Dorschangeln mit der "Liebeskugel"

  • Hallo zusammen,

    bei youtube habe ich letztens einen Beitrag von Uwe Bötcher über "Dorschangeln mit der Liebeskugel" gefunden. Das interessiert mich sehr.

    Wer kennt das nicht, du bist auf einem Angelkutter, hast Pilker mit Beifänger draußen und nichts beißt. Das ganze dann gewechselt auf Gummifisch, und, gleiches Ergebnis.

    Was der Ume Bötcher da sagt leuchtet schon ein, die lieben Dorsche sind dann auf Krabben-Diät.

    Das System ist eigentlich einleuchtend. Unten eine Bleikugel und darüber eine Gummikrabbe. So richtig, wie der das montiert hat, sieht man es aber nicht.

    Das Video ist mittlerweile schon in die Jahre gekommen und soll mal in der Fisch & Fang veröffentlicht gewesen sein. Das denke ich jedenfalls weil das Vido von Fisch & fang ist.

    Kann mir jemand von Euch näheres dazu sagen?

    Grüße

    Martin

  • Hallo martin w.,

    mal was ganz grundsätzliches,

    Setz dich mal an einen Tisch mit mehreren Tellern mit gemischtem Inhalt von echten Früchten und künstlichen Früchten.

    Wie sicher wirst du wohl die essbaren von den nicht essbaren Früchten unterscheiden können? Selbst bei einem zweiten Versuch mit verbundenen Augen und vertauschen Inhalt der Teller wirst du noch recht sicher die genießbaren Früchte herausfinden.

    Nun denke mal du bist ein kleiner Dorsch in einem kleinen Schwarm von Dorschen (große Kabeljau in großen Schwärmen gab es Früher mal).

    Ihr seid auf Nahrungssuche und der Meeresgrund ist von Netzen und Schleppgeschirren zerflügt .

    Dann kommt dir eine leuchtend rotes( Im UV Licht leuchtend) Kunststoffgebilde vors Maul. Es sieht ein wenig wie eine Krabbe aus. Da du ja wie immer mit deinem kleinen Schwarm langsam futtersuchend gegen die Strömung schwimmst haben es die in der vorderen Reihe am besten mit der Wahrnehmung von fressbaren Lebewesen. Sehen, Riechen und Fühlen sind so glaube ich die wichtigsten Sinne um Nahrung zu finden.

    Versuche doch mal echte Krabben am Haken mit ein wenig leuchtendem Material zu kombinieren. Dabei umso weniger UV leuchtendes Material je klarer der Tag ist und die Sonne stark scheint.

    Viel Erfolg

    Haui006

  • Für mich altbekannt als 'Plumpse'!

    Birnenblei und ein Stück darüber einen kurzen Seitenarm mit Köder.

    Wenn man den Bügel öffnet und die Schnur frei lässt..............Plumps! ;)

    Dem Dorsch ist es auch egal, ob da ein Gummifisch (Möhrchen) dran ist, oder eine Gummikrabbe. Auch eine echte Krabbe (Garnele) wird er nicht unbedingt nehmen. Der Dorsch lässt sich gern von Kontrasten reizen.

    Ein Möhrchen mit Querstreifen von einem schwarzen Edding könnte eher zum Anbeißen locken.

    Nun sprichst du aber vom Kutter...

    Da stehen 20 Leute oder mehr, die plötzlich beim 'TUT' ihre Tannenbäume runterlassen.

    Wenn da ein Dorsch ist, wird der eher verwirrt, durch das ganze Gebamsel!

    Wenn der Käpt'n auf seinem Fischfinder Kontakt hat, dann stoppt er die Maschine, treibt aber über den Kontakt überweg.

    Bist du auf der Seite der Andrift (Schnur treibt unter das Boot), dann wirf deine Montage gleich weit raus. Dann landet dein Köder vielleicht eher beim Dorsch!

    Du musst nur sehen, dass du die Schnur stetig straffst.

    Bis du in der Abdrift, dann wirf ruhig auch aus und gib Schnur. 20, 30 m hinter dem Kutter oder sogar mehr....

