Moin,
da ich momentan etwas Langeweile habe, dachte ich mir das ich mal etwas über das Angeln auf Bachforellen an kleinen Bächen schreibe. Vielleicht interessiert es jemanden oder gibt Anglern, die so einen Fisch fangen wollen einen ersten Eindruck in diese Angelei.
Mittlerweile geht nun die 2. Saison langsam vorbei. In den 2 Jahren habe ich mich sehr viel mit der Bachforelle beschäftigt und sie zählt neben dem Zander zu meinen Lieblingsfischen.
Was mich an diesem Fisch fasziniert ist seine Schönheit / Vielfältigkeit und die Angelei, die zwar auch Ähnlichkeit mit anderen Methoden und Zielfischen hat, aber dennoch irgendwie völlig anders ist.
_____________________________________________________________________________________________________________________________________
Die Bachforelle
Allgemein: Die Bachforelle gehört zu den Salmoniden und ist mit der Seeforelle und
Meerforelle genetisch identisch. Der Unterschied ist lediglich die verschiedene Lebensweise.
Man bezeichnet die Bachforelle als "Zwergform", wobei die Größe stark vom Nahrungsangebot
und Angeldruck abhängig ist.
Verhalten: Bachforellen sind sehr aufmerksame Fische und an kleinen Bächen manchmal
nicht einfach zu fangen. Der scheue Fisch reagiert empfindlich auf Schatten, Erschütterungen
und Schlammwolken im Wasser (Waten) Bemerkt die Forelle den Angler schwimmt sie weg
und ist oft für längere Zeit nicht fangbar.
Wichtig ist, das man sich unauffällig verhält und Schatten auf dem Wasser, Erschütterungen
vermeidet. Geht man mit der Wathose durch den Bach, so sollte man dies immer gegen die
Strömung tun. Der Angler sollte das Gewässer genau beobachten und mögliche Standorte
sowie die Fische lokalisieren, bevor sie den Angler wahrnehmen. Hat man das geschafft und
seinen Köder ausgeworfen stürmt die Forelle meist sehr aggressiv darauf zu.
Interessante Angelstellen
Standorte: Die Bachforelle sucht meist Verstecke auf. Das können überhängende(s) Bäume /
Büsche / Gras, Steine oder Vertiefungen (Rinnen, Gumpen) sein. Interessant sind auch Wehre
und Einläufe von anderen kleinen Bächen. Bachforellen muss man suchen . Nicht selten geht
man Kilometer durch hohes Gras, Büsche und Wälder um alle Spots zu erreichen. Man angelt
also sehr aktiv und ist mitten in der Natur.
Der Bachforelle sagt man standorttreue nach, was auch meistens stimmt. Aber gerade bei
höheren Wasserständen (Regen) ziehen die Fische auch mal umher. Ein ausgeprägtes
Revierverhalten (bei größeren Forellen) konnte ich nicht bestätigen. So kam es schon öfter vor,
das sich mehrere maßige Exemplare ein Gumpen teilten. Das kann allerdings an anderen
Bächen anders sein.
Kunstköder (Ursprungszustand - wurden später teilweise mit Gamakatsu - Einzelhaken bestückt)
Ausrüstung / Köder: Für die Forellenangelei empfehlen sich leichte Ruten mit einem maximalem
Wurfgewicht zwischen (ca) 10 und 25g. Die Länge hängt von der Beschaffenheit des Ufers ab.
Kurze Ruten (-1,80m) eignen sich beispielsweise, wenn es am Bach viele überhängende Bäume
gibt und ein Werfen mit einer langen Rute nicht oder nur schlecht möglich ist. Mit längeren
Ruten hat man den Vorteil, das man Hindernisse am Uferbereich gut überbrücken und den Fisch
besser von Hindernissen weg lenken kann. Als Schnur nimmt man in der Regel eine 0,16er - 0,22er
Monofile oder eine Geflochtene gleicher Tragkraft. Die Rollengröße sollte zwischen 500 und
2000 betragen.
Ich nehme für längere Ausflüge oft 2 verschiedene Ruten mit. Die Schnurdicke ist nicht so entscheidend...auch mit
meiner "Kofferraumrute" mit 0,25er Schnur fängt man Forellen (Bild).
Als Köder kommen beim "normalen" Spinnfischen kleine Forellenblinker, Spinner, Wobbler,
Gummifische, Twister in Frage. Manche Angler ersetzen den Drilling durch einen Einzelhaken,
damit der Fisch schneller und schonender ins Wasser zurück gesetzt werden kann.
An schneller fließenden Bereichen wirft man den Köder gegen die Strömung. Der Grund ist das
die Köder so weniger Druck aufbauen (vor allem Spinner), besser absinken und die Forellen mit
dem Kopf gegen der Strömung stehen. In ruhigeren Bereichen des Bachs ist die Führung egal,
hier stehen die Forellen auch nicht immer gegen dem Strom.
Angeln mit Naturködern ist an vielen Bächen verboten. Wenn erlaubt ist die Methode mit der
treibenden Pose auch sehr erfolgreich. Als Köder kommen für mich nur Tauwürmer in Frage.
Maden, Mistwürmer usw. sollte man wegen der geringen Größe besser nicht verwenden, da
die Forellen (auch Jungfische) tief und schnell schlucken. Wichtig beim Angeln mit Tauwurm
(1-2 Stück) ist volle Konzentration und sehr frühes Anschlagen. So bleibt der Haken im Regelfall
im Maul und wird nicht tiefer geschluckt.
Ich hoffe das ich nichts vergessen habe
LG