schnur nehmen. Ich setze den
    Anhieb--Fisch sitzt. Er nimmt wieder Schnur, aber nicht lange. Ich pumpe ihn hoch--
    und dann knacks!!! Bricht doch an der o.g. Rolle die Kurbel ab! Merde! Merde! Merde!
    Da stehst du nun mit Rute, ner kaputten Rolle und einen 8Pfünder (wie sich später
    rausstellt) am Haken. Ich verliere den Kontakt zum Fisch.
    Wie kann man nur eine Angelrolle mit einer Kunststoffkurbel versehen? Was tun???


    Deutlich zu sehen,die abgebrochene Kurbel

    Ich drehe die Spule von Hand-was für eine irrsinnige Kurbelei--und den Fisch
    irgendwie nach oben. Der Skipper kommt mit dem Gaff. Der Fisch ist oben und
    endlich über die Reling. Was für ein Schnursalat! Die Pilker meiner Nachbarn sind
    auch mit nach oben gekommen--aber der Fisch hängt an meinem Pilker!


    76cm und 8 Pfund!!! Petri Heil!

    Mit Petri Heil
    Flunder

    Watt wär`n wa ohne Wattwurm??

    SAV Kanalfreunde Kiel e. V.

    7564-logo2021aa-png

    Wieder auf der Insel: ... gebucht vom 24. 04. 21 bis 30. 04. 21

    wir haben abgesagt.

    Der Müll muss mit !!!


    6 Mal editiert, zuletzt von Flunder (2. Februar 2015 um 18:33)

  • Hallo zusammen,

    Ihr habt ja alle schon ordentlich was erlebt. Damit kann ich nicht dienen, aber einen Autoreifen hab ich schon gedrillt :thumbup: . Das sagte mir a)Müll war raus und b)Schnur/Vorfach hat gehalten

    Viele Grüße vom Mike !

    Petri heil allen Anglern !

  • Trauriges:

    Osnabrück: Forellenhof Nette

    Mein Alter und das meines Angelfreundes: 12 (sry vllt 11 oder auch 13)

    Die Mama meines Kollegen wollte uns Samstags früh zum Angeln fahren.
    Ich durfte dort nächtigen, wozu es jedoch nicht kam.
    Wir quatschten und blödelten bis wir merkten es war 5 Uhr.
    Ca sechs Uhr war Aufstehtermin.

    Wir enschlossen uns (wir hatten ja eh keine Wahl) aufzubleiben und uns
    angelfertig zu machen. Ab zum ForellenPuff, -hui wir waren heis!

    Angekommen, aufgebaut, -begann unser Tag.
    Mittags merkten wir deutlich, dass wir doch lieber hätten versuchen
    sollen zu schlafen, wir waren echt platt.... (nein in diesem
    Alter gab es keine schuldzuweisende Partei namens Alkohol & co.)

    Die Mama meines kollegen holt uns um sechs Uhr abends ab.
    Jedoch hatten wir erst Mittag.
    Bis um 15/16Uhr kämpften wir mit unserem Bewusstseinszustand
    und beschlossen jetzt und hier sofort einzupacken und am Eingang
    des DIY-trout-Clubs auf "unsere Rettung" zu warten.
    Ich kann beim besten Willen, des Versuches mich zu erinnern,
    nicht sagen was, oder ob wir überhaupt etwas fingen.

    Unser Plan war es, uns auszuruhen und genau das taten wir:
    Gegenüber des Tores ist der Wald.
    Dort beschlossen wir am Baum lehnend zu verweilen.
    Geschätzte 3Minuten später waren alle Augen geschlossen.

    Um 6Uhr, pünktlich wie die Maurer, rüttelte sie (Kollegen-Mama)
    an unseren Schultern und weckte uns. Wir alle drei lächelten.

    Bis zum folgenden Moment:
    "Kommt Jungs, -lasst uns eure Angelsachen verstauen
    und abdüsen ... !"
    Als der Satz ausgesprochen war, begannen 1-3Minuten,
    an die ich mich nahezu nicht mehr erinnern kann.
    Ich weis nur, dass ich die Mum anschaute und spürte,
    wie eine Träne über meine Wange perlte.
    Ich wand meinen Blick zu Thorsten, -meinem Angelpartner.
    Auch ihm rannten Tränen durch das Gesicht.
    Es wurde kein Wort gesprochen. Und der Mum wurde
    augenblicklich klar, was geschehen sein musste:

    Es haben Menschen, schlafenden Kindern, die gesammte
    Angelausrüstung gestohlen. Schlafenden Kindern......
    Unter uns, ich bin da bin heute noch nicht abschließend drüber
    weg und das werde ich auch nicht mehr tuen.
    Denn: wer es nötig hat, Kinder zu berauben, der, oder die
    stellt/stellen definitiv eine Bedrohung für jeden und alle da.