    Auf jeden Fall weiter weg, als all die anderen Köder.

    Wenn die Dorsche durch die 'Tannenbäume' der anderen verwirrt sind und nicht beißen.... dann beißen sie vielleicht auf den 'Einzelgänger', auf den, der sich vom 'Schwarm' gelöst hat!!!!

    Und bevor du Gummigarnelen verwendest....

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    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Nach ein paar Tagen Abstinenz vom heimischen PC num mal weiter.

    also, das System von dem Uwe Bötcher sah so ähnlich aus wie von Addi beschrieben. Auf das wird es wohl letztendlich rauuslaufen.

    Das System von Meefo ist ja ein normaler Buttlöffel.

    Was man letztendlich an den Heken hängt ist ja jedem selbst überlassen.

    Übrigend Addi, der Youtube link ist genial. Mal sehen, Wenn Corona noch lange andauert und ich nicht weg komme, versuche ich das auch mal. Ansonsten habe ich auch noch Silikongarnelen irgendwo in meinem Angelgerödel.

    Grüße

    Martin

  • Okay, stimmt, wenn man genau hinschaut sieht man, das es kein Buttlöffel ist.

    Da werde ich mir dann wohl ein Vorfach zusammen knüppern, so 10cm über dem Gewicht ein kurzer Seitenarm. Da drann dann der Köder. Neben den Krabben habe ich auch noch diverse Krebse und Garnelen aus Gummi oder Silikon rumzuliegen. Was einem eben so auf der Messe in Magdeburg so über den Weg läuft. Es wird Zeit, das die endlich mal Wasser sehen.

  • Martin, mach dir doch nicht so viel Arbeit.

    Ich mache seit Jahren die Erfahrung, dass man fängt, wenn weniger Zeug an der Schnur in die Tiefe fährt

    Daher nutze ich eigentlich nur noch leichte Bleiköpfe, die Addi in seinem Kellere produziert und mir dann freundlicher Weise zu Verfügung stellt.

    Diese bestücke ich je nach Lust und Laune entweder mit einer stinkenden Krabbe, oder mit einem Möhrchen und das haut immer hin.

    Ich hatte mir im Sommer in Spodsberg auf Langeland ein Boot geliehen, mit dem ich auf den Belt rausfahren wollte.

    Auf dem Weg zum Boot, kamen mir im Hafen viele Angler entgegen, welche schwer beladen mit dicken Pilkruten, an denen dicke fette Pilker und viele Vorfänger hingen, die aus einem Kutter kamen der dort Angeltouren anbietet. Nach dem Erfolg befragt, erhielt ich nur negative Aussagen.

    Ich war dann dabei mein Zeug in das geliehene Boot zu packen und meine Angel klar zu machen, als neben mir zwei Boote mit je vier Anglern festmachte.

    Den Aufwand kannst du dir sparen, es gibt heute keinen Fisch, wir waren jetzt 6 Stunden draußen und konnten nicht mal eine kleinen fangen.

    So die deprimierende Antwort von den Kollegen. Auch Sie hatten schwere Pilkruten und dicke Pilker mit Tannenbäumen an ihren Angeln montiert.

    Aber ich hatte nun einmal das Boot geliehen und wollte es selbst probieren.

    Also fuhr ich auch raus und suchte mir einen Platz am Hang der bis zu 48 m tiefen Fahrrinne.

    Und siehe da, mit meinem 30 Gramm leichten Bleikopf, bestückt mit einem 12 cm Möhrchen brachte gleich der erste Trieb bei 40 m, einen Dorsch mit etwas unter 70 cm.

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    Zwei Triften später kam der nächste Dorsch mit knapp 80 cm an Bord

    200030400890_273349.jpg

    Dann war kurz Pause, weil ein U-Boot auftauchte und mit seiner Sirene alle Angelboote auf sich aufmerksam machte. Damit sie umlegen konnten.

    Ich bevorzugte es, meinen Platz schnell zu räumen und startete den Motor.

