Hallo, bevor das Jahr wieder rum ist hier schnell noch ein kleiner Bericht aus unserem diesjährigen Urlaub in Dänemark.
Da wir erstmals seit über 40 Jahren unseren Urlaub mit einem Wohnmobil in Dänemark verbrachten und nicht wie sonst mit unserem PKW in unserem Ferienhaus an der Ostsee, lief dieser Urlaub auch etwas anders ab als ursprünglich geplant.
Zwar hatten wir im Vorfeld beschlossen, unser Tour mit dem Wohnmobil nach DK, mit mehreren Zwischenstopps anzugehen. Aber aus der geplanten Anreis an drei Tagen wurden letztlich 10 Reisetage, da es uns unterwegs an den angefahren Orten so gut gefiel, dass wir unseren ursprünglichen Plan schnell an unser Ziel zu kommen doch alsbald aufgaben. Somit war auch das von mir geplante Angeln, etwas ins Hintertreffen gekommen.
In Albeak in Nordjütland, auf dem schönen Stellplatz direkt am Hafen gelegen, angekommen machte ich dann auch alsbald einige Termine mit Anders vom Kutter Tinker welcher in Hirtshals liegt, aus.
Allerdings spielte der Wind nicht so mit wie geplant und es blieb dann bei Touren, die nicht weit auf die See führten, sondern sich in Küstennähe abspielten.
Ich war auf jeden Fall mit meinen Fängen zufrieden, hatte ich doch jeweils das Glück und konnte auf meinen Gummifisch mit 30 g Bleikopf bei jeder Tour einige schöne, massige Dorsche landen. Die alle über meinem persönlichen Mindestmaß von 50 cm hinauf bis an 90 cm so auch ok waren. Meine berüchtigten Aromakraben kamen in diesem Jahr nicht zum Einsatz, da meine Frau von einer Aromatisierung der Kraben im Wohnmobil davon nicht sehr angetan war.
Das der Dorsch knapper wird, konnte ich in diesem Sommer glücklicher Weise noch nicht feststellen. Es wurde gut gefangen und die Mitangler auf dem Kutter beschränkten sich auch auf Mengen, die nicht unbedingt den berufsmäßigen Fischern Konkurrenz machten.
mein Fang am ersten Kuttertag, ich war zufrieden. Unser Fischbedarf, für die kommende Urlaubstage war gedeckt.
In Dänemark scheint, zumindest bei den dortigen Anglern, sich schon eine gewisse Beschränkung auf vernünftige Mengen breit zu machen. Es wurde nicht bis auf Teufel komm raus alles in die Körbe verfrachtet, sondern nach einigermaßen Fangerfolgen auch mal kürzer getreten, was den Dorschfang betraf. Die Meisten Kollegen auf dem Kutter widmeten sich, nachdem sie 5-8 Dorsche gefangen hatten der Makrelenfischerei vom Kutter und waren damit recht erfolgreich, wenn auch die gefangen Größen mich nicht sonderlich erbauten.
Außerdem bin ich auch kein Freund vom Makelenangeln auf den Kuttern, da man sich bei den oft anfallenden Massenfängen, doch ziemlich zusaut und die kleinen Schuppen der Makrelen noch im nächsten Jahr an Rolle und Rute zu finden sind. Wenn man wie auf den Kuttern üblich mit mehreren Makrelen Vorfängern angelt und auch schon 3-5 Makrelen auf einmal auf die Angel kommen.
Mein großer Einsatz auf Makrelen begann dann zwei Tage später, direkt vor unserem Wohnmobil im Hafen von Albeak.
Ich war am späten Nachmittag gerade dabei den Grill anzuwerfen, als meine Frau mich auf das kochende Wasser im Hafen aufmerksam machte.
Und schon durfte sie sich selbst mit dem Grillen beschäftigen. Im Hafen waren zig tausende junge Heringe in der Größe 4-6 cm zu sehen, die von unten attackiert über die Wasseroberfläche hüpften.
Makrele machten Jagd auf sie und zwar nicht wenige. Im flachen Hafenwasser konnte man die schnellen Schatten, hoch oben von der Steinschüttung aus gut erkennen, die sich hier zum fressen versammelt hatten.
Da ich von Norbert auf Fehmarn einen 8er Fliegenrute erhalten hatte, die bis dato noch nicht zum Einsatz gekommen ist, hatte ich diese schnell aus dem Wohnmobil geholt, mit einem größeren Streamer (5 cm mit silbernen/weißen Federn) bestückt und fing auch kurz darauf schon eine schöne Makrele, die mit rund 40 cm doch um einiges größer war als die, welche die Kollegen auf dem Kutter gefangen hatten.
Das der Tanz, den die Makrele an der leichten Rute veranstaltete nicht unbemerkt blieb von den Anglern auf der Mole, die bis dato vom Molenkopf aus in der Ostsee ihr Glück versucht hatten, bescherte mir dann echte Platzprobleme, da die Kollegen sich alle recht schnell und vor allen Dingen dicht zu mir gesellten. Aber mit ihren doch recht großen Pilkern hatten sie im Gegensatz zu mir, mit der Fliege kaum Erfolg.
So konnte ich innerhalb von knapp zwei Stunden 40 Makrelen in jeweils guten Größen anlanden, von denen ein Teil von meinen Nachbarn in den anderen Wohnmobilen dankend angenommen wurden. Besonders als ich die Makrelen dann filetierte und absolut Gräten frei machte.
Am nächsten Tag gesellten sich dann drei Seehunde zu den Makrelen ins Hafenbecken, was diese dann doch tiefer ins Wasser abtauchen ließ.
Daher wechselte ich dann auch auf einen 7 g leichten grün/silber farbigen Blinker, dem ich eine kleineren Streamer (2 cm) vorschaltete auf welche ich dann auch wieder ganz gut fing. Wobei das Angeln sehr viel Aufmerksamkeit verlangte, die Seehunde im Blick zu halten und jeweils nur weit von diesen entfernt den Köder ins Wasser zu werfen. Schließlich wollte ich keinen Seehund an der Angel haben, den geschmacklich sollen diese, da ich kein Eskimo bin und den Geschmack nicht gewöhnt bin, ja nicht so prall schmecken.
Aber es ging gut, konnte man doch im klaren Hafenwasser sehr genau die Bahnen verfolgen, welche die Seehunde bei der Jagd auf die kleinen Heringe, oder Makrelen zogen. Wobei ich eher davon ausgehe, das sie es auf die Heringe abgesehen hatten, da diese so dicht aneinander standen, dass sie sicher die leichtere Beute als die Makrelen waren, die doch um einiges schneller im Hafenbecken unterwegs waren.
Der Spuck hielt noch einige Tage an, aber da ich genug Makrelen hatte, die dann als halbe Filets, absolut Gräten frei noch in einen Tischräucherofen wanderten hatte ich keine weiteren Versuche mehr gemacht, noch dazu wo ich meine Angeln nach dem letzten Makrelenfang wieder so halbwegs sauber hatte.
So ist es auszuhalten und auch konditionell zu vrtragen, nur zwei Schritte bis zum Fisch.
Leider sind die Fotos von den Seehunden nichts geworden, dafür waren sie zu scheu und auch zu weit weg, außerdem wollte ich meine Kamera, nicht mit meinen Schuppenfingern einsauen und meine Frau traute sich auch nicht auf die Steinmole.
GvH Rainer