    Meine Eltern waren fest davon überzeugt,
    dass die Diebe/der Dieb auch im Kindesalter
    sein muss.
    Ich schließe das aus... und weis heute auch,
    dass sie mir das sagten, um abzuwenden, dass ich die Welt
    hasse, oder Angst vor ihr habe........

    Das Ergebnis, auch wenn es nicht das direkte Ergebnis
    auf genannte Situation sein muss, -dennoch erklärt
    es mir selber die Antwort auf die so off von mir an mich
    gestellte Frage: warum bist du schwerstbewaffnet am Wasser.
    Die Antwort, die ich mir gebe lautet: ich will in Ruhe
    sein dürfen, -auch wenn ich mit relativ sicher bin, dass
    auch das früher Erlebte sicher dazu mit seine Hand im Spiel hat.

  • ..es eine Rotte von 4 Sauen und einem Chef-Keiler war,
    die sich auf der Insel rumtrieb und rumwühlte.
    Der Keiler hatte uns gewittert und stand mit erhobenem Kopf direkt unterm Baum!
    Uns ist da echt anderst geworden, weil der hatte locker 80-90kg Lebendgewicht!

    Puhhhh... ich hab das Bild voR Augen: "Chef-Keiler" (hier bei uns heist er Stefan)...
    Laut wiki: "Gewicht von ausgewachsenen Keilern bei rund 200 kg"

    das ist unfassbar. Diese Tiere sind kleine Panzer oder Rammböcke und wenn
    das "liebliche Lächeln" einen berührt.... nö, lieber Schwimmen gehen.
    Und da Fleisch mit auf der Speisekarte steht, ...zum Glück gabs nen Baum!

  • Ja die Biester sind nicht ohne, nen bekannter hat mal nen ausgewachsenen Keiler mit nem relativ neuen Audi A6 auf der Autobahn erwischt bei 120km/h, der Wagen sah aus meine Fresse, wenn ich mir dann Vorstelle das solch einer mich auf die Hörner nimmt, na dann lieber nicht, bis jetzt zum Glück noch keine Bekanntschaft mit solch einem Tier gemacht...

  • Schon einige Jährchen her so um 1973-1975. Ich hatte eine Kutter Angeltour nach Maasholm organisiert, die Teilnehmer alles Kunden des Angelgeschäftes für welches ich zu dem Zeitpunkt als Einkäufer tätig war. Der Vertreter der DAM hatte uns einige der damals neuen Kohlfaserruten zum testen zu Verfügung gestellt. Die Teilnehmerzahl ließ zwar zu wünschen übrig, lag wohl an der Jahreszeit Fastnacht und Saukalt, aber alle die mit waren hatten viel Spaß.

    Am zweiten oder dritten Kuttertag ( die Fänge hielten sich vorher in Grenzen, es kamen Dorsche bis um die 60 cm an Bord, aber nicht in großen Stückzahlen). Daher schlug der Kapitän vor höher in den Langelandbelt hinein zu fahren um dort die Chance auf richtig große Fische zu haben. An diesem Tag sollt eich dann auch den Fang meines Lebens machen.

    Gegen Mittag ich fischte in der Abtrift geschah es dann, ich bekam einen Hammer Biss. Zuerst hielt sich der Gegner noch am Boden und meine Rute hatte ganz schön zu tun ihn vom Boden weg zu bekommen.

    Nachdem dies endlich gelungen war setzte sich der Gegner am Grund in Bewegung und brach dabei mit stetigen Zug zur Seite aus. Mal nach rechts, mal nach links, dann gelang es mir ihm einige Meter Schnur abzuringen. Dann konnte die hart eingestellt Bremse an meiner Abu 10.000 er Multi seine Fluchten nicht aufhalten. Der Gegner zog meterweise Schnur von der Spule. So ging es rund 20 Minuten hin und her, dazwischen tauchte er dann mal wieder ab.

    Inzwischen hatten die anderen um ich herum das Angeln eingestellt, teils aus Neugierde, teils weil sie mit ihren Schnürren nicht in meine Drill geraten wollten. Es schien kein Ende nehmen zu wollen, es dauert unendlich lang bis ich merkte, das ich am gewinnen war. langsam aber sicher gelang es mir dem Riesen aus dem rund 30 m tiefen Wasser im Langelandbelt nach oben zu holen. Zwei weitere Angelboote lagen inzwischen uns gegenüber und alle Angler darauf schauten erwartungvoll zu unserm Kutter herüber und verfolgten meine Drill.

    Hoffentlich hält die Schnur, habe ich den Karabiner auch richtig festgebunden , hoffentlich hängt er gut, das waren die Gedanken die mir durch den Kopf gingen. Mein Vater neben mir sah schon den Präparierten Kopf des Riesen, präpariert im Hausgang hängen , auch wenn ihn dies einiges kosten würde. Dann näherte sich der Kampf dem Ende im Klaren Wasser konnte man den Gegner schemenhaft erkennen.