    IMG_20200709_111425.jpg

    Andere waren mutiger und blieben mit ihren Nussschalen nahe beim inzwischen aufgetauchten U Boot liegen um ihr Angeln nicht zu unterbrechen.

    Und wurden durch die Wellen die das aufgetauchte U Boot erzeugte, dafür ganz schön durchgeschaukelt Und fingen zum Teil auch Wasser, wie ich später sehen konnte, als ich im Hafen zurück war, wo sie das Wasser aus ihren Booten schöpften.

    Glücklicher Weise ging aber keines der Boote kopfüber.

    Und 10 Minuten später ich hatte gerade wieder an die bis dahin beangelte Stelle umgelegt und begann eine neue Trift, als der nächste Dorsch mit mit ebenfalls knapp 80 cm auf den leichten Addi Jig biss.

    Die Fische hatte ich alle bei um die 40 m Wassertiefe gefangen.

    Als Angel benutze ich eine Berkley Spinrute mit 20 bis 40 g Wurfgewicht, mit der ich früher am Rhein auf Zander geangelt hatte.

    Auf meiner Abu Baitkaster Rolle die ich an der Rute fische, habe ich ein 0,10 mm Geflecht, an welches ich 1,5 m Mono in 0,35 mm angeknüpft habe.

    Und als Köder ein Möhrchen in rot auf dem 30 g leichten Addi Jig und das ohne weiteren Schnickschnak.

    Und mit dem leichten Zeug hatte ich nicht nur im Langelandbelt Erfolg, vier Wochen später vor Hirtshals ebenso.

    Dort war ich zusammen mit meinem 12 jährigen Enkel und 8 Anglern an Bord eines Kutter.

    Die Anderen fischten alle mit schweren Ruten und dicken Pilker, sowie mit Makrelenvorfängern in ihrem Tannenbaum.

    Am Ende der Tour konnte ich feststellen, dass mein Enkel und ich die Einzigen waren, die vernünftige Dorsche gefangen haben, wobei der größte von meinem Enkel laut Federwaage des Kapitän, 4 Kilo wog. die restlichen vier die er gefangen hatte, lagen alle so um die drei Kilo herum. Mein größter lag bei knapp 5 Kilo und 3 weitere mit ca.3 kg folgtem ihm.

    Die anderen Angler hatten durch die Bank ein paar Makrelen und leider auch sehr viele kleine Dorsche, die nur knapp das Mindestmaß hatten, wenn überhaupt. Vernünftige Dorsche nix, Fehlanzeige.

    Seit ich beim Angeln, nicht nur auf Dorsch, sondern auch auf alle anderen Fische der Nord und Ostsee, auf diese leichte Angelweise umgestiegen bin, erlebe ich es immer wieder das ich damit Erfolg habe, sowohl was die Anzahl, aber auch die Größe der Fische angeht. Und andere mit langen Gesichtern das Boot verlassen.

    Daher kann ich es auch verkraften wenn mir unterstellt wird ich sei ein Tierquäler. Wobei ich bei der leichten Fischerei, von mir sagen kann, das die Fische durch das angeln mit leichtem Zeug nicht mehr quälen, als wenn ich schweres Material benutze. Ich werde meine Angelmethode auch nicht ändern, solange sie Erfolg bringt.

    Ich führe den Erfolg einfach darauf zurück, dass ich mit der leichten Rute, ein besseres Gespür habe, wenn der Köder am Grund angekommen ist. Und darüber hinaus, durch den Verzicht auf unnötiges Zeug an der dünnen Schnur, mein Köder schneller absinkt und sich auch in der Nähe des Bootes halten lässt.

    Auf die Stinkekrabben, für die ich von manchem Kollegen hier im Forum verflucht worden bin, verzichte ich inzwischen, wenn ich auf Kuttern mitfahre. Vom Kleinboot aus sind sie immer noch mein Nummer Eins Köder. Und auch die hänge ich dann direkt an den Bleikopfhaken dran, mit Erfolg.

