Wir schreiben das Jahr 2016/2017.
Nach 2 auffällig milden Wintern ist dieser Winter geprägt von vielen Tagen unter 0°C.
Aus Langweile bin ich im ,,Wörld Weit Wepp" unterwegs um wenigstens ein bisschen was vom Angeln zu haben.
Nachdem ich mich durch mehrere Foren gelesen habe, stoße ich durch Zufall auf den Forellenteich Engeld (Nein das ist keine Werbung).
Die Preise waren akzeptabel und die Anlage in einer ruhigen Lage. Auch wenn die Teiche für meinen Geschmack etwas klein waren, entschloss ich mich im Frühling es dort zu probieren. Ein Blick aus dem Fenster: Nein, es hat nicht aufgehört zu schneien. Also weitere Infos über die Anlage heraus suchen. Dann klicke ich auf die Rubrik Galerie. Auf dem ersten Bild sieht man einen Mann auf einer (geschlossenen) Eisdecke stehen. In den Händen hält er eine gut 4 Pfund schwere Lachsforelle. Darunter steht: Die Anlage im Januar 2017.
So kam also dass ich am nächsten Tag um 12 Uhr am Teich stand, um endlich mal das Eisangeln auszuprobieren. Neben mir und meinem Vater befand sich ein weiterer Angler am Teich der schon seit 10 Uhr da war und bereits 2 Forellen überlistet hatte. Wir angelten nur mit jeweils einer Rute, da wir sonst keine anderen Ruten hatten, die fürs Eisangeln in Frage kämen. Als ,,Eisangeln" benutzten wir eine 2,30m Spinnrute von Balzer und eine Teleskoprute wo ich nur das Teil mit den Spitzenring rausgeschoben hatte. Damit war unsre Ausrüstung alles andere als Perfekt, aber wir machten das beste draus.
In den ersten beiden Stunden passierte bei uns nicht viel, während bei der ,,Konkurrenz" mehrere Regenbogner einstiegen.
Aber wir gaben nicht auf. Immer wieder veränderten wir die Höhe des auftreibenden Köders, damit wir sie den Forellen auf Augenhöhe präsentieren konnten.
Hierbei ging es wirklich um wenige Zentimeter. Unser kasachischer Angelnachbar war wirklich sehr nett und ließ uns seinen Eisbohrer mit benutzen. Er gab uns den Tipp einige Eislöcher zu bohren, da nach russischer Weisheit die Fische erst beißen, wenn sie sehen dass man sich Mühe macht um sie zu fangen. Er meinte es natürlich nicht wirklich Ernst, aber ich tat es trotzdem, da ich wissen wollte wie lang man braucht, bis man die ca.15cm dicke Eisdecke durchbohrt. 3 Eislöcher später sehe ich aus dem Augenwinkel wie sich die Schnur der Teleskoprute spannt. Schnell sprinte ich zur Rute und kann nach einem kurzen Drill die erste Eisforelle landen. Es ist echt ein Erlebnis wenn man sieht wie sich die Forelle direkt unter einem kämpft..
Der Anfang war gemacht. Keine 15 Minuten hing an der anderen Rute die nächste Forelle. Diesmal hing allerdings keine Portionsforelle am Haken, sondern eine richtig dickes Ding von einem Kilo. Grad ist der Fisch versorgt, da beißt schon wieder Eine . Auch sie hat rund 1kg . Kurz darauf folgen noch 2 weitere Portionsforellen den anderen, so dass wir auf 5 Stück kommen. Danach kommt keine mehr hinzu und wir treten den Heimweg an. Es war ein außerordentlich schöner Angeltag der sich im nächsten Winter hoffentlich wiederholt
PS: Köder war Berkley Powerbait mit Knoblauchgeschmack ca. 20 cm über Grund
Dicke Fische
Martensson