    Ein riesiger Rochen, so sah es aus, hatte sich meinen Pilker einverleibt, so jedenfalls die Meinung des Käpten der schon einige Minuten mit dem großen Gaff neben mir stand aber auch der anderen zuschauenden Angler. Die Schätzungen gingen von 2-3 m im Durchmesser. Mir wurde irgendwie ganz anders.

    Bis dann der Fisch endlich die Wasseroberfläche durchbrach. Mit einem riesigen Schwall gab die Ostsee meinen Gegner frei und dann brachen alle um mich herum in ein großes Gelächter aus.

    Es war kein Rochen, kein Heilbutt, kein Dorsch, nein viel besser, es war ein großer schwerer dunkelblauer Marine Wollmantel, den ich genau am Kragen gehakt hatte und der sich durch die Trifft unter Wasser zu seiner vollen Größe entfaltet hatte und in der Strömung dort im Langelandbelt einen aufregenden Drill bot.

    Dann kam die Landung, es waren 4 Gaffs und vier starke Männer nötig um diesen nassen Mantel, der wohl selbst unserem Schwatzwälder um zwei Nummern zu groß gewesen wäre auf`s Deck zu bringen. Der Drilling meines Pilkers war schon stark aufgebogen, hing aber mit zwei Haken immer noch fest in dem dicken Wollstoff, so dass ich ihn freischneiden musste.

    Selbst als das ganze Wasser aus dem Mantel abgelaufen war, mussten zwei Mann anpacken um den nassen Mantel in einen großen Korb zur Entsorgung rein zu heben. Das ganze hat sich fast 30 Minuten hingezogen, vom Anbiss, bis zur Landung. Ich war letztlich nur froh, dass der Besitzer nicht mehr in dem Mantel steckte.

    GvH Rainer


    ,


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel

  • Hallo

    Beim Nachtangeln mit meiner damaligen Jugend hatte ich ein unvergessliches Erlebniss.

    Weiss nicht mehr genau, wann es war, aber ich glaube 05.2001

    So gegen..02:00 Uhr hörte ich hinter mir einen Seufzer. Langsam drehte ich mich um.

    Augen funkelten mich an.

    Nachdem ich meinem ersten Schreck überwunden hatte, sprach ich die funkelnden Augen an.

    Nach ca. einer halben Stunde schlichen sich die funkelnden Augen auf meinen Angelplatz.
    Es handelte sich um einen Welpen.- Labrador-Retriever-Mix.

    Mittlerweise ist "Bonny" meine "treueste Freundin"

    Gru8 kurier

    Ein Freund ist ein Mensch, bei dem man auch laut denken darf.

  • Hallo

    Bonny musste am 15.09.2014 eingeschläfert werden. Bis dahin war sie sehr aufmerksam und hat auch so manchen "stillen Anschleicher" mit ihrem "freundlichen" Zähne zeigen" vertrieben ;)


    Gruß kurier

    Ein Freund ist ein Mensch, bei dem man auch laut denken darf.

  • Es war kein Rochen, kein Heilbutt, kein Dorsch, nein viel besser, es war ein großer schwerer dunkelblauer Marine Wollmantel, den ich genau am Kragen gehakt hatte und der sich durch die Trifft unter Wasser zu seiner vollen Größe entfaltet hatte und in der Strömung dort im Langelandbelt einen aufregenden Drill bot.

    [Blockierte Grafik: http://www.smiliesuche.de/smileys/lachende/lachende-smilies-0039.gif]

    Klasse Rainer,

    Zitat

    Mein Vater neben mir sah schon den Präparierten Kopf des Riesen, präpariert im Hausgang hängen , auch wenn ihn dies einiges kosten würde.

    Aber der Mantel wurde doch dann hoffentlich im Hausgang aufgehängt oder??

    :thumbup:


    Gruß
    André

    Grüße vom Bully

    Der Abschied ist der traurigste Teil einer Freundschaft.

    Fehmarntreffen Mai 2020...... bin wieder nicht dabei!!! ;(

  • Vermutlich sogar mit Längen und Gewichtsangaben :-))
    ich stell mir das grad vor...im Hausgang hängt nen 2x1m Brett auf dem der Mantel getackert wurde, drunter steht: Kapitaler Kittel, ca. 50kg schwer :thumbup:

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

  • Moin
    wellfisch und ich waren an der Vereinigten Mulde und auf einmal hat
    ein Wels genau vor unseren Füßen geraugt. Das Wasser ist
    bis zu uns gespritzt.
    LG Simon

    Der Fisch, den man fängt, ist immer groß.

    Mitgehangen, mitgefangen, sprach der Fisch zum Wurm.