    Martin vielleicht denkst du auch mal darüber nach es mit angepasst leichterem Material zu versuchen.

    GvH Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel

    2 Mal editiert, zuletzt von HAVÖRED (25. September 2020 um 18:19)

  • Schade das man die Bilder nicht mehr so einfach hochladen kann wie früher. Ich habe es jetzt mehrfach probiert, aber es funktioniert bei mir nicht. Vielleciht bin ich ja auch zu blond.

    Aber wenn es interessiert, der kann sich diese ja in der Galeria ansehen.


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel

    Einmal editiert, zuletzt von HAVÖRED (25. September 2020 um 18:20)

  • Moin Rainer,

    das ist gar nichtb so viel Arbeit. Die Dratachse biegen dauert nur eine Minute, das Bleigewicht da dran hat 40g und der Gummifisch, naja,den habe ich nicht gemessen, sollte aber so um die 10cm haben. Also auch leichte Fischerei. Na gut, da könnte ich noch ein Mörchen mit dran tun, wegen der roten Farbe. Eine rote Gummikrabbe würde es genau so tun. Ich hatte auch nicht vor da ein Tannenbaum drn zuhängen. Nur noch ein Stück monofiles Vorfach und auch 0,08mm Geflochtene. Das würde auch zu meiner 80g Rute passen.

    Du siehst, so weit sind wir da nicht auseinander. Blöderweise habe ich es bis zur Ostsee über 200km (von Wolfenbüttel aus gesehen) und nach Dänemark sind es noch ein paar Meter weiter. Mal sehen, wenn Corona so weitergeht dann können wie nächstes Jahr nicht ins Ausland und somit bleibrt dann die Ostseeküste als Ersatz für Norwegen.

    Gruß Martin

  • Moin Martin

    Lass dies Starre aus Metall doch einfach weg. Unten einen Wirbel oder einen Haken zum einhängen eines birnenbleie. Kannst dann je nach Strömung 30 oder 50 g einhängen. Max 50 cm drüber eine 10cm Schlaufe, in der du den Haken deines gummiköders einhängst. Oder statt Schlaufe einen seitenarm nur aus der mono.

    Wenn der Fisch sich windet, wirkt ein starre Element eher wie ein Hebel und die Gefahr das er ausschlitzt ist höher.

    Entweder einfach das Blei auf Grund, Schnur gestrafft. In der Drift ist Bewegung drin.... reicht. Der Köder bewegt sich knapp über Grund von selbst.

    Oder du wirfst aus, lässt das Blei auf Grund sinken, Schnur gestrafft, und dann immer mal ein Meter ranziehen.

    Wenn da n Dorsch in der Nähe ist... Der ist deiner!

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

    Einmal editiert, zuletzt von Addi (26. September 2020 um 09:04)

  • Moin Addi,

    Du meinst so das System Dropshot.

    Ja, natürlich, daran habe ich auch schon gedacht. Der Köder müsste dann nicht unbedingt ein Gummiköder sein, Fischfetzen oder Watwurm geht dann natürlich auch.

    Ich werde das mal testern, wenn ich denn mal wieder zum Angeln komme.

    Bei you tobe habe ich da was witziges gesehen. Da hat einer als Gewicht eine Zündkerze dran gehabt und als "Sollbruchstelle" eine Büroklammer. Das Ganze nacht dem Motto "besser das Gewicht verlieren als das ganze Rig". Der hatte dann auch noch was anderes witziges als Blinker, nämlich einen Suppenlöffel.

    Naja, Ammis halt.

  • Moin Martin

    In Amiland haste auch Gewässer mit viel Fisch... Futterneid zB.

    In Sachen dropshot...

    Ich schrieb es weiter oben schon mal... 'Plumpse'.

    Aber das konnte man nicht verkaufen, also in englisch😉

    Ob man eine 'Sollbruchstelle' einbaut, hängt von der möglichen Hängergefahr ab. Ob Büroklammer oder dünnere Mono, der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

    Und so manches 'Täckel' gäbe es nicht, wenn man nichts probiert.

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948